Frage zu Level Pilot C von TC Electronics

[Bass-ti]

Guten Morgen geschätzte Kollegen

Ich schreibe hier mit einer Frage, die für einmal nicht direkt etwas mit meiner Bass-Welt zu tun hat. Vielleicht könnt ihr mir aber beim folgenden Thema helfen:

Ich arbeite beruflich immer mal wieder mit Menschen, die Hörgeräte benutzen. Schon mehrfach wurde der Wunsch gemeldet, für eine angeschlossene Signaquelle (also TV, Audioplayer, Telefone und ähnliches) die Lautstärke stufenlos regeln zu können. So bin ich auf den Level Pilot C von TC Electronics gestossen. Ich habe aktuell ein Model zum testen hier im Büro. Das Problem ist: Wenn ich z.B. mein iPad als Quelle anschliesse und Musik abspiele, dann klingt das über meinen angeschlossenen Kopfhörer wie extrem weit weg, wie früher durch die alten analog-Telefone. Wisst ihr, woran das liegen könnte?

Hier der Link zum Level Pilot:

TC Electronic Level Pilot C

TC Electronic Level Pilot C. Lautstärkeregler für Desktop-Lautsprecher mit 1/8 "Konnektivität.

www.musix.com

Herzliche Grüsse

Bass-ti

 

[Talisker]

Das ist ein passiver Lautstärkesteller, quasi ein Poti in einer Dose. Ich würde denken, die Impedanz passt nicht zum Hörer. In deinem Link wird von Desktop-Latsprechern gesprochen, nicht von Kopfhörern. Da muss noch ein Verstärker dazwischen!

 

[Copen]

Ich weiß nicht, ob das noch aktuell ist. Aber ich verstehe nicht, warum Deine Hörgeräteträger den Audio-Input nicht stufenlos in der Lautstärke regeln können. Es gibt im wesentlichen vier Möglichkeiten, seine Hörgeräte mit einer Audioquelle zu verbinden.

1. Direkt über Bluetooth. Die meisten Geräte heute haben einen BT-Chip mit Antenne inklusive und können direkt mit der Audioquelle koppeln. Lautstärke lässt Sich dann sowohl an der Audioquelle einstellen und zusätzlich auch am Gerät selbst (per Knöpchen oder App).

2. Über einen separaten BT-Streamer. Ich denke alle HG-Hersteller hatten vor dem direkten BT-Koppeln Zusatzgeräte im Programm (z.B. eine Schlaufe, die man sich um den Hals hängt), die sich mit Audioquellen koppeln können (BT oder Kabel) und das Signal dann auf die Hörgeräte streamen. Auch hier lässt sich sowohl an der Quelle, als auch am Hörgerät die Lautstärke verändern.

3. Ältere und heute auch noch die stärkeren aktuellen Geräte haben eine Induktionsspule verbaut, die es einem erlaubt, induktive Signale in den Geräten hörbar zu machen. Dafür muss im Raum dann aber eine Ringschleife verlegt sein, die von einem Ringschleifen-Verstärker (im Grunde Kopfhörerverstärker mit etwas Power) gespeist wird. Da steckt man irgendein Audiosignal rein und los geht’s. Solche Systeme werden stationär gerne in Kirchen, Theatern, manchen Ausstellungen und Kinos eingesetzt. Gibt aber auch portable Systeme, die man schon mal an Bahn-Ticketschaltern sieht. Der Klang über die Spule im Hörgerät ist nicht gerade Hifi (hört sich eher so wie Mittelwellen-Radio an). Und die Lautstärke ist sehr abhängig von der Position im Raum. Trotzdem können solche T-Spulen enorm beim Verstehen helfen, weil man das Audiosignal, also z.B. das Mikro des Pfarrers, direkt auf die Ohren bekommt, ohne den ganzen Hall etc. Für Musik taugt es allerdings nicht so. Geht mehr um Sprache. Aber Lautstärke ist auch hier einstellbar, entweder am Verstärker oder am Hörgerät.

4. Viele Geräte hatten und manche haben auch noch die Möglichkeit, einen Audio-Schuh aufstecken zu können. Das sind so Clips, die man auf das Ende des Hörgerätes steckt und verschiedene Funktionen haben können. Es gab Audioschuhe für Funksysteme, für BT und für „direct leads“ (Audio-Kabel mit einer Stereoklinke auf der einen und zwei Steckern auf der anderen Seite, die man in die Audioschuhe steckt). Auch damit lässt sich die Lautstärke entweder an der Quelle oder den Geräten einstellen.

Ich habe schon viele Geräte getragen und sowohl gar nicht gestreamt (ganz früher), induktiv per T-Spule (seit den 90ern), mit Zusatzequipment (seit den 2000ern), über Audioschuhe und Direct Leads (seit den 2010ern) und direkt BT-gekoppelt (seit diesem Jahr).
Audio-Signale direkt auf die Hörgeräte zu bekommen, ist also mal mehr und mal weniger Aufwand und es klingt unterschiedlich gut. Aber die Lautstärke einstellen zu können, war eigentlich nie ein Problem. Ganz besonders mit aktuellen Geräten lässt sich per App eigentlich fast alles steuern. Neben der LS z.B. auch EQ oder die Balance zwischen Stream und HG-Mikros. Leider gibt’s den vollen Funktionsumfang natürlich mmer nur bei den (sehr teuren) Spitzenmodellen. Aber BT-Audio mit LS-Stellen per App oder Knopf können heute auch viele Einstiegsgeräte.
Da fällt mir ein, einmal hatte ich Geräte, bei denen ich die LS tatsächlich nicht verstellen konnte. Das war zu der Zeit, als es von analog zu digital ging und manche Hersteller demonstrieren wollten, dass die Geräte jetzt wahnsinnig schlau sind und alles alleine machen, inkl. der LS-Regelung. Da wurden die Geräte dann einmal programmiert (inkl. der LS der T-Spule z.B.) und dann hatte man damit klarzukommen. Ich glaube, außer bei Kindern, bei denen man nicht möchte, dass sie an der LS herumspielen, gibt es das heute aber nicht mehr und war auch total für‘n A…. .