elektrische Taster / Schalter ==> Theoretisches

[Metalfist]

Nachdem ich in der SuFu recherchiert und nicht gefunden habe, eröffne ich hiermit diesen Thread, da er hoffentlich auch den einen oder anderen mal weiterhilft...


Die Sache ist die:
Ich hab einen Tech21 Tri-AC gebraucht erworben, der allerdings leider einen störungsanfälligen Schalter hat.
[URL]https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14813162[/url]

Fakt ist, dass der Schalter leider ein aufgelöteter elektrischer Schalter ist und nicht einfach durch einen 3pdt-Schalter ersetzt werden kann.

Daher meine Frage an die Elektronik-Fuchse:

-) Wartung / Reparatur:
Gibt es eine Trick um elektrische Taster wieder fit zu machen, wenn diese schon ein bisschen versifft sind?
Kontaktspray/ mit Pressluft durchblasen/ mit ein bisschen Fett aus Omas Schmalztopf einreiben/...?

-) Worauf muss ich achten (bis auf die Baugrösse), wenn ich den Taster durch einen neuen ersetzen will?
Ich hab gesehen dass es die unterschiedlichen Schalter in AC und DC-Ausführung gibt.
Dann steht bei den meisten Tastern auch noch 12V, was wie ich annehme die maximale Spannung angibt.
Da der Sansamp mit 9V DC betrieben wird, würde ich daher intuitiv zu einem 12V DC-Taster greifen. Korrekt?

-) Belegung der Pins:
Ein Taster/Schalter schliesst doch nur einen unterbrochenen Stromkreis für die Dauer des Drückens, oder?
Das heisst ich bräuchte theoretisch nur 2 Pole.
Ich nehme an, dass die übrigen 2 Pole hauptsächlich dazu dienen dass der Taster auf der Platine nicht verrutscht, oder??

Sorry für meine banalen Fragen, aber ich bin leider ein elektrotechnisches Nackerbatzerl.

 

[pesche]

Vorsicht mit der Terminologie:
- Ein Schalter ändert den Zustand mit jedem Mal draufdrücken. Fuss runter und wieder rauf -> eingeschaltet. Nochmals Fuss runter und wieder rauf -> ausgeschaltet.
- Ein Taster ist etwas anderes: Fuss runter -> eingeschaltet. Fuss wieder rauf -> ausgeschaltet.

Edith: Ein Taster schliesst den Stromkreis für die Dauer des Drückens. Ein Schalter schliest den Stromkreis bis zum nächsten Mal Drücken.

 

[Metalfist]

Ja stimmt!
Da hast du natürlich völlig recht!
Danke für die Korrektur, Pesche!

Dann müsste es sich bei mir um einen Taster handeln, oder?

 

[Ebkor]

Bei den Tastern gäbe es noch Schliesser (schliesst beim Drücken) und Öffner (öffnet beim Drücken).

 

[Metalfist]

Krieg ich das mit Durchpiepsen mit einem Voltmeter raus?

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

Krieg ich das mit Durchpiepsen mit einem Voltmeter raus?

Mit dem Ohmmeter kannst du leicht feststellen, ob es sich um einen Öffner, Schliesser oder Schalter handelt, da ist der Widerstand entweder sehr gross (~unendlich) oder sehr klein (~Null).

 

[Willie]

Mach doch mal ein Foto... Dann kann ich mitreden.

 

[Metalfist]

Ok, ich werde am Abend ein paar Fotos machen.
[]

 

[Metalfist]

Hello!

Gestern hab ich die Potiknöpfe abgenommen um den Grind und Rost der Beilagscheiben zu entfernen.
Dabei habe ich natürlich den umliegenden Lack ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber das Teil war sowieso schon lange hartem Bühnenalltag ausgesetzt.
Hab ich schon mal gesagt, dass der Lack soetwas von Shyce ist??
Aber immerhin ist das Teil jetzt zumindest sauber.

Zum Schalter/Taster/Schliesser:
Ich hab das defekte Ding und seinen bestens funktionierenden Kollegen durchgepiepst und es schaut so aus:

--------------------------
1---|--------------------|---3
----|--------------------|
----|---(Druckknopf)-----|
----|---auf Oberseite----|
2---|--------------------|---4
--------------------------

Die Bezeichnung 1-4 stehen für die angelötenen Pins des Bauteils.

In AUSGESCHALTETEM Zustand sind folgende Kontakte verbunden:
1-3
2-4

In GEDRÜCKTEM Zustand sind ALLE Kontakte miteinander verbunden:
1-2
1-3
1-4
2-3
2-4
3-4

Der Schalter rastet nicht ein. Sobald man loslässt, ist wieder der ursprüngliche Zustand hergestellt.


Beim defekten Taster/Öffner/Schliesser war allerdings genau das nicht immer der Fall, daher bin ich mir jetzt sicher, dass der Bauteil kaputt ist und ersetzt werden muss.

Optisch schaut der Bauteil wie dieser aus:
[URL]http://www.conrad.at/ce/de/pro...vorstehend-Betaetigung-oben-24-VDC-50-mA[/url]

Zu den Leuchtdioden
Auch wenn mich die ausgefallenen Leuchtdioden nicht wirklich stören, möchte ich - wenn ich schon herumlöte - diese Manko auch gleich beheben.
Wie kann man Leuchtdioden nach Funktion überprüfen?
Einfach an eine 9v Batterie anschliessen und dabei die Polung beachten?
Oder muss ich die auslöten, weil ich sonst die Schaltung eventuell verbrate?

Ich dachte immer dass LEDs fast ewig lang halten. Kann das überhaupt sein, dass gleich 2 Leuchtdioden ausgefallen sind?

Zu den Lötreparaturen des Vorbesitzers
Offenbar wurde in der Vergangenheit mal Die Out-Klinkenbuchse und die 9V-Stromeingangsbuchse ausgetauscht.
Die Lötstellen schauen ein bisschen korrodiert aus.

Ich nehme an, dass der Vorsitzer irgendein aggressives Flussmittel verwendet hat.
Die Lötstellen funktionieren zwar, aber schauen pfuschig aus.
Ausserdem weiss ich nicht ob sich die korrossion der Lötstellen fortsetzt, oder ob der Vorgang irgendwann mal abgeschllossen ist.

Was kann ich dagegen tun?
Reinigung mit Alkohol (zB Spiritus)?
Zur Neutralisation einer Säure nimmt man eine Base (Seife).
Soll ich die Platine damit abwischen?

Soll ich die Lötstellen (mit Entlötpumpe) entlöten, mit Alk reinigen und neu machen?



PS: Fotos zu machen, hab ich natürlich vergessen. []

 

[Ebkor]

Also bei den LEDs musst du aufpassen, die haben oft noch einen Vorwiderstand. Es könnte auch sein dass etwas mit der Versorgungsspannung der LEDs nicht richtig ist.

 

[alex_de_luxe]

Hey, ich hoffe ich "hijacke" deinen Thread nicht...

Ich suche nach nem Schalter, der mir beim Line6 M9 zwischen zwei Positionen des Exp.Pedals wechselt. Also anstelle des Exp.Pedals ist nun ein kleiner Schalter, welcher halt nur 0 oder 100 kennt. Kann mir jemand so ein Teil machen oder was muss ich kaufen, damit das so funktioniert? Das wurde beim DL4 als Mod angeboten, sozusagen Presetverdoppelung.

Hilfe jemand?

 

[Metalfist]

@alex:
keine Sorge wegen Hijacking.
Genau für solche Fragen hab ich ja den Thread eröffnet.
Wenn du aber statt eines Expressionpedals nur 0 oder 100 willst, könntest du da nicht auch einen simplen Ein/Ausschalter verwenden?
[URL]https://www.thomann.de/de/lead_foot_fs_1.htm[/url]


Zurück zum Sansamp:
Lange hat es gedauert, bis ich endlich Fotos gemacht habe.
Dafür sind sie aber schlecht beleuchtet und pixelig (drecks Handycam!):
[][]

[URL]http://www.xbloome.com/drupal/v/artwork/technicalstuff_001/[/url]

Was mich momentan aber fast mehr wurmt als der defekte Schalter, sind die korrosierten Lötstellen.
Ich hab gestern mit einen Wattestäbchen und einen Tropfen Alkohol (alter Monitor-Reiniger) den Rost entfernt, was auch funktioniert hat.
Wird die Korrosion wiederkehren?
Wie kann ich die alte, ätzende Flussmittel entfernen?

Soll ich die Kontakte nochmal löten?
[?][?][?]

 

[alex_de_luxe]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

@alex:
keine Sorge wegen Hijacking.
Genau für solche Fragen hab ich ja den Thread eröffnet.
Wenn du aber statt eines Expressionpedals nur 0 oder 100 willst, könntest du da nicht auch einen simplen Ein/Ausschalter verwenden?
[URL]https://www.thomann.de/de/lead_foot_fs_1.htm[/url]

Ich habe keine Ahnung []
Werde das morgen gleich ausprobieren []

 

[Metalfist]

Jetzt hab ich schon so "schöne" Fotos gemacht und dann antwortet niemand...
[]

Ich weiss noch immer nicht, was ich mit den korridierten Lötstellen und mit dem Schalter machen soll.

 

[alex_de_luxe]

Also ich hab die Sache mit dem Kanalschalter als Exp.Pedal versucht... es funktioniert für jede Position genau 1-2mal, dann gehts nicht mehr. Scheint irgendwie nicht das wirklich passende Ding zu sein.

Niemand eine Idee was da gehen könnte?

 

[Willie]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

Jetzt hab ich schon so "schöne" Fotos gemacht und dann antwortet niemand...
[]

Ich weiss noch immer nicht, was ich mit den korridierten Lötstellen und mit dem Schalter machen soll.

Mal keine Panik machen. Leider kann man auf den Fotos nix relevantes erkennen. Aber der Taster ist tatsächlich ein sog. Kurzhubtaster. Der verlinkte könnte passen, kann ich aber nicht vermessen, weil mir ein Massstab am Foto fehlt. Besser du mißt dsa selber mal aus.
HIer gibt's die auch:
http://www.reichelt.de/Kurzhubtaster/2/index.html?&ACTION=2&LA=2&GROUPID=3278

Korosion: Ich kann's einfach nicht erkennen... Es könnten auch einfach Flussmittelreste sein. Die kommen auch beim normalen Löten mal vor, muss man sich keine Sorgen machen. Wenn es Korosion wäre, würde das Kupfer schön grün aufblühen. Kann ich hier nicht erkennen. Wenn das "nur" rost rote braune Tropfen sind, dann ist das nur trockenes Flussmittel -> macht nix.

Mit den LED's sei vorsichtig. Nicht im eingebauten Zustand mit Batterie testen. Höchstens mit einem Diodentester eines Messgerätes. Ansonsten ausbauen und mit einem 680 Ohm Widerstand ausprobieren. Diodentester wäre aber super.

 

[Metalfist]

Danke Willie für deine Hilfe! []

Ich werde mit dem Ding mal beim Elektronikgeschäft vorbeifahren und versuchen dort einen vergleichbaren Kurzhubtaster zu bekommen.

Die Platine ist von Werk aus ganz sauber gelötet, allerdings hat mal jemand die Strombuchse und Klinkenbuchse getauscht und dabei offenbar sehr aggressives Flussmittel verwendet. Das ist mit Sicherheit für der Grund für die "Korrosion".
Macht das nix? Frisst das nicht weiter?

Das mit Leds hab ich mir schon gedacht, dass das heikel ist.
Aber ich werde mir mal Ersatz besorgen, auslöten und gegebenenfalls ersetzen.

Ich halte euch am Laufenden!

 

[Metalfist]

gestern habe ich mir den Taster beim Conrad gekauft.
Die Belegung und Bedienung passt genau.
Bauform (Grösse, Dicke, Lage der Pins) scheint auch genau gleich zu sein. Genau kann ich das aber natürlich erst nach dem auslöten sagen.

Die Dioden hab ich mir auch besorgt.

Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie ich die Platinen vom Gehäuse abbekomme und Zeit zum Löten finde.

 

[Melkor]

@badmatafaka

Ich weiß jetzt nicht ob du schon der Lötprofi bist, oder eher so ein Casual-Löter. []

Bei ersterem sage ich dir sicherlich nichts neues, aber bei letzterem möchte ich dir zum entspannten auslöten noch einen Tipp geben:

Bisher hab ich immer mit einer Entlötpumpe gearbeitet. Die ist fürs Grobe ganz gut. Hinterlässt bei mir aber immer Lotreste die dann gerade bei mehrbeinigen (mehr als 2) Bauteilen dieses immernoch gut fest halten.

Erst kürzlich habe ich Entlötlitze für mich entdeckt.
Das saugt dann förmlich die letzten Lotreste in sich auf.

 

[Metalfist]

Danke für den Tipp!
Normalerweise arbeite ich mit der Lötpumpe, aber ich hab auch eine Litze zuhause.

Die ist aber noch jungfräulich, weil es bisher immer mit der Lötpumpe ganz gut hingehauen hat. []

Aber wenn es nicht klappt, dann ist das ein wertvoller Tipp!