ÖKO-Bass

[hui]

im zusammenhang mit der ganzen CITES-diskussion stelle ich mir die frage, warum scheinbar die major-labels noch nicht auf diesen zug aufgesprungen sind.
wieso bieten hersteller wie fender, muma, ibanez, sandberg, yamaha etc eigentlich keine öko-bässe mit holz aus zertifiziertem anbau an?
kennt jemand hier marken, die sich um ethische aspekte bei der herstellung ihrer instrumente kümmern?
mich hätten auch folgende fragen interessiert:
- gibt es nachhaltigkeits-zertifizierte bässe (holzproduktion)?
- wie steht es mit der ökologischen bilanz von PU-lacken oder nitrolacken? welche alternativen gibt es?
- was tut ein veganer öko-basstler, wenn er einen knochensattel klanglich toll findet? was nimmt er als ersatz?
- was nimmt der vegane basstler als ersatz zum knochenleim?
- sind aktiv-bässe ökologisch vertretbar(batteriekonsum)?

dass hier ein marktpotential für bassanbieter besteht, scheint mir fraglos. schliesslich gibt es ja auch leute, die sich nur bio-lebensmittel kaufen, auch wenn sie mehr kosten - und darunter sind bestimmt auch musiker. weshalb aber, tut sich nichts in diese richtung?
bestimmt lässt sich auch auf ökologisch vertretbare weise ein anständiger bass bauen. ich denke sogar, dass man sich hier eventuell einen vorsprung zur billig-konkurrenz aus chinaproduktion erarbeiten könnte.
oder?

 

[bigfellow]

wieso bieten hersteller wie fender, muma, ibanez, sandberg, yamaha etc eigentlich keine öko-bässe mit holz aus zertifiziertem anbau an?

Ist das denn so, oder weisst Du es nur nicht?
Von Warwick heisst es zumindest:
------
Environmental protection[edit]
Warwick produces its instruments and amplifiers using carbon-neutral principles, any other manufacturing process is carbon-neutral as well.[1][2][3] The company is purchasing its wood from sustainable sources (certified by the Forest Stewardship Council)[4] and produces all the electricity it needs through its own natural-gas-powered plant, solar roof-mounted facilities, a boiler fueled by wood waste from its guitars and wind power.[2][5]

Warwick is operating according to the guidelines of European Unions Eco-Management and Audit Scheme, which is a voluntary environmental management instrument designed to continuously improve companies’ environmental performance.[6]
---------

 

[hui]

Ist das denn so, oder weisst Du es nur nicht?
Von Warwick heisst es zumindest:
------
Environmental protection[edit]
Warwick produces its instruments and amplifiers using carbon-neutral principles, any other manufacturing process is carbon-neutral as well.[1][2][3] The company is purchasing its wood from sustainable sources (certified by the Forest Stewardship Council)[4] and produces all the electricity it needs through its own natural-gas-powered plant, solar roof-mounted facilities, a boiler fueled by wood waste from its guitars and wind power.[2][5]

Warwick is operating according to the guidelines of European Unions Eco-Management and Audit Scheme, which is a voluntary environmental management instrument designed to continuously improve companies’ environmental performance.[6]
---------

ok! vielen dank bigfellow.
damit hat sich mein dünkel bezüglich warwick grad ziemlich reduziert und die marke sich damit aus meinem persönlichen hinteren mittelfeld herausgearbeitet. wird plötzlich valabel, wenn mir nur das äussere noch ein wenig besser zusagen würde....
ich gebe zu: ich weiss nur wenig darüber. jedenfalls machen die meisten firmen auch kaum darauf aufmerksam.

 

[allerbässt]

Irgendwo hab ich gelesen, Sandberg würde überwiegend(?)/ausschließlich(?) heimische Hölzer verwenden...

P.S.: Tragen Veganer eigentlich Schuhe aus Leder?

 

[hui]

heute habe ich bei einem bastel-projekt grad am PU-Lack rumgeschliffen. der staub riecht da in etwa so wie ein mittlerer chemieunfall bei bayer - gar nicht sehr vertrauenserweckend jedenfalls. könnte mir vorstellen, dass das ungesund ist.

 

[hui]

Tragen Veganer eigentlich Schuhe aus Leder?

also nur um irgendwelchen vorschnellen schlüssen zuvorzukommen: nein. ich bin nicht veganer, nur vegetarier.
aber ja: veganer tragen keine schuhe aus leder. es gibt da durchaus alternativen.
schau da:
http://www.avesu.de/
zumindest hier hat schon mal jemand das marktpotential erkannt. zum beispiel bieten auch big-labels wie doc-martens vegane modelle an.

 

[allerbässt]

Vielen Dank für den Link! Wieder was gelernt!

 

[bigfellow]

also nur um irgendwelchen vorschnellen schlüssen zuvorzukommen: nein. ich bin nicht veganer, nur vegetarier.
aber ja: veganer tragen keine schuhe aus leder. es gibt da durchaus alternativen.
schau da:
http://www.avesu.de/
zumindest hier hat schon mal jemand das marktpotential erkannt.

Aber schau Dir doch mal an, aus was deren Schuhe ansonsten bestehen: PET (Polyethylenterephathalat), Polyurthan (PU), generell Mikrofaser aus Polyamid, Nylon, Acryl und Polyurethan (PU), .... etc.
Aber, sorry, OT, weiter zu Deiner Frage....

 

[hui]

Aber schau Dir doch mal an, aus was deren Schuhe ansonsten bestehen: PET (Polyethylenterephathalat), Polyurthan (PU), generell Mikrofaser aus Polyamid, Nylon, Acryl und Polyurethan (PU), .... etc.
Aber, sorry, OT, weiter zu Deiner Frage....

ja, du hast schon recht. ich habe auch selber da noch nichts bestellt. aber timberland hat zum beispiel die reihe "earthkeepers", vorwiegend aus abbaubaren textilien und nachhaltigem sohlenmaterial...
aber eigentlich reden wir ja hier über bässe.
und da würden mich die oben gestellten fragen doch interessieren, nicht nur bezüglich der holzproduktion, sondern auch hinsichtlich der lackierungen und sonstigen materialien und der frage, ob hier batteriebetriebene aktivelektroniken als vertretbar wahrgenommen werden.
ich habe beispielsweise einen alten ibanez-bass (roadstar II) mit aktiv-passiv option und spiele diesen nur passiv. erstens finde ich den passiv-sound super und zweitens finde ich unnötigen batterieverbrauch fragwürdig.

 

[alice d.]

und wie viel watt windenergie zieht deine anlage???

jeder esche/erle/ahornbass von fender ist öko, weil da niemand mit dem laster durch den urwald fährt.
jeder meiner bässe ist nachhaltig, weil ich meine bässe bisher nicht weggeschmissen oder weiterverkauft habe.
und leder empfinde ich als äußerst nachhaltig, weil es deutlich haltbarer ist als alle alternativen.

 

[lordbasstard]

wieso war mir das klar das dass hier wieder in eine pro-contra vegetarisch/vegan diskussion ausartet? klar ist doch erst mal: vegetarisch/vegan leben ist ökologisch gesehen erst mal die bessere alternative. und wenn man es richtig macht auch nicht ungesünder. klar ist aber auch: wenn man sich dafür entscheidet ist man nicht vom rest des lebens abgekoppelt. auch veganer telefonieren und müssen zur arbeit. immer wieder wird behauptet veganer/vegetarierer nerven mit ihrer missionierung. meine beobachtung ist eher: nichtvegetarierer nerven mit ihrem rechtfertigungszwang und ihren zynischen frotzeleien.

zurück zum thema: bei warwick war mir auch nur bekannt das sie fsc verifiziertes holz nutzen. ich selber hab hier ein paar bässe mit "dunklen hözern. ärger mich auch darüber...okay, war findungsphase, aber meine hauptbässe sind ahorn/erle bzw ahorn/esche. das ist der sound auf den ich steh (hauptsächlich ist es eine haptische geschichte, ich mag lieber lackierte hälse in der hand haben). sollten noch mal bässe hinzu kommen werd ich mir über CITES keine gedanken machen müssen. trotzdem wär es auch schön zu wissen woher das holz kommt.

 

[4low]

http://www.marleaux-bass.de/regio-tone-wood.html

 

[schepper]

moin,

yamaha macht schon lange sowas:
http://ch.yamaha.com/de/news_events/about_yamaha/umweltschutz/

und auch viele kleine einheimische instrumentenbauer verwenden immer öfter
holz aus der region. (z.b. bassart, marleaux, bassline,etc.)

dabei finde ich es immer interessant wie denn diese alternativen hölzer klingen,
bzw. aussehen.

aber es geht ja hier nicht nur um die klanghölzer, sondern um eine umweltschonende
und nachhaltige produktion.
(strom/ lacke/ vertäglichkeit/ emissionen/ langlebigkeit)

insofern sind hochwertige und somit langlebige instrumente mit sicherheit
besser in der ökobilanz als günstige gurken, aus deren hölzern besser ikea- stühle
gebaut werden sollten.

 

[Holzwurm]

Deine Gedanken zur Nachhaltigkeit sind sehr löblich, aber du kannst das nicht zu 100% durchziehen. Jeder Mensch braucht zu einem gewissen Teil Dinge zum Überleben, welche er nicht wieder zurückgeben kann, die Indigenen mal ausgenommen.
Du hättest als Kind einen Baum pflanzen müssen, aus welchem du dir jetzt einen Akustikbass bauen kannst...
Man sollte einfach die kleinen unnützen Dinge aus dem Leben verbannen. Ich verzichte beim Einkauf auf Plastiktüten, die die Ware für die Dauer des Heimwegs verpacken und danach in die Tonne wandern. Ich kaufe nach Möglichkeit teures Bioessen aus der Region (nicht vegetarisch). Viele Hersteller von Outdoorkleidung achten auf die Umwelt (ach nee, wäre ja auch Unsinn sonst), deshalb wenig aber hochwertige Kleidung kaufen. Ich laufe bei jedem Wetter zur Arbeit, auch wenns im Auto schön trocken und warm ist.
Meine beiden Warwicks sind noch aus Zeiten vor den zertifizierten Hölzern (glaube ich), aber wenigstens schonmal ohne Lackierung. Beim Schleifen von Lack genau wie beim Lackieren trägt man Atemschutz.

und wie viel watt windenergie zieht deine anlage???
...
jeder meiner bässe ist nachhaltig, weil ich meine bässe bisher nicht weggeschmissen oder weiterverkauft habe.
...

Eben das ist es. Man sehe sich an, was heute alles unnützerweise beleuchtet wird. In ganzen Metropolen wird die Nacht zum Tag gemacht. Energieverschwendung hoch10, Lebewesen brauchen einen Tag-Nacht-Rhythmus.
Der Wiederverkauf von Gegenständen ist kein Problem, solange dafür nichts Neues gekauft wird. Wozu stellt man sich 20 Bässe hin? Das sind gebundene Resourcen, aber gut, das ist der Luxus, den sich unsere Gesellschaft nimmt.
Wollte man das wirklich durchziehen, dass man der Erde komplett nicht zur Last fällt, ist das eine Lebensaufgabe. Da habe ich dann ehrlich gesagt auch keine Lust zu. Aber sich Gedanken machen, ist schonmal der erste Schritt.

 

[Holzwurm]

...
insofern sind hochwertige und somit langlebige instrumente mit sicherheit besser in der ökobilanz als günstige gurken, aus deren hölzern besser ikea- stühle gebaut werden sollten.

Hochwertige Instrumente ja, Ikea nein. Bäume sollten generell nicht gefällt werden, um daraus schrottigen Schei$dreck zu produzieren.

 

[schepper]

Bäume sollten generell nicht gefällt werden, um daraus schrottigen Schei$dreck zu produzieren.

kommt aber leider oft zu vor. guck nur mal ins netz was da an billigschrott angeboten wird.
und viele menschen glauben ja bis heute, dass geiz geil ist...

 

[Jack in the green]

 

[Ray Mahogany]

sind aktiv-bässe ökologisch vertretbar(batteriekonsum)?

Jede Art von Elektronik ist schon in der Herstellung stark umweltbelastend, da sind die Batterien schon fast wieder unter 'ferner liefen'...
Informier Dich mal über die Gewinnung von ALuminium NIckel und CObalt, Kupfer, Tantal usw....
Wenn Du dann noch von nem ökologisch vertretbaren Instrument redest, wird das rein akustisch funktionieren müssen!

Hier mal was zu Kupfer und Kobalt:
http://m.spiegel.de/spiegelwissen/a-1000702.html
....und zu Nickel:
http://m.taz.de/Giftschlamm-aus-finnischer-Nickelgrube/!5218235;m/

Hier noch Aluminium:
https://www.global2000.at/news/aluminiumproduktion-gift-für-die-umwelt

Das wären erst mal die wichtigsten Zutaten für die Tonabnehmer.
Tantal ist einer der Stoffe für die Herstellung der beliebten 'Vintage'-Kondensatoren an der Tonblende. Wird hergestellt aus Coltan, auch dazu gibt es jede Menge Infos im Netz.
Nicht nur zu den Umweltfolgen, sondern auch den politischen... (Kongo)

 

[lila_neu_73207]

 

[Ray Mahogany]

...aber bitte mit Darmsaiten (tja, der Veganer muss halt warten, bis die Katze freiwillig das Zeitliche segnet ) und Holzhardware