Im Proberaum live einspielen

[Wimbish]

Hallo zusammen,

ich spiele zwar schon lange Bass, habe mich allerdings nie mit dem Recording beschäftigt.

Mein Drummer und ich wollen uns im Proberaum aufnehmen, am liebsten live und ohne großes Schnickschnack. Die Qualität muss nicht Studio-like sein, aber eben roh und einigermaßen sauber und fett im Sound. Ziel sind Aufnahmen, die man auch mal einem Veranstalter präsentieren kann.

Den Bass möchte ich entweder per DI / Box abnehmen (ein passendes Mikro brauche ich noch) oder eben über Mikro im Proberaum aufnehmen. Mit meinem TASCAM GTRirgendwas übersteuert das Signal durch die schrillen Becken jedoch immer und klingt irgendwie verzerrt.

Außerdem haben wir noch Samples, die über ein Pad eingespielt werden.

Es stehen 500€ zur Verfügung.

Was würdet ihr tun?

 

[NoBa]

500€ ist arg knapp, da bekommste nur billig mikros..laptop setzte ich mal voraus:

tascam us16x08 (bstock 265€)
tbone dc 1500 (149€)
kabel ca 80€,
stative(e) für overhead, bd ca. 40€

 

[Tom Sofa]

"Mein Drummer und ich wollen uns im Proberaum aufnehmen" heißt das es soll nur d & B aufgenommen werden oder dass ihr beide die ganze band aufnehmen möchtet? falls ja, was für eine besetzung/musikrichtung? tascam gtrirgendwas - ist das ein interface?

falls du nur bass und schlachzeuchs aufnehmen möchtest läuft es im grunde auf die frage hinaus, wie man billig und ohne viel aufwand eine schießbude mikrofoniert. ich mach da gerne vor dem schlachzeuchs m/s : idr. ein um70 als 8 und eine m93 oder ein m70 in richtung schlagzeug. das ganze in bauchnabelhöhe (bei normalsterblichen bedeutet das knapp unterhalb beckenhöhe, bei mir wär es eher sackhöhe). den bass würde ich zusätzlich mit einem bändchen vor der mitte der box stützen (ich habe das eine gut klingende 112). in unserem raum und bei unserer mugge klingt das gut. das wäre der nächste punkt: sowas bringt nur ein gutes ergebnis, wenn der raum gut ist bzw. akustisch etwas hergibt.

samples spielen direkt ins interface. der bass auch falls du auf einen mikrofonierten bass verzichten möchtest.

falls du noch keine grundausstattung besitzt empfehle ich auf jeden fall ein duo line audio cm3, eigentlich auch die om1. und billigbändchen, z. b. gibt es von omnitronic hundebillige chinadinger, die sind gut (wenn die bändchen nicht durchhängen) und gehen manchmal in der bucht für'n fuffi weg.

hinsichtlich raummikrofonierung mit drei mikrofonen empfehle ich dir die recordermansachen zu verfolgen (https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&espv=2&ie=UTF-8#q=recorderman technik). oder du machst mit einem bändchen und einer niere eine m/s-geschichte vor der schießbude und nutzt eine zweite kleinmembrane oberhalb des schlachzeuchs, falls da zuwenig kommt (dem trommelmann über das rechte ohr geschielt nach schräg unten kann der snare ein bisschen bumms geben ohne das blech zuweit nach vorn zu bringen).

ansonsten kann man natürlich auch richtig aufwand betreiben und das schlagwerk einzeln mikrofonieren. aber nur zur ideenspeicherung oder um mal ein fixes demo zu haben wäre mir das zu aufwändig beim mikrofonieren und auch beim mischen.

 

[W.A.S.P.chen]

500 für alles ist in der Tat knäpplich. Da würde ich erstmal den Bekanntenkreis antriggern und checken, was man sich da so an Kram zusammenleihen kann und dann den Rest kaufen.
Das T-Bone-Mikro-Set ist eher Gülle, da würde ich lieber weniger aber bessere Mikros nehmen und mehr Aufwand beim Einrichten machen, siehe hier:
Andererseits haben Bekannte von mir bloß mit 2 SM58 ein ziemlich gutes Demo gemacht, es gab Twäng-Telecaster/AC-30, Jazzbass/Rumble15" und Minidrumset live, Gesang dann nachträglich. Die haben aber auch 2 Tage rumprobiert, mit 5 mal alles umräumen und Becken abschirmen und so in einer hölzernen Gartenhütte.

 

[Doc]

Das Tascam GTR ist eigentlich schon der richtige Ansatz,

Die Qualität muss nicht Studio-like sein, aber eben roh und einigermaßen sauber und fett im Sound.

das geht mit einem Pocketrecorder, aber nur wenn man eine ausreichend gute Qualität als Aufnahemstandart einstellt, das Gerät nicht auf Autopegel laufen lässt, sondern selbst die Grundaufnahmelautstärke einstellt, hier lieber ein bisschen zu wenig als zu viel und abschließend, probiert doch verschiedene Positionen im Proberaum aus, auch seltsam erscheinenden Positionen können manchmal die besten Ergebnisse liefern, generell gilt aber nicht zu nahe an Wänden aufnehmen, hier kommt es gerne durch den Refelxschall an den Wänden zu Pegelspitzen, die sich als hässliche Knackser auf der Aufnahme darstellen. Also erstmal nochmals mit dem Tascam testen, bevor man Geld für Dinge ausgibt, die man nicht braucht.

 

[4low]

Ich würde die Hälfte der Kohle in ein gebrauchtes Zoom R16 stecken... damit kann man auch als Anfänger schnell ganz gute Ergebnisse erzielen...
Den Rest in Mikros... aber das wird eng... (Kabel und Stative brauchst Du ja auch noch ein paar)...

 

[Hamstaa]

Legt noch ein bisschen Kohle oben drauf geht ins Studio nachdem ihr sehr gut vorbereitet seid und nehmt dann Material auf für Veranstalter
Nichts ist ärgerlicher als jetzt viel Geld auszugeben um dann zu bemerken dass man sich selber so stark limitiert mit der anzahl an mikros etc. dass es einfach nicht so klingt wie es soll

 

[Wimbish]

Hallo und danke für die Tipps

Ja, vielleicht sollte ich das Tascam mal bei verschiedenen Positionen ausprobieren. Das wäre mir fast am liebsten. Wir wollen nicht ins Studio, weil wir keine Lust darauf haben und uns das eigentlich auch nicht so wichtig ist. Wir verstehen uns zudem auch als Jam-Impro-Band. Aber für Veranstaltungen brauche ich halt einfach irgendwas, um die Band vozustellen.

Wenn das nichts wird, teste ich mal das Zoom R16.
Zwei alte Mikros sind noch im Proberaum. Die nehmen wir dann einfach mal. Nachbarn haben sicher noch weitere Mikros fürs Schlagzeug. Den Bass würde ich dann schon gerne mit Mikro abnehmen.

Es geht wirklich nur um Bass und Drum. Wir sind ein Duo. Vom Sound her geht es in Richtung Primus. Ohne Gesang aber mit Samples.

 

[Gast74634]

Könnt mir vorstellen, dass auch nette Boxensimulationen als Freeware Plugin zu haben sind - je nachdem mit was für einer DAW ihr aufnehmt. Von daher würde ich persönlich die DI-Variante bevorzugen. Da spart man sich, dass noch anderes auf der Bass-Spur landet und kann dann sauberer mischen. Das Bass-Cab dann auch etwas vom Aufnahme-Punkt der Kick wegdrehen, das dient ja nur als Monitor.

Wir nehmen derzeit zu dritt instrumental Gitte, Bass und Schlagzeug auf. Das Schlagzeug mit 2 Noname Overheads und einem Sennheiser Schlagmichtot vor der Kick , die Gitte kommt auf einen Tascam Stereorekorder der so nah wie möglich vor seinen beiden 1x12ern platziert ist und ich laufe mittels DI out am Sansamp ins Interface und verpasse mir in der Mische am Ende eine brauchbare Boxsim. Klingt insgesamt für Aufnahmen ohne Overdubbing und mit einem 4-Kanal-Interface nach unseren Ohren überraschend gut, vor allem aber weil wir die einzelnen Kanäle relativ gut voneinander trennen können und nicht beim Mischen unweigerlich andere Instrumente mitbearbeiten wenn wir eine Spur beackern.

 

[lordbasstard]

mit dem aufnehmen ist es ein bißchen wie ein instrument lernen...man muss üben. und, noch viel wichtiger, da lust drauf haben. wenn das nicht gegeben ist: ab ins studio oder jemanden suchen der sich mit einem für ein paar tage in den übungsraum stellt und die sache in die hand nimmt.

die doppelbelastung aufnehmen und spielen darf man auch nicht unterschätzen. das ist ein rattenschwanz ohne ende...allein finanziell macht man da ein riesiges faß auf: entweder man verliert die lust und hat da sachen für 500,- eingekauft die dann einstauben oder mit kräftigen verlust und viel mühe wieder veräussert werden, oder man hat blut geleckt und schiebt schnell mal hier noch einen hunderter und da noch zweihundert hinterher...und nach einem jahr hat man ein halbes studio für 2000-3000,- da stehen. ich weiß, wovon ich rede...

bei equipmentempfehlungen halt ich mich mal raus, zur aufnahme: bass über di! und für euch beide dann über kopfhörer. und laßt euch zeit beim einrichten. später "irgendwie hinbiegen" ist nervig, kostet im endeffekt mehr zeit und tötet jegliche kreativität.

gutes gelingen!

 

[Grga]

Bass Sound wird zuhause gut werden, Drums gut abzunehmen ist eine Kunst für sich. Je nach Anspruch kann da ein Besuch in einem Studio des Vertrauens ein gutes Ergebnis bringen.

Gruss Grga

 

[xroads]

Wenn Ihr das nur ein Mal machen wollt, würde ich mir das Equipment leihen, und einen Techniker dazu.
Haben wir in der Band so gemacht; er hat einen Live Auftritt digital mitgeschnitten, und dann
uns die Spuren fuer den final mix überlassen. Ist ein super Demo für < 500 Euro geworden.

 

[Wimbish]

Ich wollte hier nochmal ein Feedback geben:

Heute habe ich das TASCAM GT-R1 auf den Boden gestellt, zwischen Bassdrum und BAssbox. Bass einen Tick leiser gemacht. Das klingt jetzt schon mal fett und brauchbar

Wir werden aber dennoch nach und nach aufrüsten, um für die Zukunft gewappnet zu sein: Also Mikros so wie in dem Session-Video oben für die Drums, Bass über DI versuchen, Zoom Interface (s.o.) und dann Cubase oder Protools, am liebsten irgendeine "einfache" Software.