Griffbretthand schmerzt/verkrampft (Rime of the ancient mariner - Iron Maiden)

[AC Harris]

Moin moin,
ich bin gerade dabei, Rime of the ancient mariner von Iron Maiden einzuspielen.. Bekomme es auch ganz gut hin, bis auf die Stelle ab etwa 4:12 Min.
Ab da fängt meine Griffbretthand immer an, total zu verkrampfen und die Kraft in den Fingern lässt einfach nach.
Jemand hier unterwegs, der diesen Teil des Songs spielen kann und evtl. den ein oder anderen Tipp hat?

Cheers

 

[schatten]

Also gleich vorneweg, ich kann Rime of the ancient mariner nicht spielen, bzw. nur Fragmente davon (die genannte Stelle gehört nicht dazu). Bei den Maiden Sachen bekomme ich eher Probleme mit der rechten Hand, wenn ich nicht locker genug bin. Aber ich denke, das läßt sich auch auf die Greifhand übertragen: Also (wie eigentlich immer) erstmal langsamer spielen und darauf achten, nicht mehr als nötig auf die Saiten zu drücken.
Apropos Saiten: Welche benutzt du denn? Die Rotosound SH77? Die brauchen natürlich wirklich viel Kraft.
Wie sieht es mit der Saitenlage aus?
Klappen andere vergleichbar schnelle Stücke besser?

 

[AC Harris]

Ja, benutze die genannten Saiten und meine Saitenlage ist relativ niedrig.
Ein vergleichbares Griffmuster zu dem hab ich nun noch nicht gespielt und auch, wenn ich es langsamer spiele, fängt die Griffhand nach einiger Zeit an, tierisch weh zu tun.
Vielleicht muss sich die Hand auch erstmal an solch ein Griffmuster gewöhnen?

 

[schatten]

Vielleicht muss sich die Hand auch erstmal an solch ein Griffmuster gewöhnen?

Das mit Sicherheit, wenn du noch nichts vergleichbares gespielt hast. Hab mir die Stelle gerade mal auf Songsterr angeschaut, wenn es es da richtig getabbt ist, finde ich es nicht allzu kompliziert.

Aber noch mal zu den Saiten: Ich finde die schon sehr heftig, was den Kraftaufwand für die Greifhand betrifft (das sind vermutlich die steifsten Bass-Saiten auf diesem Planeten) und falls du die noch nicht so lange spielst, würde ich es langsam angehen. Ich habe mir wegen der Saiten schon mal ziemliche Schmerzen im obersten Gelenk des Zeigefingers meiner Greifhand eingehandelt.

 

[AC Harris]

Das mit Sicherheit, wenn du noch nichts vergleichbares gespielt hast. Hab mir die Stelle gerade mal auf Songsterr angeschaut, wenn es es da richtig getabbt ist, finde ich es nicht allzu kompliziert.

Kompliziert ist es an sich auch nicht, bloß die Geschwindigkeit macht es schwierig.

Naja, werde mich nochmal langsamer an dieser Stelle probieren.
Danke für die Antwort!

 

[xroads]

Ich habe das manchmal auch, und 2 Dinge haben geholfen:
- mit weniger Kraft spielen
- die Noten kürzer halten, so dass mehr Zeit für die Wechsel bleibt
(damit spiele ich intuitiv mit weniger Kraftaufwand)

Experten können sicher mehr dazu sagen...

 

[Doc]

@AC Harris : Nachdem die Saiten und die Saitenlage schon Thema waren, eventuell liegt es aber auch an deiner Anatomie, falls du realtiv kleine Hände hast, kann es, in dem von dir erwähnten Teil des Songs, vorkommen, dass die die Greifhand bei statischer Haltung zu krampfen beginnt. Hier hilft dann nur die ganze Hand zu bewegen/zu springen, jetzt gibt es immer wider Verfechter der Regel, dass man nicht springen soll und nur "one finger per fret" auf dem Bass gilt. Das kann dir aber egal sein, entwickle deine eigene Greiftechnik, dann wirst du auch Sachen wie den "Mariner" in wenigen Monaten ganz locker runterspielen. Eine Frage hätte ich noch, auf was für einem Bass spielst du denn?

 

[AC Harris]

Vielen Dank für die Antworten!

Habe mal mit weniger Kraft gespielt und mir ist nun aufgefallen, dass ich viel zu stark die Saiten runtergedrückt hab..
Geht nun wesentlich besser, tut trotzdem noch weh nach einer Weile. Werde aber weiterhin daran arbeiten.

Werde es auch mal mit dem "Springen" versuchen. Wenn's besser klappt, belasse ich es wohl auch dabei.
Und ich spiele auf dem Steve Harris Signature Modell.

 

[franzmann]

Langsam und schonend ist der richtiger weg. Stamina lässt sich nur langsam aufbauen. Hab Geduld!

 

[4low]

...und vor allem: wenn es wehtut: sofort aufhören! Es geht hier weniger um Muskeln, die man zu Trainingszwecken mal in die Übersäuerung führt, sondern um Sehnen und Bänder - da kannst Du mit Überreizung nichts Positives erreichen, dafür aber viel Negatives, bis hin zu bleibenden Schädigungen...!

Das Wesentliche ist schon gesagt: Du spielst mit zu viel Krafteinsatz bzw. zu verkrampft!

Ein paar Anregungen;
- Besorg Dir Anytune. Da kannst Du die Nummer langsamer machen, und die Tonart beibehalten... spiel langsam mit und achte penibel darauf, dass Du locker bleibst... nicht nur in Händen und Armen - Schulter- und Nackenbereich, Oberkörper, eigentlich Dein gesamter Körper sollten entspannt sein... wenn Du merkst, dass Du Dich irgendwo verkrampfst, hör sofort auf, atme fünfmal tief durch, dann fang wieder an...
- Versuche nicht, die Nummer immer wieder krampfhaft in einem Rutsch durchzuspielen, sondern nimm Dir die Teile vor, die Dir Schwierigkeiten bereiten...
- Spiel die Nummer öfter mal in ruhiger Umgebung trocken auf dem Bass, und achte penibel darauf, dass Du alle Töne ganz klar und deutlich hörst, und keinerlei Nebengeräusche - Saitenklackern, Schnarren, etc. auftreten. Dadurch nimmst Du Dich vom Kraftaufwand her automatisch zurück. Präg Dir das Gefühl ein, und nimm es mit, wenn Du mit Amp spielst. Für die Lautstärke sorgt der Volume-Poti am Bass oder Amp...

 

[Gast60969]

Habe mal mit weniger Kraft gespielt und mir ist nun aufgefallen, dass ich viel zu stark die Saiten runtergedrückt hab.

Noch ein Hinweis zum "Kraftaufwand". Ich spiele gerne zwischendurch auch mal mit permanentem Tuner an. Mach das bitte mal und spiel dieselbe Note mit unterschiedlichem Kraftaufwand, du wirst dann feststellen, wenn Du zu "fest" drückst, dass die Intonation trotz Bünde sich verändert. So bekommst Du auch noch mal ein Gefühl für das Ganze.

 

[manu]

Was mir noch einfällt ist, dass du peinlich darauf achten solltest dein Handgelenk der Greifhand beim Üben gerade zu halten. Dadurch sind Bänder und Muskulatur wesentlich leistungsfähiger. Außerdem beugst du damit unliebsamen Verletzungen generell bei allem was du spielst vor.

Dafür muss man den Bass vielleicht auch mal vor die Brust schnallen, was bei cooler Rockmusik natürlich blöd aussieht. Wenn man es dann kann, ist es auch möglich den Bass wieder in die Kniekehle zu hängen.

Ansonsten sind die anderen Tipps hier genau richtig, vor allem langsamer anfangen/Tempo steigern und auch ganz wichtig: aufhören wenn es zu sehr schmerzt.

Ich denke da auch immer gerne an "Billie Jean" von Michael Jackson, das Stück ist nicht weiter schwer, aber es erfordert Ausdauer. Die bekommt man nur mit Übung und Geduld.

 

[Tieftonterrorist]

Jein. Bass höher hängen ist immer so eine Sache: einerseits gut für die greifhand, andererseits zieht man die Schulter der Zupfhand oft hoch, wenn der Bass unterm Kinn klebt. Und gerade für Maiden ist ein zu hoch hängender Bass für die Anschlagstechnik eher kontraproduktiv... ich spiele z.B. im stehen viel entspannter, weil der Arm meiner Schlaghand dann relativ locker nach unten hängt anstatt stark angewinkelt zu sein. Trotzdem sollte das Handgelenk beim Greifen natürlich jederzeit gerade bleiben.

 

[big_thomas]

Joah, der Steve P basshals ist eben auch ein richtiges dickes Ding.....
Habe meinen schon....12 Jahre??aber der ist immer eine Herausforderung

 

[Kosta]

Hi,

ich spiele sehr gerne maiden songs
Das ist normal mit der Kraft. Das kommt mit der Zeit.
Wichtig ist nicht zu Übertreiben. So eine Sehnenscheidenentzündung ist nicht lustig.
Die Genesung dauert 4-6 Wochen und der Arm wird geschient, so daß man ihn nicht bewegen kann.

Ich spiele auf einen muma stingray 5hh mit 130 saiten. Die Seitenlage ist ziemlich niedrig.
Mit ordentlichen Anschlag um den Original Harris Sound zu erzeugen. Das heisst: Saiten müssen am ersten Bund ( vom Halspickup gesehen ) anschlagen.
Die Anschlaghand ist bei mir angewinkelt so um die 40-50°. Das ist reine Gewohnheit und kein Beispiel wie man es tun sollte.
Ich habe grundsätzlich so ein Schweissarmband an der Anschlaghand. Es hilft mir am "Holz nicht zu kleben" und schont ein wenig den Unterarm.
Man sollte es selber rausfinden. Einfach probieren was am besten geht.

Und bitte alle Noten spielen. Ich halte es für falsch einige wegzulassen, um vermeintlich, mit dem Tempo des Songs mitzukommen. Man gewöhnt sich daran und dann wird es schwierig.

Viel Erfolg