SUCHE: Vintage-Mechaniken 4xL

[MPFrenkel]

Hallo zusammen,

ich suche die im angehängten Bild dargestellten Mechaniken. Sie sind in einem japanischen Jazz-Bass-Klon aus den 70ern verbaut, bei zweien "eiert" der Wirbel und zwei andere haben ein etwas ungesundes Spiel. Falls jemand was in der Art anzubieten hat, können wir uns noch zu den Lochabständen etc. unterhalten. Gerne kaufe ich einen ganzen Satz, sollte jemand einzelne Mechaniken anzubieten haben, geht auch das, aber bitte nur mechanisch einwandfreie, die Optik ist mir egal.
Alternativ wäre es schön, falls jemand Erfahrung mit der Reparatur / Restaurierung von Mechaniken hat, in Kontakt zu kommen!
Eine dritte Möglichkeit wäre von der Erfahrung zu profitieren, wenn jemand die dargestellten Mechaniken bereits gegen möglichst passende andere ausgetauscht hat. Ich habe aber bisher keine Mechanik gefunden, die auf beiden Seiten den selben Lochabstand hat.

Vielen Dank und viele Grüße,
Mallory

P.S.: Die Bilder sind jetzt verfügbar!

 

[lallys]

Hätte noch nen Satz klassischer Schaller BMFL glaube ich heißen die, also quasi die Fender Vintage Mechaniken. Diese hier, nur eben von Schaller:

 

[MPFrenkel]

Die sind super, aber passen vom Lochmuster leider nicht, schade, dass ich die Bilder noch nicht hochladen konnte, aber irgendwie ist das hier auf der Arbeit geblockt... kann das erst heute Abend machen. Aber ich liebe die Schaller "Nachbauten" der Fender Vintage Mechaniken. Leider habe ich derzeit keinen direkten Bedarf, sonst hätte ich die sofort genommen. Danke!

 

[Tornadone]

Die, die du suchst sind auf den alten Squier Affinities verbaut worden. Blöderweise hab ich meine im Bundle vor ein paar Wochen verkauft. Ich habe die Kopfplatte einfach mit dem Stufenbohrer aufgebohrt und dann welche im klassischen Fender/Schaller Stil montiert.
Echt krass finde ich nach wie vor, dass Fender/Squier diese Oldschool-Japan-Teile auf den ersten Affinties immer noch verbaut hat. Ich glaube zu der Zeit haben noch nicht mal die Billighersteller diese Dinger noch verwendet.
Evtl. hilft dir das bei der Suche. Könnte mir vorstellen, dass viele Leute die ausgetauscht haben und die noch irgendwo rumfliegen.

 

[MPFrenkel]

Hallo Tornadone, vielen Dank für Deinen Hinweis, das erlaubt mir in eine weitere Richtung zu schauen! Ich bin hin- und hergerissen. Klar hätte ich an dem Bass gerne "vernünftige" Mechaniken, aber auf der anderen Seite möchte ich den Charakter des "Oldschool-Japan-Basses" erhalten. Im aktuellen Zustand (ich habe die ganze Elektrik überarbeitet, den Hals neu eingepasst und alles neu justiert) klingt der Bass schon toll, aber zwei Originalteile bereiten mir Kopfschmerzen: Die Bridge, die nur zwei doppelseitige Reiter für die vier Saiten hat, was bedeutet, dass die Einstellung von Saitenlage und Bandreinheit zum Geduldsspiel macht und eben die Mechaniken. Man kann sie zwar nutzen, aber die Stimmstabilität ist schon kritisch....
Am Ende muss ich eine Entscheidung treffen: Entweder den Original-Charakter des Instruments erhalten oder mir mit ein paar modernen Elementen einen klanglich tollen Bass zu schaffen. Ich weiss noch nicht wie die Sache ausgeht, warten wir mal das Wochenende ab....

 

[MPFrenkel]

@Tornadore: Noch eine Frage. Als Du die neuen Mechaniken verbaut hast, musstest Du die Bohrung für die Achse aufbohren. Das ist grundsätzlich kein Thema. Wovor ich aber sehr viel Respekt habe ist die Tatsache, dass die Bohrungen für die aktuellen Schraubenlöcher recht nahe an den neuen Löchern liegen. Eigentlich müsste man erst die "alten" Löcher füllen bevor man die neuen Löcher bohrt. Wie hast Du das Problem gelöst?

 

[Tom Sofa]

Aufbohren, Hartholzdübel einkleben, neu bohren

 

[Tornadone]

Hi nochmal,

du meinst die Löcher für die kleinen Schrauben, oder? Also da fällt mir grad wieder diese Unfassbarkeit ein... hatte ich schon verdrängt...
Ich hatte das Problem nicht das die Löcher so nah gewesen wären, dass sie ausreißen. Zumindest bei 2 Löcher pro Mechanik nicht, weswegen ich mir dann letztendlich keine Sorgen gemacht hatte.
Jetzt kommts: Squier hatte die Mechniken nur mit jeweils 2 diagonalen Schrauben verschraubt. Die anderen 2 waren Fake. Wirklich, kein Scherz. 2 verschraubt und die anderen 2 so abgeknipst, dass die Köpfe so aussehen als wären sie ins Holz geschraubt. Waren aber nur die Köpfe in die Löcher geklebt.
Bei mir halten also jeweils 2 Schrauben super in neu gebohrten Löchern. Die anderen sind zwar recht nah dran, aber zumindest bei den Mechaniken, die ich habe (irgendwelche alten super laufenden Nonames von nem einzelnen Hals) sollte nix reißen.

Grüße

Roman

 

[MPFrenkel]

Hallo Roman,

Genau, ich meinte nicht die Achslöcher, sondern die für die Schrauben, welche die Mechaniken halten. Danke für das Teilen Deiner etwas seltsamen Erfahrung, da hat wohl einer gebastelt. Nur doof, wenn das beim Hersteller passiert...

Viele Grüße,
Mallory

 

[Tom Sofa]

Das hilft:

Aufbohren, Hartholzdübel einkleben, neu bohren

 

[Tornadone]

Ich hab nochmal auf einem alten Bild geschaut wie die Affinitiy-Mechaniken genau aussehen und muss da leider zurückrudern....
Die Flügel sind etwas mehr "dreieckig" und die Grundplatten mit Abdeckung sind etwas kleiner als die oben gezeigten. Von den Grundplattenmaßen gleichen die Squiers den alten japanischen mit den verchromten Plasteflügeln.

Da haste an deinem Bass wirklich was echt exotisches dran. Da würde ich mir einen Umbau nicht lange überlegen. Dann eben die Löcher minimal aufbohren bis ein Schaschlikspieß (am besten die aus richtigem Holz, nicht aus Bambus) rein passt (dürften so um die 3 mm sein), einleimen und dann neu bohren wie oben schon empfohlen.
Auf jeden Fall würde ich aber bei den neuen Mechaniken drauf achten, dass die Grundplatten nicht kollidieren. Da wird`s u.U. sehr eng zwischen den einzelnen Mechaniken.

Gruß

Roman

 

[MPFrenkel]

Hallo Tom, hallo Roman,

die von Euch vorgeschlagene Lösung ist wohl das richtige Vorgehen! Wenn ich keine Original-Mechaniken finde, werde ich wahrscheinlich so vorgehen, wie Ihr das vorgeschlagen habt. Ich hatte beim Begriff "Holzdübel" einfach die dicken Oschis im Kopf, was natürlich für die Schraubenlöcher ein "Overkill" wäre. Aber am Ende bleibt mir wohl nix anderes übrig... Alternativ könnte ich natürlich versuchen, das Griffbrett auf einen "jungfräulichen" Hals zu transferieren...

Nochmals vielen Dank und viele Grüße,
Mallory

 

[Tom Sofa]

Ne, im Baumarkt gibt's Rundholzstangen aus Buche ab ca 3 mm Durchmesser.

 

[MPFrenkel]

Schon klar... als ich zuerst "Holzdübel" hörte, dachte ich an die Achs-Löcher. Jetzt hab' ich es aber kapiert

 

[Willi960]

Noch ein Tipp zum Aufbohren der Achsbohrungen. Ich mach sowas mit einem Forstnerbohrer (Fender hat normalerweise 17mm) und einer Ständerbohrmaschine (nicht freihändig!).
Mach ein Loch mit dem Bohrer z.B. in ein z.B. Sperrholzbrett.
Spann das Brett mit (am besten 2) Schraubzwingen auf die Kopfplatte und richte die "Schablone" zentrisch aus. (Halsplatte mit Holz unterlegen, damit diese gerade auf der Bohrmaschine aufliegt => wegen den Schraubzwingen). Mit Bohrer ins Loch fahren und dort erst die Bohrmaschine einschalten und durchbohren.... ein bündiges Brett an der Unterseite verhindert das ausreißen beim Durchbohren....
Wenn Du es noch genauer willst und jemand mit einer Drehbank kennst: stell einen Stufenbolzen mit dem kleinen Durchmesser Deiner bisherigen Achsbohrung und der zukünftigen Bohrung als großen Durchmesser her. Damit kannsr Du die Sperrholzschablone ganz exakt ausrichten.

Prüf aber auf jeden Fall vorher, ob die geplanten Mechaniken auch drauf passen. Auf der Schaller WWW-Seite kannst Du Dir die PDF mit den Abmessungen runterladen => ausdrucken und drauflegen....sicher ist sicher.

Viel Erfolg !

 

[MPFrenkel]

Hallo Willi, danke für die Tipps! Freihändig hätte ich sowieso nicht gebohrt, aber auf die Idee mit der Schablone wäre ich von alleine nicht gekommen. Ich bin aufgrund meiner Ausbildung als Maschinenbauer handwerklich ein wenig begabt, aber eben mehr mit Metall als mit Holz vertraut, auch wenn ich total gerne mit Holz arbeite. Wenn ich die passenden Mechaniken gefunden habe und der Bedarf am Aufbohren besteht, werde ich Deine Hinweise / Kniffe berücksichtigen.
Vielen Dank nochmals dafür!

 

[MPFrenkel]

Nachdem Ihr Euch alles so nett mit Tipps und Hinweisen gemeldet habe, wollte ich mal ein Update geben: Ich habe mich für den Tausch der Mechaniken und der Bridge entschieden. Die ursprünglich verbauten Mechaniken waren wirklich nirgendwo aufzutreiben und die Brücke mit den zwei Reitern für 4 Saiten hat mich beim Einstellen zum Wahnsinn getrieben.
Somit habe ich mich für den Klang und gegen die Original-Optik entschieden und habe die Mechaniken durch HipShot Ultralight und die Brücke durch eine Fender Vintage Bass Bridge (die mit den Rillen) tauschen lassen. Die Mechaniken haben dazu geführt, dass die Stimmstabilität jetzt gegeben ist, die neue Bridge hat den Klang nochmals positiv beeinflusst. Dadurch, dass der Bass mit Hubmuckern bestückt ist, habe ich jetzt so einen fetten und schönen Sound, dass der Bass zu Hauptspielbass Nr. 2 avanciert ist. Nr. 1 bleibt mein leichtgewichtiger Warwick Streamer...

Hier noch die Bilder des jetzigen Zustandes:

Bei der Brücke sieht man übrigens, dass diese aus Gründen der Saitenführung versetzt werden musste. Jetzt passt der Ashtray nicht mehr drauf (zumindest nicht an der Originalposition) aber das ist dann eben so, Hauptsache es groovt