Üben, wenn nichts ansteht

[Gast79265]

Meine Situation:
Erstband ist ziemlich krankheitsgebeutelt, seit Wochen keine Proben. Irgendwer hat immer was. Eine ziemliche Pechsträhne. Warten auf bessere Zeiten.
Zweitband existiert nicht. Mehrere Anläufe im letzten Jahr haben nicht gefruchtet.

Da also nichts ansteht, übe ich immer weniger und weniger. Was aber auch Käse, weil die Fingerchen einrosten, die Geläufigkeit verloren geht.

Was tun in solchen Leerlaufzeiten?

 

[HeGoe]

Ich kenne deine Situation und habe folgende Möglichkeiten ausprobiert:
- loop-station und da selber backing tracks aufbauen
- spielen zu "bass tabs" auf youtube
- spielen zu original tabs auf guitar pro (abo-kosten)
- einem Bekannten oder Kind eines Bekannten das Instrument Bass näher bringen (um das Wort Unterricht nicht zu benutzen)

 

[bassmansemi]

Ich spiel gerne mal Songs mit (vor allem um Blattspiel und nich aufs Griffbrett schielen zu üben), coole Seite mit Tabs und Noten und den YT-Clips gleich dazu https://basslessons.be/transcriptions-list.php

 

[goldbass]

Ich spiele immer gerne zu Musik mit, die mir gefällt und höre mir die Basslines raus.

 

[Doc]

Wer übt, fällt den Bandkollegen in den Rücken. Spaß beiseite, schreibe Songs, gleich für alle Instrumente ausarbeiten, ist eine gute Übung und wenn's mit der Band wieder losgeht, hast du was, um alle neu zu begeistern.

 

[cwegy]

In der Corona bedingten Bandpause der letzten beiden Jahre, hat mir das Bass riff Quiz geholfen am Ball zu bleiben. Heraushören und/oder Tabs, dann Üben und dann Aufnehmen und posten. Das hat einen großen Lerneffekt und gibt prompt die benötigte Rückemeldung

 

[whitewater]

Neben den von den Kollegen bereits empfohlenen Maßnahmen, sind das gute Zeiten um auch mal "unangenehme" Fleißaufgaben abzuarbeiten, und z.B. Technikübungen durchzuziehen.
Ich hab da gerade die bass aerobics von Jon Liebman vor der Brust https://www.googleadservices.com/pa...fe_jqn8AhVCxIsKHYh2DUMQ9aACKAB6BAgCEBI&adurl=
Oder etwas kompakter natürlich die Soul Essentials von Alfred @standby Kalfass. https://www.bassic.de/threads/soul-essentials-www-bonedo-de.14887128/post-17068194
Tonleiter/Arpeggien übungen tun ein übriges.

Und was eine nette Challenge ist, wenn Du gerne mal Dein Üben aufnimmst: dieselbe Basslinie mehrfach übereinander aufnehmen, aber immer nur einen Klick oder Drumtrack als Guide einspielen. Wenn das beim Abspielen nicht mehr klingt, als ob ein Sack Kartoffeln auf den Bass geschüttet wird, sondern wie eine echte Wall of Sound, weißt Du, daß Dein Timing langsam besser wird
Hab ich gerade durch Zufall exzessiv angefangen, weil ich Soundvergleiche passiv/aktiv von einem Bass haben wollte. Wenn ich das mit allen Bässen, die dafür interessant sind durchexerziere und nicht nur Elektronik an/aus, sondern auch noch verschiedene Pickupvariationen durchdekliniere, kann ich Garageband locker zum Platzen bringen

 

[Gast79265]

Wer übt, fällt den Bandkollegen in den Rücken.

Stimmt auch wieder.

 

[rabarvek]

Ich suche mir tracks auf wikiloops um eine Basslinie dazu einzuspielen

 

[RAVEN]

Loopstation, Drumcomputer, Youtube wurde ja schon genannt.
Ich hab angefangen Unterricht zu nehmen und taste mich an die Sachen ran die mir zu schwer waren oder wo ich zu faul dafür war

 

[aBaxxi]

So ... ich finde, es ist jetzt Zeit für das Unvermeidliche. Du brauchst einen "neuen" Bass; der dich inspiriert. Gleich morgens nach dem Kaffee 1 Sunde und spätestens abends nochmal 1 Stunde min. Was spielst du gleich noch für einen Amp hast du gesagt? ...

 

[3-Diddy]

So ... ich finde, es ist jetzt Zeit für das Unvermeidliche. Du brauchst einen "neuen" Bass; der dich inspiriert. Gleich morgens nach dem Kaffee 1 Sunde und spätestens abends nochmal 1 Stunde min. Was spielst du gleich noch für einen Amp hast du gesagt? ...

Hat mich schon gewundert, dass noch keiner Gear-Kauf vorgeschlagen hat …

 

[licorice]

Bass Unterricht nehmen, einen guten Onlinekurs machen oder ein interessantes Lehrbuch durchmachen.

 

[Mecki]

ein interessantes Lehrbuch

Alternativ PlayAlong-Books zulegen vom bevorzugten Genre... (z.B. bei mir u.a.:

Hal Leonard Big Band Standards Bass

- macht Spaß mit 'ner "echten" BigBand zu spielen! )

 

[whitewater]

Alternativ PlayAlong-Books zulegen vom bevorzugten Genre... (z.B. bei mir u.a.:

Hal Leonard Big Band Standards Bass

- macht Spaß mit 'ner "echten" BigBand zu spielen! )

Da gabs doch auch mal als Corona Aktion eine App vom WDR. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.wdr.bigbandplayalong

 

[whitewater]

Neben schlauen Ratschlägen auch mal eine Frage, was nach Eurer Erfahrung am besten gegen folgendes hilft:
Das wirklich groovige Zusammenspiel leidet halt doch, wenn man nicht zusammenspielt. Klar, man muss üben was man will, aber was wäre in dem von mb38 beschriebenen Zustand die zweitbeste Lösung, einfach auch, damit man, wenns mal wieder für eine Probe klappt, gleich von besserem Niveau starten kann.

 

[Gast79265]

was wäre in dem von mb38 beschriebenen Zustand die zweitbeste Lösung, einfach auch, damit man, wenns mal wieder für eine Probe klappt, gleich von besserem Niveau starten kann.

Exakt.
Es ist natürlich immer gut, den Horizont zu erweitern.
Mein Problem ist aber, dass der Antrieb schwindet. Da nützen die ganzen vielen schönen Ideen "was" ich üben kann, wenig. Wo nehme ich die Motivation her, den Kick, der mich antreibt?

 

[whitewater]

Exakt.
Es ist natürlich immer gut, den Horizont zu erweitern.
Mein Problem ist aber, dass der Antrieb schwindet. Da nützen die ganzen vielen schönen Ideen "was" ich üben kann, wenig. Wo nehme ich die Motivation her, den Kick, der mich antreibt?

Da wäre meine Antwort das, was ich oben gegeben habe. Da muss das Bass spielen an sich Dein Ziel sein.
Damit kann ich dann auch Dinge als Challenge annehmen, weil sie schwierig sind, weil sie mir gegen den natürlichen Strich gehen, weil sie mir eben nicht leicht fallen. Playalongs daddeln von den Stücken, die ich schon immer gespielt habe, und wie ich sie schon immer gespielt habe kann da nur eine Entspannungsübung sein.

Wer die Motivation nur aus dem gemeinsamen Musizieren zieht, kann sich beim Fehlen einer Band nur sehr begrenzt mit der Aussicht auf die nächste bei der Stange halten.
Die von @rabarvek erwähnten wikiloops kannte ich noch nicht, das sieht interessant nach einer Möglichkeit zumindest zu kollaborieren, wenn schon nicht in Echtzeit zu interagieren.

 

[Gast79265]

Wer die Motivation nur aus dem gemeinsamen Musizieren zieht

Das Ziel sind Auftritte als Band vor Publikum.
Wir proben, um als Band auftreten zu können.
Ich übe als Vorbereitung für die Probe.
Ich übe, was ich nicht kann (neues Stück, schwierige Passage, Groove der nicht so rollt wie ich das erwarte).

Ohne ständige Repertoireänderungen, Nebenprojekte wird mir schnell langweilig.
Ohne Auftritte (Corona-Zwangspause) ist es schon schwer, Motivation zu finden.
Ohne Proben wir es noch zäher.

Um dem direkt vorzugreifen, ich bin kein Komponist und kein Solokünstler. Da kommt nix, ich habe kein Bedürfnis der Welt etwas mitzuteilen. Meine Befriedigung ziehe ich aus der Interaktion mit anderen Musikern, aus dem gemeinsamen, gleichzeitigen Spielen. Auch remote an Aufnahmen basteln interessiert mich nicht. Da helfe ich gerne aus, aber für mich ganz persönlich ist das witzlos. Dann hat man eine Aufnahme. Ja und?

 

[TheBass]

Exakt.
Es ist natürlich immer gut, den Horizont zu erweitern.
Mein Problem ist aber, dass der Antrieb schwindet. Da nützen die ganzen vielen schönen Ideen "was" ich üben kann, wenig. Wo nehme ich die Motivation her, den Kick, der mich antreibt?

Konzerte mit guten Musikern, vor allem guten Bassisten besuchen. Mich spornt das immer an mehr zu tun und besser zu werden, auch nach 45 Jahren noch.