... Meine Schwester bittet mich verschiedene Musikalien aus dem Nachlass ihres Mannes/meines Schwagers zu veräußern.
Er war, verzeiht mir, Gitarrist! ...
Mein Mitgefühl an die Schwester und die Familie.
(Und nebenbei: GitarristIn ist wirklich nicht schlimm - irgendwer muss es ja machen.)
... Kitty Hawk Junior Pro
Crate Vintage Club 30 ...
Teschnüsche Daten googeln kannste ja selbst. Beim Crate musste mal reingucken, was für eine LS-Bestückung der hat. Den VC 30 meine ich schon 1x12 und 2x12 gesehen zu haben, aber vielleicht gab's da ja auch noch was Anderes (wie beim großen Bruder VC 50 3x10, 1x12, 2x12 und 1x15?).
... Ich konnte die noch nicht checken und testen, wollte hier aber schon einmal eine Diskussion lostreten, egal in welche Richtung.
Vielleicht gibt‘s ja noch den einen oder andern Tipp, worauf man achten sollte etc.pp, damit man relativ gute Preise erzielt.
Tipp 1: Saubere Amps bringen mehr Geld.
Tipp 2: Beim Funktionstests unbedingt auch die Kanalumschaltung, Hall ein/aus und ggf. Effektwege testen. Is' einfach geiler, wenn Du selbst vor den ersten Kunden merkst, wenn da was nicht funktioniert.
Die Fußschalterei kann beim Kitty Hawk etwas schwieriger werden, wenn die Pedale fehlen (spezielle Teile mit Beleuchtung, Stromversorgung aus'm Amp). Wenn es der Schwester also zumutbar ist, bitte sie, nachzusehen, ob der Originalschalter oder einer, der stattdessen benutzt wurde, noch irgendwo herumliegt. Die Original-Treter würden den Verkaufserfolg und Preis beim KH vermutlich erheblich verbessern.
Tipp 3: Der Kitty Hawk ist deutlich komplizierter zu bedienen und klanglich flexibler als "Standardware". Daher ist es einfach(er), auch richtige Kacksounds einzustellen, was nicht zu einem glatt verlaufenden Verkauf beiträgt.
Cool wäre, wenn es dazu noch ein Manual gäbe - entweder Original (-> Schwester) oder aus'm Netz.
Bei solchen Amps ist es ganz gut, die selbst mal ein bisschen ausprobiert zu haben, wennstes hinkriegst.
Sonst vielleicht den Gitarrenmenschen Deines Vertrauens bitten, mal zwei, drei gut klingende Einstellungen zu "entwickeln". Die kannste Dir dann aufschreiben und den Interessenten ggf. "mal eben reindrehen".
Tipp 4: Sei nicht traurig, wenn der Crate es nicht mehr auf Anhieb tut.
So, wie das Ding mechanisch aufgebaut ist, kann da schon mal was schiefgehen. Dazu vier potentiell heiss gefahrene EL84-Röhren in Plastiksockeln, welche direkt auf die Platine gelötet wurden ... looks like greetings from far east, aber waren Musik-Chinaböller in den 1990er schon Thema?
Preise:
Kluge Interessenten wissen, dass sie höchstvermutlich
mindestens die Endstufenröhren ersetzen (lassen) müssen - vielleicht auch noch mehr Gedöns. Und das kostet mittlerweile leider richtig Geld.
Den Crate würde ich funktionierend mit VB 225 Euro einstellen und für alles oberhalb von 175 Euro abgeben. Und dann hoffen, dass es lange dauert, bis er kundenseitig herumzickt bis verreckt.
Die klingen zwar ganz fein classic-rock-blues-60s-pop-mäßig, wenn sie funktionieren, waren aber Massenware, nix seltenes oder besonderes.
Wenn er bereits defekt ist, als Projekt gegen Gebot (und oberhalb von 80 Euro ab dafür)?
Der Kitty Hawk is' was für LiebhaberInnen des Spezielleren, Baujahr muss so 198? sein. Deiner ist aber leider nicht die "DeLuxe-Version" mit Wickercane-Frontbespannung (Korbstuhlgeflecht à la MESA Boogie Mark XY -kennstekennstekennste?). Zudem ist der Lautsprecher (Celestion G12 M-70) ausgetauscht worden. Der RFT kann klanglich zwar durchaus gleichwertig oder eine signifikante Verbesserung sein, ist aber eben halt "nicht mehr Original". Mit Fussschaltern und Manual(kopie) vielleicht so VB 500,00 und dann nach Gefühl und Wellenschlag?
