Recording (nicht nur, aber bevorzugt): Welche Bass-Effekte sinnvoll?

[Manschy]

Bin nun gerade dabei, meine gesamten Compositions umzugestalten. Sie wurden von mir mit MusicMaker erstellt, und dort per MIDI. Geil für meine Ohren, naja für einige Kritiker, geht so im Auto und nach einiger Zeit tatsächlich die Erkenntnis: Alter, das klingt ja konservig!
Jetzt habe ich vor 2 Monaten angefangen, auch Gitarre zu spielen (wobei mir während des Lernprozesses wohl in erster Linie die PowerChords wichtig sind, um die Parts im MM auszutauschen). In dieses Thema abgedriftet, habe ich mich halbwegs zufriedenstellend mit all den Effekten auseinandergesetzt und auch eine für mich ordentliche Grundstruktur erarbeitet.

Und nun? Richtig, natürlich der Bass.
Klingt geil, klingt aber - weil 5-Saiter und reflexartig oft auf der H-Saite bedient - oft zu tief oder matschig. Und dann doch immer ein wenig....naja, monoton.

Deswegen die Frage:
Welche Bass-Effekte sind sinnvoll oder welche nutzt Ihr gern?
Mein bevorzugter Stil ist Hardrock (komme beim Arrangieren aber immer oft in die 80er, 90er zurück), lehne mich gern an H-Blockx an aber werde schnell zu mainstreamig.
Freue mich über Hinweise, die speziell beim Homerecording genutzt werden können (VSTI-Software für Bässe).

 

[Nick McNoise]

Such' hier im Forum mal nach @Hen und seinen Podcasts.
Der hat einen zum Thema "Bass mixen" (und/oder aufnehmen?) gemacht und kennt sich auch im härteren Rock aus.
Lohnt sich.
Edit: Hier isser, der Hen-Podcast, der eigentlich ein Video ist.

Auf Youtube gibt es ein Video von Warren Huart aus der Produce like a Pro-Reihe, da geht es ums EQen/Komprimieren/Mixen von Bass-Recording.
Ich glaube, dies war's:

 

[Ratterbass]

weil 5-Saiter

VSTI-Software für Bässe

Es geht jetzt gerade aber schon um die Aufnahme eines von dir gespielten, echten Basses und nicht um ein gesampeltes Instrument? Oder meintest du nicht "VSTi" sondern "VST"? "VSTi" wird oft genutzt, um zu verdeutlichen, dass es sich bei einem Plugin um ein Instrument handelt und nicht um Effektplugins.

Insbesondere beim 5 Saiter, aber natürlich auch generell gilt: shit in, shit out. Eine DAW ist kein Klärwerk. Soll heißen: der Bass sollte bereits beim Einspielen nicht matschig klingen. Es sollte beim Mischen eher darum gehen, die Stärken der Instrumente herauszuarbeiten und kleinere Schwächen zu kaschieren.

Ein wenig Kompression und EQ ist natürlich sinnvoll, um den Bassbereich aufzuräumen. Allerdings sollte das Instrument auf der rohen Aufnahme schon passabel klingen. Oft ist es dann am Ende weniger das Instrument selbst, eher die Performance beim Aufnehmen und/oder das Setup am Instrument.

Pauschalantworten zu Effekten gebe ich ungern. Das ist wie beim Kochen. Klar, Salz und Säure gehören überall ran aber was kommt dann? Das ist sowohl beim Kochen als auch beim Mischen abhängig von Ausgangsmaterial und angestrebten Ziel. "Hardrock" ist sehr weit gefasst.

Poste doch mal sowohl Aufnahmen von dir als auch Songs, an denen du dich klanglich(!) orientieren möchtest.

 

[Manschy]

Danke, Jungs. Ich wusste, hier werde ich geholfen

@Nick: Danke, tue ich mir morgen mal rein!
@ Ratterbass: VST natürlich - ich habe das gleiche bereits für meine Gitarre gemacht und kann so die entsprechenden Effekte schon beim Einspielen hören.
Das mit den Arrangements hatte ich bisher rein MIDI gemacht. Habe mal ein Soundbeispiel angehängt.

Meine Ideen im Kopf habe ich bisher mit den MIDI-Instrumenten arrangiert. Nun bin ich an dem Punkt, wo ich die doch recht synthetisch klingenden Saiteninstrumente nach und nach durch echte ersetzen will.

Pauschalantworten zu Effekten gebe ich ungern. Das ist wie beim Kochen. Klar, Salz und Säure gehören überall ran aber was kommt dann? Das ist sowohl beim Kochen als auch beim Mischen abhängig von Ausgangsmaterial und angestrebten Ziel. "Hardrock" ist sehr weit gefasst.

Da hast Du natürlich Recht - ist immer dasselbe. Man hat ja seine eigenen Dinger in der Birne sowie die Rezepte im Kopf und hat schon vielleicht x-Mal danach gekocht. Aber beschreib' mal den eigenen perfekten Lasagne-Auflauf...das wird nix....
Der Anhang gibt ein wenig Aufschluss, in welche Richtung es bei mir überwiegend geht, jedenfalls mein Lieblingsthema.

Und hier ein H-Blockx-Song, wie ich ihn prima finde, aber bei meinen Arrangements (auch durch Keyboard-Beigabe) wird's immer ein wenig entschärfter...



Würde auch gerne härter, aber das kann ich als alter Fliegenträger nicht mehr

Bei einigen H-Blockx-Songs klingt es, als ginge der Bass über Distortion. Nicht schlecht, aber dann sicherlich eher bei aufgeräumtem Gitarrenspiel, denn das matscht schnell, wenn man das zu sehr einsetzt.
Aber ich werde mir erst einmal zu Herzen nehmen, dass sicher weniger mehr ist, und den Bass nur unterstützen als zu überfrachten!

EDIT: Anhang vergessen, jetzt isser da...

 

[Slidemaster Dee]

Bass über Distortion.

Ich finde es immer sehr praktisch, eine cleane Bassspur zu haben und eine duplizierte verzerrte Spur, die man dann (dezent) dazu mischen kann. Das macht das ganze oft im Gesamtmix sehr viel homogener. Ansonsten brauchts m.E. nur EQ und Kompression.

Und bei Rounds: vor dem Recorden frische Saiten aufziehen! Attack und Brillianz kriegst du im Zweifel halbwegs weggemischt, wenn du sie nicht haben willst, aber nicht dazu gemischt, wenn du sie brauchst und nicht hast.

...und natürlich +1 für möglichst gut eigenspielt.

 

[win311]

Ich doppel meine Bass Spur auch immer und mische dann Clean- und Effekt-Spur zusammen, habe also immer einen gewissen Anteil Clean-Spur im Bass.
An Effekten nehme ich immer einen EQ und einen Kompressor, das ist bei meiner Effekt-Spur Standard.
Was zwar nicht direkt mit deiner Frage zu tun hat aber irgendwie auch schon, deine Drumspur im MP3 ist sehr dünn, machst du die Bass-Drum fetter, kommt auch der Bass fetter rüber. Es ist meiner Meinung nach wichtig, da eine gute Balance zu halten.

Hat rein gar nichts mit Bass zu tun, aber bei deiner MP3 Aufnahme fällt mir direkt der Oktopus Drummer auf , dass ist etwas das für mich Aufnahmen direkt synthetisch oder unnatürlich macht.

 

[Manschy]

Danke. Die Idee mit mehreren Spuren ist nicht schlecht, habe ich noch nie dran gedacht. Und ja, eine Grundbrillanz muss aus den Saiten kommen. Steh' ich eh drauf...