Klang straffen - Ibanez SR900 (NT)

[Gaestle]

Hallo bassic-Forum,

dies ist mein erstes Posting hier.

Kurz zu mir, ich spiel seit ca. 15 Jahren (learning by doing) und habe inzwischen ein paar Amateur-Bands von Blues bis Metal durch. Aktuell bin ich in Sachen Pop-Rock unterwegs.

Nun zu meiner Frage: Ich besitze einen Ibanez SR900. Dieser hat einen durchgehenden Hals, Hals und Korpusflügel sind aus Ahorn. Die Elektronik besteht aus aktiven Bartolini-Soapbar-PUs (MK-1) und AFAIK auch Bartolini-Elektronik. Genaueres weiß ich nicht. Der Sound ist insgesamt relativ rund, die Mitten und Höhen der Ton-Regelung finde ich ganz schön aggressiv. Gespielt wird er aktuell mit einem Satz 105er FlatWounds.

Außerdem habe ich vor einiger Zeit einen Warwick Streamer Pro-M fretless dazu erworben. Dieser hat einen geschraubten Hals (AFAIK Wenge), einen Ahorn-Body und ist mit einem Doppel-Jazzbass-Pickup (MEC TwinJazz aktiv) etwa in MM-Position ausgestattet. Die Seiten sind 105er Roundwounds. Dieser Bass bietet einen sehr viel strafferen und spontaner anspringenden Ton als der oben beschriebene Ibanez.

Letztlich will ich das "Ansprechverhalten" und die "Straffheit des Tons" des Ibanez am Amp ein bißchen mehr in Richtung des Warwick bringen. Nur: ist das überhaupt möglich? Kann ich durch Wechsel der PUs/Elektrik den Sound des Ibanez straffen (wenn ja wie), oder ist das eher weichere Ansprechen und Tonverhalten durch die Konstruktions (NT + Hölzer) bedingt? Oder sollte ich mein Augenmerk eher auf die Saiten richten?

Vielen Dank im Voraus!

PS: SuFu habe ich benutzt und irgendwie nix passendes für mich gefunden.

 

[gaemschbock]

Hallo, willkommen im Forum

Ich denke, dass der Hauptteil der Durchgehende Hals ausmacht. Die Soundentwicklung (also das "anspringen" der Saite) hat eben sehr viel mit der Halskonstruktion zu tun. Auch die Hölzer spielen eine Rolle, Wenge ist ein sehr hartels holz, was den Sound halt eben auch schnell entwickeln lässt.
Was du machen kannst: Roundwound Saiten springen gewöhnlich schneller an. Je höher der Stahlanteil, desto schneller (das ist jedenfalls meine Erfahrung).
Eine Änderund der PUs oder Elektrinik wird höchstwahrscheinlich nichts ändern.
Mehr kann ich nicht helfen.

Grüsse

 

[Mudskipper]

Moin,

der M Streamer ist schon eine recht straffe Konstruktion, da klingt der Ibanez durch seinen Neck Thru und die Bartos indirekter.
Ich würde erstmal mit den Saiten experimentieren, bevor man den Bass auseinanderpflückt, aber ein "Attackmonster" wird das Ding niemals sein.

 

[jam_bass]

Willkommen Gaestle!!
Du hast nichts über die Halskonstruktion beim Ibanez geschrieben und ich bin da nicht informiert. Aber die etwas "langsame" Tonentwicklung könnte natürlich aus diesem Bereich begründet sein, wie gaemschbock ja auch schon schrieb. Auch die anderen Tips von meinen Vorrednern würde ich selbst auch geben. Die Warwick-Hälse fördern schon die percussiv-knackige Tonabgabe; meiner stellt in diesem Punkt auch die Poleposition.
Wenn man dann noch bedenkt, dass deiner fretless ist, was ja nochmal etwas "bremst", wirst du diese Charakteristik vermutlich nicht beim Ibanez hinkriegen. Hättest du zwei gleiche, wär's ja auch langweilig
Gruss jam_bass

 

[nop]

Ja - durchgehende Hälse sind "langsamer" aber nicht so dass der Unterschied so drastisch ausfällt wie Du ihn beschreibst.
Die Barolini MK1 + passender Elektronik sind eigentlich keine so üblen Teile.
Ich tippe einfach darauf, dass das daher kommt weil Du FlatWounds auf dem Bass drauf hast.
Ich würd mal versuchshalber einfach irgendwelche billigen (Framus oder RedLabel) Roundwounds aufziehen und schon weist Du obs daran liegt.
Und Nein - im Vergleich zu den Bartolini PU´s sind die MEC PU´s keinesfalls besser - Eher schlechter, weil brummempfindlicher (der Stegsinglecoil).

Gruß
Werner

 

[jam_bass]

Die MEC - TwinJazz sind glaube ich nicht unbedingt mit den älteren MECs in einen Topf zu werfen (ich weiss nicht wieso, werner, aber ich vermute du hattest in deinem WW ältere drin?).
Die Hals-Korpus-Verbindung würde ich auch nicht überbewerten, und die Beschaltung der PUs hätte ich auch gerne noch ins Gespräch gebracht, bevor man kostenintensive Massnahmen ins Auge fasst.

 

[Gaestle]

Hallo,

danke für die Antworten.

Ich werde also erstmal mit Saiten rumexperimentieren. Hätte ich ja auch von selbst mal drauf kommen können. *hmpf*

@BlackJack
Falls mich das nicht weiter bringt, könntest Du mir Deine Umbaumaßnahme nochmal genauer erläutern? Ich blick da gar nicht durch.


Der Ibanez Hals ist fünfstreifig, 3xAhorn, 2xBubinga
Der WW ist Bj. 2000.

 

[Gaestle]

Ah. Super, Danke!

Und noch der Vollständigkeit halber (wen es interessiert):
Momentan spiele ich den Ibanez mit beiden Pickups aktiv, wobei der Steg-PU etwas mehr Gewicht bekommt. Bassregler ist neutral, Mitten und Höhen sind leicht abgesenkt, weil mir den Sound sonst zu metallisch/spitz wird. Das kann ich bei der aktuellen Mucke gar nicht gebrauchen.

Den WW spiele ich grundsätzlich komplett neutral (PU-Blende, Bässe, Höhen - alles Mittelstellung). Höchstens hier und da mal 'ne winzig kleine Bassanhebung.

 

[Gaestle]

So, nun der Vollständigkeit halber noch die Auflösung.

Die Saiten hatten wirklich einen Anteil. Und zwar waren nicht wie beschrieben 105er Flats drauf, sondern 100er. Ein Wechsel auf 110er straffte den Ton merklich.

Die Ansprache hat sich nicht geändert, dafür müssten es dann wirklich Roundwounds sein, das ist mir dann aber wiederrum zuviel Biss, weshalb ich bei den 110er Flats bleiben werde.

Danke an Alle.