OK also...
....zunächst mal hab ich einen von den ersten BassLab Soul ergattert, die wohl so um 2001 gebaut wurden.
Er ist komplett schwarz lackiert (auch die PU´s) nur der Elektronikfachdeckel und das Pickguard (eher eine einlaminierte Erhöhung in Form der üblichen JazzBass Schlagbretts) sind transparent so dass man die "karrierte" Struktur der Carbonfasermatte sieht. Mir gefällt das recht gut.
Die Brücke ist von Wilkinson (die neueren Soul haben ABM und die ganz neuen ETS Brücken - was mir lieber wäre).
Die Mechaniken sind von Kluson und sind in etwa mit den guten Schaller vergleichbar.
Es gibt Gurtpins die eher traditionell (also kegelförmig) aussehen wo aber das Schaller SecurityLock-Gegenstück passt.
Die beiden PU´s sind Rough Crystal Humbucker von Le Fay (bei den neueren Soul sind es Delano).
Der Hals hat keinen Spannstab der aber bei der Steifigkeit des Materials auch nicht unbedingt nötig ist (Die neueren Modelle haben aber alle nen Spannstab - um die Feinheiten eben doch noch zu justieren - was mir doch deutlich lieber wär). Bei den Fodera Diamond-Saiten (40-100) die ich aufgezogen hab ist die Halskrümmung ein klein wenig zu groß für meinen Geschmack aber ich hab den Hals eh immer fast gerade eingestellt und von da her ist die BassLab-Hals-Standard-Krümmung eigentlich schon sehr gut gewählt. Im Bereich der Lagen 16 - 21 wird der Krümmungsverlauf dann wieder flach, so dass man damit prima Marcus-Sounds beim kräftigen anzupfen hinbekommt (da steh ich drauf).
Die Bünde sind traditioneller Bauart (Medium Größe) und wurden wohl vor dem Lackieren direkt und ohne Grifbrett in den Hals eingesetzt, sehr ordentlich abgeklebt und dann erst wurde der gesamte Bass lackiert.
Der Hals ist nicht ganz so schlank wie beim Fender JazzBass sondern am Nullbund (mit aufgeschraubter und dadurch leicht wechselbarer Aluminium Saitenführung) etwas breiter (42 statt 38 mm) Mir liegt das ganz gut.
Das Shaping ist schon deutlich Fender-like aber sehr ordentlich und handschmeichlerisch abgerundet. Von Kantigkeit keine Spur.
Nachdem ja der gesamte Bass aus einem Stück ist und innen komplett hohl klingt er im unverstärkten Zustand erstaunlich laut (Die neueren Modelle haben sogar Schlitze auf der Decke damit das noch lauter klingt). Es klingt unverstärkt schon fast wie ein leiser Accoustik-Bass aber dann doch etwas nach Plastik.
Beim spielen ist die Schwingfreude der Konstruktion recht stark zu spüren (Das ist sehr angenehm und man hat sofort ein prima Spielgefühl). Es gibt keine Deadspots und Sustain ohne Ende. Die Tonansprache ist so direkt dass der Sound einen fast anspringt. (Das war auch der Grund warum ich mich beim ersten mal gleich in einen BassLab verknallt hab). Und ja, er lässt sich hervorragend als Bongo nutzen
Wie temperaturempfindlich das Teil ist kann ich nur dahingehend beurteilen, dass der Hals sich überhaupt nicht zu verziehen scheint. Denn als der Bass ankam (im traditionellen Klappkoffer) war er sehr kalt durch den Transport und natürlich hab ich ihn sofort getestet. Es war keine Änderung der Krümmung zu bemerken (und da bin ich sehr pingelig) als der Bass dann nach etwa 20 min Zimmertemperatur erreicht hatte. Nicht mal ein Nachstimmen war nötig. Wie dass dann im Sommer wird (im aufgeheizten Auto) wird sich erst noch rausstellen.
Wie der schöne knorrige Sound zustande kommt der holziger klingt als so mancher Holz-Bass kann ich nicht erklären (Vielleicht ist ja in der Kunststoffmischung ne Dose Mojo-Oil mit drin
Auch einer der Gründe warum mir das Teil auf anhieb gefällt.
Dadurch dass der Bass fast nix wiegt, hängt er kaum spürbar am Gurt. Das ist äußerst angenehm und verspricht Schonung für meine alten Bandscheiben.
Insgesamt wiegt der Bass gerade mal 2,6 kg.
Die Elektronik ist eine 3-Band mit parametrischen Mitten. Es gibt (ganz JazzBass klassisch) 2 Volumenregler für die PU´s, ein Doppelstock-Poti für Bässe (unterer Stock) und Höhen. Ein Regler für die Mittenfrequenz und den dazugehörigen Level Regler. Das Volumenpoti für den Hals PU hat einen Push/Push Schalter – Einmal antippen schaltet den Bass stumm, noch mal antippen wieder an. (Das ist zwar praktisch aber ich werde das so umbauen, dass ich damit einen Kondensator direkt am PU-Ausgang schaltbar mache um das als zusätzliche schaltbare Höhenblende auch im Passivbetrieb zu nutzen). Das Doppelstockpoti hat einen Push/Pull Schalter der den Bass passiv schaltet wenn es gezogen ist.
Im Passivbetrieb klingt der Bass eher traditionell mit etwas brillanteren Höhen (ein sehr ausgewogener Sound den die LeFay Pu´s da transportieren). Im Aktivbetrieb ist alles von Marcus bis Jaco machbar und auch sehr einfach einzustellen. Man kann das so ziemlich mit der J-Retro Klangregelung von den HotWire Bässen vergleichen, wobei der Höhenregler nicht ganz so kretzig vordergründig klingt.
Es gibt noch eine LED die dann anfängt zu leuchten wenn die Batterie knapp wird – hab ich aber noch nicht leuchten sehn. Ich weiß nicht mal welche Farbe die dann hat. Laut Testbericht im Bass-Professor
http://www.basslab.de/pics/reviews/BP_Soul.html soll sie blau leuchten.
Das erste Soundfile
ist übrigens rein passiv direkt ins Pult mit etwas Hall.
Dass ich für den Bass nur 616,50 Euro (incl. Versand) hingeblättert hab freut mich ganz besonders.
Also zusammengenommen ein schönes, leichtes, wohlklingendes, gut zu bespielendes, preiswertes Instrument. Was will man mehr......
Liebe groovige Grüße
Werner
