Imedanz vs. Gleichstromwiderstand

[gaemschbock]

Hallo

Letztens habe ich den Widerstand einer Box gemessen, von der ich die Impedanz nicht wusste. Eigentlich dachte ich, dass ich einen Wert um die 8 oder 4 Ohm ablesen werde, doch das Gerät pendelte sich um die 5.5 Ohm ein. Komisch - denn ~6 Ohm habe ich nicht erwartet. Dann messe ich meine 2x10, von der ich mit sicherheit weiss, dass sie 4 Ohm hat. Ich messe 3.3 Ohm. Dann habe ich eine nagelneue Eminence DL-II aus der Verpackung genommen (8 Ohm) - das Gerät zeigt 6.7 Ohm.

Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende - die Box (eine M/B Diesel 4x10er) gab es nur als 4 oder 8 Ohm. Die 3.3 und die 6.7 Ohm stehen ja in keinem Widerspruch, doch ist die 2x10er ebenfalls mit Eminence Bestückt - allerdings mit den DL-I...

Kann mir jemand weiterhelfen? Welche Impedanz hat die Mesa-Box jetzt nun? Kann man den Gleich- und Wechselstrom-WS gleich messen? Muss man das irgendwie umrechenen?

Grüsse

 

[victor9000]

Der Gleichstrom-Widerstand sagt überhaupt nichts über die Impedanz aus. Er liegt meistens irgendwo in der Nähe, ist aber nicht zum Ermitteln der Impedanz verwendbar und es gibt auch keine Umrechnung. Der Gleichstromwiderstand ist bei Lautsprechern mit höherer Belastbarkeit z.B. wesentlich niedriger, weil die Drähte dicker sind.
Die Impedanz ist ein Scheinwiderstand für Wechselspannungen, der sich je nach Frequenz ändert. Was bei Lautsprechern angegeben wird ist die gemittelte Impedanz über das gesamte übertragene Frequenz-Spektrum.
Zur Messung braucht man einen komplett ausgestatteten NF-Meßplatz.

 

[sansuii]

Moinsen,

jo, der victor9000 sacht dat schon ganz richtich ... Stell dir einfach vor dat der Gleichstromwiderstand quasi der Wert bei 0Hz ist.

So sieht dat zum Beispiel bei einem Mehrwegelautspreche aus.

http://img329.imageshack.us/my.php?image=impcb0.gif

Gruß,

 

[gaemschbock]

Danke für die Antworten.

Wie kann ich denn jetzt ermitteln, wie hoch die Impedanz der Box ist?

Grüsse

 

[sansuii]

Moinsen,

ohne Messequipment wird dat schwierig bis unmöglich ...

Entweder brauchst du einen PC und die passende Software z.b ATB PC pro kostet 148 Euro.
http://www.kirchner-elektronik.de/de-atb-pc-pro.php

oder ARTA kostet 79 Euro plus Kleinkram und Zeit für die Messbox ca. 60 Euro
http://www.fesb.hr/~mateljan/arta/

Oder einen Sinusgenerator und n Oszilloskop.

Gruß,

 

[Bassta!]

Hallo Gaemschbock,

wie victor9000 schon schrieb, kannst Du die Impedanz nicht mit einem einfachen Ohmmeter messen.

Aber: Grundsätzlich liegt die Impedanz eines einzelnen Lautsprechers immer über dem gemessenen Gleichstromwiderstand (gilt nicht unbedingt für Mehrwegeboxen mit entsprechenden Frequenzweichen drin). Wenn Du also 5.5 Ohm misst, kann die Box nicht 4 Ohm Impedanz haben, sondern hat wahrscheinlich 8 Ohm.
Entsprechend dürften gemessene 3.3 Ohm auf eine 4 Ohm-Box hinweisen.

Viele Grüße

 

[nofutureman]

Bei nem normalen billigen Multimeter mit noch billigeren Messtrippen machen die schon oftmals 1 -2 Ohm aus. Gerade bei so geringen widerstandswerten äußerst kritisch.

 

[victor9000]

@dumbopop: wenn eine egal wie dicke Lötstelle einen messbaren Gleichstromwiderstand hat, ist sie total vermurkst und muß auf jeden Fall neu gemacht werden.
@nofutureman: was benutzt Du denn für Messgeräte? Selbst bei meinem billigsten Meßgerät (6,95) haben die Strippen einen Widerstand unterhalb des Meßfehlers (0,2 Ohm).

 

[moonraker]

doch mit einem multimeter kannst sehr wohl einen Impedanzgang messen, siehe joes d apollitos buch kapitel 2 ...
in der hifibranche gibts eine norm soweit ich weiss, wonach man die nennimpedanz um eine maximale zahl unterschreiten darf, die auch der verstärker aushalten muss, wieviel es sind weiß ich nicht, ich denke 20% ?
so ein impedanzgang ist ausserdem sehr lehrreich was fehler einer box betrifft... wenns dich interessiert würde ich joes buch dir ans herz legen..
mfg, roland

 

[jam_bass]

"Fingerfett" - das klingt nach mojo

 

[victor9000]

Zitat:Original erstellt von: dumbopop

Zitat:Original erstellt von: victor9000

@dumbopop: wenn eine egal wie dicke Lötstelle einen messbaren Gleichstromwiderstand hat, ist sie total vermurkst und muß auf jeden Fall neu gemacht werden.

naja, supraleitend ist lötzinn wohl noch nicht. faktisch hat lötzinn, je nach legierung, einen 4-10fach höheren spezifischen widerstand als kupfer. und dieser wert ist durchaus messbar auch wenn er bei einer sauberen lötstelle wirklich zu vernachlässigen ist. und die summe der messfehler (oxidschichten, unsaubere(!) lötstellen und übergangswiderstände, messstrippen, die mit fingerfett behaftet sind) macht sich in jedem fall bemerkbar.

Klar hat Lötzinn einen Widerstand, der liegt aber bei einer ordentlichen Lötstelle unterhalb des Meßfehlers. Wenn was angezeigt wird, und sei es nur ein halbes Ohm ist sie vermurkst -> neu und ordentlich machen.
Die Übergangswiderstände der Steckverbinder am Kabel sind viel höher.