Gleiche Mensur, gleiche Saite --> unterschiedlicher Zug...?!?

[alex_de_luxe]

Ich glaubs nicht...

Ibanez ATK, 34er Mensur, die EXL 170 drauf. Alles sehr straff
MM Stingray, 34er Mensur, die EXL 170 drauf. Alles ziemlich schwabbelig.

Kann mir einer das erklären?
Der ATK ist ein 4er in BEAD, der Stingray ein 5er. Aber das ist doch eine ganz logische mathematische Rechnung die in irgend einer Weise die Mensur, die Saitendicke und die Tonhöhe in Verbindung bringt. Aber in meinem Falle sind alle dieselben Masszahlen. Woran liegt es dann?

Problem ist, dass ich bei schnellen Dingen einfach Mühe habe wenn die Saiten schwabbeliger sind.

 

[schubi_neu_38615]

Waren das die gleichen Saiten (nicht die selben!)? Sprich: Vom ATK runter und auf den Ray drauf? Könnten Produktionstoleranzen sein ... glaub ich aber nicht. Mach dir mal den Sbass und miss die Mensur von den Bässen aus, ich wette, die sind nicht identisch

Um ehrlich zu sein, ich hatte eine ähnliche Erfahrung mit folgenden Bässen und den PowerSlinkys auf G#-C#-F#-B-E gemacht:
Fame Baphomet V fretless (34"), Spannung überraschend straff (also recht brauchbar straff)
Spector MK5 (35"), Spannung eher etwas geringer

Kann ich mir auch nicht erklären

 

[TriggerSneaker]

Hmm "straff" bezogen auf den Sound oder die Saitenspannung ?

 

[W.A.S.P.chen]

Ist das denn nur beim spielen so? Oder auch, wenn Du bloß an den Saiten ziehst oder halt mal zwei mit Daumen und Zeigefinger zusammen drückst?
Wenn's nur beim spielen auftritt, hast Du wohl einen Extremfall des Phänomens, weswegen es so viele unterschiedlich klingende Bässe gibt. Schwingungen und Resonanz.
Wenn Du als Laborversuch beide Bässe an Sattel und Bridge auf einen Tisch dübelst und misst, wieviel Kraft es braucht um die Saite um die Länge X zu dehnen, sollte der gleiche Wert rauskommen.
Der Zug ist gleich.
Wenn aber beim spielen das ganze System in Wallung gerät, verhalten sich die Instrumente unterschiedlich, der Stingray ermöglicht der Saite einen größeren Ausschlag.
Welcher klingt denn langsam gespielt besser? Wo entwickeln sich ausklingender Töne schöner?

 

[alex_de_luxe]

Es ist beim Spielen ein deutlicher Unterschied, aber auch wenn ich nur an den Saiten ziehe.

Gut, ich werde heute mal messen. Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass 34 = 34 ist. Aber das muss natürlich hinten und vorne nicht die gleichen 34 Zoll sein
Es sind Saiten des gleichen Typus, nicht dieselben Saiten auf dem anderen Bass aufgezogen. Tendenziell hab ich die Erfahrung gemacht, dass Saiten mit der Zeit an Zug nachlassen. Jene auf dem Stingray sind aber grad neu und knallen noch ordentlich. Jene auf dem ATK sind ein wenig älter - so an die 4 Monate - sind aber dennoch "frisch" da ich den kaum spiele.

Wenn Du als Laborversuch beide Bässe an Sattel und Bridge auf einen Tisch dübelst und misst, wieviel Kraft es braucht um die Saite um die Länge X zu dehnen, sollte der gleiche Wert rauskommen.

Das ist ja mein Problem - es sollte dasselbe sein. Ist es aber nicht. Dass das nur auf Fertigungstoleranzen beruht glaube ich nicht. Vielleicht ist der Ray einfach schwabbeliger und daher lenkt die Saite auch mehr aus...?

 

[alice d.]

halskrümmung gleich? das kann ja die mensur ebenfalls verkürzen...

 

[lazarus_04]

Nicht nur die Saite und die Mensur ist meines Empfinden nach für die "Saitenstraffheit" verantwortlich, auch Halskrümmung, Halswinkel, Bidge-to-Tailpiece-Winkel und auch die Sattelhöhe entscheiden über das Spielgefühl.

 

[alex_de_luxe]

Also auf den Stingray müssen neue Saiten. Vorschläge um die D'Addario EXL 170er zu ersetzen? Ein klein wenig straffer und ungefähr gleichen Sound fände ich toll.

Noch schnell die beiden Bässe verglichen. Alleine am Amp gespielt klingen die schon sehr ähnlich, der ATK vielleicht ein wenig bissiger in den Höhen. Dann mit der Band ist's ein wirklich grosser Unterschied. Der Stingray drückt tiefmittig, ist unterdurch wirklich rund - es ist eine wahre Freude. Der ATK ist undefinierter, drückt weniger...

 

[schubi_neu_38615]

D'Addario EXL165 oder EXL160? Slinkys sind auch geil aufm Ray, fühlen sich aber etwas anders an (mehr ... slinky halt ). Wenn du auf ganz bissige Höhen verzichten kannst, guck mal, ob du circlekstrings antesten kannst.

 

[TheBass]

Mit dem Stingray habe ich nicht so viel Erfahrung, aber auf meinem Sterling gibt's für mich nichts besseres als Rotosound RS66LB. Falls die zu dünn für Dich sind, nimm die RS66LD.

Zu Deiner Eingangsfrage: ich habe schon ähnlich Erfahrungen gemacht. Das kann eigentlich nur durch das verschiedene Schwingungs- bzw. Resonanzverhalten auf den verschiedenen Bässen begründet sein. Natürlich kann der Saitenzug bei gleichem Materialgewicht, gleicher Dicke, Tonhöhe und Länge der schwingenden Saiten schon aus physikalischen Gründen nicht verschieden sein. Wohl aber die verschiedenen Resonanzen und damit auch, wie stark die Schwingungsenergie der Saite vom Bass verstärkt bzw. abgeschwächt wird. Und damit evtl. wie hart die Saite subjektiv empfunden wird.