Fender TBP-1 "knistert"

JayRay

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Hi zusammen,

ich hab zu diesem Problem jetzt schon ziemlich viel gesucht und war auch schon beim Röhrenspezialisten (Tonehunter, Troisdorf) aber irgendwie findet sich keine Lösung. Ich hoffe irgendwer hier kann mir vielleicht weiterhelfen.
Problemobjekt ist ein Fender TBP-1 den ich gebraucht hier im Forum gekauft habe.

Problem:
Beim Spielen knistert der Amp extrem unangenehm. Ich habe mit meinem bescheidenen Recordingwissen versucht das einzufangen (->file, Nur ein paar Anschläge um den Fehler deutlich zu machen). Was ich meine ist natürlich nicht die schöne Röhrenzerre sondern die Störgeräusche dazwischen. Ich war damit auch schon bei Tonehunter in Troisdorf. Die haben den Preamp auf Herz und Nieren getestet und haben keinen Fehler finden können. Als ich zur Abholung dort war konnte ich den Fehler auch nicht reproduzieren; Alles schien sich in Wohlgefallen aufzulösen (Voodoo und so^^). Aussage Ralf: "Das Ding läuft TipTop!!" Also freudig zurück in den Proberaum. XLR out ins Mischpult, Kopfhörer auf und da war das Knistern wieder.
Ich benutze keine extremen Einstellungen und das Geräusch ist sowohl bei Abnahme des Main- als auch des XLR-Outs zu hören. Auf der Aufnahme ist das Knistern nur vereinzelt zu hören, im Betrieb an Box oder In Ear ist es allerdings viel extremer und macht den Preamp aktuell unbenutzbar.

Setup:
passiver Bass (bereits verschiedene getestet) -> Fender TBP1 -> Interface (wahlweise auch Endstufe + Box)
Egal welche Kombination ich verwende, das Problem bleibt bestehen

Ich hab mit Schaltungstechnik echt nicht viel am Hut (bin nur ein einfacher BiologeB)) ich wäre für jeden Hilfeversuch echt dankbar!

Sebastian

mp3:
 
Kannst du das Knacksen auch auf einer Aufnahme ohne Zerre reproduzieren? Ohne Ahnung vom Aufbau und dem PreAmp zu haben: Es klingt für mich so als ob neben der eigentlichen Zerre noch etwas anderes anfängt zu clippen...
 
Wollte es gerade wieder aufnehmen und auf einmal bekomme ich kein knacksen mehr raus.xx(
Bei der Aufnahme hatte ich keine Zerre aktiviert. Dieser zerrige Sound schien für mich der Grundsound zu sein. Settings waren wie auf dem Bild zusehen:
20160812_162947_HDR.jpg
 
Ja ich meinte ohne Zerre des TBP-1 selbst; Er "sollte" auch clean können.

Wie gesagt - ich kenne den Amp nur vom Hörensagen/Musikgeschäft vor x Jahren und kann daher auch nicht (mehr) sagen, ob der Sound in der Einstellung normal ist. Das Knacksen klingt auf jeden Fall seltsam. Es wäre schön gewesen, wenn es auch clean hörbar wäre. Der Overdrive kaschiert bistimmt einige Knackser.

@Flobert hast du ne Idee? Abklopfen?
 
lazarus_04 schrieb:
Ja ich meinte ohne Zerre des TBP-1 selbst; Er "sollte" auch clean können.
Zum Vergrößern anklicken....
Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das das cleanste was ich aus ihm rausbekommen habe. Ich spiele jetzt schon ne ganze Weile (1,5h) dran rum und auf einmal klingt er auch clean und die Knackser sind nicht mehr da.

Ich hab ihn jetzt mal in den Loop eines Lehle Bassswitch DI geschaltet und das DI Signal am Lehle abgenommen (Lehle Preamp aus). Jetzt klingt er eigentlich so wie ich es erwartet/gewünscht hätte. Die gleiche Verkabelung hatte ich aber schon vor ein paar Tagen und da klang es so wie im ersten Soundbeispiel. Ich lass die Verkabelung so wie sie ist und mach mal morgen noch eine Aufnahme. Vielleicht hängts ja mit irgendwelchen Wärmeausdehnungen zusammen? Die Röhren sind laut Tonehunter aber 1a.

Das gute Soundsample zum Vergleich:


@Lazarus_04: Vielen lieben Dank fürs antworten bisher
 
Aaaalso:
Ich hätte da noch ein paar Fragen:
- Was ist an? Sprich: Zerre, Notch, Room-EQ? -> Bei Room-EQ und Notchynotchalot sind Halbleiter im Spiel. Erinnert mich irgendwie an nen clippenden OPV.
- Wo greifst du "dieses" Signal ab? Am DI-Out?
- Probier mal den Tuner-Out, den Loop-Send und die HPF/LPF-Ausgänge einzeln durch.
- Kracht´s auch, wenn du nicht spielst?
Dann können wir das mal bissel eingrenzen.

Ansonsten empfehl´ich dir, dich an einen Elektroniker zu wenden. HIER wäre es gut, wenn er ein Oszilloskop hat. Hatte mal was ähnlich fieses mit nem beschissenen Elko, der ausgelaufen ist. Die Elkos, die Fender in den TB-Amps verbaut hat sind - ehrlich gesagt - Kaiser Chinas letzte Rache. Könnte sein, dass ein ausgelaufener Elko dir irgendwo die Betriebsspannung intermittierend kurzschließt/runterzieht.

Aber bedenke bitte, dass Ferndiagnosen immer ne heikle Sache sind. Wenn man die Möhre auf´m Tisch liegen hat sieht die Welt immer anders aus.

Was du aber selbst probieren kannst um nen "mechanischen Fehler" oder eine kalte Lötstelle zu lokaliseren:
- Nimm nen Klinkenstecker und schließe diesen Kurz -> Also Masse auf Spitze verbinden (löten, whatever) und steck den in den Eingang. Dann hängste den Preamp an ne Endstufe samt Box. Volume auf. (Vorher: Deckel vom Preamp aufschrauben und einen isolierten Schraubendreher, ´n Kochlöffel, oder ähnliches "nichtleitendes Klopfgerät" besorgen - ab jetzt gilt: NIX IM AMP ANFASSEN! )
Einstecken, einschalten und systematisch im Verstärker auf Bauteile klopfen. (Solltest du einen vollisolierten Schraubendreher nehmen, pack den bitte an der "klinge" und nicht am Griff an - wir brauchen: Stumpf und isoliert.) Kracht´s?
 
Oh Mann ihr macht euch echt Mühe! Und auf einmal bekomme ich den Fehler nicht mehr reproduziert :-/. HAb Alles eben wieder in der letzten Verkabelung angeschmissen und alles läuft 1a. Mich beschleicht so langsam der Gedanke dass ich irgendwie bei der Aussteuerung Mist gebaut habe.
Flobert schrieb:
- Was ist an? Sprich: Zerre, Notch, Room-EQ?
Zum Vergrößern anklicken....
-> Alles aus. bzw Room neutral
Flobert schrieb:
- Wo greifst du "dieses" Signal ab? Am DI-Out?
Zum Vergrößern anklicken....
Erste aufnahme war DI out, Zweite und auch aktuell Main out.
Flobert schrieb:
- Kracht´s auch, wenn du nicht spielst?
Zum Vergrößern anklicken....
Ne alles ruhig, hab auch schon Bauteile vorsichtig abgeklopft, da war gar nüscht.
Flobert schrieb:
Aber bedenke bitte, dass Ferndiagnosen immer ne heikle Sache sind. Wenn man die Möhre auf´m Tisch liegen hat sieht die Welt immer anders aus.
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist mir bewusst. Bin sehr dankbar für deine/eure Hilfe. Wenn sich meine Befürchtungen bewarheiten ist das TEil in Ordnung und es scheitert grade an meinen bescheidenen "Signalverarbeitungswissen/-erfahrung".

Da aktuell alles gut ist werde ich das Ganze mal mit in den Proberaum nehmen und da nochmal antesten. Falls es bei gleichen Verkabelungen und unveränderten Einstellungen wieder kracht muss ja was beim Transport "verrutscht" sein und ein "mechanischer Bauteilfehler" wäre wahrscheinlicher.
Danke,Danke,Danke!
 

Ich hatte das gleiche merkwürdige Verhalten an einem Fafner Amp von EBS, der hatte auch eine Röhre im Preamp und für die Kompression. Der Tech bei Station Musik in Jetzigen hatte dann den Fehler gefunden: die Röhre war auf der Platine auf einem Röhrensockel verbaut und die Lötstellen an diesem Sockel waren brüchig, d.h. immer nur 50% Kontakt, mal mehr mal weniger, dann kommt es zu diesen Geräuschen. Lass mal einen Fachmann diese neuralgische Stelle durchmessen....!
 
Sooo: Um das Thema zumindest vorerst abzuschließen. Seit dem ich den Fender im Signalweg meines Setups korrekt eingepegelt habe knackst gar nix mehr. Klingt alles wie es soll und somit ist für mich auch klar, dass es ein reines Einstell- und kein technisches Problem war. Vielen Dank nochmal an die ganzen fundierten Hilfestellungen!!:bier:
 
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