Klang-Erwartungen

[juan]

Hallo, hab nach längerem überlegen nun begonnen mir meinen eigenen Bass zu bauen. Ich habe mich für die Form eines Jazzbasses entschieden (5-saiter), da ich denke das, dass für den anfang wohl am einfachsten ist. Das Korpusholz habe ich schon, es handelt sich um ein schönes Stück Nußbaum.
Was die Hölzer für den Hals angeht bin ich noch unschlüssig. Rein optisch würde ich gerne ein Zitronenholzgriffbrett aufleimen, einen Ahorn- oder Kaya-Hals verwenden.

Was kann ich klanglich von diesen kombinationen erwarten?

Mit welcher Kombination könnte ich nun dafür sorgen das ich ein Instrument mit einem knackigem Slapsound erhalte, der aber auch einen "schönen" Fingerstyle Sound hat??

Um eine möglichst große Klangvielfalt zu erreichen habe ich auch vor eine Noll-3-Band-Elektronik zu verbauen.
Danke schon mal im vorraus

 

[StH]

Für einen knalligen Slap Sound rät man im Allgemeinen zu Ahorn (Hals) und Esche (Corpus). Für einen volleren Fingersound würde ich zu Palisander als Griffbrettholz raten.
Und meinst du nicht, dass sich Zitronenholz und Ahorn sehr beißen? [:0]
Allerdings ist der Klangeinfluss des Holzes bei E-Bässen schlicht und ergreifend überbewertet.

Viiiiiel größeren Einfluss haben:
- die Saiten
- die Tonabnehmerposition und
- die Tonabnehmer selbst

Es geht hier wirklich zum Großteil rein um die Optik.

Und: Eine Aktivelektronik bietet dir keine größere Variabilität als ein guter Verstärker. Für mich überwiegen hier eher die negativen Aspekte (Batteriewechsel, Rauschen, "gedämpfter Klang"). Also überleg dir auch, wo du dein Geld hier lieber investierst: Einem separaten externen EQ für jeden deiner Bässe... oder für eine Aktivelektronik.

 

[juan]

Danke schon mal für die antwort, natürlich denke ich das die von fortress flash gennanten Faktoren für den Sound sehr entscheidend sind, was das Holz aber angeht so will ich doch nicht ganz glauben, dass das so wenig ausmacht, ich meine jedenfalls bisher schon deutliche unterschiede gehört zu haben, zwischen bässen mit verschiedenen Hölzern.
Was die aktiv-elektronik betrifft, mein Bass hat auch eine, und sie hat sich als sehr praktisch erwiesen, vor allem wenn man auf der Bühne schnell seinen Sound ändern möchte, hab auch diverse Bässe mit passiv Elektronik angespielt. Für mich stellt sich die Frage ob aktiv oder nicht, nicht.

Ich möchte nur nicht das mein sound zu einseitig wird, Nußbaum ist ja schon ein relativ hartes Holz, Ahorn auch, ich möchte nicht das meinem Bass untenrum die Luft ausgeht, deshalb meine Frage vielleicht etwas präzisser gestellt.
Welches Holz eignet sich besser für die Kombination mit Nußbaum, sodass das ergebnis ein Bass mit möglichst vielseitigem Klangspektrum wird?
Was könnten eventuelle Nachteile von einem Kaya-hals sein? rein optisch würde mir diese kombination mit dem Zitronenholz-griffbrett besser gefallen.

 

[förb]

fortress:

schau doch mal bei [URL]http://www.rumblebird.de/neubau.htm[/url] wegen der Zitronenholz / Ahorn Kombination!

Da beißt höchstens der Bassbauer in den Tisch! []

 

[juan]

Hab ichs doch gewusst!!!
Danke für den Link, sind nützliche tipps auf der Seite.
Ich denke ich werde wenn keine Einsprüche kommen wohl den Hals aus Kaya bauen, gefällt mir irgendwie bässer außerdem ist es in der gebrauchten größe günstiger zu bekommen, soll ne 35" mensur werden []

 

[StH]

Wenn man nun sein Ahorn honigfarben lackiert - wie es z.B. bei Fender desöfteren gemacht wird - dann beißt sich das schon. [ooo]

 

[juan]

Ihr habt beide recht......[]
Wie gesagt auch nicht so wichtig da ich kaya nehm...

 

[jam_bass]

Den Hals würde ich so steif wie möglich bauen, egal, was für Soundvorstellungen ich habe. Also Ahorn, gesperrt, eventuell mit zusätzlichen Verstärkungen und gesundem Profil; das Zitronenholz als Griffbrett kann ich nicht beurteilen. Der Einfluss des Griffbretts ist aber, denke ich, bei einem statisch gesunden Hals nicht sehr gross, da man es ja praktisch mit den Saiten nicht berührt, also seine statische Rolle für den Hals als einzig wichtige betrachten kann.
In Kombination mit dem harten Nussholz als Body wirst du einen knalligen attackreichen Sound bekommen. Das mit dem Halsaufbau in Richtung weicher-Fingestyle-Sound abzubiegen, wäre mir in Hinblick auf die Struktur viel zu gefährlich.
Die gewünschte Erweiterung zum Grundverhalten des Basses würde ich über die Tonabnehmer und die Elektronik zu gewinnen versuchen.
Prinzipiell finde ich den ersten Post von fortressflash richtig. Das ist aber ein heisses Eisen, an dem sich alle, die darüber emotionsfrei diskutieren wollen, übel die Finger verbrennen können.

Meine Philosophie diesbezüglich:
Beim Halsaufbau keine Kompromisse - beim Body wenn gewünscht durch weichere Hölzer oder geringeres Gewicht die Resonanzen für die Saitenschwingung in Richtung vintage-weich und etwas träger in der Ansprache beeinflussen.

 

[juan]

Die Hölzer sind schon bestellt, müssten die nächsten tage kommen, habe mich nach langem hin und her doch für ahorn entschieden, da ich den bass nur öle oder wachse wird das mit den farben schon passen, wenn nicht überleg ich mir eben was.
Zur stabilen Bauweise:
Es soll ein einteiliger Hals werden, ich habe gehört das man mit carbonstreifen den hals stabilisieren kann, stimmt das und wenn ja wo bekomme ich sowas her?
Was gibt es den noch für möglichkeiten?
Ach und wenn ich schon dabei bin, der hals soll eine 880 mensur haben, was nehm ich da am besten für ein halsstab, links wären praktisch.
Sobald das Halsholz da ist werde ich auch ein paar Bilder hier reinstellen und euch wahrscheinlich mit noch mehr fragen löchern[]

 

[jam_bass]

Bei den 16 mm Überlänge sollte ein normaler Halsstab auch genügen ( www.rockinger.de ). Der Bereich im Halsfuss, wo der Halsstab beginnt, liegt ja schon dicke im Korpus. Ein gesperrter Hals wird im allgemeinen steifer als einteilig. Das heisst, die viereckige Halskantel in drei Streifen sägen, den mittleren drehen und das ganze wieder verleimen. Die Karbonversteifung habe ich selbst immer mit Kohlerovings (Carbonseil) nachträglich selbst angebracht, indem ich in der Mitte der fertig profilierten Halsrückseite einen kleinen Kanal gefräst habe, in den hinein die Rovings (am besten unter Vorspannung) mit Epoxidharz hineinlaminiert werden (Siehst du auf meiner Homepage). Das sieht dann aus wie ein klassischer "Skunkstripe".

 

[juan]

Danke Jam_Bass sobald das Holz da ist werde ich entscheiden wie ich genau vorgehe[], hatte mir das mit den gesperrten hals komplizierter vorgestellt.

 

[juan]

So mein Bassbau geht fröhlich weiter, Korpus ist ausgesägt, Halsstasche ausgefräst. Den Ahornhals habe ich auf Jam_Basses anraten gesperrt, habe heute den Kanal für den Halsspannstab gefräst und hier nun meine Frage.

Der Kanal ist so gut gefräst das der halsstab fast kein spielraum hat, der Kanal ist nur etwas zu lang geworden was ich abermit Holzkitt ausbessern möchte, kann ich jetzt das Griffbrett einfach aufleimen oder muss ich trotz gut gefrästem kanal irgendetwas einsetzten damit der Stab später nicht klappert?

Sobald ich fotos hab werde ich ein neues Thema eröffnen und alles dokumetieren.

 

[jam_bass]

Klappernde Stäbe kommen auch bei gekauften Bässen schon mal vor. Da wird also auch nichts dahingehend vorbereitet. Bei angespanntem Stab sollte es nicht klappern, und wenn man ihn notfalls wieder herausziehen kann, so ist dass immer vorteilhaft.

 

[juan]

A, ok.
Kann man rausziehen ist n zweiwegstab, also gerader einbau.

Danke.