Danke, Lowdown, für die offene Kritik zu meinem Posting! Find' ich gut und nicht alles was ich sage oder schreibe, muss auch nicht immer so stimmen
)
Aber etwas mehr Substanz möchte ich dennoch in diesen obigen Satz legen: Einmal habe ich es oben schon angedeutet: Dem Grunde nach denke ich auch hat ja jeder für sich "seine" Plattforum gefunden. Sicherlich hat ein Charlie Clouser (oder wen auch immer du zu Felde führst, da könnte man jetzt von allen möglichen Tools ellenlange Listen erstellen, von denen übrigens im HighEnd-Bereich die Logic-Liste trotzdem am kleinesten ausfallen würde) keinen Schund produziert, egal mit welchem Tool. Es ist "seine Welt", darin kennt er sich aus und - wie ich auch schonmal sagte - ist es immer eine Frage der richtigen Abhörsituation. In der, die er hat, kann er mit absoluter Sicherheit Ergebnisse produzieren, die zumindest für zwei Grammy-Nominierungen in 1999 (lt. Wikipedia) ja auch gereicht haben. "Schlecht" ist das also nicht, das habe ich aber auch nicht gesagt.
Meine These ist nur "Das Bessere ist der Feind des Guten". Verstehst Du, was ich damit sagen will? Einfach mal davon ausgehend, dass Logic wirklich immer noch mit 24bit rechnet (dazu hat übrigens noch keiner was gesagt und ich weiß selbst nicht, ob es stimmt!), ist eine 32bit-float-Berechnung in jedem Fall die mathematisch bessere, weil ganz einfach hochauflösender und damit klarer. Sprich: Besser kontrollierbar. Es geht hier aber nicht um "Guter Klang - Schlechter Klang". Es geht hier um Nuancen. Die habe ich für meinen Teil mit beiden Tools ausprobiert und bin zu "meiner Welt" gekommen. In der fühle ich mich wohl und liefere vielleicht ganz brauchbare Ergebnisse ab. Zum Grammy hat's aber noch nicht gereicht und das wird's auch nicht mehr
)) Aber genauso wirst Du super Produktionen in "Deiner Welt" gemacht haben. Die werden aber mit absoluter Sicherheit nicht deshalb besser geklungen haben, weil Logic das bessere Tool ist (genauso hätte ich das jetzt umgekehrt schreiben können), sondern weil DU Dich damit super auskennst und ganz einfach viel relaxter sofort alle Parameter so beeinander hast, wie Du es für eine super Produktion brauchst. Vielleicht kennst Du Dich mit anderen Tools dieser Art auch gut aus und lieferst gute Ergebnisse ab, aber wenn Logic "Deine Welt" ist, werden Deine persönlichen Ergebnisse mit Logic die besseren werden. Ganz einfach. Denn der wichtigste Faktor in dieser Kette (mal davon ausgehend, dass die Raumsituation stimmt, die Kabel vernünftig sind, die Speaker korrekt gewählt und aufgestellt wurden, die Amps taugen blablabla) das bist DU vor dem Mischpult. Wenn DIR der Sound doch gefällt, ist es scheißegal, womit er erstellt wurde... Eine wunderbar klingende Platte ist eines der letzten Alben von Herrn Grönemeyer (bitte nicht nach Namen fragen... Da müsste ich erst suchen^^)... Da wurden einige Songs z.B. mit einer ganz billigen Mackie-Konsole gemischt, keine Ahnung, welche Software-DAW die eingesetzt haben (wenn überhaupt eine, denn gerade diese Songs sind sehr aufgeräumt und klingen sehr "live"). Aber billig oder "gut" oder "schlecht" oder "besser" oder "schlechter" hin oder her: trotzdem klingen die Songs herrlich...
Und in dem Punkt treffen wir uns natürlich sowieso. Wie Du schon sagst: "Wichtiger ist doch, was am Ende raus kommt" - absolut meine Meinung. Du bewegst Dich bei Deinen Beispielen sehr im Film- und Gamingbereich. Da gibt's ja im Film zum Beispiel auch das Urgestein Hans Zimmer, der sogar mind. einen Oscar für den Soundtrack von Gladiator (zurecht!!!) bekommen hat. Der arbeitet ja sowieso am liebsten auf Creamware, so wie Black Jack. Und beide wissen genau, warum
Zumindest Herr Zimmer nimmt die DAW wirklich nur als Bandersatz. Das kommt alles linear rein und auch wieder raus. Gemischt wird auf Creamware... Naja, warum nicht? Ein spitzen System. Nur leider gefallen mir die Wandler nicht soooo gut, daher habe ich es bei mir dann auch ausgetauscht, als die letzte Karte mitten in einer Produktion abgeraucht ist^^ Aber trotzdem arbeitet man (oscar-verdächtig gut) DAW-unabhängig. Was er als Wandler nimmt, weiß ich nicht, aber ich meine mich erinnern zu können, dass er nicht die Creamware-Wandlung benutzt.
Vielleicht kann ich meine Aussage in Richtung "hart" und "boxy" ein wenig relativieren: Bei MIR klingen die so, denn ich kriege ebenfalls beim Hochfahren von Logic Würgreize und dann "ist es das" (...für mich...) "nicht". Vielleicht klingt's deshalb bei mir scheiße...
Ich glaube, soweit liegen wir da nicht auseinander^^
Nur ein Punkt gefällt mir nicht so richtig an Deinem Posting, ich hoffe ich darf das so sagen: Den kommerziellen Erfolg einer Produktion an ihrem Klang oder an ihrer Güte auszumachen, ist leider heutzutage kaum noch möglich. Das gilt leider nicht nur im Guten, sondern auch im Schlechten, spätestens seitdem es den berühmten Loudness-War gibt. Seitdem die Platten im Endstadium oft so gemastert werden (müssen?), weil der Kunde (=die Plattenfirma/die Band/der Producer) das so will, ob nur mangels Ahnung oder ganz bewusst, ist es mit "schönen" Klängen gerade bei populären Werken ohnehin vorbei. Außerdem gab es auch vor dem Loudness-War wunderbare Produktionen, die toll geklungen haben für damalige Verhältnisse, die keiner haben wollte. Und genauso umgekehrt: Es musste nicht immer alles "Decca" auf sich drauf stehen haben, um trotzdem ein Hit zu werden. Das gilt auch heute noch: Gute Songs sind gute Songs, weil das Material stimmt, nicht weil die Mischung so toll ist. Gute Songs werden mit einer spitzen Mischung sicherlich besser "rüberkommen", aber mit einer schlechten Mischung (und damit meine ich zum ersten Mal in diesem Thema "schlecht"), wäre es immer noch ein guter Song.
Kurz und gut: Ich will ja gar nicht sooo die Welle um diese Dinge machen. Schließlich redete ich ja auch von den Preisunterschieden dieser Produkte. Rein technisch/mathematisch gesehen sind die einen vielleicht besser als andere, aber dann kommen eben die für einen selbst subjektiv betrachtete Bedienung hinzu, die die Ergebnisse in meinen Augen maßgeblich beeinflussen. Und sowieso wird das Ergebnis nicht von der DAW selbst gemixt/gemastert (Gott sei Dank!) sondern von dem, der davor sitzt. Hauptsache, DER fühlt sich wohl^^ Dann lieben auch die Kunden seine Arbeit.
