Fragen zum Audere Classic 2-Band-Preamp

[Altair]

Ich könnte einen gebrauchten Audere-Preamp bekommen. Allerdings ist die Verkabelung für zwei 9V-Batterien angelegt und ich habe im entsprechenden Bass nur ein Batteriefach.
Kann ich den auch mit nur einer Batterie betreiben?
Was Audere dazu schreibt, macht mich nicht schlauer:

The Audere preamps sounds the same when running on 9 or 18 volts in most cases.

Since our preamps do not add a lot of gain to the signal path in most cases they work exactly the same with either voltage.
The output level does not increase with an 18 volt system unlike several common preamps.
We recommend you save some weight and space and only use 1 battery unless you already have an 18 volt battery box.

You will get more head room on 18 volts but the preamps are designed with parts which are fully qualified to run at the lower voltages so unless you use your tone controls maxed out and play really hard, you will not be needing the extra voltage.

You can always change the battery supply later and the preamps will automatically adjust in between 9 and 18 volts.

Weiß jemand dazu mehr?
Danke, Peter

 

[Basspekoe]

D.h., das du die Audere auch mit 9V betreiben kannst.

Du kannst eigentlich fast alle Elektroniken mit 9V oder 18V betreiben... Klanglich passiert eigentlich nicht viel. Bei 18V bleibt der Sound sauberer, komprimiert aber mehr. Bei 9V ist er lebendiger und etwas weniger steril/sauber. Aber da musst schon seeeehr genau hinhören...
Mir hat 9V immer einen Tick besser gefallen, weshalb ich meine Elektroniken mit 9V betreibe.
Aber das ist Geschmackssache. Manche schwören auf 18V....
Wirklich groß sind die Unterschiede aber nun wirklich nicht....

 

[Altair]

Danke dir!
Ich war mir nicht sicher, weil auf der Audere-Site Abbildungen von Preamps mit sowohl einem als auch zwei Batterieslots gibt und ich nicht weiß, ob man in diesem Fall (2 Slots) einfach nur eine Batterie anklemmen kann und die andere ausläßt (so schaltkreistechnisch )
Dann käme der ja technisch für mich in Frage.
Was passiert eigentlich, wenn man an den Audere einen Aktiv/Passiv-PU, z.B. Lindy Fralin o.ä., anschließt, statt einem ausdrücklich aktiven wie EMG?

 

[Basspekoe]

Schalttechnisch sind bei 18V die zwei 9V-Blöcke in Serie geschaltet. Dabei nur eine Batterie normal angeklemmt, funktioniert nicht...
Es gibt aber 2 Möglichkeiten ohne umlöten nur eine Batterie anzuschließen. Erklärt man am besten mittels Bilder (was heute Abend aber nix mehr wird bei mir )
Die saubere Lösung wäre aber umlöten, was aber nicht besonders ist...

Welchen Pickup du anschließt ist normalerweise egal. Nur aktive-/passive-PUs mischen ist blöd... (dafür gibt es aber such Lösungen,).

Ein aktiver PU, wie der EMG hat einen internen Preamp und arbeitet nur mit Strom. Dieser PU ist niederohmig.

Ein passiver PU, wie der Lindy Fralin besitzt nur die Spule und Magneten, aber keinen Preamp und er braucht auch keinen Strom. Dieser PU ist hochohmig. Durch eine nachgeschaltete Elektronik wie die Audere wird das Signal aber auch niederohmig.


...noch Fragen?

 

[tt-bass]

Schau dir folgende Anleitung an. Da werden deine Fragen beantwortet:

https://www.audereaudio.com/assets/classic_install.pdf

Zu beachten ist der Kondensator bei aktiven Pickups. Habe ich bei meinem aktiven MECs auch. Ich sehe erst mal kein Problem aktive und passive Pickups mit einem Audere Preamp gleichzeitig zu betreiben. Versuch macht klug.

Auf den Bildern der Anleitung solltest du auch erkennen können, wie der 9V Betrieb aussieht.

Für 9 Volt mit 18 Volt, also 2 mal 9 Volt Batterie Anschlüsse: eine Batterie anschließen und an dem anderen Anschluß + und - kurzschließen - fertig.

 

[Ratterbass]

D.h., das du die Audere auch mit 9V betreiben kannst.

Du kannst eigentlich fast alle Elektroniken mit 9V oder 18V betreiben... Klanglich passiert eigentlich nicht viel. Bei 18V bleibt der Sound sauberer, komprimiert aber mehr. Bei 9V ist er lebendiger und etwas weniger steril/sauber. Aber da musst schon seeeehr genau hinhören...
Mir hat 9V immer einen Tick besser gefallen, weshalb ich meine Elektroniken mit 9V betreibe.
Aber das ist Geschmackssache. Manche schwören auf 18V....
Wirklich groß sind die Unterschiede aber nun wirklich nicht....

Warum ist der Klang mit mehr Headroom komprimierter? Warum komprimiert hier überhaupt etwas? Wenn einem Preamp der Headroom zu neige geht, komprimiert er und zwar in Form von clipping. Das ist das, was auftritt, wenn die Batterie den Geist aufgibt. Kennt man und ist deutlich wahrnehmbar.

 

[Stratitis]

Klingt für mich fast so wie luftigere Bässe durch V****x-Kabel... Im Gegenteil... Bei 9V kann der Preamp theoretisch eher ins Clipping kommen, wenn man z.B. die Bässe voll aufdreht und sehr "laute" Pickups vorne dran hängen. Bei 18V hat man einfach nur mehr verzerrungsfreien Headroom und keine Kompression. Ob der nun nützlich ist, sei dahingestellt. Eine Basselektronik mit gewöhnlichen OP-Amps à la TL06x zieht daraus keine Vorteile, nur dass sich die Stromaufnahme verdoppelt. Bei diskret aufgebauten FET-Preamps sieht die Welt schon anders aus, weil sich hier auch Arbeitspunkte verschieben. Ich finde z.B. den Sound eines aktiven EMG mit einer etwas schlappen Batterie durchaus interessant. Er arbeitet ja bis ca. 4,5V hinunter. Leider ist diese Phase von geilem Crunch bis "abgewürgt" nicht sehr lang.
Aus dem Audere-Manual heraus lese ich: Der Preamp funktioniert perfekt mit 9V, aber wenn Du unbedingt willst, nimm eben 18V...

 

[Basspekoe]

Oh nee.... , die Diskussion mit 9V und 18V hatten wir doch schon...

Das 18V später clippen, bezweifle ich ja garnicht. Ob man den gewonnenen Headroom tatsächlich nutzen kann, oder der Headroom bei 9V schon groß genug ist, hängt sicherlich auch mit dem Stromhunger der Elektronik zusammen. Eine sparsame Noll bei 9V zum clippen zu bringen muss mir mal jemand vormachen....

Wenn ich Kompression meine, dann nicht das die Elektronik in die Knie geht. Ich meine tatsächlich, das es auch leise so klingt und sich anfühlt, als wenn man einen sehr sauber arbeitenden Kompressor benutzt. Ganz deutlich wahrnehmbar, wenn man aktive EMGs mal mit 9V und mal mit 27V betreibt. Die Lautstärke bei höherer Spannung wird auch etwas geringer und der Ton gleichmäßiger, wie bei einem nachgeschaltetem Kompressor. Das ist auch kein Meßwert, sondern es fühlt sich beim spielen halt so an...
Und das ist auch keine Theorie mit Lehrbuchwerten, sondern das hab ich ausprobiert. Sogar längere Zeit... bin irgendwann auf 9V zurück, weil ich den Ton lebendiger empfand und deutlich näher an dem Verhalten passiver Instrumente....

Wer es anders empfindet, der wird mit 18V sicher total glücklich werden. Hab ich ja auch gesagt: ist Geschmackssache.
Ich wehr mir nur gegen die Aussage: 18V ist immer besser.
Mehr Headroom klingt halt, als sei das Signal dynamischer. Und das ist es nun wirklich nicht. Es mag bei stromhungrigen Elektroniken, die komplett voll aufgerissen werden, bei Pegelspitzen nur sauberer sein und weniger clippen. Bei "normaler/sinnvoller" Verwendung wird es bei den meisten Elektroniken wahrscheinlich egal sein....

 

[Stratitis]

Ich würde hier EMGs und aktive Klangregelungen nicht direkt miteinander vergleichen. Es ist gut möglich, dass in den Pickups diskrete FET-Preamps drinsitzen. Das würde auch die extrem kleine Stromaufnahme erklären. Das kann sich bei denen durchaus auf den Klang auswirken. Bei so einem OP-Amp-bestückten EQ-Modul würde ich das aber weitgehend ausschliessen.
Ausnahme hier z.B. die Sadowsky Onboard-Elektronik, die ja dem Kasza sehr nahe steht . Das ist ja auch ein diskreter FET-Preamp.

 

[Altair]

Ich bin halt am Überlegen, ob eine gebrauchte Audere oder doch lieber ein John-East-J-Retro für mich passender wäre, letztere kann man von aktiv auf passiv umschalten, die Audere soll ja wie passiv klingen, obwohl sie aktiv ist.

Verbaut werden sollen Single Coils, mir haben in diesem YT-Video die Lindy Fralins am besten gefallen, aber mein Bass hat andere Eckdaten: 4,8 kg, Mahagoni-Korpus, fünfteiliger Hals mit Rosewood-Griffbrett, Ideen nehme ich gerne entgegen

 

[tt-bass]

Habe Die Pro Version Mit 3Band EQ in einem 4Saiter J-Bass Nachbau und das Classic Module in einem Fame Baphomet 5 Saiter auch 3Band EQ. Du kannst die gerne bei mir testen. Ich bin in der Nähe Ffm.

 

[Basspekoe]

Wenn Nähe FFM passt, da bin ich auch nicht weit entfernt...
Ich könnte einen Van der End Jazzbass mit Lindy Fralin PUs und Glockenklang Elektronik zum testen anbieten.
Ansonsten noch '82er Squire JV Jazzbass mit EMGs zum Vergleich. Auch Noll EQs können getestet werden...

Zu deiner Frage: Welchen Preamp du nimmst, hängt davon ab, was du möchtest. Ein neutraler EQ gibt das passive Signal weiter und mit dem EQ kannst du das Signal aufwerten.
Ein EQ mit eigenem Charakter drückt dem Bass schon in Neutralstellung der Klangregelung dem Bass einen bestimmten Sound auf.
Was davon besser ist, hängt vom Instrument und deinen Vorlieben ab.

Der Audere soll neutral sein. Die J-Retro ist definitiv nicht neutral. Gut sind beide...
Du musst nur wissen was du willst...

 

[Basspekoe]

Ich würde hier EMGs und aktive Klangregelungen nicht direkt miteinander vergleichen. Es ist gut möglich, dass in den Pickups diskrete FET-Preamps drinsitzen. Das würde auch die extrem kleine Stromaufnahme erklären. Das kann sich bei denen durchaus auf den Klang auswirken. Bei so einem OP-Amp-bestückten EQ-Modul würde ich das aber weitgehend ausschliessen.
Ausnahme hier z.B. die Sadowsky Onboard-Elektronik, die ja dem Kasza sehr nahe steht . Das ist ja auch ein diskreter FET-Preamp.

Ja, das stimmt. Die EMGs mit einer "normalen" Elektronik zu vergleichen passt nicht ganz.

Wie auch immer 9V oder 18V bei dem jeweiligen Besitzer ankommen oder wie er irgendwelche Unterschiede bewertet. Es ist und bleibt Geschmackssache, ich würde da nie sagen: Das eine ist besser als das andere...
Und nebenbei bemerkt: Ob die Unterschiede, die größtenteils im "homöopathischen" Bereich liegen, genügend Auswirkungen haben, das man da lange drüber diskutieren muss, ist in manchen Fällen fraglich....
Die meisten fremden Bässe, die ich so zu Gesicht bekomme, sind jetzt nicht wirklich toll eingestellt, so das sich die Besitzer um solche Fragen wie 9V oder 18V eigentlich weniger Gedanken machen müssen, gibt wichtigere Baustellen...

 

[Altair]

Danke für eure Angebote, FFM ist für mich auch erreichbar.
Ich habe noch nicht alle Hardware am Bass montiert, weil ich noch auf eine Lieferung von Japan Bass Direct warten muss,
danach weiß ich hoffentlich genauer, was ich will.

 

[Metalfist]

Bei den Preamps kommt es immer darauf an, was sich der Techniker vorgestellt hat.

Manche Preamps sind eher neutral und sparsam.
Andere färben mehr und brauchen mehr Strom.

Mein Warwick Thumb hat serienmässig eine ganz eigenartige Elektronik mit 18V. Die wurde scheinbar nur relativ kurze Zeit zu verbaut.
Aktive Pickups, 3bandEQ.
Die Batterien sind (soweit ich das als Elektroniklaie nachvollziehen konnte) aber nicht in Reihe verschalten, sondern eine Batterie treibt nur die Pickups an (hält ewig), die andere den EQ (hält auch lange, aber wird stärker beansprucht).

Ich will damit sagen, es gibt zig Varianten.
Wichtig ist es dass das Ergebnis gefällt.