Überteuerter Wiederverkauf Flohmarkt

[caligula]

Hallo zusammen,

keine Ahnung, ob das hier richtig ist.
Folgender Sachverhalt:
Ich habe vor fast genau einem Jahr über den Flohmarkt hier einen Amp nach Ungarn verkauft.
Jetzt versucht der Neubesitzer diesen Amp spürbar teurer hier im Flohmarkt weiterzuverkaufen.

An sich ist das Sache des jetzigen Besitzers und sollte mich nicht jucken.
Auf der anderen Seite finde ich das als Vorbesitzer allerdings schon recht dreist und bin fast geneigt, vor diesem Kauf zu warnen.
Ich kann mich erinnern, dass mal jemand einen neuen Trace Amp zum Schleuderpreis beim Thomannausverkauf erstanden hat und ihn anschließend hier für erheblich mehr angeboten hat. Der verbale Aufstand im Flohmarkt war nicht unerheblich.

Wie geht man bei solchen Sachen vor?

 

[Ray Mahogany]

Gar nicht. Er kann verlangen, was er will. Wenn er ihn dann nicht los wird, ist das sein Problem.
Wenn jemand anderem der Amp so viel wert sein sollte, geht's Dich auch nichts an.

 

[Rhino-]

Gar nicht. Er kann verlangen, was er will. Wenn er ihn dann nicht los wird, ist das sein Problem.
Wenn jemand anderem der Amp so viel wert sein sollte, geht's Dich auch nichts an.

sehe ich genau so.

 

[Ochsenblut]

Ich schüttele auch oft den Kopf, wenn ich hier in die Kleinanzeigen schaue. Mondpreise. Zum Beispiel die Anfang-80er-Squier-Planken hier im Flohmarkt für >800€.
Naja, Angebot unf Nachfrage, Hype und Dummheit. Kann man nix machen...

 

[caligula]

Interessante Einschätzungen soweit.
Im Grunde genommen tendiere ich ja auch in die Richtung "laufen lassen", wobei mich diese Dreistigkeit zunächst genervt hat.
Online-Recherche sollte jeder Interessent selber bewerkstelligen und damit einen realistischen Preis herausfinden können.

 

[Ray Mahogany]

so sieht's aus

 

[bassic_matthias]

Kann deinen Punkt komplett nachvollziehen, aber eine Art "Reglement" o.Ä macht in dieser Sache mMn auch keinen Sinn...Es gibt halt einfach diese dreiste Typen - die sich dann aber auch nicht über Kommentare in die Richtung beschweren dürfen

 

[bubueye]

Hm, du hast den Preis bekommen den du dafür haben wolltest? Wenn ja dann ist alles paletti. Wenn er der Meinung ist das sehr teuer weiter zu verkaufen, seine Sache. Ein fader Beigeschmack ist dabei, aber was soll man machen. Hab ich schon öfter erleben müssen. Hab dann mal einen Angeschrieben, was das denn soll. Es ging um einen Fender Rumble 100 Combo. Hab ich fürn 100er verkauft, er dann später für 150 euro, etwa eine Woche später. Antwort: Ich mussten den Amp ja auch noch prüfen. Und eine Ecke war eingerissen, die musst ich ersetzen ......Na denn.
Mittlerweile weiß ich das der Mann sich damit etwas Taschengeld dazu verdient.

Im Grunde kannste da nix machen.

 

[Jack in the green]

Alte Händlerweisheit: Der Gewinn liegt im Einkauf

 

[Slapman]

Ich hatte einen ähnlichen Fall mit dem Verkauf eines Motorrads. BMW GS 1200. Der Verkäufer kam, wir waren uns einig, er hatte mir das Geld Bar gegeben, alles Palette. Ich hätte sicherlich bei etwas warten und fremden Verkäufer noch den ein oder anderen Euro mehr bekommen. Aber mir war auch wichtig, dass ich den Käufer sympathisch fand. Deal. Einen Tag später bimmelte mein Handy, denn ich hatte via Mobile eine Pushbenachrichtigung aktiv für das Modell um den Marktpreis beim Verkauf einschätzen zu können. Da war die Kiste drin. Mit 2.500€ Aufpreis.

Natürlich war ich echt verärgert, aber hey, so läuft es halt. Ich habe ihn angeschrieben dass ich das schade finde, denn ich habe mich gefreut, dass meine Kiste in SEINE Hände geht. Etwas Sentimentalismus war also vorhanden. Aber er meinte nur, dass er sie natürlich behalten sollte und nur mal checken wollte, ob jemand diesen Mehrpreis gezahlt hätte. Klar.....

Naja, er ist sie dann glaube ich auch nicht losgeworden. War mir eine Genugtuung. Aber der Versuch hat mich geärgert. Legitim war es aber....

 

[zeppo3000]

Martwirschaft is a bitch....
Scheiss drauf, es bringt nix, sich darüber zu ärgern.

 

[SuperFour]

Da kann man nicht viel machen. Vor Jahren hatte ich mal einen Fender Mex JB mit einem Replacement Hals hier im (ganz alten) Flohmarkt. Dann hat sich ein Member gemeldet und rumgejammert, dass er keine Kohle hat und einen Bass bräuchte. Er bot einen Tausch an, den ich einging. Ich glaubte ihm leider, dass er ein armer Schlucker ist. Den Bass hat er kurz danach für deutlich mehr als ich ihn inserierte wieder eingestellt und verkauft.
Da der Tausch ok war ist es in Ordnung, ein fader Beigeschmack bleibt bei diesem Basser aber immer. Und mit diesem Mann würde ich nie mehr Geschäfte machen.

Man lernt dazu.

 

[5Bässer]

Ärgern würde ich mich nicht, wenn ich den Preis bekam, den ich wollte. Der andere muss das Teil erst mal loswerden zu dem Preis. Was er wirklich kriegt, erfährst Du nicht.

Ich hab mich mal wahnsinnig geärgert, weil ich einen US-Fender V zum "günstigen" Preis von 930 EUR in den Kleinanzeigen gekauft habe und durch Zufall entdeckte, dass der Verkäufer das Teil 3 Monate vorher im Ebay für 651 EUR ersteigerte. Der hatte sogar die Ebay Fotos verwendet. Das Case hat er extra für 100 EUR angeboten. Drauf angesprochen gab er das zu, meinte aber das ginge mich nichts an. Was mich nämlich wirklich geärgert hatte: weniger der Preis, aber seine Beschreibung war in mehreren Punkten unwahr (Gewicht, Zustand...).
Ich hab den dann ein dreiviertel Jahr gespielt und traf einen, der wollte den unbedingt genau in der speziellen Ausführung haben und hat mir dann 1050 EUR bezahlt inkl. einem Case, sodass ich nichts verloren hab. Der ist immer noch happy mit dem Teil. Also war der Preis ja gar nicht so unrealistisch. Es macht einfach Sinn, sich über den Marktpreis des Wunschartikels genau zu informieren, dann haben überteuerte Preise kaum eine Chance.

 

[alice d.]

Noch besser sind die Kollegen, die dann auch noch versuchen deutlich über Neupreis (!) zu verkaufen.

genau. diese ganzen betrüger, die für alte gammelfender von vor über 60 jahren tausende von euros mehr haben wollen, als die damals gekostet haben... einfach unverschämt!

 

[Ramsay Bolton]

Hab hier auch ne Gitarrenamp stehen denn ich für 100€ bekommen habe über Kleinanzeigen. Sollte ich den verkaufen, würde ich mich an dem üblichen Preis orientieren der ungefähr bei 150€ liegt.

 

[alice d.]

Das meinte ich nicht. Zwar ist er Irrsinn auf dem Vintage Markt schon bemerkenswert, aber für den Flohmarkt eher nicht von Interesse. Was ich meinte ist, als Beispiel, ein vier Jahre alter Ibanez, NP 1000 €, jetzt für sagenhafte 1.600 €.

das zahlt dann aber auch nur jemand, der geistig die unterhose auf dem kopf trägt.
wahrscheinlich hat er seiner frau versprechen müssen, daß er den bass verkauft...

 

[disssa]

Auf der anderen Seite finde ich das als Vorbesitzer allerdings schon recht dreist und bin fast geneigt, vor diesem Kauf zu warnen.

Wovor willst du denn warnen? Dass du den Amp wahrscheinlich viel zu günstig verkauft hast?
Ich glaube nicht, dass es hier um Enttäuschung über einen angeblich sooo sympathischen Käufer geht. Es geht wohl eher darum, dass man den Preis viel zu niedrig angesetzt hat.
Mal davon abgesehen, dass die Preise auf den Gebrauchtmärkten nicht "stabil" bleiben, sondern auch von Zeit zu Zeit enorm schwanken können.
Konkret: Amps, die vor einem Jahr noch haufenweise für 600€ zu haben waren, werden jetzt für 1000€ gehandelt.

 

[Mudskipper]

Amps, die vor einem Jahr noch haufenweise für 600€ zu haben waren, werden jetzt für 1000€ gehandelt.

Yo, und andere gehen dafür günstiger weg, so isses halt.
Bemerkenswert "günstig" finde ich in letzter Zeit z.B. die Aguilar DB751. Neu über 3000 Euro, gehen die 2nd Hand für 1300-1400 weg.
Mir ist es ehrlich gesagt völlig egal für wie viel Jemand ein Instrument oder Amp. anbietet, das/der vorher mir gehört hat. ich muss ja schließlich den Deal vorher für mich so gestaltet haben, das ich damit zufrieden bin. Nur bei Notverkäufen kann ich ein ärgern verstehen, aber so was ist nie fair bzw. würde ich auch nie in eine Anzeige schreiben, das wird knallhart ausgenutzt.

Und nicht vergessen, hanebüchene Angebote bleiben meistens eh stehen.

 

[Willie]

Das nennt man Marktwirtschaft. Wichtig ist eben Angebot und Nachfrage.
Ich hatte letztens das gleiche. Ich hatte mir vor 2 Jahren ein Berhinger X32 Producer für neu 1400€ mit Case gekauft. Ein Jahr später, weil ich das Dingen nicht mehr brauchte, hab ich es dann für 1700€ verkauft. Mittlerweile war der Neupreis nämlich auf über 2200€ angezogen. Jetzt hat sich das wieder relativiert. Aber ich habe weder ein schlechtes Gewissen noch hat mein Käufer mich beschimpft. Ich hab ihm wegen der Garantie sogar die originale Rechnung mit gegeben. Und er wusste vor dem Kauf auch, wieviel ich bezahlt hatte.
Das gleiche hab ich jetzt wieder, nur von der anderen Seite.
Ich hab vor Jahren, als der Fender TBP-1 rauskam, mir direkt einen aus England bestellt. Hat mich 750€ gekostet. Hatte dann noch ein paar Probleme mit dem Fussboard und deswegen von dem Verkäufer ein 2.tes bekommen. Nach 2 Jahren hab ich den dann wieder für 500€ verkauft. Jetzt hätt ich gerne wieder einen und hab dafür 650€ bezahlt. So kann es eben gehen. Aber ich bin total glücklich, dass ich wieder einen bekomme und freu mich wie Bolle...
Mal verliert man, mal gewinnen die anderen. Ich könnte mich zwar selber in den Allerwertesten beißen, aber so ist das nun mal.

 

[caligula]

Wovor willst du denn warnen? Dass du den Amp wahrscheinlich viel zu günstig verkauft hast?
Ich glaube nicht, dass es hier um Enttäuschung über einen angeblich sooo sympathischen Käufer geht. Es geht wohl eher darum, dass man den Preis viel zu niedrig angesetzt hat.
Mal davon abgesehen, dass die Preise auf den Gebrauchtmärkten nicht "stabil" bleiben, sondern auch von Zeit zu Zeit enorm schwanken können.
Konkret: Amps, die vor einem Jahr noch haufenweise für 600€ zu haben waren, werden jetzt für 1000€ gehandelt.

Mir ist nicht klar, was diese Interpretationen bezwecken sollen.
Ich habe den Amp nicht zu billig verkauft und bin auch nicht über den von mir erzielten Preis enttäuscht. Ich kenne die realistischen Preise der Sachen, die ich anbiete. Hätte ich den Preis viel zu niedrig angesetzt, hätte man mir das Teil aus der Hand gerissen; das war nicht der Fall. Deine Spekulationen sind nicht zutreffend.
Ich habe den Amp etwas über zwei Jahre gehabt und für 25,- weniger verkauft, als ich selber damals bezahlt habe.
Das ist super in Ordnung für mich.
"Warnen" war eine unpräzise Wortwahl. Mein Ursprungsgedanke ging in die Richtung, den Preis von vor einem Jahr offen anzusprechen, so dass jeder potenzielle Interessent mit dieser Info machen kann, was er will.
Bevor es jetzt Aufregung gibt, noch einmal zur Verdeutlichung, "mein Urprungsgedanke war".