Jazz Bass Pickup als Humbucker für Preci-Ton ?

Medicus 69

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Hallo Gemeinde

Ich habe mir einen alten Morris Jazz Bass Made in Japan aus den 70ern ( siehe Foto ) geschossen und möchte als Precifan, so verrückt das jetzt klingen mag, mit diesem Bass so nah wie möglich an einen Precisison Humbucker Sound herankommen, zumal der Bass optisch toll ist und sich wunderbar bespielen lässt und ich ihn deshalb gerne nutzen möchte. Ich habe ihn erst inseriert, überlege aber nun, ihn mir für mich zugänglicher zu machen, denn die Materialien ( One Piece Esche Body usw ) sind sehr gut und er klingt schon Unplugged sehr gut. Den hinteren Pickup würde ich unberührt lassen, den nutze ich eh nicht.
Mit welchen Neck-Pickup komme ich also eurer Meinung nach da am besten dran ? Klanglich soll das so in den Sound der 70er Precis gehen.

Zudem fällt mir auf, dass bei dem Bass der Toneregler komisch reagiert .... schon bei den ersten leichten Drehungen kommt das volle Pfund an Höhen raus, danach weiter aufgedreht tut sich quasi nix mehr. Wo liegt hier der Fehler ? Falscher Widerstand, falscher Poti ? Welchen Poti und welchen Widerstand muss ich verbauen, damit das wieder passt um der Poti weicher reagiert ?

Danke im Voraus !
 
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seppblind
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fiss-a-wiss schrieb:
Und bist du sicher, dass der Bass einen One-Piece-Body hat?

Denn dieser typische sunburst-Verlauf über der Abschrägung für den rechten Arm deutet normalerweise auf Schichtholz hin (das kaschiert werden soll).
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Wenn der Bass gut klingt, ist das doch wurscht.

Zur PU-frage ein paar wilde Gedanken: die Position des Neck-PU entspricht ja ungefähr der beim Preci. Ich würde mal bei David Barfuss, Chistoph Dolf oder Harry Häussel anfragen, ob die in einem JB-Gehäuse zwei Spulen wie beim Split-Coil unterbringen können, sodass es ähnlich wie ein Preci klingt. Das ist abgesehen von den nicht darstellbaren unterschiedlichen PU-Positionen der beiden oberen und unteren Saiten das einzige, was man machen könnte, und es dürfte vor allem die Höhenresonanz betreffen (also Induktivität und Güte der Spule(n)).

Ach da fällt mir nochwas ein: ein Prezi hat ein Poti weniger als ein Jazzbass. Deshlab wird die Höhrenresonanz beim Jazzbass stärker bedämpft. Wenn man das nachbilden will, solle man die beiden Vol-Potis durch je 500k ersetzen.
 
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fiss-a-wiss schrieb:
DiMarzio, Nordstrand, Delano und andere Hersteller kriegen das ja gut hin, warum also nicht auch die von dir genannten?
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Harry Häussel macht das auch schon seit Jahren. Serienmäßig.

Hier geht es aber vor allem um eine spezifische Abstimmung des Tonabnehmers. die könnte mag ggf auch mit einem gestackten Humbucker erreichen.

man wird übrigens leichter an den Ton eines Ur-Prezi-PUs herankommen, der in dieser Position montiert ist. Wobei der JB-PU ja einen Weiterentwicklung desselben ist.

Aber um es nochmal zusammenzufassen: die Position des Tonabnehmers und die Abstimmung seiner Höhenresonanz sind hier essentiell. An die ebenfalls etwas andere Apertur, die der Split Coil wegen seiner eher breiten und flachen Spulen zusätzlich besitzt, wird man auch nicht viel ändern können.
Was bleibt: anspielen, und dann in einer Custom-Fertigung was klanglich passendes wickeln lassen.
 
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Um technisch der Sache am nächsten zu kommen, wäre ein Side by Side Humbucker das sinnvollste, also 2 Spulen nebeneinander, also das gleiche Wirkprinzip wie beim Preci.
Was Du beim JB-Pickup schnell vermissen wirst, ist die fehlende Justiermöglichkeit, die ja durch Schrägstellung der Einzel-Pickups für jede Saite anpassbar ist.
Bei einem ausgeprägten Halsradius kann das nervig werden. Auf meinem Yamaha-Jazzy hatte ich anfänglich richtig Probleme mit den nachgerüsteten EMG JV. Die sehen zwar genau so aus wie klassische Single Coils, aber reagieren äusserst sensibel auf kleinste Abstandsänderungen. Da musste ich die Saitenlage anpassen, damit A und D nicht untergingen. Manche Stacked Coil Pickups (z.B. Kinman oder auch Seymour Duncan noiseless) reagieren ähnlich.
Beates Tip ist schon der beste. Unsere kleinen heimischen Pickup-Wickler wie BassCulture, Barfuss, Leosounds und Co. könnten da einen kleinen Side By Side-Humbucker wickeln, der die gleiche Induktivität wie der gewünschte Fender Preci-Pickup hat und evtl. auch die gleichen Magnete. Somit ist schon mal sichergestellt, dass sich der Pickup auch mit Tonepoti und Volume etc. gleich verhält. Dabei würde ich auch angeben, was für einen Griffbrettradius Du hast, damit evtl . für A und D String die Polepieces etwas höher oder länger ausgeführt werden.
Bedenke aber auch immer, dass der Jazzy von der Elektronik her anders verschaltet ist. Die Potis laufen "andersrum" und Tone sitzt hinter dem Volume-Regler. Wenn Volume nicht auf Rechtsanschlag steht, hat das einen erheblichen EInfluss auf den Ton.
 
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das ist von der pickup-positionierung her ein 70s... also ziemlich ähnlich meinem jaguar. und damit kommt die reichlich günstige lösung deines problems: bau einen seriell-parallel-schalter ein. als push-pull-poti beispielsweise. ich komme damit beim jaguar recht nah an einen p-ton ran.

recht nah heißt: ganz wird das mit einem j nicht gehen. die spulenformen sind schon recht unterschiedlich zwischen j und p. und wirkliche humbucker oder gar splitcoils in dem format sind rar gesäht, kommen meist und bezeichnungen wie "noiseless" oder "humcanceling" oder so. aber wenn die tonblende eh nicht gefällt, mußt du eh zum lötkolben greifen. was du sonst noch brauchst findet tante google unter dem stichwort "cadfaels schaltplansammlung".
 
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Lösung

Hallo
Danke für die zahlreichen Antworten !
Da mir die Optik auch wichtig ist, sollte der Pickup authentisch aussehen. Auch möchte ich keine Schalter o.ä. verbauen, daher habe auch ich schon an den DiMarzio gedacht.
Schaller hat in den 80ern einen DiMarzio Klon gebaut. Dir kann man ab und an günstig schießen, sogar noch Original verpackt. Hatte so einen mal am Preci, war ein guter Pickup.
Ich denke, als Probierlösung ist das dann auch eine nicht so teure Angelegenheit. Später könnte man ja, wenn der Bass wirklich in die richtige Richtung geht, die Spezialpickupfirmen ins Boot holen.

Kann mir noch einer was zu dem richtigen Widerstand und der richtigen Potiart sagen ? Lötkolbenarbeiten sind kein Problem für mich.
 
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Lass ihn so! Das passt. Mit 500K Pots würde ich mir noch überlegen... Das Mischen der beiden Pickups findet dann auf FIngernagelbreite statt und es gibt sehr schnell einen starken Höhenabfall, wenn Volume nicht auf max steht.
 
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Preci-Pickups haben generell auch keinen "Humbucker-Sound", auch wenn sie in einer Humbucking-Schaltung betrieben werden.. Sie können sehr offen klingen. Unter" Humbucker-Sound" verstehe ich den Effekt, wenn jede Saite von 2 Spulen abgenommen wird, wodurch sich dieser breite Sond ergibt (in gewisser Weise auch durch Auslöschungen bei hohen Freqeunzen etc.) Beim klassischen Preci oder einem Side By Side Humbucker wird die Saite nur an exakt einer Stelle abgegriffen. Man hat bei seriell geschalteten Spulen nur einen geringen Höhenabfall, weil die zweite Coil als Ballast für die andere im Signalweg hängt. Mit hoher Impedanz der Aussenbeschaltung (Potis, Amp-Eingang, gute Kabel mit kleiner Kapazität) spielt das aber keine so große Rolle mit dem Höhenabfall.
Egal... Philosophie hin und her... Der DiMArzio mit seinen verstellbaren Polepieces ist da schon eine feine Sache. Wenn es verschiedene Ausführungen gibt, am besten den mit dem kleinsten WIderstand bzw. Induktivität nehmen. Das ganze High-Output-Overwound-Zeug ist Müll. Das fand ich schon bei der Gitarre abartig. ausser man will aus einem vielseitigen Instrument ein One-Trick-Pony basteln. Der höhere Pegel und fettere Sound wird immer durch Mittenbrei um Höhenabfall erkauft. Je niederohmiger der PU ist, desto breitbandiger ist er i.d.R. auch. Für fehlenden Pegel gibt es am Amp ja sogenannte Gain-Regler ;-)
 
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Stratitis schrieb:
Das ganze High-Output-Overwound-Zeug ist Müll.
Zum Vergrößern anklicken....

Kommt auf den Gesamtsound an. In meiner Krawallkapelle habe ich gerade den zweiten Preci vor dem Bauch (Mendel), der mit dem SPB3 besser funktioniert, als mit dem Vintage.
In der ruhigeren Band ist das anders herum.

Klanglich sehe ich das wie du, aber wenn es um die nackten "Aufgaben" in einem Mix geht, kann der sehr wohl funktionieren. Er ist halt sehr punchy und zerrt/komprimiert von sich aus nicht so früh bei hartem Anschlag. Der Ausgangspegel ist allerdings abartig. Da brauchen Amp und Komp etwas Aufmerksamkeit, wenn man mit dem Ding anrückt. Von Mittenbrei isser weit entfernt...sie sind halt etwas weiter hinten. Mit dem wundervollen Mittenregler der Carbines ist das aber prima abzufangen.
Wie immer...erlaubt ist, was funktioniert. Ein Fan des Vintage-PU's bleibe ich trotzdem.
 
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