Sandstrahlen, Drahtbürste, Flammenwerfer

Mobbelsche

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Moin liebe Gemeinde,
im Verlauf des Pimpens meines HB Basses hat sich leider schnell und effizient herausgestellt, dass ich zum Lackieren zu doof bin. Na gut. Man muss nicht alles können.
Nun ist mir als Alternative zum schicken Lack ein Finish im Treibholz-look eingefallen.
Heute habe ich daher erstmal an einem Stück Eschenholz geübt weil der Body vom HB auch Esche ist/sein soll.
Erstmal habe ich die Lötlampe arbeiten lassen und dann die Drahtbürste. Jo, geht ja ganz gut, aber das ist mir dann doch zu dunkel.
An einem zweiten Teststück habe ich nur die Drahtbürste genutzt und feststellen müssen, das kannste abhaken.
Das gleiche nochmal mit dem Drahtbürsteneinsatz für die Bohrmaschine. Da geht nix.

Hm, da gibt's noch das Sandstrahlen.
Hat das einer hier schon mal gemacht/machen lassen? Auf was muss man achten? Wie ist das Ergebnis?
Und: hat einer hier auch den Hals bzw. die Kopfplatte so bearbeitet/bearbeiten lassen?

Last not least, ja, beizen will ich danach auch noch, so'n schickes grau .........

Danke und Ciao
Alexander
 
Hab das damals mit dem Creme Brulee Brenner gemacht und dann händisch mit einer (glaube Kupfer) Drahtbürste ausgebürstet und zum Teil geschliffen, bis mir das Ergebnis gefallen hat. War eigentlich recht easy und das Ergebnis überzeugend, allerdings sieht man dem Holz schon an, dass es leidet und danach ne "Kur" nötig hat :D

Sandstrahlen keine Erfahrung. Beizen ja. Würde mich vermutlich aber eher nur auf eine Methode beschränken und dem Bass nicht alles auf einmal antun 😆

EDIT: Hab mich mit dem Brenner auch an das Griffbrett ran getraut. Allerdings sehr vorsichtig und damit mehr so ein "Marmor"-Muster geschaffen. Aber wie gesagt, das Holz leidet und war danach froh um jedes bissen Lemonoil & Co 😅
 
Sandstrahlen
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Kommt aufs Strahlgut an. Und was willst du? Entlacken oder die Oberfläche zur weiter Veredlung vorbereiten?
Wenn's ums beseitigen von Lacken von Bodys geht (zumindest auf Polyurethan-Basis, bei Nitro sieht's anders aus) kannst du Strahlen vergessen. Um eine lackierten Body zu strippen ist schon mechanische Gewalt notwendig. Solche metallischen Strahl-Güter durchschlagen bei unvorsichtiger Handhabung sogar Karosseriebleche.
Ich strahle empfindliche Oberflächen, beispielsweise um "Alu zu bürsten", mit feinen Glasperlen. Wenn man damit umgehen kann und nicht zulange auf eine Stelle draufhält, tut's dem Holz garantiert nicht weiter weh. Natürlich kann man auch gezielte Strukturen herausarbeiten.
Eine andere Variante wäre ein Granulat aus Nussschalen, ist noch sanfter und wird in der Oldtimer-Branche verwendet, um beispielsweise Schmutz von Oberflächen zu entfernen. Mit diesen Varianten kriegst du auf jeden Fall eine gute Basis hin. Noch mit 200er bis 500er Schmiergel drüber, beizen und Klarlack oder Wachs drauf.
Drahtbürste
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Welche Drahtbürsten (Material und Form) und welche Drehzahlen hast du denn benutzt. Stahl reist ganze Fasern aus dem Holz (kann ja auch gewollt sein), je mehr, je höher der Druck und Drehzahlen werden. Das Ganze wird außerdem so heiß, dass sich selbst dünne Bleche verziehen und Holz zu oberflächlich zu kokeln beginnt.
Sanfter ist Messing. Faustregel: je feiner die Oberfläche werden soll und so feiner und weicher sollte die Drahtbürste sein. Topfbürsten eigenen sich für Holzoberflächen übrigens deutlich besser als Rundbürsten, weil sich der Druck besser verteilen lässt. Kreisförmige Riefen lassen sich allerdings kaum vermeiden.
Und noch ein Tipp: abschließend das Holz mit Stahlwolle abziehen, mit der man Messing poliert (gibt's in jedem Baumarkt), macht die Oberfläche glatt wie ein Baby-Popo und dann erst beizen, um die Maserung schön zu betonen.
 
Hab mich mit dem Brenner auch an das Griffbrett ran getraut.
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Hut ab, hätte ich mich nicht getraut. Die Gefahr, dass sich durch die hohe Hitzeeinwirkung das Griffbrett vom Hals löst oder verzieht, wäre mir sprichwörtlich zu heiß gewesen. Aber wenn's funktioniert hat, alles gut.
Beim Bearbeiten von Holz mit offener Flamme geht's letztendlich darum, weichere Strukturen der Maserung mehr oder weniger anzugreifen (oberflächlich zu zerstören). Kann richtig gut aussehen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
nick60 schrieb:
Hut ab, hätte ich mich nicht getraut. Die Gefahr, dass sich durch die hohe Hitzeeinwirkung das Griffbrett vom Hals löst oder verzieht, wäre mir sprichwörtlich zu heiß gewesen. Aber wenn's funktioniert hat, alles gut.
Beim Bearbeiten von Holz mit offener Flamme geht's letztendlich darum, weichere Strukturen der Maserung mehr oder weniger anzugreifen (oberflächlich zu zerstören). Kann richtig gut aussehen ...
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War mein günstiger "Bastelbass", denn ich auch schon 4-5mal umlackiert und wieder entlackt hatte, irgendwann funiert und zum Schluss gabs halt den Brulee Brenner. Da wäre es am Schluss auch nicht so tragisch, wenn was passiert wäre. Aber der Bass sah danach super aus und ist bei meinem Gitarristen immer noch regelmäßig im Einsatz.
Ich sagte ja, ich bin sehr vorsichtig ran gegangen und es war am Griffbrett nur kurzes "anrußen" wenn man so will. Da wurde es nicht so heißt, dass sich das Griffbrett löst oder ähnliches.

Hab leider kaum Bilder von dem Projekt... vorher beim Lackieren war ich fleißiger mit den Fotos. War vermutlich die letztendliche "jetzt ist eh egal" Haltung 😆 aber ein Schnappschuss hab ich gefunden und hier angehängt, falls es jemand interessiert
 

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Aaaalso: ich möchte einen Treibholz-Look, der sich nicht nur in der Farbgestaltung zeigen soll.
Es geht hier also nicht nur um das Entfernen des ursprünglichen Lacks sondern durchaus um das Einbringen von Riefen etc in das Holz. Natürlich nicht zuuuu tief.
 
Naja, es gibt Treibholz und es gibt Treibholz :D

Ich hab jetzt mal kurz 2 Beispielbilder aus Google gesucht
Treibholz-Holzstoecke-Holz-Tischdeko-Deko-5704.jpg sowas ist schön samtig glatt und lebt halt von Astlöchern und richtigen Ausbrüchen, deren Kanten aber wieder komplett verrundet sind und in Summe einfach ein sehr glattes Bild haben


treibholz-esstisch-mit-kufen-220x100cm_2.jpg sowas hingegen hat halt was vor verrottendem/verfallenen Holz

Bei ersterem weiß ich nicht, wie du das hin bekommen willst und glaub die Optik ist eher schwer nachzustellen. Stücke raus brechen und wieder schleifen?

Bei zweiterem seh ich da weniger Probleme.
Dann würde ich mit einer recht harten Drahtbürste in Richtung der Maserung ausbürsten, dass du spürbare/sichtbare Höhenunterschiede bekommst. Drehende Drahtbürste mit Akkuschrauber oder so ist nichts. Die reißt dir meiner Erfahrung nach eher Fasern aus dem Holz bzw. zerkratzt das Ganze eher unschön. (EDIT: aber das dürfte bei intaktem Hartholz/Instrument trotzdem alles eher schwer/schlecht funktionieren)
Danach würde ich dann einfach die (höchsten Erhebungen der) Oberfläche mit feinem Schleifpapier schleifen, sodass nicht groß Materialabtrag hast, sondern nur die Oberfläche wieder samtig & angenehm wird. Allerdings schaffst du dir damit natürlich bestmögliche Angriffsfläche für das Holz bzw. äußere Einflüsse, Feuchtigkeit, Dreck, usw.

Mit Sandstrahlen generell keine Erfahrung.
 
Mobbelsche schrieb:
Aaaalso: ich möchte einen Treibholz-Look, der sich nicht nur in der Farbgestaltung zeigen soll.
Es geht hier also nicht nur um das Entfernen des ursprünglichen Lacks sondern durchaus um das Einbringen von Riefen etc in das Holz. Natürlich nicht zuuuu tief.
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Dann müsstest Du das Teil über nen Schotterweg schrubben und ne gewisse Zeit der Witterung aussetzen. Stelle mir ansonsten sehr schwierig vor, den Treibholzlook zu imitieren 🤔
 

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