New Orleans (RIP?)

moJoe

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Wieso unter Business?
Weil es mich deprimiert! Ich habe NO vor genau 2 Monaten bereist. Eine geile Stadt. Zumindest das French-Quarter und seine Ausläufer so wie der Garden-District. Das ganze Grün, die alten Südstaaten-Holzhäuser... alles hin! Wer da war wird es auch nicht fassen können - diese Stadt war weltweit absolut einzigartig, vor allem wegen Ihrer alten Französischen und Spanischen Wurzeln. Das ist wohl Geschichte! Zum Musikbusiness:
Ihr glaubt nicht, was es da für eine Qualitätsdichte bei den Musikern gibt.
Alleine die Straßenmusiker sind mitunter so dermaßen fit ... bloß jetzt ist der Arbeitsplatz verschwunden - für Monate. Über 100 Live-Musik-Schuppen alleine im French-Quarter. Und diese Musiker sind dort meist nicht im Besitz eines KFZ in das sie mal eben ihr Equipment einladen und wegfahren konnten. Die tun mir wirklich leid, die Kollegen. Und Touristen? Die haben da oberirdische Gräber in NO- wer fährt da hin um sich Typhus zu holen, die Alligatoren durch die Altstadt schwimmen zu sehen oder Knochen zu sammeln? Einfach nur Scheiße! Musik rund um die Uhr, abgefahrene Märkte, Papageien ... aber eben auch die USA typische Verschwendungsmentalität. [:(!] Ich habe ihn noch gesehen, den Moon over Bourbon Street, mit dem legendären Hurricane-Cocktail in der Hand. was für ein Name; wer will so was noch bestellen?!
 
Jo das ist erschreckend was man da in den Nahrichten hört! Das ist eigendlich gar nicht vorstellbar wenn jemand sagt das 80-90% der Stadt unter Wasser stehen. Es wird Jahre dauern NO wieder herzurichten und mit Sicherheit werden viele der von dir angesprochenen Schönen Flecken nicht mehr existieren :-(.
 
ich finds total schade um die stadt. klar machen die menschen eine stadt aus, aber auch alte gebäude tun das ihre dazu.
was mir in dem zusammenhang sehr sauer aufstößt ist die aussageamerikanischer forscher, die ich heute in den nachrichten gehört hab: die klimeerwärmung hat NICHTS mit den unwettern zu tun.

klar, babies bringt ja auch der storch...

[):]
 
Nein, aber unrecht hätte er wahrscheinlich auch nicht...

New Orleans war immer schon verwundbar, allein schon wegen der Pumpen und der lokalen Umweltsünden (Kanäle im Marschland etc.), hat man nur geflissentlich ignoriert.
 
Zitat:Original erstellt von: XavierXeon

es sind die menschen die eine stadt ausmachen und nicht die gebäude.
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In NO macht die Mischung den "Vibe". Kann man nicht beschreiben.
Das können die Menschen alleine so nicht mehr rekonstruieren.
Sicherlich ist es auch weniger klug, eine Stadt "unterhalb des Wassers" zu bauen - aber da können ja nun mal die Musiker nix für - und es war einfach die Stadt für sie.
 
Eine Stadt lebt eben nicht allein von den Menschen, sondern auch von der Architektur. Die Häuser und alles andere wurde und wird ja von den Menschen, die dort leben, gebaut, und bilden u.a. auch das Lebensgefühl ab. Das macht jede Stadt, jedes Dorf, letztendlich so einzigartig.

Das es ein Risiko ist, Städte unterhalb des Meeresspiegels anzulegen, stimmt bedingt. Die Niederländer machen das seit eh und je sehr erfolgreich, allerdings haben Deichbau- und Polderprojekte dort einen äußerst hohen Stellenwert. In den USA wurden durch die Bush-Administration seit 2003 im Gegensatz dazu viele Millionen Dollar, die für die Erneuerung und Modernisierung des Hochwasserschutzes im Mississipi-Delta bereit standen, zur Mitfinanzierung des Irak-Krieges zweckentfremdet. Es ist eine Schande, dies auf Kosten der US-amerikanischen Bürger, und hier vor allem (natürlich?!) der sozial schwachen und schwächsten Bevölkerungsteile durchzuziehen.

Und vermutlich hat Jürgen Trittin Recht mit seinen Äußerungen, allerdings halte ich sie zum jetzigen Zeitpunkt für nicht angebracht. Häme und klammheimliche Schadenfreude helfen im Moment weder den Betroffenen noch der Umwelt. Geschickter ist es vermutlich, diese Katastrophe zur rechten Zeit zum Aufhänger zu nehmen, die USA zu bewegen, sich dem Kyotoer Abkommen zu nähern.

Ich befürchte darüber hinaus, dass Bush die Not der Menschen sehr geschickt für sich instrumentalisieren wird (Hilfe von aussen lehnt er ja zumindest bis heute beinahe kategorisch ab), ein gefundenes Fressen, um die mittlerweile kriegsmüde Nation wieder auf seine Seite zu ziehen.

Und warten wir ab, wie lange es dauern wird, bis das Elend in den Südstaaten zum Aufhänger für gigantische medienwirksame "Benefiz"-Spektakel wird, durch die eine bestimmte Clique sich ein ordentliches Stück vom Spendenkuchen abschneiden kann. Ich jedenfalls habe die hoffentlich unbegründete Angst, dass die jetzt notleidenden Menschen letztendlich sehen können, wo sie bleiben. Der Administration traue ich eher nicht zu, die gigantische logistische Herausforderung zu meistern, schnell, unbürokratisch und zielsicher zu helfen.

Aber wer weiß? Vielleicht täusche ich mich auch gründlich. Das kann ich nur hoffen.

 
@ theBass: was mich dran ja nur nervt is die Schnelligkeit, mit der diese "Forscher" mit dieser Meldung zus Stelle waren. (Und New Orleans war in diesem "Sommer ja nicht die einzig betroffene Stadt. Der Schweiz, Westösterreich und Süddeutschland is es auch nicht wirklich gut gegangen in den Letzten Wochen. Und auch wir hatten hier Katastrophenalarm...)
Klar, den Betroffenen hilft das gar nix, und Hilfe ist aber genau das, was sie jetzt brauchen, und zwar nicht wenig. Was mich nur wundert ist, dass Bush es schafft, in anderen Ländern binnen allerkürzester Zeit Hilfsstrukturen aufzubauen, aber im eigenen Land geht im Katastrophenfall nichts??? Irgendwas läuft da einfach verkehrt. Da brauchen Menschen Hilfe und die eigene Regierung bohrt in der Nase... [):]

Und auch ich hoff inständig (aber unter Freund Bush wohl vergeblich), dass die Amis (und damit mein ich erst mal die Politiker) daraus vielleicht irgendwann was lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
und egal wer schuld ist und egal ob überhaupt jemand schuld ist. es ist eine tragödie. Die menschen, die Stadt, die Bundesstaaten, und wieder mal vor allem die armen. Aber jetzt mal ganz eherlich.. ich war zwar noch nie in einer auch nur irgendwie ähnlichen situation und hoffe inständig dass dies auch nie passiern wird, aber wenn ich sowas lese, dann versteh ich die welt überhaupt nicht mehr.

"Der Polizeichef von New Orleans, Eddie Compass, berichtete, neben Raubüberfällen und Schlägereien sei es auch zu Vergewaltigungen gekommen. Hurrikan-Opfer Raymond Cooper sagte dem Nachrichtensender CNN, "eine Menge Leute mit Waffen" seien auf den Straßen unterwegs. "Hier laufen Jugendliche herum, die Mädchen vergewaltigen", so der Mann."

Was ist denn da los? Ist es nicht genug, dass alle ihr hab und gut verloren haben, viel menschen ihr leben und die verzweiflung fast schon hier zu riechen ist? müssen jetzt auch noch die niedersten Instinkte aus den menschen einer angeblich zivilisierten Gesellschaft herausbrechen? Vielleicht kann ichs mir nur einfach nicht vorstellen. Vielleicht muss man ja in einer solchen situation so handeln???

D.
 
Zitat:Original erstellt von: TheBass

... Nach so einer Katastrophe erwartet man als normal menschliche Reaktion einfach nur schnelle Hilfe, egal ob man an seinem Unglück selber schuld ist oder nicht. Schließlich leisten wir ja auch Hilfe für die Bürgerkriegsopfer im Sudan, oder für die Hungeropfer in der Sahelzone ohne den dortigen Regierungen erst mal eine Standpauke zu halten, wie korupt sie sind und wie beschissen ihre Wirtschaftsplanung ist.
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Du hast völlig Recht, allerdings will Bush die (ausländische) Hilfe nicht bzw. schlägt der die Hilfsangebote aus. Warum wohl ...
 
Zuletzt bearbeitet:

hmmm was ich an dem ganzem so mega merkwürdig finde ist die geschichte, dass die amis
prophylaktisch so wenig getan haben. sie haben einige zeit vorher alles berechnet und 80% der bürger haben die stadt verlassen. aber die anderen die keine möglichkeit hatten (kein auto usw.) -wie wurden diesen menschen geholfen?? oder warum muss erst das gefängnis halb absaufen bevor etwas passiert?? ich sehe im fernsehn 100erte schwerverbrecher die auf einer brücke sitzen von einer handvoll aufseher bewacht! irgendwie alle merkwürig...und dabei wollen die amis in allem so fit und fix sein. ich bin der meinung dass da einiges verhindert werden konnte wenn die amis besser reagiert hätten.
Weiter sind mir alle gebäuden und alles andere in NO egal hier geht es um MENSCHEN alles andere ist ersetzbar mal abgesehen von dem "Hab und Gut" der opfer. schlimm schlimm was alles auf der welt so abgeht!!! und mir kommt es vor als ob es jeden tag immer mehr wird
 
Zitat:Original erstellt von: Slaphannes

hmmm was ich an dem ganzem so mega merkwürdig finde ist die geschichte, dass die amis
prophylaktisch so wenig getan haben. sie haben einige zeit vorher alles berechnet und 80% der bürger haben die stadt verlassen. aber die anderen die keine möglichkeit hatten (kein auto usw.) -wie wurden diesen menschen geholfen?? [..]
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Zitat:Brian Wolshon, an engineering professor at Louisiana State University who served as a consultant on the state's evacuation plan, said little attention was paid to moving out New Orleans's "low-mobility" population - the elderly, the infirm and the poor without cars or other means of fleeing the city, about 100,000 people.

At disaster planning meetings, he said, "the answer was often silence."
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http://www.nytimes.com/2005/09/02/national/nationalspecial/02response.html
 
Konfuse Gedanken:
Klar werden alle gesetzlos. Ich wage die kätzerische These, dass sich die verbliebenen Einwohner an Filmen wie die Klapperschlange orientieren. In Thailand haben sich die Leute nicht gegenseitig umgebracht. In einer neoliberalen Gesellschaft in der Solidarität schon fast an den bösen bösen Kommunismus erinnert...
Ich meine, ich kann verstehen für Wasser und Nahrung zu töten.... Ach ich weiss nicht.
Ich kann nicht total mitfühlen.
Schade für die Stadt, war eine der wenigene die mir dort drüben gefallen haben.
Viele andere Städte sind schon untergegangen.
Stellt euch mal das grosse Beben in Californien vor, für dass die USA angeblich schon vorbereitet sind.
Wenn wir unsere Flutkathastrophen anschauen ist es von der Vorsorge hier auch nicht besser.
Auch hier könnte man sagen wir Europäer hätten uns die Flut selber eingebrockt in dem wir so viel Energie verbraucht haben...
Andererseits warten alle nur darauf, dass die überheblichen Amies vor einer Aufgabe stehen, die sie ncith bewältigen könnnen...

Was weiss ich denn
 
die plünderer* erinnern mich doch sehr an kleists "das erdbeben von chili" .. angesichts einer katastrophe kann die stimmung unter den betroffenen wahnsinnig schnell umschlagen.
im radio war gerade die rede von 10.000 oder mehr toten. es ist nicht zu fassen. trittins "beitrag" wird immer geschmackloser .. schlimm

*damit sind nicht menschen gemeint die supermärkte ausräumen. dies erscheint mir vielmehr als äußerst angebracht.
 
Ich weiß, ich werde jetzt fürchterlich auf die Fresse kriegen!!

Die Leute tun mir schon leid, aber vielleicht ist es ja mal ganz heilsam, wenn jede Woche mal so ein Ding über die Staaten hinnweg zieh, damit den
kranken amerikanischen Hirnen endlich mal ihre Grenzen aufgezeigt wird!

Da sind sie in der Lage auf den Zentimeter genau Bomben aus 5 kilometern höhe zu schmeißen und bekommen es nicht auf die reihe ihre Leute nach so einer Katastrophe zu versorgen.

Jetzt haben sie mal einen kleinen Vorgeschmack bekommen von dem, was ihnen noch blüht, denn der Klimawandel ist schon da, der läßt sich nicht mehr aufhalten. Die Amis sind zu einem großen Teil dafür verantwortlich und bis heute nicht bereit, obwohl das Problem seit langem bekannt ist, etwas dagegen zu tun. Für die ist nur wichtig billig an Öl zu kommen.

Vielleicht denken die Amis endlich mal um, sie und das Land haben besseres verdient, aber ich glaube nicht, dass die sich noch einmal ändern, dafür haben sie ihre Cowboy-Mentalität viel zu sehr verinnerlicht.

Und was Spenden angeht sage ich nur soviel:
Bei der Asien-Katastrophe habe ich gerne gegeben, aber die Amis sind das reichste Land der Welt...die haben es sicher nicht nötig!
Und mir ist nicht bekannt, dass bei der Überflutung der Elbe vor ein paar Jahren private Spendengelder aus den USA kamen.

So....und nun schlagt mich!

PS.

Um die Stadt tut es mir natürlich auch leid...
 
Zitat:Original erstellt von: BigNeisi

... und bekommen es nicht auf die reihe ihre Leute nach so einer Katastrophe zu versorgen. ...
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Na ja - es kommt wohl auf die Leute an, die zu versorgen sind. Am 11. September hat die Katastrophenhilfe schon gut funktioniert - lag es an der Klientel, die hier betroffen war?
 
Ich stimme BigNeisi zu. Ich habe auch schon mal gesagt (auch wenn es heftig klingt und mich alle dafür verachten werden) es traff die richtigen. Doch halt, bevor jetzt falsche Meinungen entstehen: Mir tut die Bevölkerung wahnsinnig leid, vor allem die Leute die eh schon nichts hatten. Aber Fakt ist, dass solche Naturkatastrophen mit der Klimaerwärmung zusammenhängen und die zum großen Teil vom Menschen verursacht ist. Und ausgerechnet das Land, das am meisten Schadstoffe produziert und sich weigert etwas daran zu ändern hat es erwischt. Stellt euch einmal vor es hätte jemanden anderes erwischt. Leute die keine Abgase produzieren.
Als nächstes ist da natürlich auch die Stümperhafte Hilfe nach der Katastrophe zu bemängeln. Was soll man von einem Land halten, das über High Tech Waffen verfügt aber nicht in der Lage ist seine EIGENE Bevölkerung zu schützen? Oder ihnen zu helfen. Aber Amiland hat doch mehr zu bieten als Hirnlose Waffenschwingende Ex-Alkoholiker, oder nicht?
 
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