Netzteile: DC oder AC?

[Emmler]

Ich bin gerade beim Aufbau eines Boards angekommen, und einer der nächsten Schritte wird ein Netzteil sein. Dabei fällt auf, dass dabei speziell auf die AC/DC-Ausgänge hingewiesen wird.

Und Ciosk hat ja sogar jeweils separate Geräte im Angebot: AC10 oder DC10.

Wenn ich mir nun 2 meiner bisher 4 Pedale rauspicke, habe ich gleich eins mit DC und eins mit AC Vorgaben erwischt. Ich möchte mir aber ungern gleich zwei Netzteile installieren, und ein "High-End Alleskönner-mit-automatischer-Erkennung" ist für mich auch vorläufig overkill.

Wie ernst zu nehmend ist das?
Im Auge hatte ich das Palmer PWT8: "8 isolierte 9 V DC-Ausgänge". Wird das beispielsweise gleich meinen (AC) MXR-288 Octaver killen (oder besser gesagt: negativ beeinflussen)?

 

[Ray Mahogany]

Ich habe dafür das T-Rex Fuel Tank Chamaeleon.
Das hat umschaltbare Ausgänge, evtl. passt das für Dich.
Der Octaver ist aber 9V Gleichstrom (DC) (hab den auch).

 

[Emmler]

Ich habe dafür das T-Rex Fuel Tank Chamaeleon.
Das hat umschaltbare Ausgänge, evtl. passt das für Dich.

Danke für den Tipp! Aber was passiert, wenn man das nicht beachtet?

Der Octaver ist aber 9V Gleichstrom (DC) (hab den auch).

"Power: Dunlop ECB003 AC Adapter or Single 9 volt battery"
Quelle: http://www.jimdunlop.com/product/m288-bass-octave-deluxe

 

[Ray Mahogany]

Heisst nur AC-Adapter, weil der an Wechselstrom angeschlossen wird, es kommen aber 9V Gleichstrom raus!
Auf dem Eingang des Effektes steht es ja auch drauf

 

[Emmler]

Heisst nur AC-Adapter, weil der an Wechselstrom angeschlossen wird, es kommen aber 9V Gleichstrom raus!
Auf dem Eingang des Effektes steht es ja auch drauf

Bei mir nicht, aber das beruhigt schonmal

Wenn 99% aller batteriebetriebenen Pedale logischerweise mit DC laufen, wieso bringt Ciosk dann einen 10-kanaligen AC-Adapter raus?

Oder was passiert, wenn Du aus Versehen mal am T-Rex den Ausgang falsch einstellst? (Oder ich den falschen Adapter kaufe). Ist Dein Pedal dann hinüber, oder läuft es gar nicht, oder nur nicht optimal?

Hartnäckig, was?
Hab halt den Sinn dahinter noch nicht raus....

 

[Ray Mahogany]

Das können Dir hier die Elektronikexperten sicherlich erklären, bässtenfalls läuft halt der Effekt nicht, aber ob und wie schnell etwas kaputt geht, weiss ich auch nicht.
Das T-Rex habe ich mir besorgt, weil ich zwei Kistchen von Lehle habe, die mit höheren Spannungen einfach bässer laufen...und da war das Chamaeleon einfach die günstigste brauchbare Variante mit galvanischer Trennung (vermeidet Brummen und störspannungen zwischen den unterschiedlichen Tretern)und höherer Ausgangsspannungsoption.

 

[lazarus_04]

Es kommt immer auf das jeweilige Effektgerät und dessen Eingangsbeschaltung an.

Als Beispiel meine Sachen, weil ich hier weiß, wie die Beschaltung aussieht:
NE_04: ist einfach nur eine 1N4xxx Diode in Sperrrichtung parallel zum Eingang geschaltet. Wenn dort ein AC Netzteil anschlossen wird, brummt der Effekt nur noch. Grund: die Glätt-/Ladeelkos fangen an zu lücken, weil dort nur noch jede zweite Halbwelle etwas ankommt. Bei der anderen Halbwelle fällt über der Diode ausserdem die komplette Spannung ab. Je nach Netzteil hat das fatale Folgen
->tot der Diode, deswegen auch Opferdiode genannt.

Die Diode ist in dem Fall nur ein unzureichender Vorpolungsschutz. In Effektgeräten ist diese Typus aber Gang und Gebe! Man erwartet quasi, dass der Nutze schnell genug das Problem erkennt und beseitigt.

Beim Growling Krizzly hab ich einfach einen Brückengleichrichter + Glättung vor den DCDC Wandler gehängt. Den kannst du zw 6-18V mit DC oder AC füttern. Das funktioniert alles.

 

[alex_de_luxe]

Wenn 99% aller batteriebetriebenen Pedale logischerweise mit DC laufen, wieso bringt Ciosk dann einen 10-kanaligen AC-Adapter raus?

Naja, das AC10 hat gerade mal zwei (wenn auch relativ potente) AC Ausgänge. Der Rest ist DC.

 

[Schlurch]

Überprüfe doch mal was du zu liefern hast. Also mach eine Liste mit Pedal-AC oder DC-Strommenge-Volt.
Danach suchst du dir ein passendes Netzteil und fertig.
Aber eine Elektrotechnische Diskussion über Funktion und Konstruktion von Netzteilen fände ich auch spannend.

 

[dumbopop]

da fragt man sich, warum nicht alle hersteller so bauen wie lazarus beim krizzly (oder lehle). ich wäre immer bereit 5 euro mehr für nen treter zu zahlen, wenn ich dafür fast jedes x-beliebige netzteil nutzen könnte. ich finde es jedenfalls sehr entspannend mir da weder beim krizzly noch beim sonic spark nen kopf machen zu müssen.

 

[lazarus_04]

da fragt man sich, warum nicht alle hersteller so bauen wie lazarus beim krizzly (oder lehle). ich wäre immer bereit 5 euro mehr für nen treter zu zahlen, wenn ich dafür fast jedes x-beliebige netzteil nutzen könnte. ich finde es jedenfalls sehr entspannend mir da weder beim krizzly noch beim sonic spark nen kopf machen zu müssen.

Viele Effekte verwenden die 9V direkt. Wenn jetzt zw. dem Netzteil und dem eigentlichen Effekt eine Gleichrichter steckt gehen schonmal 1,4V verloren. (Spannungabfall der Dioden im Gleichrichter) d.h nur noch 7,6V für den Effekt. Das ist oft zu wenig. (->Stichwort: Headroom) Also braucht man einen Aufwärtswandler um die Spannnung zu verdoppeln/verdreifachen.

Der Pumpernickel besitzt z.b. auch nur eine Opferdiode. Grund: Er braucht in der Summe mind. 15 V, damit er gut arbeitet. Also war ein Aufwärtswandler (Spannungsdoppler-Modus) notwendig.

Der Pumpernickel ist mit circa 25mA Stromverbrauch auf der "15V-Leitung" (ohne Relais das läuft extra) noch sauber in den Spezifikationen des Aufwärtwandlerchips. Wenn jetzt noch ein Gleichrichter vorgeschaltet würde wäre man hart an der Grenze -> also müsste man in den spannungsverdreifacher Modus wechseln. Dort leistet der Aufwärtswandlerchip aber nicht mehr genügend Strom. Das nächstgrößerere Modell kostet dann mal eben 300-400% mehr.

Ein Kuhschwanz. Nur damit just in Case, der Effekt auch an einem AC-Netzteil läuft.