Umbau zu Fretless

[Molotov]

Salü zusammen

Wie bereits vor einiger Zeit gepostet, besitze ich folgenden Bass:

[URL]http://www.ibanez.co.jp/anniversary/expansion.php?cat_id=184&now=14[/url]

siehe auch:

[URL]https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14809851&SearchTerms=SR924QM[/url]

In der Zwischenzeit ist bei mir ein Fender Road Worn Jazzy und ein Epiphone Accu Preci hinzugekommen, weshalb ich den Ibanez nur noch selten nutze.

Ich habe mir nun überlegt, diesen Bass zu einem Fretless umzubauen. Da ich mir dies selbst nicht zutraue, würde ich in ein Musikgeschäft gehen.

Nun meine Frage: Ist ein entfretten grundsätzlich bei jedem Bass möglich? Oder gibt es Eigenschaften, welche ein Fretless haben sollte, die mein Bass nicht besitzt?

Danke für eure Antworten!

 

[orgeloli]

Der Bass sieht eigentlich so aus, als sollte er als fretless gut klingen.
Ob er deinen Geschmack trifft, ist eine andere Frage.
Die meisten frteless-Bässe bringen irgendwie den Jaco-Knödelsound.
Haben müssen tut man den aber nicht, wenn der einem nämlich nicht gefällt....

In ein Musikgeschäft zu gehen könnte gefährlich werden, denn meist arbeiten da Verkäufer, keine Gitarrenbauer.
Man beachte den Konjunktiv im letzten Satz.

Defretten ist allerdings auch keine Arbeit, die man nicht selbst erledigen könnte, denn viel Spezialwerkzeug ist da nicht nötig.


OLI

 

[bigfellow]

Ja, sollte kein Problem sein.
Meiner Erfahrung nach wäre Binding (am Hals) ein Problem, und natürlich sollte der Hals nicht verzogen sein.
Selbst machen würde ich das auch nicht und habe es auch "machen lassen". 150€ bei der Gitarren- / Bassbauerin gelassen und gut war's.
Wenn "orgeloli" schreibt, daß man das auch selber machen kann ist das, bei allem Respekt, hinsichtlich seiner Profession, doch ein wenig forsch.. []
Aber das muß ein jeder Kollege / jede Kollegin selbst enschätzen, wie's mit den eigenen Bastelambitionen ausschaut.

 

[U-Bass]

Ne, entfretten ist wirklich kein Zauberwerk und auch noch nicht die hohe Handwerkskunst, wenngleich ein bisschen Geschick nicht unangebracht wäre [].
Ich hab es auch selbst gemacht und zwar mit einer Kneifzange, deren Wangen ich so abgeschliffen hatte, dass die Kanten direkt auf dem Griffbrett an die Frets greifen, mit Holzkitt, feinem Schleifpapier und Öl bzw Wachs. Einen Lötkolben habe ich nicht genutzt und auch nicht gebraucht.
Anleitungen dazu bringt die SuFu sicherlich einige hier im Forum zu Tage.
Heute würde ich die Schlitze zwar mit Furnierstreifen verschließen, aber der Holzkitt tut seinen Dienst.
Nur Mut!

 

[bigfellow]

Zitat:Original erstellt von: U-Bass
Heute würde ich die Schlitze zwar mit Furnierstreifen verschließen, aber der Holzkitt tut seinen Dienst.

Naja, [], das ist ja, denke ich, gerade der Schritt, der etwas Geschick erfordert... [ooo]

 

[U-Bass]

Ja, die Furnierstreifen erfordern ein kleines bisschen mehr Geschick, aber das ist ja nur für die Schönheit, bzw. eigentlich auch nur für das Wissen: da ist nicht Holzkitt sondern Furnier drin.
Klanglich wird sich das nicht bemerkbar machen (es sei denn man hört das Gras über das Wachsen reden), und der Holzkitt hält. (hat ja auch nichts zu halten)
Und wenn man nicht weiß, dass es Holzkitt ist, denkst du es muss so sein.

 

[Lynx Krueger]

Hast du da Holzkit auf Leinöl-Basis verwendet?

 

[U-Bass]

Ehrlich gesagt habe ich da nicht drauf geachtet - ich vermute eher nicht, könnte aber auch sein.
Das war einfach welcher aus dem Baumarkt.

 

[Lynx Krueger]

naja war es so ein Paket oder ein kleines Döschen
bzw. hat es wie Hölle nach Leinöl gerochen oder eher chemisch?

Ich denk mir nämlich Leinkitt wird auch das Griffbrett pflegen, weil ja Öl drin ist, das sich dann ins Griffbrett-Holz zieht
wenn man dann drüber lackiert oder mit Epoxy arbeitet ist es aber vermutlich auch wieder egal...

 

[U-Bass]

Ganz ehrlich, es ist schon ein paar Jahre her und wie es gerochen hat, daran kann ich mich nicht erinnern.
Auf jeden Fall war es ein Döschen.
Das Griffbrett habe ich hinterher geölt un d sonst nix.
Es sind aber auch nur Thomastik Flats drauf, da ist auf dem Griffbrett auch noch nichts zu sehen.

 

[Lynx Krueger]

Dann wars vermutlich kein leinkitt sondern einer mit Aceton...
Wenn dus aber eh geölt hast is das ja egal

 

[BassPapa]

Jo, das funzt. Habe ich seiner Zeit bei einem Streamer I machen lassen.

 

[Metalfist]

Ich hab meinen Preci auch entfrettet und nach ein paar Monaten gemerkt, dass ich keinen Fretless, sondern eigentlich einen Kontrabass haben will.

Dank Holzkit war es möglich mit einer Nadel wieder den Kitt rauszukratzen und die alten Bünde wieder einzusetzen.
Seit dem Re-Fretting spiele ich den Bass wieder sehr gerne und regelmässig.

 

[bassic_matthias]

wie einst Jaco Pastorius

 

[Lynx Krueger]

hat Jaco nicht auch noch Bootslack drüber gepackt, damit seine Roundwounds das Griffbrett nicht sofort wegfressen?

 

[U-Bass]

so geht zumindest die Legende.

 

[sparkleboy]

Zitat:Original erstellt von: U-Bass

Ja, die Furnierstreifen erfordern ein kleines bisschen mehr Geschick, aber das ist ja nur für die Schönheit, bzw. eigentlich auch nur für das Wissen: da ist nicht Holzkitt sondern Furnier drin.
Klanglich wird sich das nicht bemerkbar machen (es sei denn man hört das Gras über das Wachsen reden), und der Holzkitt hält. (hat ja auch nichts zu halten)
Und wenn man nicht weiß, dass es Holzkitt ist, denkst du es muss so sein.

Das ist so nicht richtig. Das Bundstäbchen hat vorher Druck aufgenommen, der durch die Saitenspannung im Hals erzeugt wird. Ersetzt man es durch etwas weniger druckfestes muss der Halsspannstab / trussrod diese Belastung zusätzlich auffangen. Das kann klappen, muss aber nicht. Ein ordentliches verfüllen mit passgenauem Furnier und geeignetem Leim ist einem verspachteln mit irgendeiner Masse vorzuziehen, zumal Holzspachtel die Eigenschaft hat beim abbinden zu schrumpfen, also eher eine Zugspannung aufzubauen auf der gleichen Seite des Halses wo das auch schon die Saiten machen.

 

[Lynx Krueger]

und dann tuste noch Flats mit ordentlich Zug drauf und der Hals ist ab, oder wie?

ich glaub zwar dass allgemein die Kräfte die auf so einen Hals bzw. Spannstab wirken recht unterschätzt werden, aber die zusätzliche Spannung durch den Kitt bzw das fehlen der Frets sollte ein normaler qualitativer Spannstab schon verkraften.

 

[sparkleboy]

Zitat:Original erstellt von: Lynn Necrlgy

und dann tuste noch Flats mit ordentlich Zug drauf und der Hals ist ab, oder wie?

ich glaub zwar dass allgemein die Kräfte die auf so einen Hals bzw. Spannstab wirken recht unterschätzt werden, aber die zusätzliche Spannung durch den Kitt bzw das fehlen der Frets sollte ein normaler qualitativer Spannstab schon verkraften.

Mir ging es lediglich darum zu bemerken dass sich durch das entfernen der Bundstäbchen die Statik im Hals ändert. Von der Haltbarkeit des Spannstabs war nicht die Rede. Hälse werden mit diesen Spannstäben übrigens nicht befestigt, sondern begradigt oder eben kontrolliert gekrümmt...

 

[Lynx Krueger]

Ich meinte "normal dicker qualitativer Hals" - nicht Spannstab
das hat man vom früh Aufstehen am Sonntag ^^