Erste Schritte mit 5-Saiter

[Hedgeman]

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
Nach gut 15 Jahren bin ich nun seit gestern zum ersten Mal im Besitz eines 5- Saiters.

Was nun beim gelegentlichen Rumdaddeln weniger - dafür umso mehr beim Spielen der eigenen Songs- auffällt: mein Echsenhirn bringt mich aktuell immer wieder dazu, die B- Saite wie vorher die E- Saite zu nutzen.

Ich muss mich schon saumäßig konzentrieren, richtig zu spielen. Spontanes Einbauen der B- Saite funktioniert noch nicht besonders gut.

So ein B anstelle des E kann zwar manchmal passen, sollte aber lieber auch geplant sein

Daher würden mich eure Erfahrungen interessieren, insbesondere wenn ihr 4er und 5er parallel spielt.

Ziel ist natürlich, den 5er genauso intuitiv und ohne Nachdenken spielen zu können wie den 4er. Ich will nicht umsteigen, sondern erweitern und insbesondere später auch wechseln können.

Hat das bei euch gut geklappt und wie seid ihr anfangs vorgegangen?

Erstmal ausnahmslos den 5er spielen oder weiter beides parallel?

Hattet ihr auf einmal auf dem 4er Probleme nach intensiven Phasen mit dem 5er?

Wie lange habt ihr gebraucht, bis beides intuitiv geklappt hat?

Gerne auch, wo seht ihr Vor- und Nachteile, wann nutzt ihr was?

Kurz: ich würde mich über Erfahrungen und Anregungen rund um das Thema sehr freuen. Ich habe lange mit mir gekämpft, mir nen 5er zuzulegen und bin jetzt echt gespannt, wie sich das entwickelt.

 

[f_luxus]

Kleiner Tipp:
Mach dir klar dass die mittlere Saite die A Saite ist und nutze die Oktave nach unten. So lernst du im Nu die Töne der H-Saite bis zum 5. Bund.
Bald wirst du es nicht mehr missen wollen ein fettes Kontra D als Schlusston zu haben (z.B.)

Das hat mir sehr geholfen.

 

[bassmansemi]

Mit den Tönen hatte ich beim Umstieg auf /parallel zum 4er nich so die Probleme, wohl aber als ich nach längerer Zeit nur mit dem 5er wieder mal auf den
4er umgestiegen bin, da fehlte mir in der rechten Hand die H-Saite als Ablage Seitdem wechsel ich regelmässig, kann ich dir auch nur empfehlen

 

[Slidemaster Dee]

15 Jahre 4-Saiter
1 Tag 5-Saiter

Woran könnte es liegen, dass das ganze noch etwas unintuitiv läuft…. ?

Vielleicht einfach erstmal weniger denken, mehr spielen, Geduld haben…?

 

[Alex_S.]

Was nun beim gelegentlichen Rumdaddeln weniger - dafür umso mehr beim Spielen der eigenen Songs- auffällt: mein Echsenhirn bringt mich aktuell immer wieder dazu, die B- Saite wie vorher die E- Saite zu nutzen.

Das wäre doch gar nicht so schlecht. Allerdings nur, wenn die die H-Saite 5 Bünde höher benutzt. Das ist für mich der Vorteil. Natürlich ist es schön auch mal ein D oder C zu spielen, der eigentliche Vorteil liegt aber imo darin, einen größeren Tonumfang durch weniger Lagenwechsel zu haben. Ein weiterer Vorteil ist der unterschiedliche Sound von gleichen Tönen in unterschiedlichen Lagen.

Ich habe mich am Anfang schwer getan mit den Noten in den oberen Lagen. Da hilft es den 5-Saiter überwiegend zu spielen und bewusst in höheren Lagen zu spielen und dabei die Noten vor Augen zu haben, die man gerade spielt.

Die gelegentliche Rückkehr zum 4-Saiter fällt mir nicht schwer. Manchmal ist das Slappen einfacher auf dem 4-Saiter, da man weniger abdämpfen muss, oder ein bestimmter 4-Saiter hat einen bestimmten Sound. Das sind die einzigen Gründe für mich 4 Saiten zu spielen. Aber selbst das Slappen kann man auf dem 5-Saiter gut hinbekommen.

 

[Hedgeman]

Mach dir klar dass die mittlere Saite die A Saite ist und nutze die Oktave nach unten.

Solche mentalen Spielereien mag ich gerne, werde ich versuchen. Bisher habe ich beim Spielen eher vom B aufwärts gedacht. Schöne Anregung.

Woran könnte es liegen, dass das ganze noch etwas unintuitiv läuft…. ?

Scherzkeks

Wenn man nur immer und überall spielen könnte, manchmal muss dann eben Bassic her um die Zeit ohne Bass in der Hand zu überbrücken…

Manchmal ist das Slappen einfacher auf dem 4-Saiter

Das dachte ich mir auch, kommt Zeit…

 

[Hedgeman]

Seitdem wechsel ich regelmässig, kann ich dir auch nur empfehlen

Ja das habe ich fest vor, sonst hätte ich ja völlig umsonst 15 Jahre lang 4er gesammelt

 

[Mudskipper]

Daher würden mich eure Erfahrungen interessieren, insbesondere wenn ihr 4er und 5er parallel spielt.

Das ist einfach Übungssache. Ich habe nach ein paar Jahren 4er parallel mit dem 5er angefangen und der wurde nach ein paar Monaten zu meinem Live-Bass für fast 10 Jahre. In der Zeit hatte ich mich so an den 5er gewöhnt, das ich mehrere Jahre gar keine 4er mehr spielen wollte.
Mittlerweile spiele ich Beides sehr gerne und abwechselnd, aber tatsächlich auch unterschiedlich - was aber auch den Reiz ausmacht.

 

[xroads]

Ich muss mich schon saumäßig konzentrieren, richtig zu spielen. Spontanes Einbauen der B- Saite funktioniert noch nicht besonders gut.

Spiel den 5er mental wie einen 4-saiter, und ignoriere die B-Saite erstmal, als wâre sie nicht da.
Wenn Du das hinkriegst, kannst Du die B-Saite einbauen; am einfachsten geht das am Anfang
bei Stücken, die z.B. in D sind; der Grundton liegt dann auf der B-Saite...oder Du spielst
ein Stück in G; das D liegt dann gerade am 3. Bund unterhalb der E-Saite (wenn Du dort G greifst.....).

 

[Slidemaster Dee]

oder Du spielst
ein Stück in G; das C liegt dann gerade am 3. Bund unterhalb der E-Saite (wenn Du dort G greifst.....).

Das C liegt aber auf der H-Saite normalerweise eher im 1. Bund.

Oder versteh ich das jetzt falsch?

 

[cpt.claypool]

Nach ein wenig Übung funktioniert das mit beiden Bässen, ganz sicher auch bei dir. Der Fünfer ist wahnsinnig hilfreich, wenn man spontan Songs transponieren muss. Versuche auch über den 5. Bund hinauszugehen und integriere die Saite in dein Spiel. Das hängt auch ein wenig von der Güte der H Saite ab. Falls die ab dem 6. Bund noch nicht so gut klingen sollte, kann dies durchaus durch Einspielen verbessert werden. Zumindest nach meiner Erfahrung.

 

[TheBass]

Spiel den 5er mental wie einen 4-saiter, und ignoriere die B-Saite erstmal, als wâre sie nicht da.

So habe ich vor 15 Jahren nach knapp 30 Jahren auf dem 4-Saiter auch angefangen. Nur ab und zu mal das tiefe D, mehr nicht. Irgendwann entdeckt man aber auch, dass das E, F und G auch auf der B-Saite vorhanden ist und dass Fingersätze ohne Lagenwechsel mit 5 Saiten einfach viel besser funktionieren. Und wenn dann mal von E auf Eb oder D transponiert werden muss, ist es aus mit dem 4-Saiter. Mittlerweile kommt mir der 4-Saiter wie eine ziemliche Einschränkung vor und ich spiele ihn nur noch aus nostalgischen Gründen.

 

[xroads]

Das C liegt aber auf der H-Saite normalerweise eher im 1. Bund.

Oder versteh ich das jetzt falsch?

...das sollte D heissen...sorry...habs oben korrigiert, danke!

 

[Hedgeman]

Am dritten Tage…

… klappt es schon ganz gut. Habe eine Setlist mit unserem Livekram erstellt und spiele das jetzt rauf und runter.

Die B- Saite einbinden funktioniert soweit super, wesentlich besser als gedacht. Bin eigentlich lustig am rumprobieren, wo macht es Sinn, wo ist es mehr Effekthascherei, wo ist es ergonomisch einfach sinnvoller etc.

Das allerdings wohlgemerkt nur sitzend vor der DAW aufs Griffbrett startend und voll aufs Spielen konzentriert.

Sobald ich das Ding umschnalle und nicht mehr drauf schaue beim spielen, übernimmt wieder das Echsenhirn und das E wird zum B

Aber ich bin guter Dinge, klappt besser als befürchtet.

Danke für eure Erfahrungen, Tips und Anregungen!

 

[xroads]

Sobald ich das Ding umschnalle und nicht mehr drauf schaue beim spielen, übernimmt wieder das Echsenhirn und das E wird zum B

...Du kannst ja die B-Saite als Daumenstütze verwenden, falls Du diese Technik verwendest...

 

[volkerbassman]

Moin,
ich spiele auch 4 und 5 Saiter im Wechsel.
Beim 5 er musst man definitiv mehr die Saiten dämpfen,
sonst schwingt immer irgendeine mit,
meine Erfahrung
Da ich auf den 4 Saitern viele Stücke auf Dropped D gespielt habe,
fiel mir der Umstieg schon schwer, da die erlernten Griffschemen dann nicht mehr passten.
Nun spiele ich, je nach Song, 4 oder 5 Saiter und muss beim Gig,öfter wie der Gitarrist,
das Instrument wechseln. *haha*

 

[Meckiman]

Moin,
ich spiele auch 4 und 5 Saiter im Wechsel.
Beim 5 er musst man definitiv mehr die Saiten dämpfen,
sonst schwingt immer irgendeine mit,
meine Erfahrung
Da ich auf den 4 Saitern viele Stücke auf Dropped D gespielt habe,
fiel mir der Umstieg schon schwer, da die erlernten Griffschemen dann nicht mehr passten.
Nun spiele ich, je nach Song, 4 oder 5 Saiter und muss beim Gig,öfter wie der Gitarrist,
das Instrument wechseln. *haha*

Du kannst auch auf dem 5-Saiter Drop-D spielen. Mache ich teilweise auch. Manche Fingersätze sind anders kaum machbar. Die 5. Saite zu verwenden ist ja kein „Muss“. Und es ist ja auch nicht verboten, trotz 5. Saite die E-Saite zu verstimmen.

 

[volkerbassman]

Hallo Meckiman,
schon klar,
hab ich auch schon gemacht

 

[Manschy]

Habe vor ein paar Monaten auch vom 4 auf den 5-Saiter gewechselt. Muss dazu sagen, dass ich nach etlichen Jahren auch erst wieder mit dem Bassen weitergemacht habe.
Was mich am 4-Saiter immer ein wenig gestört hatte, ist, dass es keinen tiefe(re)n D-Ton gegeben hat - klar, einer ist ja immer der höchste, aber warum nicht irgendwas unattraktives wie Ais oder Gis?
Jetzt ist's schön grummelig, ich spiele überwiegend gerne das, was man auch spürt.
Umstellung (wie anfangs beschrieben) war bei mir daher kaum das Problem, aber das Schwingungsverhalten mit der fetten H-Saite ist schon was, auf das man sich einstellen muss. Außerdem schnarrt es bei mir mehr als noch damals mit dem 4-Saiter, aber das kann auch am zunehmenden Alter und im Laufe der Jahre abhanden gekommener Fingerkraft liegen. Derzeit schaffe ich mir wieder das Bassen drauf, allerdings lerne ich auch gerade noch E-Gitarre. Was eine ordentliche Herausforderung ist, wenn man z. B. Stücke einspielt und gerade eine Basslinie fertig hat und danach versucht, filigrane Gitarren-Drähte zu meistern ....

Wahrscheinlich würde ich auch gern wieder einen 4-Saiter bespielen, aber das Geld reicht leider (derzeit) nicht für zwei Instrumente. Und so gab es bei mir nur die Frage nach dem Entweder/Oder: 4-Saiter verkauft, weil ich unbedingt noch einmal einen 5-Saiter spielen / besitzen wollte. Ich habe die Entscheidung nicht bereut und bin überzeugt, dass mir der neue gute Dienste erweisen wird.

Einziger Wermutstropfen: Ich kann meinen H&K Bass-Base 600 nicht ausfahren, der mich im Büro immer traurig ansieht. Die H-Saite hat am Anfang die Paneele von der Decke geholt und ich musste somit meine Compositions seitdem immer über Kopfhörer tätigen, was somit natürlich gewisse Entbehrungen mit sich bringt.
Aber wenn man dann die Sachen im Auto hört und der Bass endlich die Tiefen hat, die man sich immer gewünscht hat....dann hat sich die Umstellung gelohnt!
Soweit meine Erfahrungen bisher

 

[tommih]

Bald wirst du es nicht mehr missen wollen ein fettes Kontra D als Schlusston zu haben

Kommt in jedem Lied gut - ich mag das bei Songs in Eb, Db und Ab am allerliebsten