Peavey Series 400 B Mark III (1978?) .... wer kennt diesen Amp?

[m-bass]

Hallo Zusammen,
ich hatte heute zufällig das Vergnügen, diesen Amp anspielen zu dürfen.
Peavey 400 Instrument System Mark III steht vorne drauf. Hinten steht Series 400 B, 700 Watts drauf. Die Angabe „May 1978“ bezieht sich wahrscheinlich auf das Copyright - und nicht auf Monat/Baujahr.
Ich spiele sonst einen Ampeg SVT 4 Pro. Der Peavey klingt deutlich anders, hat aber ein echt starkes Attack ... dafür etwas weniger Dampf unten rum.

Kennt einer von Euch diesen Amp?
Was ist so einer heute ungefähr wert?

Was mich wundert: ich habe im Netz nach diesem Amp gesucht und habe auch viele Fotos und Beiträge gefunden. Aber dieses große „V“ auf der rechten Seite habe ich nirgendwo gesehen ....

 

[cellkirk74]

Da hat jalt jemand das Peaves-Plastikschild mit was anderem ersetzt. ich denke nicht dass das ab Werk so war. Oder das ist die Allroundverstärkervarienate

Ansonsten hatte ich jahrelang den Mark IV, der war nicht schlecht, aber als er kaput ging (pure Dummheit meinerseits) hatte ich später nur noch bessere Amps....

 

[nichtmehrhier]

Bei der Allroundvariante steht Musician drauf.

Dieser Amp ist optisch in einem gutem Zustand, mit dem "V" müssen wir einen Punkt abziehen. Zwei Drehknöpfe stimmen farbig nicht ... maximal 200 €, schätze ich.
Funfact, dass zwei der wichtigsten Metal-Bassisten solche Amps zu Anfang ihrer Kariere gespielt hatten. Nörgler und Besserwisser behaupten sogar, damals hatten die beiden auch ihren besten Sound.
Steve Harris bis zum Ende der Killer Tour und Cliff Burton zeitweise bis zu den Aufnahmen von Ride the Lighting.

 

[m-bass]

Aber mit 700 Watt kann der Amp nicht aus den späten 70ern sein, oder? Damals waren die Bass Amps noch nicht so potent - meiner Erinnerung nach.
Das „V“ Emblem schaue ich mir noch einmal genau an. Auf den ersten Blick sah es recht Original aus.
Ich habe im Internet ein Operating Guide gefunden. Der Amp sieht bis auf das V-Logo identisch aus. Mal sehen, ob ich damit diese „Auto Mix“ und die Bi-Amping Funktionen verstehe. In dem Manual steht aber auch nichts von 700 Watt ....
Ich könnte das Schätzchen für 100 Euro behalten. Scheint mir ein sehr fairer Preis zu sein.

 

[Rhino-]

700 Watt Aufnahmeleistung...passt doch zum Wirkungsgrad der 70er.

 

[m-bass]

Du hast Recht. Power Output ist dann 210 Watt an 4 Ohm.
Es gab beim Original wohl einen Fussschalter dazu, mit dem man zwischen den beiden Kanälen hin und her schalten konnte. Vielleicht kann ich den ja noch irgendwo auftreiben. Kanal A hat eine konventionelle passive Klangregelung. Kanal B hat eine aktive Regelung mit variabler Center-Mittenfrequenz.
Vielleicht finde ich ja auch das originale Peavey-Emblem. Dann wäre der Amp wieder im Originalzustand.

 

[yhawks]

Geiler Amp! Hab ich jahrelang Anfang der 90er gespielt.
Den Fussschalter hatte ich natürlich nicht, hat den schon Mal jemand gesehen?
Die 2 Kanäle kann man mischen und hat so eine Blendfunktion z.b für ne zerre, wenn die nur über einen Kanal läuft.
Der Sound ist eher von der rauhen rumpeligen Sorte, hat aber einen unverwechselbaren Charakter. Die Hochmitten können echt hart und prägnant kommen, nicht schön aber durchsetzungsfähig.
Meiner hatte 200 W an 4 Ohm, hatte ich an einer riesigen ollen 4 x 10" mit 8 Ohm. Es wäre spannend den Amp Mal an einer modernen Box zu hören.
Das V hat definitiv jemand reingebastelt, die sehen im Original alle anders aus.
Verkauft hab ich ihn damals wegen der Größe und dem Gewicht...

 

[TheBass]

Ich hatte diesen bzw. den ähnlichen Amp 1980. 700 Watt ist lediglich der Leistungsbedarf aus dem Stromnetz. Die maximale Audioleistung beträgt 210 W RMS an 4Ohm, an 8Ohm maximal 140-150W RMS. Ich hatte das Nachfolgemodell Mark IV. Die haben anstelle des "V" auf der Frontplatte ein großes Peavey-Logo, sind ansonsten aber fast baugleich. Vermutlich wurden Endstufe und Netzteil etwas lastfester für hohe Ströme gemacht, jedenfalls konnte man aus dem Mark IV an 2Ohm auch 300W RMS rausholen, zumindest rein theoretisch. Die Amps waren soundmäßig eher so die Brot-und-Butter Amps, nix besonderes, dafür nahezu unkaputtbar.

NB: ich stimme @yhawks zu. An Amps mit dem "V" kann ich mich auch nicht erinnern. Auf jeden Fall waren die bis 2Ohm mit 300W RMS angegeben. Auf Dauer mit Sicherheit aber auch nicht ratsam. Ausserdem hatte mein Amp auf der Rückseite einen riesigen goldfarbenen Kühlkörper. Vermutlich wurde daher von Mark III auf Mark IV die Endstufe überarbeitet.

 

[Ray Mahogany]

Ich hatte den Mark III als Amp in den 80ern in einer sehr lauten Bluesrockband.
Hat richtig Laune gemacht mit ner Zeck 2152 mit den EV 15L.
Wenn man den Peavey ne Stunde warm gespielt hat, kommt die Rocksau noch geiler raus!

 

[m-bass]

Ich beabsichtige ihn auf meinen TE 1524 zu setzen.

 

[Talisker]

Diese Amps wurden evtl. mit unterschiedlichen Endstufenmodulen ausgeliefert, meiner hat das Modul Series 400HB eingebaut. Das liefert dann glaubhafte 300W an 2 Ohm und ist mit großen Kühlkörpern ausgestattet.
Ehrlich gesagt habe ich das kleinere Modul noch nie an einem Mark III gesehen, ich kenne es nur vom Vorgänger Peavey Musician (der übrigens auch ein geiler Amp ist).
Möglicherweise ist der Amp zusammengebastelt aus verschiedenen Quellen. Tut aber seiner klanglichen Qualität keinen Abbruch. Allerdings sind die 100,- tatsächlich auch angemessen und kein echtes Schnäppchen.

 

[allerbässt]

Schwachpunkt sind bei diesen Amps in der Regel die knackenden und rumpelnden Potis.
Wenn man allerdings überwiegend die Endstufe nutzt (Poweramp in) hat man viel Freude mit den Dingern...

 

[cwegy]

Den Amp hatte ich in den Achtzigern, jahrelang mit der original 2x15" peavey Box dazu, grummelnd dröhnender Bluesamp....gespielt hatte ich jedoch in einer Punk-/ Hardcore Band. Auf jeden FAll war er sehr zuverlässig, laut genug, um gegen zwei Marshall Halfstacks und ein Ludwig Drumset anzugrollen. Die Hochmitten sind wirklich fies, aber geben eine gute Präsenz. Später habe ich auf eine Trace Elliot Box mit 4x10 und eine 1x15" umgesattelt, das hat den Sound nochmal deutlich aufgewertet und das Stack hatte ordentlich definierten Punch. Die Potis waren in der Tat fies rumpelig und knarzig.

 

[cellkirk74]

Vielleicht kann ich den ja noch irgendwo auftreiben.

Ich hab noch einen.. wenn Du den willst gerne pm....

 

[fernandes]

Hatte den Peavey auch mal für kurze Zeit, bin mit dem Sound nicht klargekommen mit Fender Jazz Bass und Marshall. Bassbox. Hab ihn verkauft und mir einen Trace Elliot 500 er geleistet und den Ampeg SVT 8x10 Kühlschrank und habe über 10 Jahre on Stage das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.