Equalizer für Bass und Tiefmittenbereich

[Spichler]

Hallo zusammen,

um den FMC-Thread nicht unnötig zu zumüllen, eröffne ich lieber hier einen eigenen Thread.

Ich bin auf der Suche nach einem Equalizer der mir über ne parametrik oder viele Bänder einen Eingriff im Bereich der Bässe und Tiefmitten erlaubt. Ich verstehe darunter aktuell den Bereich von 40-250Hz.

Ich spiele über einen Ibanez SR505->EBS Multicomp->(VTBassDI)->Crown XLS1500 bridged in eine FMC 1183 NeoDeluxe.

Gesucht wird ein rauscharmer Equalizer mit der Option für einen Boost bei 40-60Hz und einem leichten Cut bei 150-250Hz. Generell sehe ich auch den Vorteil, den sound an den jeweiligen Raum besser anpassen zu können.

Bisher bin ich über folgende Produkte gestolpert.

Boss GEB7
dbx 131s
Mxr M108

Kennt die jemand oder hat einen (anderen) Tip?

Gruß
Mischa

 

[Gast60969]

Empress Para EQ


http://empresseffects.com/products/paraeq

 

[Spichler]

Der sieht für den Bassbereich gut aus aber mit den Mitten käme ich nur bis 250 runter und nicht bis 150 oder? Sieht sonst sehr solide aus, ist aber auch schon ein gutes Stück teurer.

 

[beate]

Boss GEB7

Von diesem Gerät gibts einen Klon als Harley Benton. Er macht fast das, was Du möchtest. Technisch einwandfrei und solide gebaut ist er obendrein (ich besitze zwei dieser Teile).
Aber gerade im Bereich von 150-250 Hz kann man weder ihn noch sein Original einstellen. Wäre halt ne billige Kompromisslösung, und genau deshalb besitze ich die Teile ja auch. Der Kompromiss ist mir nicht gut genug, als dass sich für mich der Aufpreis für das Vorbild lohnen würde.

 

[Metalfist]

Von diesem Gerät gibts einen Klon als Harley Benton. Er macht fast das, was Du möchtest. Technisch einwandfrei und solide gebaut ist er obendrein (ich besitze zwei dieser Teile).

Du meinst den Harley Benton BEQ-1.
Den hab ich auch seit Jahren in Verwendung und bin extrem zufrieden.
Kann ich sehr empfehlen und der Preis ist überhaupt ein Hammer.

Mit dem 7fach EQ kann man auch sehr schön und gezielt eingreifen.
Ich komm damit besser zurecht als mit einem parametrischen EQ.

 

[caligula]

Ich kann auch den Empress ParaEQ empfehlen. Die drei Bänder sind:
35Hz - 550Hz
250Hz - 5Khz
1Khz - 20Khz.

Qualitativ sehr gutes Pedal, das mich schon beim Gig gerettet hat, als der Amp nicht mehr wollte. Einfach EQ - Kompressor - DI Box - Pult und gerettet war der Abend.
Was aufgrund der Frequenzen nicht geht , ist ein Boost bei (zum Beispiel) 60Hz und ein Cut bei 150Hz.
Ansonsten mal den Ashdown 12 Band Graphic EQ checken.
http://ashdownmusic.com/products/6/Pedals/9/Ashdown-Pedals/69/12-Band-Graphic-DI-/

 

[haebbe58]

Bei Deinem Equipment könntest Du auch über 19" fähige (PA/Studio) EQs nachdenken... da gibt es auch gebraucht immer wieder gute Schnäppchen.

Die sind meist technisch bedeutend besser und rauschen auch weniger ... wenn man keinen Billigmüll kauft ....

Ich habe z.B. unter anderem einen uralten Behringer paraEQ (noch aus deutscher Produktion, mit den großen Knöppen), der klingt astrein, rauscht nicht und macht genau das, was ich will. Ich booste bei ca. 60 Hz und senke bei ca. 160 Hz ab. Das macht der absolut einwandfrei.

Der TC 1140 ist auch immer wieder mal in Bucht ... darüber wurde schon viel geschrieben und die Lobeshymnen kann ich zu 100% bestätigen.

Jedoch (auch wenn mich einige deswegen kritisieren werden): mir persönlich gefällt der Sound des alten Behringer besser als der des TC 1140. Der B. ist irgendwie direkter und packt gezielter zu. Man hört einfach sofort, was man tut. Der TC wirkt da irgendwie schwammiger und ungenauer ... merkt man aber nur im direkten Vergleich und das ist Jammern auf hohem Niveau.

Daneben habe ich noch einen alten Ashly 2x15 Band Graphic. Der ist klangtechnisch allererste Sahne und mein absoluter Favorit, auch wenn "nur" grafisch.

Manchmal gibt es auch wirklich brauchbare, gut erhaltene und gar nicht so teure EQs von Klark-Teknik zu guten Kursen.

Wenn Platz keine Rolle spielt, ist z.B. der LA Audio EQ231g eine Wunderwaffe. Der klingt auch wirklich genial, rauscht nicht und ist bei den wirklich guten PA-EQs der absolute Preis-Leistungs-König. Ist halt ein riesen Kaliber und nicht so billig (neu).

Von neueren EQs der Firmen Yamaha, DBX, Behringer usw. würde ich allerdings die Finger lassen, die sind allesamt meist schöne Rauschgeneratoren und verarbeitungstechnisch meist nicht gerade die Krönung... bei neuen PA graphic EQs kostet halt Qualität schon wirklich auch Asche ... ganz zu schweigen von wirklich guten Studio-Para-EQs.

 

[beate]

Du meinst den Harley Benton BEQ-1.
Den hab ich auch seit Jahren in Verwendung und bin extrem zufrieden.
Kann ich sehr empfehlen und der Preis ist überhaupt ein Hammer.

Schrieb ich ja: die Qualität ist gut. Vor dem Mywatt hört man dann allerdings doch, dass er ein klein wenig "verhangen" klingt. Ich verwende ihn als Erweiterung der Kuhschwanz-Klangegelungen meiner alten Verstärker und z.T auch als Impedanzwandler.

Mit dem 7fach EQ kann man auch sehr schön und gezielt eingreifen.
Ich komm damit besser zurecht als mit einem parametrischen EQ.

Was er leider nicht kann, ist das Tiefmittenloch der Hiwatt-Klangregelungen abzubilden. Das liegt nämlich um die 250 Hz. Im Bandkontext ist das verschmerzbar - da komme ich mit den Möglichkeiten recht gut zurecht. Bei Sologefuddel schon weniger. Das Teil wäre wirklich genial, wenn es auch noch eine Mittenfrequenz von 250 Hz böte.

 

[Spichler]

Das Teil wäre wirklich genial, wenn es auch noch eine Mittenfrequenz von 250 Hz böte.

Wie sieht es denn dann mit dem https://www.thomann.de/de/mxr_m_108.htm aus?
Ist zwar unter Gitarren-EQs zu finden, sieht aber von den Frequenzbändern etwas brauchbarer als der Boss aus oder?

Edit:
In den Antestbereich fallen dann aktuell:

Boss GEB7 (am günstigsten, 250 Hz "fehlen")
MXR M 108 (viele brauchbare Bänder?!)
Empress Effects ParaEQ w/Boost (deutlich teurer, dafür aber mit q control, mid geht allerdings "nur" bis 250 runter und nicht bis 125 Hz, ist die Frage ob ich mein Dröhn-Problem damit behoben bekomme)

 

[Harpuner]

Ich benutze auch ab und an den von HB.

Reicht mir vollkommen aus um schwierige Raumsituationen in den Griff zu bekommen, ansonsten brauch ich den nicht.

 

[Ray Mahogany]

Empress Effects ParaEQ w/Boost (deutlich teurer, dafür aber mit q control, mid geht allerdings "nur" bis 250 runter und nicht bis 125 Hz, ist die Frage ob ich mein Dröhn-Problem damit behoben bekomme)

Eher nicht!
Den MXR finde ich auch interessant, beommt ja recht gute Bewertungen beim t., die Textbeurteilungen klingen durchaus glaubhaft.

 

[Spichler]

Hallo zusammen.
Dank dem netten Paulito werde ich es bald mit dem Boss GEB-7 zu einem guten Preis probieren können.
Von diesem erhoffe ich mir den Eingriff bei 50(+) und 120 Hz (-). Mein Sr 505 ist dann für die 250 Hz (-) zuständig.
Ich bin schon gespannt ob es funktioniert und werde nach Eingang des Gerätes und dem ersten Test ein Feedback geben.

Danke nochmal an alle für die Meinungen, Tipps und Vorschläge!

 

[alice d.]

Was er leider nicht kann, ist das Tiefmittenloch der Hiwatt-Klangregelungen abzubilden. Das liegt nämlich um die 250 Hz.

Wie sieht es denn dann mit dem https://www.thomann.de/de/mxr_m_108.htm aus?

da ich im moment einen ziemlich geilen preamp vor dem mywatt habe und den vorgänger des mxr auch da habe...
im vergleich matscht der mxr. obwohl der rein optisch von den frequenzbändern her sehr gefällt und beide eqs annähernd gleich (so weit das mit nicht komplett gleichen frequenzbändern eben geht) eingestellt ist.

 

[subsonic777]

Ich würde hier wohl auch zum Empress ParaEQ greifen. Wenn der MXR immer an ist, dann ist der sicher kein Problem. Als dazu-schaltbaren wirst du ihn verfluchen. Ich hatte diesen Markbass...

...und permanent die Fader mit dem Fuss verstellt. Total idiotisches Design...MB wie MXR.

Mir ging es auch bloß um eine Frequenz, auf die ich temporär Einfluss haben wollte. Drum habe ich mir einen mit 2 Knöppen bauen lassen und bin seitdem glücklich.

Infos zu diesem gibt es hier...
https://www.bassic.de/threads/custom-lösungen-erfahrungs-thread.14845168/

 

[Spichler]

Ich bin schon gespannt ob es funktioniert und werde nach Eingang des Gerätes und dem ersten Test ein Feedback geben.

Ich bekomme mein Problem mit dem Boss GEB-7 und wohl mit den meisten grafischen EQs noch nicht zu 100% gelöst. Zum kennen lernen der Wirkungsweise ganz nett, aber für mich noch zu ungenau bzw. zu unflexibel. Deshalb bin auf der Suche nach einer anderen Lösung.

TheBass hat mir im FMC-Preamp Beitrag schon sehr gute Tipps gegeben. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem passenden Teil, dass diese auch umsetzen kann und mir mehr Flexibilität lässt.

Bisher fand ich nur den viel gelobten, leider auch teuren, Empress ParaEQ http://empresseffects.com/products/paraeq NP 299€.
Wenn ich die Wirkungsweise richtig verstanden habe, könnte es so funktionieren und ich hätte ein flexibles Arbeitsgerät:

Meine Empfehlung:
unter 50-60Hz etwas absenken - da fangen die Tiefbässe an - aber auch nicht zu viel, sonst trägt der Bass nicht mehr;

Meine Endstufe (Crown XLS 1500) kann einen Highpass bei 50 Hz (tiefer kann sie leider nicht abschneiden) -24db/oktave. Würde das funktionieren oder schneidet die zu steil ab? Ich will ja schon die 40-45 Hz die die Box kann auch nutzen solange es gut klingt.

um 80-120Hz anheben - der gibt dem Bass Wärme und Schub, hier hat der Bass normalerweise die größte Energie;

Das ginge ja problemlos mit f0=100 Hz, Q=1.5 -> f1=72 Hz, f2=139 Hz

bei 150-400Hz absenken - hier klingt der Bass eher nach (zu kleiner) Holzkiste

auch möglich mit f0=250 Hz, Q=1.5 -> f1=180 Hz, f2=347 Hz

oder bei 3-4kHz anheben wenn Du einen drahtigen Slapsound haben willst, dann oberhalb 5khz alles absenken

geht auch: f0=3500 Hz, Q=3.0 -> f1=2965 Hz, f2=4132 Hz
Den 5 kHz-Cut könnte ich grob erlangen, indem ich an mein FMC 1153HR den Hochtöner aus lasse (Trennfrequenz 6,5 kHz)
Sieht fast so aus als ob ich mit dem Empress ParaEq mein(e) Problem(e) gelöst bekäme.
Allerdings finde ich ihn rein für einen EQ sehr teuer und eine Summe in dieser Höhe war eigentlich schon für den FMC Preamp vorgesehen (von diesem erwarte ich mir etwas mehr Wärme im Sound. Der bietet widerum "nur" nur einen weiteren 3 Band- und keinen parametrischen EQ an Board...

Hat jemand Vorschläge für alternativen oder weitere Tipps wie ich mein Problem gelöst bekomme?
Was ist zb. von Geräten wie dem dbx 131s zu halten? Ist zwar auch ein grafischer EQ, hat aber ne Menge Bänder. Bei dem Preis hätte ich dann aber wieder Angst wegen rauschen und der generellen Qualität.

Ich habe das Gefühl, dass ich um einen recht teuren parametrischen EQ nicht herum komme um so flexibel wie möglich zu sein. Dabei will ich aber mein Board nicht unbedingt größer machen als Comp->(para)EQ->(Preamp) fertig.

Gruß
Mischa

 

[TheBass]

@Spichler Die beschriebenen Frequenzbereiche sind nur ungefähre Angaben, letztendlich entscheidet Dein Ohr wie's gut klingen soll. Den Empress halte ich für etwas zu teuer. Ich verwende für den ganzen Kram ein Zoom B3, bzw. das Fishman Preamp Model im B3 (AcBsPre). Dazu das dbx 160 Kompressormodell und als optionalen Bassbooster das BottomB Modell. Alles in einer Box und ein livetauglicher DI Out ist auch mit drin.

 

[xroads]

Mal was anderes: Du scheinst in Deiner Kette keinen preamp zu haben....könnte ein guter preamp Deine Probleme evtl. lösen?

Ich habe die Crown xls1500 mit dem Highpass bei 50Hz schon eingesetzt...das funktioniert gut, wenn Du einen preamp hast, der von Haus aus etwas basslastig ist.

 

[Spichler]

Die beschriebenen Frequenzbereiche sind nur ungefähre Angaben, letztendlich entscheidet Dein Ohr wie's gut klingen soll

Klar. War jetzt vlt. schon zu sehr konkretisiert. Mir geht es hauptsächlich um die Flexibilität und Eingriffsmöglichkeiten generell. Vor Multis hab ich mich bisher immer wegen Nichtgefallen und Rumgefuddel gedrückt. Das ist aber auch schon ne Weile her. Vlt hat sich da ja was getan.

Du scheinst in Deiner Kette keinen preamp zu haben

Ich habe noch einen VT Bass DI. Mir gefällt der Sound aber ohne irgendwie besser und ich bin eher heiß auf den FMC Preamp, wenn es denn nochmal einer werden sollte (deshalb steht meiner zum Verkauf).
Die Crown ist echt super zu dem Preis!
Wenn man es so nimmt, ist ein (para)EQ ja auch sowas wie ein Preamp (Soundformung + Levelanpassung).
Ich will mein Board auch relativ klein halten. Deshalb habe ich auch nichts gegen Rack-Equipment, das meiner Crown Gesellschaft leistet.

 

[W.A.S.P.chen]

Source Audio ?

 

[fiss-a-wiss]

I
Was ist zb. von Geräten wie dem dbx 131s zu halten? Ist zwar auch ein grafischer EQ, hat aber ne Menge Bänder. Bei dem Preis hätte ich dann aber wieder Angst wegen rauschen und der generellen Qualität.

Gruß
Mischa

kurz was zur Technik:
Bei einem Graphic-EQ ist es nicht so, dass das wertvolle Audio-Signal für jedes Frequenzband durch eine eigene Verstärkungs- bzw. Bearbeitungsstufe geht.
Vielmehr liegen die OP-Verstärker, die die einzelnen Bänder bearbeiten, im Gegenkopplungszweig des eigentlichen Audio-OPs und regeln jeweils nur die Verstärkung der ausgewählten Frequenz.
Das Audiosignal selbst durchläuft dabei also nur eine Verstärkungsstufe.
Es ist also nicht so, dass mit der Anzahl der EQ-Bänder zwangsläufig die Nebengeräusche ansteigen.

Zumindest hab ich das so verstanden und lasse mich gegebenenfalls gerne korrigieren