Synth Sounds für den Bass durch Roland, Helix, Source Audio...

[Heisterbass74]

Hallo zusammen,

ich möchte gerne wieder den Sandkasten vergrößern und möchte Synthsounds mein eigen nennen. Ich habe ca. 2004 den RolandGKPickUp mit dem Floorboard benutzt und dann irgendwann das Interesse verloren. Letztens habe ich wieder Blut geleckt und bin momentan Feuer und Flamme, wieder damit anzufangen, wobei das mit dem Midi Pickups überhaupt nicht zwingend notwendig ist. Hat jemand einen Überblick welche Geräte authentisch klingen, gut triggern und wie die Praxistauglichkeit ist? Es geht sowohl um Basssynth a la Moog, als auch Solosounds und Pads. Grundsätzlich würde ich die parallel zum Originalsignal mitlaufen. Um Tipps etc. wäre ich sehr dankbar.

Gruß, Jens

 

[win311]

Ich lese mal gespannt mit, mich interessieren Möglichkeiten mit einem Helix Pedal. Ich brauche den Synth Sound für ein Intro. Im Moment nutze ich den EH Bass Mono Synth der ganz OK ist.

 

[Klangfarbe]

Ok, hier direkt die Antwort, die du\ ihr nicht hören willst:

"Authentische" Synth-Pedale im Sinne von "Klingt genau wie X" gibt es nicht. Die, die es gibt, nutzen zwar dieselbe (oder ähnliche) Methode(n) zur Klangerzeugung, eine genau Kopie gibt es aber nicht. (Auch keine ungenaue).

Man hört natürlich, dass es sich bei einem Pedal z. B. um subtraktive Synthese handelt wie bei einem Moog, Oberheim etc. auch, aber dass war es dann auch schon mit Gemeinsamkeit. Ist ähnlich wie bei Bässen, Precie und T-Bird nutzen beide magnetische Tonabnehmer mit Stahlsaiten; man erkennt beide als E-Bässe, im direkten Vergleich sind sie aber sehr verschieden.

Darüber hinaus muss man sich im klaren darüber sein, dass Synthesizer (also die Keyboard usw. nicht die Pedale) sehr viele unterschiedliche Methoden zur Klangerzeugung nutzen. Pedale bedienen sich aber eigentlich nur der bereits erwähnten Subtraktiven-Synthese. Einige haben noch ein paar andere Methoden mit im Angebot, diese sind aber im Vergleich zu den "echten" sehr eingeschränkt. (SourceAudio C4 z.B. ist primär ein subtraktiver Synthesizer, hat aber auch eine Möglichkeit zur FM-Synthese. Allerdings eben nur sehr eingeschränkt.).

Im Vergleich dazu nutzen die Echten sachen wie Granularsynthese, Wavetable-Synthese, Phase-Distortion-Synthese und, und, und..

Dafür gibt es in der Welt der Pedale leider keine entsprechungen. (Zumindest nicht soweit mir bekannt ist).

Das alles gesagt, hier noch die 3 Platzhirsche:







Ich selbst hab den C4 und den SY-300. Sind beide Praxistauglich, man benötigt aber eine saubere Spieltechnik. Insbesondere was das Tracking\ Triggern angeht, sind die den Dingern, die es so vor 10 und mehr Jahren gab, haushoch überlegen.

 

[quarkfrosch]

Ich habe diverse Pedale durchprobiert und komme irgendwie immer wieder zum Electro Harmonix Synth Bass zurück.
Tracking ist super und es klingt immer sehr musikalisch, die Bedienung ist sehr intuitiv und man verliert sich nicht im Ausprobieren von zweitausend Presets. Es sind eine große Menge Sounds möglich, insgesamt sehr inspirierendes Teil das sich auch mit anderen Pedalen sehr gut verträgt.

Keeley Synth-1 ist witzig und hat ein paar verrückte Sounds, macht aber solo mehr Spaß als im Bandkontext.

Die kleinen Boss SYB haben ein paar coole Sounds, aber Tracking ist - nennen wir es mal schwierig.

 

[Meypelnek]

Ich spiele in einer 80er Band und brauche gelegentlich Synthbass Sounds, z.B. bei "Take on Me" oder "Send Me an Angel".
Dazu nehme ich den Source Audio C4. Die Presets musste ich mir aber alle selber basteln, denn: Alles, wirklich alles, was es da von der Community oder dem Hersteller zum Download gibt ist völlig überfrachtet.
Das Geheimnis sind super schlanke Presets, z.B. eine, maximal zwei Saw- oder Square-Waves, ggf. gemischt oder oktaviert.
Das Dry-Signal immer 50% drin lassen und dann mit dem Filter-Envelope spielen. Habe da wirklich gute Ergebnisse.

 

[Hen]

Habe diese Woche eine Synthspur machen müssen und das über die drei Pedale plus DI getan:

Darf leider noch keine Aufnahme veröffentlichen aber der Sound war extrem fett mit vielen Möglichkeiten der Modulation! Macht schon Sinn so eine Kette aufeinander abzustimmen. Teuer aber extrem gut!

Grüße Hen

 

[Mr.Mingus]

Servus mitnand,

ich habe bereits einen moog minitaur mit nem midi controller für synth sounds, nur möchte ich das zeug nicht immer mitschleppen.
Ein synth pedal soll aufs board. (ich möchte nicht unbedingt die moog sounds nachstellen)
ich stelle mir nun die Frage, so wie @Hen? einen ocatver und nen envelope hätte ich schon. würde nur noch eine zerre oder fuzz oder .... ja was eigentlich fehlen? nur wenn ich mir aus drei pedalen einen sound forme, ist zb der evelope für einen anderen song dann eher unbrauchbar.
oder doch lieber so ein C4. hier glaube ich aber überfordern mich die möglichkeiten.
Wenn ich das richtig verstehe kann ich 3 sounds fest am C4 abspeichern, die ich mit diesem kippschalter abrufen kann, richtig? dafür muss ich das ding aber immer an den rechner anschließen oder?

 

[Klangfarbe]

Für den C4 gibt es auch eine Handy/ Tablet App. Wie gut die ist weiß ich aber nicht, da ich alles am Rechner editiere. Es sind 6 Speicherplätze die direkt am Gerät abrufbar sind. 3 mit dem Kippschalter pro "Bank" die man mit dem Fusschalter (lange drücken) wechseln kann.

Wenn du schon einen Moog hast, wirst du wahrscheinlich ganz gut mit dem C4 zurecht kommen. Der bietet ja eigentlich auch nur eine sehr grundlegende Synthie-Funktionalität. (Uneigentlich hat er halt noch ein paar extras; die sind aber m.M.n auch recht überschtlich gelöst).

Mal zu dem von Hen geposteten Setup: Das ist ja nicht wirklich ein Synth, sondern eine Reihe von Effektgeräten welche die Funktionen und Sounds eines Synths nachahmen. Der Octaver produziert was, was irgrndwie in richtung Sinus geht, das Fuzz biegt das dann ins Rechteck... zumindest dem Oszilloskop nach. Soundtechnisch ist das aber nur ein kleiner ausschnitt von dem, was ein echter Synth kann.

Ich will das aber nicht schlecht reden, hab selbst so eine Kette auf dem Brett. (Ist ein Klassiker! Kann man übrigens noch hervorragend mit 'nem Chorus ganz am Ende weiter ausbauen, um den "verstimmten Unisono" effekt (zwei leicht zu einander verstimmte Oszillatoren) zu erreichen).

 

[Hen]

Mal zu dem von Hen geposteten Setup: Das ist ja nicht wirklich ein Synth, sondern eine Reihe von Effektgeräten welche die Funktionen und Sounds eines Synths nachahmen. Der Octaver produziert was, was irgrndwie in richtung Sinus geht, das Fuzz biegt das dann ins Rechteck... zumindest dem Oszilloskop nach. Soundtechnisch ist das aber nur ein kleiner ausschnitt von dem, was ein echter Synth kann.

Ich will das aber nicht schlecht reden, hab selbst so eine Kette auf dem Brett. (Ist ein Klassiker! Kann man übrigens noch hervorragend mit 'nem Chorus ganz am Ende weiter ausbauen, um den "verstimmten Unisono" effekt (zwei leicht zu einander verstimmte Oszillatoren) zu erreichen).

Völlig richtig, ist kein authentischer Synth aber für die meisten Anwendungen als Bassist völlig ausreichend. Ob es für unsere Zunft wirklich ein Moog oder C4 sein muss, ist persönlicher Geschmack. Ersteres musste ich ausgiebig und viel bei einer Genesis Tribute Show spielen, letzteres hatte ich da aber war mir zu aufwendig.

Ich nutze diese Kette z.B. bei einer Michael Jackson Show und bin sehr zufrieden, da ich die Effekte auch einzeln nutzen kann. Egal ob Zerre oder Envelope, selbst der Octaver ist an manchen Stellen sinnvoll. Mit der Kombination dann einen Synth imitiert und schon hat man mit wenig Pedalen einen tollen Livesound!

Grüße Hen

 

[xroads]

Völlig richtig, ist kein authentischer Synth aber für die meisten Anwendungen als Bassist völlig ausreichend. Ob es für unsere Zunft wirklich ein Moog oder C4 sein muss, ist persönlicher Geschmack. Ersteres musste ich ausgiebig und viel bei einer Genesis Tribute Show spielen, letzteres hatte ich da aber war mir zu aufwendig.

Ich nutze diese Kette z.B. bei einer Michael Jackson Show und bin sehr zufrieden, da ich die Effekte auch einzeln nutzen kann. Egal ob Zerre oder Envelope, selbst der Octaver ist an manchen Stellen sinnvoll. Mit der Kombination dann einen Synth imitiert und schon hat man mit wenig Pedalen einen tollen Livesound!

Grüße Hen

Ich habe das jahrelang auch so gemacht in einer Coverband - mit etwas günstigeren Teilen (v.a. MXR Pedale). Das funktioniert sehr gut für den typischen Pop-Synth, der tief runtergeht und ein wenig sägen muss. Ausserdem ist das ganze voll analog; ich fand das besser kontrollierbar im hektischen Livebetrieb. Und wie Hen schon schreibt - die Pedale einzeln sind auch noch einsetzbar, ist also sehr flexibel!

 

[Mr.Mingus]

Ich habe mir jetzte mal den C4 geholt....
mal schauen wie mir das gerät taugt