Rechte Hand Technik im Djent, z.B. "The Omnific" - Tipps/Übungen gesucht

[Captain T]

Hallo liebes Forum,

nachdem ich gestern durch Zufall bei der Suche nach Music Man Bongo Bässen in Firemist Purple, bzw. Dingwall NG auf das Duo(Trio) "The Omnific" gestossen bin, konnte ich gar nicht aufhören mir das anzusehen, bzw. anzuhören. Hier mal ein kurzes Beispiel.



Diese supertighte rechte Hand "Gallop" Technik, z.B. ab rund 1:00 Minute hat es mir voll angetan und ich würde nun gerne daran arbeiten, allerdings ist mir nicht ganz klar, wie dieses tighte und stakkatoartige erzeugt wird.
Ich weiß, dass sich ja z.B. @CBass in ähnlichen Gefilden bewegt, vielleicht hättest Du oder auch andere ein paar Vorschläge? (Gerne auch YouTube links oder Übungen)

Für mich sieht das nach 3-Finger Technik aus, aber es klingt eben so ultrabrutal tight und abgehackt, das ist es was ich gerne lernen würde. Ist da Alex Websters Buch vielleicht hilfreich?

Bin da derzeit etwas ratlos

Danke und Gruß,

Thorsten

 

[CBass]

Hi Thorsten,

yeahr, ich bin definitiv in ähnlichen Gefilden unterwegs – finde The Omnific auch klasse! Sie bringen am 12.3. ein Tab Buch für The Mind’s Eye heraus; sicherlich praktisch um tiefer in ihr Zeug einzusteigen.

Mein Einschätzung zu der Stelle im Video: Das wichtigste ist sicherlich die Anschlagtechnik der rechten Hand, um die Saite gegen die Bünde (Metall auf Metall) schlagen zu lassen. Wenn ich das versuche, achte ich darauf dass der Finger schon sehr schnell unterwegs ist wenn die Saite getroffen wird, sehr weit oben am Finger getroffen wird (harter Teil auf der Fingerkuppe, nicht der fleischige Teil weiter unten), und vor allem dass der Finger voll durchzieht um beim Rückschlag der Saite von den Bünden nicht mehr im Weg zu sein. Ich hoffe diese Erklärung macht Sinn... Gute Beispiele für Profis die das machen wären z.B. Simon Grove (gut zu sehen im Video unten ab 0:40) oder Jacob Umansky (zweites Video 0:12).



Für den abgehackten Sound ist zum einen die Abdämpftechnik mit der Greifhand wichtig. Für mich ist das ein kniffliges Thema, besonders bei schnellem Tempo – versuche mich da von unten (langsames Thema) heranzuarbeiten. Gutes Song-Beispiel ist für mich The Endless Knot von Haken (wobei ich das Cover mit dem Pick eingespielt habe):


Technisch ist sicher auch etwas dabei; ich schätze high-gain / -attack Sound von Darkglass (entsprechend dem Endorsement), Kompressor mit nicht allzu schnellem Eingreifen damit die Transienten durchkommen, eventuell auch ein hard gate das nach dem Abdämpfen komplett abschneidet. Die Saiten sind wahrscheinlich auch frisch

Das Alex Webster Buch finde ich super, er hat in den Beispielen auch einen ähnlichen Sound (wobei der Spector da klar durchklingt). Allerdings geht er im Text nicht besonders viel auf stakkato Anschlagtechnik ein. Die Übungen sind sicher die richtigen, besonders für 3-Finger Technik. Dazu gibt es auch ein cooles Video von ihm:


Hoffe das hilft weiter! Cheers, Bas

 

[Captain T]

Hoffe das hilft weiter! Cheers, Bas

Das hilf mir sogar sehr weiter, vielen Dank

Ich hab mal einen längeren Thread bei Talkbass durchgeforstet, wo die auf dem Bass dann teilweise "Zero Relief" für den Hals einstellen und die Saitenlage auch entsprechend niedrig halten, um das Bundstäbchenklackern leichter zu erzeugen. Machst Du das bei Dir auch so?

Die Videos schau ich mir heute abend mal zuhause in Ruhe an, von der Beschreibung her hört sich das aber nach dem an was ich suche. Das "The Omnific" ein Tabbuch rausbringen finde ich superinteressant Ich bin da zwar technisch noch meilenweit entfernt, aber Übung macht den Meister, auch wenn ich schon Ü40 bin

Ich hab schon ein "Djent Bass" Profil für mein Helix, mal schauen ob das damit funktioniert

Vielen Dank schonmal!

 

[christheg]

Jo, niedrige Saitenlage, harter Anschlag, (Noisegate) mit vor allem gute Technik (linke Hand Muting). Die Jungs spielen live auch größtenteils mit zwei Fingern.

Es hilft auch ein Split des Signals und dann dicke Kompression des Lowends mit Zerre oben. Eigentlich ist es aber der stereotypische Darkglass Sound.
Aber im Endeffekt muss man den Attack auch Clean und Unverstärkt bringen können. Wenn der Bass dann noch eher Richtung Hifi Sound tendiert hilft das auch.

Wenn man auf der Omnific Facebook Seite etwas sucht, findet man da auch Tabs. Habe damit mal eine Stimme von 'Objets de Vertu' gelernt.

 

[Ray Mahogany]

Zum Sound: Für mich klingt das, als wären auf beiden Bässen Ernie Ball Cobalts drauf. Hatte die selbst mal auf dem Ray, daher kam mir der Sound gleich sehr vertraut vor

 

[Captain T]

Die Cobalts hab ich immer auf meiner Gitarre gespielt und gemocht, derzeit sind auf meinem Bass die normalen Slinkys. Ich probier dann mal beim nächsten Saitenwechsel die Cobalts.

Meine linke Hand-Dämpftechnik ist schon recht solide, da ich ja bereits 10 Jahre Gitarre auf dem Buckel und viel Metal-Rhythmus gespielt habe. Das sollte sich auch gut auf den Bass übertragen lassen. Mit Pick auf dem Bass geht es auch schon ganz gut, aber dieser Fingerstyle hat einfach einen überragenden Sound. Da werde ich mich mal ans Üben machen

Danke für Eure Tipps!

 

[Captain T]

Anscheinend macht auch das FretWrap was aus bezüglich des Stakkato. Hab gestern mal mit einer Socke getestet.
Jetzt fahr ich zur Packstation und hol mein Fretwrap ab...und einen DT770, damit das Psket nicht so leer ist

In den Videos mag ich den Bongo Ton etwas mehr als den aktuellen Dingwall NG Ton, wobei beides irgendwie was hat.

 

[cellkirk74]

Kann mir mal einer erklären was diese Djent ist´für mich klingt das halt als ob die Bass spielen. So wie zB hier:

 

[Captain T]

Powerchords mit doppelter Oktave, komplexe Riffs, Polyrhythmik. Es gibt Bands ohne Bass und Bands ohne Gitarre

 

[soul 24-7]

Kann mir mal einer erklären was diese Djent ist

Das macht am besten der Meister persönlich:

 

[fernandes]

Ach wenn ich nur so einen sexy Daumen hätte wie Valter Kabas ....