Sandberg California JM5: Suche nach der Saitenlage

[SplentaSploink]

Hallo,

Ich bin ja nicht der einzige California-Spieler hier und wollte die Anderen mal um Beistand bitten.

Ich bin schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer idealen Saitenlage für mich und habe Einiges ausprobiert. Die üblichen Links wie justchords etc. und Foreneinträge habe ich schon abgeklappert.

Meine Spielweise ist eher robust und ich habe sicher nicht den saubersten Anschlag. Ich spiele meistens mit Fingern, aber ab und an auch mit Plektrum.

Im Moment habe ich D'addario EXL220 drauf (.040 .060 .075 .095 .125).

Meine Ergebnisse bisher:

Hals sehr gerade eingestellt: Saitenlage musste sehr hoch eingestellt werden, um über das ganze Griffbett einen sauberen Ton zu haben. Gerade die E- und H-Saite machten große Probleme, um diese schnarrfrei zu kriegen, musste ich die Saitenreiter schon fast auf Maximum hochschrauben. Für mich nicht akzeptabel.

Also arbeite ich mich in Richtung mehr Halskrümmung vor (ganz langsam natürlich). Und es wird auch zufriedenstellender.

Im Moment sieht's so aus:

Beim Niederdrücken des 1. Bundes und des 17. Bundes (Hals-Korpus-Übergang) am 12. Bund Platz für 2 Papierblattstärken. Abstand Unterkante E-Saite bis Oberkante 12. Bund nicht ganz 3 Kreditkartenstärken (Sorry, habe keine genauen Messwerkzeuge da). Bis zum 5. Bund ist das Schnarren fast weg, danach wirds heftiger, ab dem 12. Bund sehr stark (aber noch Platz für Schwingung).

Alles in Allem ist es schon um Einiges besser als mit geradem Hals.

Bei Sandbergbässen fühlt sich der Spannstab ja in der Mittelstellung schon recht locker an, jetzt habe ich ein bisschen Sorge, dass ich die Mutter abdrehen könnte. Ist das überhaupt möglich?

Vielleicht habe ich aber auch nur ein Verständnisproblem: Es ist doch so, dass bei Schnarren in den oberen Lagen (also 12. Bund und mehr) mehr Halskrümmung hilft, oder (Ich fand justchords da etwas schwammig)?

Sorry, falls das Alles etwas kompliziert klingt, aber vielleicht hat ja der Eine oder Andere Tipps parat.

Wie gesagt: Ich habe hier schon x hoch n Foreneinträge gelesen, aber das Setup lässt sich ja sicher nicht für jedes Bassmodell verallgemeinern.

Grüße.

 

[lukke]

Zitat:Original erstellt von: SplentaSploink

Vielleicht habe ich aber auch nur ein Verständnisproblem: Es ist doch so, dass bei Schnarren in den oberen Lagen (also 12. Bund und mehr) mehr Halskrümmung hilft, oder (Ich fand justchords da etwas schwammig)?

NEIN! wenn es in den oberen Lagen schnarrt, hilft dir keine halskrümmung, dann müssen die Saitenreiter höher! die Halskrümmung macht sich vor allem in den untersten Lagen bemerkbar.
Doch die Saitenlage insgesamt entsteht aus beiden: höhe der Saitenreiter und Halskrümmung...

also erstmal verstehe ich jetzt nicht so ganz deine Ausgangslage: passen 3 kreditkarten zwischen saite und bünde??? das wäre viel zu viel!
aber messwerkzeuge brauchst du da nicht. diesen Test kann man nur als grobes Maß nehmen.

und warum sollte sich das Setup nicht verallgemeinern lassen? bei jedem Bass gibt nen Halsstab und ne höhenverstellbare Brücke (ok, da kann es besonderheiten geben...)

ich mache es so:
die ausgangssituation ist, dass erst die Saiten zu tief sind (also seitenreiter zu tief und hals zu gerade)
als erstes stelle ich an den Saitenreitern die richtige höhe für ein einigermaßen schnarrfreies spielen in den Höchsten Lagen ein, dann die halskrümmung, damit es auch in den ersten lagen nicht schnarrt. das alles natürlich in kleinen schritten...

 

[SplentaSploink]

Hi!

Zitat:NEIN! wenn es in den oberen Lagen schnarrt, hilft dir keine halskrümmung, dann müssen die Saitenreiter höher! die Halskrümmung macht sich vor allem in den untersten Lagen bemerkbar.

Das ist halt etwas, was mir bei justchords schon immer merkwürdig vorkam: Der Author empfiehlt bei Schnarren im "oberen" und"unteren" Halsbereich eine stärkere Krümmung.

Zitat:passen 3 kreditkarten zwischen saite und bünde??? das wäre viel zu viel!

Ja, allerdings ohne dass ich greife (also sozusagen Leersaitenabstand) Kam vielleicht missverständlich rüber.

Zitat:und warum sollte sich das Setup nicht verallgemeinern lassen?

Grob ist das bestimmt so, aber ich hatte auf eine Antwort á la "Californias mögen eher einen geraden/krummen Hals" oder sowas gewartet.

Zitat:die ausgangssituation ist, dass erst die Saiten zu tief sind (also seitenreiter zu tief und hals zu gerade)
als erstes stelle ich an den Saitenreitern die richtige höhe für ein einigermaßen schnarrfreies spielen in den Höchsten Lagen ein, dann die halskrümmung, damit es auch in den ersten lagen nicht schnarrt. das alles natürlich in kleinen schritten...

Gut, ich hab's anfangs andersherum gemacht, also mich erst auf die tiefen Lagen konzentriert. Vielleicht liegt da der Fehler.

 

[SplentaSploink]

OK, ich hab jetzt die Saitenreiter so hoch geschraubt, dass in den obersten Lagen kein Schnarren mehr ist und werde jetzt die Halskrümmung soweit zurück nehmen (also Hals spannen), bis es anfängt in den tiefen Lagen zu schnarren. Und an dem Punkt den Hals halt wieder etwas entspannen. Bitte einmischen, falls ich da einen Denkfehler mache. []

 

[jam_bass]

Meiner Meinung nach der richtige Weg wäre:
Wenn's beim Greifen in den unteren Lagen (1er bis 6er Bundstab ungefähr) schnarrt, dann sind die Stäbchen, an denen das Schnarren entsteht2ter bis 8ter Bundstab), zu nahe an den Saiten für die angeschlagene Saitenamplitude (unterschiedlich je nach Spielweise und Saitensteifigkeit).
In diesem Fall hilft mehr Halskrümmung.
Schnarrt es beim Greifen in der Gegend um den 9ten bis 12ten Bund, dann sind die Bundstäbchen dort zu tief, du musst die Saiten zu weit nach unten drücken und dadurch kommt die Saite zu nahe an die Stäbchen, an denen das Schnarren entsteht (10ter bis 20+xter Bundstab).
In diesem Fall hilft geraderes Einstellen des Halses.
Hierbei begrenzt du aber den Raum für die Amplitude der Saiten.

Daher stelle ich zunächst die Halskrümmung so ein, dass ich bei nahezu geradem Hals eine bestmöglich niedrige Saitenlage habe. Werde ich durch Schnarren im unteren Bereich gezwungen, nochmal was zu ändern, so gebe ich minimal mehr Krümmung. Den Rest erledige ich durch maßvolles Wiederhochschrauben der Saitenreiter.

Für das Zusammenspiel Reiterhöhe - Halskrümmung gibt es für mich normalerweise ein Optimum, das recht nahe beim geraden Hals ist.

 

[lukke]

achso... eine höhe der Saiten von ca. 3mm ist schon recht gut.

die vorgehensweise ist schon in ordnung: einfach so ief gehen, bis es zu tief ist und dann wieder ein bisschen höher stellen.
wobei ich dir raten würde, mit der letzten Feinjustierung einen tag zu warten, da der Hals sich an die neue Spannung gewöhnen muss...

außerdem fällt mir gerade auf, dass du eher dünne Saiten spielst. die schwingen leider etwas mehr aus, als dickere, was auch zu schnarren führen kann.

und klar hat jambass recht, die tiefste saitenlage gibts bei nahezu geradem hals. jedoch passt das nicht zu jeder spielweise... (ich hab auch nen festeren anschlag)

 

[jam_bass]

und klar hat lukke recht

 

[lukke]

da hast du natürlich wieder recht []

 

[SplentaSploink]

Danke euch beiden, damit lässt sich arbeiten. Das war um Einiges nachvollziehbar als das übliche "Guck doch bei justchords".

Jam, ich arbeite mich jetzt sozusagen von der anderen Seite heran, kann ja schlecht den Hals von einem Tag auf den Anderen wieder gerade schrauben.

lukke, ja, sind recht dünne Saiten, ich habe mir jetzt mal testweise Career Strinx in etwas dicker bestellt (9,40 Euro pro Satz waren doch verlockend), mal sehen was mit denen rauszuholen ist. Schöne Musik macht ihr übrigens.

Ein, zwei Fragen bleiben noch, an denen sich im Netz die Geister scheiden (wo wir schon mal dabei sind).

Sollte man die Saiten gespannt lassen, wenn man am Halsstab rumdoktort? Habe das früher so gemacht, in der letzten Zeit aber die Saiten vorher gelockert.

Wenn man die Saitenreiter einstellt, Saiten entspannen oder nicht (Hab gelesen, dass Ersteres besser sein soll, aber sollte doch keinen großen Unterschied machen, oder?)?

 

[lukke]

beim halsspannstab wird da wirklich gestritten []
in diesem Video macht der Kerl von MusicMan das ohne die Saiten zu lockern: http://www.youtube.com/watch?v=FNHV-IHhhBU
meistens muss man die Saiten lockern, um guten Zugang zur Schraube zu haben, bei manchen Bässen muss man sogar den Hals abschrauben (meine Precis z.b.)

aber es sollte die Saite auf jeden Fall entspannt sein, wenn du den Saitenreiter höher schraubst. Weil dadurch steigt der zug der Saite und der Druck auf den Saitenreiter. Außerdem lassen sich die Schrauben besser drehen, wenn kein Druck drauf ist.

 

[SplentaSploink]

Bei meinem Bass geht's halt auch, ohne die Saiten zu lockern, wüsste auch nicht, wo das Problem liegen sollte, der Hals muss den Kräften ja so oder so stand halten.

Was die Saitenreiter angeht: Ich habe keine Probleme, auch mit angespannter Saite die Reiter zu bewegen. Und im Endeffekt wird die Saite vielleicht 'nen Viertel- bis Halbton höher gestimmt.

Also wohl eher viel Lärm um nichts? [...]

 

[Panurg]

Moin,
also die Sache mit dem Saiten lockern hat nen ganz einfachen, praktischen Hintergrund. Die meisten Schrauben in der Brückengegend haben nämlich ziemlich winzige Gewinde, also die ganzen Madenschrauben etc; bei den Gitarreros gilt das z.B. auch besonders für deren Floyd Rose Tremolos.
Wenn da jetzt Zug auf den Saiten ist wenn man dreht, kommt dieser Zug auch aufs Gewinde und selbiges sägt sich dann kaputt. Was bei der Schraube selber noch verkraftbar sein mag, weil ersetzbar, ist natürlich beim Innengewinde, also in den Böckchen, ziemlich tödlich. Naja und weil es unnötig is, sich seine Brücke zu zerranzen, entspannt man halt die Saiten.
Im Prinzip sollte ähnliches auch für den Halsspannstab gelten. Wobei der insgesamt mehr Power hat, weil er (und sein Gewinde) ja größer ist, dürfte es da nicht so kritisch sein.

 

[jam_bass]

Ich mache beides ohne Lockern der Saiten, theoretisch wäre es aber wohl marginal besser. Man muss natürlement direkt nachstimmen.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: lukke


wobei ich dir raten würde, mit der letzten Feinjustierung einen tag zu warten, da der Hals sich an die neue Spannung gewöhnen muss...

Wenn man den Hals nach dem Einstellen mehrmals etwas nach vorne und hinten drückt, minimiert sich dieses Problem.