High-End...trotz Low-End?

[Gilberg]

Moin!
Bass aufnehmen macht mich immer ein wenig unzufrieden. Ich habe gestern eine Songidee mit Schrammschramm-Gitarre konserviert und wollte heute ein bisschen Bass drunter packen. es sprudelte auch direkt eine nette Line aus mir heraus. Ich wollte viel Kompression, viel Sustain und wenig Attack um die dünne Gitarre untenrum etwas festzuhalten. Über die Kopfhörer und meine normale Stereoanlage war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Übers Küchenradio, die Laptop-Boxen oder das Handy ist der Bass aber einfach WEG. Unhörbar. Ich habe mit relativ weit zugedrehter Tonblende eingespielt, weil ich eben wenig "Brightness" wollte.
Es leuchtet ja irgendwie ein, dass nichts zu hören ist, wenn man den Lautsprechern keine Frequenzen übrig lässt, die sie wiedergeben können...aber ich möchte eben kein so knurrig akzentuierten Bass in der Demo. Sobald der Bass auch auf Low-Fi Endgeräten wahrnehmbar wird, klingts mir auf einer guten Abhöre zu scharf. Muss man da einfach einen der Tode sterben oder gibt's da Tricks? Ich habe den Eindruck, dass in einigen professionellen Mixen und bei ein paar Youtube-Kandidaten ein schön wummernder Low-End-Sound auch auf lütten Lautsprechern noch in Ansätzen rüberkommt.

 

[bassmansemi]

Vllt könntest du ja mal ein Beispiel posten, wies aktuell bei dir so klingt?
Hast du eventuell zu sehr "real low" Frequenzen (also sowas wie 50-70 Hz) da drin? Da wirds ja auf lütten Speakern schwierig.

 

[Gilberg]

Ja, ich bau morgen mal die Lyrics raus, die sind nicht von mir, und schicke Gitarre und Bass. Ich habe einen Low-Cut bei 50Hz, alles drüber ist "unverfälscht" dabei. Ich habe sogar alles über 3kHz auf Anschlag gekurbelt, aber wenn die Tonblende nichts in dem Bereich durchlässt, kann man natürlich auch nix dazuzaubern. Sollte man vielleicht sowieso eher mit offener Tonblende aufnehmen und den Rest per Nachbearbeitung machen? Im Sinne von "haben ist besser als brauchen"?

 

[Andreas_SH]

Trick:

 

[bassmansemi]

Ja, ich bau morgen mal die Lyrics raus, die sind nicht von mir, und schicke Gitarre und Bass. Ich habe einen Low-Cut bei 50Hz, alles drüber ist "unverfälscht" dabei. Ich habe sogar alles über 3kHz auf Anschlag gekurbelt, aber wenn die Tonblende nichts in dem Bereich durchlässt, kann man natürlich auch nix dazuzaubern. Sollte man vielleicht sowieso eher mit offener Tonblende aufnehmen und den Rest per Nachbearbeitung machen? Im Sinne von "haben ist besser als brauchen"?

Haben ist immer besser, denn rausdrehen kann man immer noch..was weg ist und wieder reingedreht wird (also z.b. per EQ) holt dir
unter Umständen dann ungewünschte Sachen auch mit hoch Wenn du Git/Bass postest, schick vllt auch mal nen Beispiel mit was du gut findest, oder in welche Richtung du es dir so denkst, das machts einfacher sich das vorzustellen.

 

[ffetzer]

Übers Küchenradio, die Laptop-Boxen oder das Handy ist der Bass aber einfach WEG. Unhörbar.

Ich kann die Menschen eh nicht verstehen, die mit lautstark aufgedrehtem Handy durch die Stadt laufen. Ich höre da nie einen Bass.

Hast du mal versucht dir andere Songs anzuhören, die mit geschlossener Tonblende aufgenommen wurden? Reggae, Blues und so Stile dürften dir zeigen, ob dein Küchenradio den Bass schluckt oder ob es an deinem Mix liegt.

 

[Bassphalanx]

Ist so: Handys, Küchenradios etc. können unter 100-200 Hz kaum was wiedergeben.
Die Kunst ist halt, die Frequenzen ich sach mal π mal Daumen 100-500Hz so im Mix zu setzen, das es überall gut klingt.
Es ist nicht die Kunst des Mixing/Mastering, auf einer Bombenanlage n geilen Basssound zu basteln....
Mix doch einfach mal auf deinem Küchenradio, dann kommste schnell dahinter

 

[Talisker]

Wie @Bassphalanx schreibt: Immer auch mit schlechten bzw. eingeschränkten Boxen testen. Stichwort Auratone.
Und wenn du die Tiefmitten drinne lässt, dann klappt das auch in der Küche.

 

[Gilberg]

Ich kann die Menschen eh nicht verstehen, die mit lautstark aufgedrehtem Handy durch die Stadt laufen.

Ich aunich! "Pack's in ein Glas, dann wirds lauter" ....Autsch... Aber ich kenne ja meine Pappenheimer, da wird schonmal drauf verzichtet Kopfhörer zu holen, oder das Telefon oder den Laptop an irgendeine Anlage zu stöpseln, wenn die Mail mit der Songidee kommt und man gerade so schön gemütlich auf dem Sofa sitzt.
Ich habe auch so eine JBL Brüllwurst mit Akku für unterwegs, bzw. als Küchenradio. Ich finde, da ist das Gegenteil der Fall, die boosten untenrum total übertrieben und alles dröhnt nur noch. Aber vielleicht ist das Absicht, weil einige Leute denken viel Bass = guter Klang.
Sei's drum, stelle heute Abend mal einen Ausschnitt mit Git/Bass rein, so, wie er über Anlage und Kopfhörer für mich gut klingt.
Ist vielleicht wirklich nicht so schlau, den Sound beim Aufnehmen über die Blende einzustellen. Ich habe nicht groß drüber nachgedacht, weil ich das im richtigen Leben halt auch so mache...

 

[Loki]

Schau mal auf yt bei Produce like a pro nach, da gibt es die Tutorials zum Bass mixen

 

[Rhino-]

Eigentlich wäre die beste Methode immer wieder im Wechsel eine kommerzielle CD zu höheren um vergleichen zu können. Da kann man sich am besten rantasten.

wie schon hier geschrieben, Lappy oder Handy: nix Bass

 

[bassocksky]

Kleine Lautsprecher können ohne Tricks á la Bose und Konsorten nix. Und selbst dann klingt es irgendwie nicht "echt".

Wenn es tief klingen soll braucht man Membranfläche und Hub.

Ich finde das immer niedlich wenn meine Frau mit irgendwelchen Bluetooth Sounddosen ankommt und dann meint "Hör mal - klingt doch gut!".

Ja klar, sanfte und mittige Chillout-Mucke ohne Dynamik - aber schon bei Vintage-Funk kommt da nur noch Ohrenmüll raus.

Die oben schon erwähnten YT-Videos bringen dich wirklich auf die Spur.