Hallo Erzengel,
also um es gleich vorweg zu sagen. Das Compound Prinzip hat neben seinen Vorteilen (Volumen kann halbiert werden) auch Nachteile:
Die Vorteile:
1. Boxengröße kann halbiert werden.
2. Die Belastbarkeit ist annähernd doppelt so hoch
3. Der Bassbereich klingt druckvoller.
4. Mehr Membranfläche
Die Nachteile:
1. Der Wirkungsgrad z.B. einer 4x12 Compact ist fast genausohoch wie einer 2x12.
2. Durch die Compund Anordung verliert man im Mittenbereich etwas an Präzision. Aus einem einfachen Grund. Die Chassis die hinter den sichtbaren Treibern sitzen können nicht direkt abstrahlen, weil ihnen die vorderen Treiber im Weg sind. Für die Tiefbassfrequenzen ist dies nicht unbedingt ein Hindernis, aber je höher die abgestrahlten Frequenzen umso mehr hat man Interferenzen. Wenn das nicht mit einer Weichenschaltung korrigiert wird klingt es unpräzise. In der BASSTOWN COMPACT SERIE korrigiert eine Weiche diese Unlinearitäten. Die Präzision im Mittenbereich wird besser. Aber nichtsdestotrotz, da will ich ehrlich sein, klingt es trotzdem nicht "besser" als bei Boxen bei normaler Anordnung.
3. Der geringe Wirkungsgrad muß mit mehr Leistung kompensiert werden. Bei einer 4x12 Compact sollten es also nicht weniger als 400 Watt sein.
Aus diesem Grunde ist die Compact Serie für diejenigen geeignet, bei denen der Schub im Tiefbassbereich am Wichtigsten ist. Für Mitten Präzisionsfanatiker ist eine COMPACT nicht geeignet. Für Tiefbassfetischisten ist sie ein Traum.
Die MK II Versionen werden zumindest das Problem der Präzision beseitigt haben. Ich arbeite zur Zeit daran.
Dennoch sind die User der Compact Serie schon relativ begeistert, siehe z.B.
https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14783242&SearchTerms=basstown
Fazit: Das Compound Prinzip ist keine eierlegende Wollmichsau, sie bietet Vorteile aber auch Nachteile. Jeder muss halt anhand seiner Prioritäten entscheiden ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen oder nicht.
In diesem Sinne. Hoffe dir eine ehliche Einschätzung gegeben zu haben.
Gruß
Raffi
