Lautstärkeunterrschied active und passive Mode Fender American Deluxe Jazzbass

[das-nitro]

Hallo zusammen. Ich bin seit kurzem erfreuter Besitzer eines 2015er American JB Deluxe. Soweit bin ich zufrieden. Alles ist Original und unverbastelt und im Activ Modus tönt er ganz hervorragend. ABER wenn ich den Schalter auf passiv umlege habe ich einen so deutlichen Lautstärkeverlust das ohne deutliches Nachregeln am Amp nichts mehr geht. Pickup Höhe passt, alles wunderbar. Ich habe den EQ zum Vergleich auf Flat gestellt, bin somit auch kein Opfer des Bassboosts Die Elektronik macht keine weiteren Mucken, Störgeräusche oder ähnliches. Saiten sind frisch. Was kann das sein? Danke vorab und bässte Grüße

 

[pitsieben]

Was kann das sein?

Schlechtes Schaltungsdesign, würde ich tippen. Es gibt reichlich Elektroniken, die das nicht machen. Gibt es den Sprung auch, wenn Bass und Treble zu sind?

 

[Chuck]

Was kann das sein?

Servus und Glückwunsch zu diesem Bass. Ich glaube, das ist einfach so. Bei vielen Bässen gibt es solche Unterschiede, ich hatte mal einen Carvin B5, da war es ähnlich. Ich persönlich halte wenig von den "sowohl passiv als auch aktiv"-funktionierenden Bässen.
Freu dich, wenn er aktiv hervorragend klingt und spiel ihn aktiv.

 

[das-nitro]

Schlechtes Schaltungsdesign, würde ich tippen. Es gibt reichlich Elektroniken, die das nicht machen. Gibt es den Sprung auch, wenn Bass und Treble zu sind?

Nein, wenn ich Bass/Treble und Mitten schließe, ist der Unterschied marginal. Was mir zusätzlich auffällt ist, daß der passive Modus sehr dumpf klingt... Und das mit frischen Ernie Balls...

 

[Chuck]

Vergiß einfach den passive mode und spiel das Ding aktiv. Der ist nicht dafür gebaut in beiden Varianten gut zu klingen.

 

[pitsieben]

Nein, wenn ich Bass/Treble und Mitten schließe, ist der Unterschied marginal.

Dann ist das Boost Only, womöglich so gewollt (siehe Chuck) und genau so, wie bei meinem aktiven Fender...Jaguar in dem Falle.

 

[Separate Reality]

Hast du vielleicht einen entsprechenden Umschalter am Amp? Oft haben die ja eigene Eingänge für aktive und passive Bässe, mein Trace Elliot hat einen Eingang mit Umschalter für aktiv/passiv. Sinn dahinter ist genau diese Lautstärkeunterschiede auszugleichen.

Im Übrigen klingt mein Aguilar OBP-3 im passiven Modus auch sehr dumpf. Das scheint bei manchen Preamps wohl einfach so zu sein.

 

[Chuck]

Erwischt. Und ich sag doch immer, man muß Instrument und Verstärker als Einheit sehen...
Aber ich glaube nicht, daß da der Hase im Pfeffer liegt.

Sinn dahinter ist genau diese Lautstärkeunterschiede auszugleichen.

Sinn dahinter ist den Eingangspegel anzupassen um die Vorstufe nicht zu übersteuern, soweit ich das weiß. Und die Faustregel aktiven Bass in den aktiv-Eingang zu stecken gildet auch nicht. Meine StingRays laufen am bässten über den "passive mode".
Edith hat mal gelesen, daß damals vor rund 35 Jahren der Output einiger englischen aktiven Bässe so enorm war, dass Trace Elliot deswegen diese Schaltung einführte.

 

[TomW]

Grundsätzlich stimme ich den Ausführungen des geschätzten Kollegen @Chuck zu ....

Dazu ergänzend:
-> Persönlich habe ich damit keine Erfahrung, aber die Fender-Onboard-Preamps zählen wohl nicht unbedingt zu den Vorzeige-Elektroniken ...

-> Im Passiv-Modus ist es womöglich so, dass Bass/Höhen-Regler andere oder keine Funktionen bekommen ... ist zumindest beim früheren Glockenklang-Preamp so gewesen, der in den Sandberg-Bässen werkelte ....

 

[das-nitro]

Danke für eure Antworten!. Die Modelle die ich auf Youtube höre haben diesen krassen Unterschied in der Lautheit nicht, daher hätte ich gehofft ich könnte da irgendwie gegensteuern. Ich spiele ihn meistens im Home Studio über diverse Modeller, nur noch selten über den Amp. Die aktuelle Lage vermiest das ein wenig. Aber der Lautstärkeunterschied ist bei Amp und Soundkarte gleich.

 

[der Franzos]

Bei meinem G&L Tribute L 200 und meinem vintage Yamaha BB120s gbts keine Lautstärkeunterschiede zwischen passiv und aktiv. Allerdings sehe ich bei Aktivbässen die Passiv-Option auch eigentlich eher als Backup wenn die Batterie tot ist.

 

[Stratitis]

Wichtig ist, dass der Bass dabei am Passiv-Eingang betrieben werden sollte. Sonst ist der Input am Amp so niederohmig, dass die Pickups swhr stark bedämpft werden. Sie klingen dann leiser und dumpfer.

 

[Chuck]

Bei meinem G&L Tribute L 200 und meinem vintage Yamaha BB120s gbts keine Lautstärkeunterschiede zwischen passiv und aktiv. Allerdings sehe ich bei Aktivbässen die Passiv-Option auch eigentlich eher als Backup wenn die Batterie tot ist.

Beim L 2000 liegt die Sache ja völlig anders. Da arbeitet die Klangregelung passiv. Aktiv ist nur ein boost bzw. treble boost.

 

[Jogi68]

Dann ist das Boost Only,

Nope, der EQ ist Boost/Cut, definitiv. Ein Trimpoti zum angleichen gibt´s leider nicht.

 

[Rossie Schroeder]

Der Kollege hat einen passiven Tone, gehe davon aus , dass der " aufgedreht" ist. Was Lautstärke mäßig wahnsinnig pusht sind die aktiven mitten. Der muss richtig auf 12:00 sein, sonst gibt es große Unterschiede zwischen passiv und aktiv.
Bei mir ist der aktive auch minimal aktiv etwas lauter als der passive.
Allerdings Spiele ich ihn nie passiv ;+)

 

[pitsieben]

Nope, der EQ ist Boost/Cut, definitiv. Ein Trimpoti zum angleichen gibt´s leider nicht.

Dann verstehe ich nicht, warum nur bei geschlossenen Potis kein Pegelunterschied stattfindet. Nehme ich alle Potis bspw. in die Mitte und habe beim Umschalten einen Pegelsprung, dann hat doch ein Boost stattgefunden. Möglicherweise über alle Frequenzen, aber ein Boost.
Bei Boost/Cut wäre doch eine Absenkung bei Umschaltung auf aktiv zu erwarten, wenn alle Potis zu sind.
Ist vermutlich Interpretationssache...daher Trimmpoti. Vermutlich wird das komplette Signal geboostet und dann gibt es Boost/Cut ab Mittelstellung.

Bei dem Jaguar ist es jedenfalls Boost Only. Das Ding klingt passiv/aktiv alles zu genau gleich.

 

[cfortner]

Ich habe auch einen American Deluxe, allerdings nicht mit Passiv-Schalter. Pickups und Elektronik habe ich gegen EMG ausgetauscht, die Originale hatten kaum Noise Canceling-Effekt, die Elektronik war Scheisse.

Wenn man eine Aktiv/Passiv-Schaltung konstruiert, muss man darauf achten, dass sowohl Ein- als auch Ausgang des Preamps aus der Signalkette entfernt werden, also einen 2x UM-Schalter nehmen, True-Bypass. Sonst kann die Eingangsimpedanz den Sound beeinflussen, wenn der Pramp nicht gut designt ist.

Wenn der Bass aktiv gut klingt, würde ich es wohl so lassen. Häufig können sie nur entweder/oder wirklich gut, mein Ibanez SDGR 505 kann beides, kein Lautstärkesprung.

 

[Jogi68]

Dann verstehe ich nicht, warum nur bei geschlossenen Potis kein Pegelunterschied stattfindet. Nehme ich alle Potis bspw. in die Mitte und habe beim Umschalten einen Pegelsprung, dann hat doch ein Boost stattgefunden. Möglicherweise über alle Frequenzen, aber ein Boost.

Stimmt, da findet eine Vorverstärkung statt, bevor man den EQ überhaupt angefasst hat. Viele aktiv/passiv schaltbaren Elektroniken haben dafür ein Trimpoti, um das angleichen zu können, andere Elektroniken sind so konzipiert, daß der Pegelspung nicht oder kaum merkbar stattfindet. Das ist bei der Deluxe-Elektronik offensichtlich beides nicht der Fall.

 

[Ratterbass]

Wenn der Bass passiv auch dumpf klingt, tippe ich auf defekte oder unpassend gewählte Potis bzw eine fehlerhafte Verkabelung. Der Klassiker bei sowas ist z.B. ein Balance Poti, das in Mittenstellung nicht auf Durchgang sondern halbe/halbe steht oder abstehende Litze, die Potigehäuse berühren. Durch die Impedanzverhältnisse gibt's dann Pegel- bzw Klangverluste im Passivmodus.

 

[Mudskipper]

defekte oder unpassend gewählte Potis bzw eine fehlerhafte Verkabelung

Unbedingt. Gerade passiv ohne Tonblende klingt selbst der dunkelste Jazz Bass eher knackig, irgend was stimmt da nicht, Pegel hin oder her.