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Ich hatte ja das Thema EA-Bass für mich schon fast völlig vom Tisch, und da sehe ich beim Stöbern im Netz doch den hier (um einem Kollegen in einem "nicht ganz korrekt plazierten" (macht ja nix) neuen Thread Tips zu geben):
Da sehe ich einen absoluten Antestzwang für mich, die Grunddaten des Instruments sind einfach zu verlockend...und jetzt ertappe ich mich schon dabei, mir zu wünschen, das es schnell Oktober werde (ist sonst absolut nicht mein Stil)!!!
Wenn der so gut klingt, wie er aussieht (mir zumindest gefällt er), dann gibt es GAS!
Und dann noch -wegen der besonderen Form eben (die an den Takamine B-10 erinnert), möchte ich mal noch diese hier einstellen, selbst wenn es nicht "so meine Baustelle" ist...:
Naja, unterhalb eines bestimmen Schwellenwertes von - sagen wir mal - 800€ klingen alle Akus gleich. Jedoch: Manche klingen gleicher, andere wiederum, die deutlich über der o.g. Schwelle liegen klingen so, als ob sie deutlich darunter lägen oder sind wegen ihrer Abmessungen für mich schlicht nicht spielbar.
Also, der Sigma. Vielleicht hilft es dir, wenn ich meinen bundierten beschreibe, einige Dinge treffen sicher auch auf den Fretless zu. Aber gleich vorneweg: Hätte ich nicht einen Boulder Creek Fretless, der Sigma wäre sicher unter denen, die ich antesten würde.
Den bundierten Sigma spiele ich seit jetzt gut einem Jahr, seitdem sein Vorgänger (ein vielfach unterschätzter Ken Rose aus dem ausgehenden 20. Jahrhundert) im Wortsinne seinen Kopf verloren hatte.
Eins muss man wissen: Der Sigma ist ein Chinese!
Es lohnt sich jedoch durchaus, die weltbildformenden Vorurteile mal kurz auszublenden. Die Holzarbeiten sind nämlich sehr sauber ausgeführt.
(Die Stimmmechaniken sind übrigens sehr schön sahnig - so wie es sein muss.)
Auch innen ist er sauber verarbeitet, nur die Kabel sind etwas lieblos durch den Korpus gelegt.
Aber gut, kein Grund zur Aufregung. Bei meinem deutlich teureren Boulder Creek (auch ein Chinese) sind die Kabel ordentlich innen an den Korpus geklemmt und rasseln deshalb bei bestimmten Frequenzen. Insofern gar keine schlechte Lösung hier beim Sigma - da rasselt nichts.
OK, stimmt nicht ganz:
a) Die Federn der Batteriehalterung und auch
b) die Kontakte der Klinkenbuchse neigen zum Scheppern.
Abhlife:
a) 9V-Block mit einem Schaumstoffstückchen etwas fester in die Halterung klemmen und
b) Stecker in die Buchse stecken.
Etwas ungewöhnlich auch der geringe Duchmesser der Durchgangsbohrungen am Steg: Die Ballends der werkseigenen Saiten passen gut durch, die Ballends aller anderen Saitenhersteller aber nicht.
Für meine geliebten Elixirs musste ich erstmal zum Bohrer greifen. Ist aber in Nullkommanix gemacht, wenn man sich traut.
Der Hals ist für einen Aku mit 40mm Breite am Sattel eher schmal ausgefallen, mir rutscht deshalb gelegentlich beim Akkordspiel mit einem weniger schönen Ton die G-Saite vom Hals. Für mich persönlich hätte der Hals zunächst Aku-typisch 2 mm breiter sein dürfen, mittlerweile habe ich mich aber dran gewöhnt.
Die Bundstäbchen sind sauber eingesetzt, keine störenden Kanten oder Ecken. Der Bass ist rel. oktavrein, ein klein wenig Probleme hat da jeder Aku dieser Bauweise. Die Einlegearbeiten im Griffbrett sehen nur auf den ersten Blick aus wie ein Hakenkreuz, ich finde sie eigentlich ganz schön. Nicht so protzig, eher zurückhaltend.
Der Bass ist vom Werk aus gut eingestellt, aber ich hab's mir natürlich nicht nehmen lassen, Hals, Sattel und Steg ein wenig zu optimieren. Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob Steg und Sattel aus Knochen sind, wie es von Sigma angegeben wird.
Der Pickup nimmt alle Saiten gleichmäßig laut ab, der Preamp und hat die nötigsten Einstellmöglichlichkeiten ist aber sehr basic - da hätte ich gern noch einen Mittenregler. Das könnte vor allem bei einem Fretless ziemlich wichtig sein. Das Stimmgerät ist ok, bei der E-Saite ein wenig zappelig. Ob es sich von alleine ausschaltet, wenn man es vergessen hat, habe ich noch nicht probiert. Wäre aber schön!
Eine 9V-Blockbatterie hält gefühlt ewig, laut Fishman 125h. Für den Fall, dass die Bat leer wird, gibt es eine Led, die dann angehen soll. Das habe ich persönlich aber noch nicht erlebt. Ich spiele wirklich viel verstärkt, habe aber erst die zweite Bat im Bass. Die erste Bat hatte ich ausgewechselt, weil ich dachte, dass die ja wohl langsam mal leer sein müßte...
Der Sound ist wegen der Mahagoni-Holz-Decke etwas gedeckter, wärmer und bassiger als bei einem Aku mit Fichtendecke. Trotzdem bleibt noch genug Spritzigkeit übrig, um auch mal eine Saite knallen zu lassen. Und rein akustisch ist er auch recht laut, zumindest mit Bronze-Rounds. Bevor ich lang erzähle gibt's hier zwei Soundfiles. (Hatte ich glaube ich schon einmal irgendwo verlinkt)
Einmal rein akustisch
https://soundcloud.com/newwanderlust/soundtest-sigma-acoustic-bass
und einmal über meinen Markbass LM II an einer 115er Box
https://soundcloud.com/newwanderlust/soundtest-sigma-acoustic-bass-faital-15pr400-asd1001
Mein Fazit zum Sigma: Ein schönes Stück Holz, sollte man ruhig mal antesten!
Naja, unterhalb eines bestimmen Schwellenwertes von - sagen wir mal - 800€ klingen alle Akus gleich. Jedoch: Manche klingen gleicher, andere wiederum, die deutlich über der o.g. Schwelle liegen klingen so, als ob sie deutlich darunter lägen oder sind wegen ihrer Abmessungen für mich schlicht nicht spielbar.
Also, der Sigma. Vielleicht hilft es dir, wenn ich meinen bundierten beschreibe, einige Dinge treffen sicher auch auf den Fretless zu. Aber gleich vorneweg: Hätte ich nicht einen Boulder Creek Fretless, der Sigma wäre sicher unter denen, die ich antesten würde.
Den bundierten Sigma spiele ich seit jetzt gut einem Jahr, seitdem sein Vorgänger (ein vielfach unterschätzter Ken Rose aus dem ausgehenden 20. Jahrhundert) im Wortsinne seinen Kopf verloren hatte.
Auch innen ist er sauber verarbeitet, nur die Kabel sind etwas lieblos durch den Korpus gelegt.
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Aber gut, kein Grund zur Aufregung. Bei meinem deutlich teureren Boulder Creek (auch ein Chinese) sind die Kabel ordentlich innen an den Korpus geklemmt und rasseln deshalb bei bestimmten Frequenzen. Insofern gar keine schlechte Lösung hier beim Sigma - da rasselt nichts.
OK, stimmt nicht ganz:
a) Die Federn der Batteriehalterung und auch
b) die Kontakte der Klinkenbuchse neigen zum Scheppern.
Abhlife:
a) 9V-Block mit einem Schaumstoffstückchen etwas fester in die Halterung klemmen und
b) Stecker in die Buchse stecken.
Etwas ungewöhnlich auch der geringe Duchmesser der Durchgangsbohrungen am Steg: Die Ballends der werkseigenen Saiten passen gut durch, die Ballends aller anderen Saitenhersteller aber nicht.
Für meine geliebten Elixirs musste ich erstmal zum Bohrer greifen. Ist aber in Nullkommanix gemacht, wenn man sich traut.
Der Hals ist für einen Aku mit 40mm Breite am Sattel eher schmal ausgefallen, mir rutscht deshalb gelegentlich beim Akkordspiel mit einem weniger schönen Ton die G-Saite vom Hals. Für mich persönlich hätte der Hals zunächst Aku-typisch 2 mm breiter sein dürfen, mittlerweile habe ich mich aber dran gewöhnt.
Die Bundstäbchen sind sauber eingesetzt, keine störenden Kanten oder Ecken. Der Bass ist rel. oktavrein, ein klein wenig Probleme hat da jeder Aku dieser Bauweise. Die Einlegearbeiten im Griffbrett sehen nur auf den ersten Blick aus wie ein Hakenkreuz, ich finde sie eigentlich ganz schön. Nicht so protzig, eher zurückhaltend.
Der Bass ist vom Werk aus gut eingestellt, aber ich hab's mir natürlich nicht nehmen lassen, Hals, Sattel und Steg ein wenig zu optimieren. Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob Steg und Sattel aus Knochen sind, wie es von Sigma angegeben wird.
Der Pickup nimmt alle Saiten gleichmäßig laut ab, der Preamp und hat die nötigsten Einstellmöglichlichkeiten ist aber sehr basic - da hätte ich gern noch einen Mittenregler. Das könnte vor allem bei einem Fretless ziemlich wichtig sein. Das Stimmgerät ist ok, bei der E-Saite ein wenig zappelig. Ob es sich von alleine ausschaltet, wenn man es vergessen hat, habe ich noch nicht probiert. Wäre aber schön!
Eine 9V-Blockbatterie hält gefühlt ewig, laut Fishman 125h. Für den Fall, dass die Bat leer wird, gibt es eine Led, die dann angehen soll. Das habe ich persönlich aber noch nicht erlebt. Ich spiele wirklich viel verstärkt, habe aber erst die zweite Bat im Bass. Die erste Bat hatte ich ausgewechselt, weil ich dachte, dass die ja wohl langsam mal leer sein müßte...
Der Sound ist wegen der Mahagoni-Holz-Decke etwas gedeckter, wärmer und bassiger als bei einem Aku mit Fichtendecke. Trotzdem bleibt noch genug Spritzigkeit übrig, um auch mal eine Saite knallen zu lassen. Und rein akustisch ist er auch recht laut, zumindest mit Bronze-Rounds. Bevor ich lang erzähle gibt's hier zwei Soundfiles. (Hatte ich glaube ich schon einmal irgendwo verlinkt)
Einmal rein akustisch
https://soundcloud.com/newwanderlust/soundtest-sigma-acoustic-bass
und einmal über meinen Markbass LM II an einer 115er Box
https://soundcloud.com/newwanderlust/soundtest-sigma-acoustic-bass-faital-15pr400-asd1001
Mein Fazit zum Sigma: Ein schönes Stück Holz, sollte man ruhig mal antesten!
Vielen Dank für das tolle Review mit Sound!!! Das macht schon sehr Appetit.
Das der Sigma ein Chinese ist, stört mich nicht, solange die Leute von der AMI GmbH die Qualitätskontrollen gut im Griff haben und keine B-Ware bei den Kunden ankommt, die den Preis für A-Ware akzeptieren.
Die Halsmasse des Sigma würden mir glaube ich sehr entgegenkommen, die 45mm-Prügel sind wohl genausowenig was für mich wie 38mm-"Ibanez SR -Streichhölzer"...(mache derzeit einen 4*7 Tage Vergleichstest zwischen meinem alten Yamaha BB-N4 mit 40 mm Sattelbreite und etwas grösserer Halsdicke und meinem neuen Yamaha TRBX-504 mit 38 mm-Sattel und etwas "feinerem" Hals (à la Jazzy, ist also etwas dicker als ein SR-Hals). Na ja, 38er Sättel gibt es im EA-Bereich glaube ich (jedenfalls in Serie) nur bei den Warwick Aliens.
Was mir gefällt: obwohl Sigma schon lange nichts mehr direkt mit C.F. Martin zu tun hat, scheint die Kozeption der Instrumente doch nach wie vor manche "Parallelen" aufzuweisen, da die Sigmas diesen fast schon "frechen", klingelnden, sehr präsenten Höhencharakter haben, den man auch von Martin-Gitten her kennt ("Hey, hört mal alle her, hier klinge ICH"! scheinen einem diese Instrumente zu sagen).
Das zusammen mit dem Charakter von Mahagoni, als Fretless und mit "meinen geliebten" Thomastik Jazz Flats bespannt könnte in der Summe wohl überaus genial klingen...
Das ist der beste Akustik-Fretless den ich kenne. Einen Nachteil hat dieser Bass. Er hat keinerlei Lagenmarkierungen und ist dann sehr schwer zu intonieren. Ich habe seitliche Lagenmarkierungen anbringen lassen und seitdem spiele ich hauptsächlich diesen Bass. Für Jazz unschlagbar
