Treppe als Instrument?

Der_Schroeder

Der_Schroeder

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Bassix
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Mal eine Frage an die Instrumentenbauer:

Vorgeschichte:
Im Hinterkopf erinnere ich mich noch an einen Bericht über einen Bassbauer ( Marleaux?), der aus alte Treppenstufen wunderschöne Instrumente baute.
Dazu passend die Geschichte von Basilisk, der einen familieneigenen Kirschbaum verwertete, hängt auch noch in der Birne (also Kopf).

Beim letzten Besuch bei meinen Eltern fiel mein Blick auf die typische 70er-Jahre-Reihenhaus-Treppe mit den massiven Mahagoni-Stufen. Jetzt möchte ich natürlich nicht denen die Treppe unter den Füßen wegreißen, aber....es reift der Gedanke nach einem Instrument aus so einem Holz.
Ein Blick in die Kleinanzeigen des Internet´s zeigt, das solche Stufen auch angeboten werden.

Macht das Sinn?
Abgelagert und plattgetreten seit 40 Jahren. Gibt es da Unterschiede zwischen Bau-Mahagoni und Instrumenten-Mahagoni (ähnlich wie bei Esche)?
 
Das geht bestimmt wunderbar könnte ich mir vorstellen. Bei den Treppen geht/ging es ja in erster Linie um Stabilität und Optik. Setzt beides sauber gewachsenes Holz vorraus. Das kann auch für den Instrumentenbau nicht das schlechteste sein. :-)
Ich würde wenn dann bei einem ne Stufe kaufen, der auch die anderen Stufen anbietet und bei dem man vorbei fahren kann. Dann kannste ne Waage mitnehmen und zumindest unter den gleich Stufen die leichteste raussuchen. :-)
 
4low schrieb:
das war Lärche
Zum Vergrößern anklicken....
Ich wusste noch, dass es keine gängige Instrumentenholzsorte war. :-)
Letztendlich auch relativ egal, da es mir ja eher ums Treppen-Mahagoni geht. Da es ja quasi vorhanden wäre.

@Tornadone: Schon richtig, es sollte schon recht leicht sein (vor allem für Rücken und Schulter).
Ich habe absolut keine Ahnung, ob das funktionieren würde. Denn die Stufen sind zwar über 40 Jahre alt und "abgehangen", aber auch lackiert! Also stellt sich mir die Frage, ob das Holz auch trotz Lackierung austrocknen kann. Muss es überhaupt ausgetrocknet sein?

Und wieso sollte ich der erste sein, der darauf kommt 70er Treppenstufen musikalisch zu recyclen :?::?:

Fragen über Fragen :confused: :confused:
 
Ach, das ist mit Sicherheit trocken. 40 Jahre Zentralheizung ist ja die Ultratrockenkammer. Ich denke dass da auch der Lack nix ausmacht. Soo dicht ist der ja auch nicht.
 
Bei mir um die Ecke ist ein Gitarrenbauer, der schwört auf alte Mahagoni Kirchenbänke.
So schlimm ist der Lack nach Jahrzehnten denn wohl nicht.
Ihm geht es um das das lange "Lagern" des Holzes.
 
Wenn ich an meinen und meiner Schwesterns Laufstil auf ebensolcher Treppe im Vater-Mutter-2-Kinder-Haus denke, dann bin ich mir auch ziemlich sicher, dass das Holz gut eingeschwungen ist. Oder vielleicht sogar ausgeschwungen, abgeschwungen....:rolleyes:
 
chrism schrieb:
Vor allem, passt die ausgetretne Treppe zu irgend einer Korpus Form?
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist doch das Plautzen-Shaping! Onkel Leo hat doch nach der ersten Urprezi-Serie festgestellt, dass Treppenstufen einfach günstiger zu bekommen sind und hat die ausgetretenen Stellen als ergonomisches Shaping verkauft - der Fuchs ;-) [¦)]
 

Do it!

Finde ich eine super Idee. Ob Du jetzt die ausgetretenen Stufen so lässt oder abhobelst ist nochmal was anderes... Auf jeden Fall ist das Holz perfekt abgelagert und getrocknet!
Es gibt übrigens eine ganze Menge verschiedener Mahagoni-Sorten. Welche davon in der Treppe bzw. einem bestimmten Bass verbaut ist, ist nicht immer einfach oder eindeutig zu bestimmen. Das dürfte aber in Deinem Fall unwesentlich sein.

Die Gewichts-Frage würde ich in diesem Fall nicht über die Holzauswahl entscheiden, sondern durch Material-Stärke, Shaping und evtl. Chambering beeinflussen. Für Dich wichtiger ist die Frage, ob es gut zu verarbeiten ist und gut aussieht.

Ich würde auf jeden Fall genügend Holz besorgen - man verschätzt sich im Roh-Zustand gerne mal.

Do it! Und halte uns auf dem Laufenden! :great:
 
Noch was:
wenn sich das in der Werbung auch anders liest:
Die Treppenstufen der Marleaux-Bässe sind offensichtlich auch selektiert, verleimt und Oberflächen-behandelt worden!
Du kannst niemals eine so gleichmäßige Färbung und Oberflächengüte erreichen, wenn du das "einfach so lässt". Aus altem Holz etwas Neues zu machen, was authentisch und trotzdem gut aussieht, ist schwieriger als das Ganze "auf neu" zu schleifen. Ich weiß, von was ich rede - habe das schon beruflich gemacht.

Insbesondere die Kanten sind nach der Formgebung neu, während die Oberseite noch original ist. Das sollte man durch geschicktes Beizen anpassen. Dazu brauchst Du Holzmuster (aus den Abfällen), die Du genau so vorbehandelst wie das Endprodukt. Unbedingt in aller Ruhe genug Beizmuster machen! Beim Finishing kann man das alles versauen (oder richtig geil machen ;-)).
 
Zum Thema Mahagonirecycling kann ich etwas beitragen:
Ich habe mir aus alten Fenster- und Türzargen und mehreren Teilen einer alten Tür mehrere Bässe gebaut (den Thread dazu gibt's hier im Bereich "Bassbau"). Die hatten die richtige Dicke von etwas mehr als 4 Zentimetern, waren allerdings nicht breit genug für 'nen Korpus, weswegen ich mehrere Mahagoniteile (einmal waren's 3, die anderen Male 5 Stücke) zusammengeleimt hatte.
Das Holz an sich klang beim Draufklopfen schön trocken, aber ich muss gestehen, dass ich mangels Erfahrung nicht wirklich beurteilen kann, ob das wirklich richtig gutes Holz für den Instrumentenbau ist. Ich hab's einfach verwendet, weil ich das Mahagoni sehr schön fand und es vor dem Feuertod retten wollte (ursprünglich sollte das Holz verbrannt werden).
Noch 'ne kleine Zusatzinfo: Das von mir verwendete Mahagoni war etwa zwischen 50 (die Haustür mit der Zarge) und 30 Jahre (die restlichen Teile) alt.
 
Absolut richtig, was der Herr bassilisk da schreibt. Besorg dir soviel Holz, als wolltest du zwei Bässe bauen. Beim Schreinern läuft nichts ohne Probestücke, sei es Beizen/Lackieren, Fräsen ("wie ging das noch mit der Oberfräse? richtiger Radius? Maschine richtig eingestellt?"...) oder was sonst alles ausprobiert werden muss. Ich empfehle dir, das Holz komplett runterzuhobeln und was neues daraus zu machen. Holz aufzuarbeiten und Stellen anzupassen, ist extrem schwer fürs erste Mal. Du musst ja wahrscheinlich auch min. 2 Stücke aneinander leimen, die Gebrauchsspuren sind dann nicht durchgehend und ob die Fuge in der Lackoberfläche gut wird...? Ob eine Treppenstufe eingepackt in millimeterdickem DD-Lack noch nachtrocknet, na ich weiß ja nicht. Kann sein, aber ich bezweifle es.

Übrigens schönes Projekt, bin auf das Ergebnis gespannt.

:bier:;-)
 
Das steht bei mir auch noch an...irgendwann innerhalb der nächsten paar Jahre wird unsere Mahagoni-Treppe auch für den Austausch fällig, die Stufen an sich sind zwar noch gut, aber die Wangen und das Gestänge/Geländer leiert langsam aus.
Hab auch schon dran gedacht, die Bretter zu vermusikalisieren...zumal da einige Eckstufen dabei sind, die genug Fläche hätten, um da ein komplettes Instrument draus zu schnitzen...so ein 1-Piece-Mahogany-Bass mit Korpus und Hals aus einem einzigen Stück... :ugly:
 
@Der_Schroeder

Unbedingt machen! Ich hab meinen ersten Selbstbaubass aus Verschnittresten von Vaters Küchenarbeitsplatte gebaut und das Ding klingt gut :-)
 
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