Gibson EB-2 Mudbucker Schaltung

[kalikalo]

Verehrte Kollegen,

seit einiger Zeit befindet sich untenstehendes, in Würde gealtertes Schätzchen in meinem Portfolio, ein 1968er Gibson EB-2
Bekanntes Problem bei diesem Modell ist die Bass Boost Schaltung, die im Boost Modus zuviel (also viel zu viel), und im Normalmodus zuwenig Bass liefert.

Man könnte diesen Makel natürlich per Equalizerpedal beheben (so mache ich es im Moment), ich fände jedoch eine Lösung durch Modifikation der Schaltung o.Ä. aus diversen Gründen deutlich zufriedenstellender.
Ferner verhält sich das Tone Poti nicht ganz erwartungsgemäß - sobald es relativ weit zugedreht ist, beginnt der Bass irgendwie „phasig“ zu klingen (Sound wird dünner, Richtung „mittig-nöhlig“).

Sorry, daß ich es gerade nicht besser beschreiben kann, aber vielleicht kennt ja jemand das Problem?!

Voraussetzung wäre, daß man, z.B. im Falle eines Verkaufs die Modifikationen wieder rückgängig machen, und so den Originalzustand wieder herstellen könnte. Kennt sich zufällig jemand mit diesem speziellen Modell und seiner Schaltung aus, und wüsste ggf. Abhilfe?

Danke schonmal im Voraus & sorry für den langen Text

 

[beate]

Im EB-2 findest Du nen Choke. Der ist nie komplett abschaltbar. Details in Cadfaels Schaltplansammlung. Was man machen kann:

den Choke komplett disablen. Dann hat man einen normalen Mudbucker wie im EB-3 und m.W. auch ein normales Tonpoti. Die Teile können drin bleiben bzw. wieder mit rein - man muss ja die komplette Schaltung ausbauen, um was dran ändern zu können.

 

[Slidemaster Dee]

Meines Wissens ist einzige Möglichkeit, damit sinnvoll umzugehen, eine Raggae-Band zu gründen.

 

[Bassman135]

Choke

Curtis Novak baut noch Chokes und Rothstein Guitars hat viele schöne Dinge für Mudbucker Gibsons. Wenns spezieller sein soll, als das, was Du auf ihren Homepages findest, einfach anschreiben und fragen. Curtis und Andy sind sehr angenehm, offen und hilfsbereit.

 

[Hedgeman]

Ich habe keine Ahnung und eigentlich auch nix beizutragen. Du dafür aber einen Hammerbass. Mein Neid sei dir gewiss, ich liebe die Dinger. Sehr cool!

 

[kalikalo]

Vielen Dank, das hilft mir gerade schonmal enorm weiter! Curtis Novak und Rothstein Guitars behalte ich im Hinterkopf, momentan erscheint mir die Lösung per Choke Entfernung erstmal als verhältnismäßig leicht zu realisieren und relativ erfolgversprechend - auch wenn ich dann schweren Herzens für die Audition bei der Reggae Band leider dringend noch einen weiteren Bass kaufen MUSS
Werde weiter berichten (kann etwas dauern), wie sich die Änderungen ausgewirkt haben!

 

[beate]

Nö, der Mudbucker mumpft dann noch genug. Außerdem gast Du ja eine Tonblende. Und noch außerdemer kannst Du über den vorhandenen Schalter einen 10nF-Kondensator parallel schalten - wie im EB0. Auch wenn ich eher 6.8 nF bevorzuge
Und man kann natürlich noch mehr: den PU umlöten - beide Spulen parallel. Dann hellt er sich einen Hauch auf - und das klingt sehr schön.

Aber je mehr man macht, desto schwieriger wird ein Rückbau.

Ach so: für den standesgemäßen Obermumpf braucht es Black Nylon.
Den EB-2 kenne ich mit ebensolchen, vermutlich waren es Rotosounds. Über einen alten Selmer-Röhrenamp mit dazu passender Selmer Goliath Box. Reggae-Sound ist Pling Pling dagegen

 

[kalikalo]

Würdest du sagen, es gibt außer der Choke Umgehung ein paar Mods an der Schaltung, die auf jeden Fall sinnvoll sind? Ich mein, wenn man den ganzen Kabelsalat da schonmal rausgefriemelt hat...
So nen Kondensator mit anderem Wert zwischenzulöten erscheint mir bei zugegeben recht laienhaftem technischen Verständnis auf jeden Fall noch verantwortbar - sollten die nicht sowieso alterungs-/trocknungsbrdingt irgendwann ersetzt werden?

 

[the.bassman]

Hallo,

kleine Verständnisfrage, ein Choke = eine Induktivität?

Grüße

 

[beate]

ja, das ist eine Induktivität. M.W. in Reihe mit einem Kondensator als Notch-Filter gestaletet. Zumindest im EB-3 ist das so.

Würdest du sagen, es gibt außer der Choke Umgehung ein paar Mods an der Schaltung, die auf jeden Fall sinnvoll sind? Ich mein, wenn man den ganzen Kabelsalat da schonmal rausgefriemelt hat...
So nen Kondensator mit anderem Wert zwischenzulöten erscheint mir bei zugegeben recht laienhaftem technischen Verständnis auf jeden Fall noch verantwortbar - sollten die nicht sowieso alterungs-/trocknungsbrdingt irgendwann ersetzt werden?

Manchmal bin ich lahm...

Altern tun vor allem die Elkos...

Ein Kondensator wir nicht "dazwischen" gelötet, sondern parallel zu den Spulen des Tonabnehmers.
Er vermindert die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers und macht ihn noch dunkler.
Das würde ich schaltbar machen. Ansonsten *nichts* - außer Du willst auch noch den Tonabnehmer modifizieren / tauschen. Aber bei diesem Bass würde ich mich diesbezüglich beherrschen. Weniger ist da mehr. Alternativ zu dem Parallel-C könntest Du den Choke so beschalten wie im alten EB-3 (der hat einen Modus Mudbucker pur und einen Mudbucker mit Choke).

Schau Dir diese beiden Optionen bitte mal in Cadfaels Schaltplansammlung an!

 

[kalikalo]

Super, danke!

 

[TurboSenior]

Verehrte Kollegen,

seit einiger Zeit befindet sich untenstehendes, in Würde gealtertes Schätzchen in meinem Portfolio, ein 1968er Gibson EB-2
Bekanntes Problem bei diesem Modell ist die Bass Boost Schaltung, die im Boost Modus zuviel (also viel zu viel), und im Normalmodus zuwenig Bass liefert.

Man könnte diesen Makel natürlich per Equalizerpedal beheben (so mache ich es im Moment), ich fände jedoch eine Lösung durch Modifikation der Schaltung o.Ä. aus diversen Gründen deutlich zufriedenstellender.
Ferner verhält sich das Tone Poti nicht ganz erwartungsgemäß - sobald es relativ weit zugedreht ist, beginnt der Bass irgendwie „phasig“ zu klingen (Sound wird dünner, Richtung „mittig-nöhlig“).

Sorry, daß ich es gerade nicht besser beschreiben kann, aber vielleicht kennt ja jemand das Problem?!

Voraussetzung wäre, daß man, z.B. im Falle eines Verkaufs die Modifikationen wieder rückgängig machen, und so den Originalzustand wieder herstellen könnte. Kennt sich zufällig jemand mit diesem speziellen Modell und seiner Schaltung aus, und wüsste ggf. Abhilfe?

Danke schonmal im Voraus & sorry für den langen Text
Anhang anzeigen 357289

@ kalikalo: genau dieses/dein problem mit meinem alten Gibson EB-2 1964, kenne ich auch gut. um nichts am bass zu verändern, (die haben ja früher mit dem instrument sehr gute sounds/musik gemacht), arbeite ich mit dem EQ des amps. am EB-2 den bass-knopf ON und am amp werden die bässe zurück genommen. dazwischen kommt noch mein VONG-filter, (Schalltechnik_04) um die kleinen nuancen sofort der raumaccustic anzupassen, wenn nötig. klar der klang ist recht voluminös, aber ich liebe diesen schönen Gibson sehr: gibt immer anlass zu gesprächen, wegen der optik!

erzähle bitte wie du betr. sound weiter gekommen bist.

ps bei meinem Framus Sorento 4 und auch bei den Höfner 500/1 & President 1972 kenn ich dieses klangproblem nicht: alle 3 sind hervorragnende player für Blues- und R&R-bands!