Einstellen eines Squier Affinity P-Bass 4 Strings ... Krummer Hals

[Der_BassMichl]

Moin zusammen,

ich hätte da gern mal folgendes Problem…

… habe von einer Bekannten ( Bass Newbie , sie wills gern mal testen ) einen Squier Affinity P-Bass 4 Saiter zur Pflege und Restauration bekommen.
Sie traut sich (noch) nicht an die Technik , kommt aber damit aktuell so gar nicht zu recht… jetzt weiß ich auch warum:

Die Saitenlage als ich ihn gestern bekam lag bei ca. 11mm im 20 Bund ( ungegriffen ) … Ja , so habe ich auch geguckt.

Der Hals ist ein ziemlicher Bogen.

Also Saitenreiter erstmal nach unten auf Anschlag , dann langsam hochgearbeitet, bis die Saiten auch in den hohen Lagen wieder Spiel hatten.
Parallel dazu den Spannstab nach und nach ( das geht jetzt über ca. 24 h ) etwas angezogen ( nachdem ich ihn erstmal etwas gängig machen musste ) und ihm inzwischen ne gute 3/4 Umdrehung gegeben.

…was soll ich sagen … der Stab scheint nicht mehr weiter zu wollen ( mehr Druck führt jetzt tendenziell zu Verdrehen des Inbus in der Schraube , der Hals ist aber nach wie vor ein Bogen :

1. und 20 Bund gegriffen = ca. 3-4 mm unter dem 7. Bund,

ungegriffen ca. 5-7 mm unter 6-12 Bund …

Wäre also jetzt für Ideen und Anregungen dankbar, die Saiten näher ans Griffbrett zu bekommen ohne den Spannstab zu zerstören.
Denke hier schon ernsthaft über einen shim nach, um den Winkel anzupassen …


… mein Fazit ( als Bassline und Spector Spieler ) zu Squier bisher : ziemlich enttäuschend… HB bekommt diese „Qualität“ zum halben Preis hin …




Danke für eure Tipp und Hinweise schon vorab !

 

[win311]

Moin,
meiner Meinung nach direkt nach einem neuen Hals Ausschau halten. Die Probleme die der Hals hat, kannst du nur mit viel Geld lösen. Frag doch mal nach wer günstig einen P-Hals hat, die liegen doch hier massenhaft in den Ecken rum. Die Affinity Bässe finde ich auch unterirdisch, da sind die HB Bässe deutlich besser.

 

[whitewater]

Wenn der Hals ein zu starkes Relief hat, nutzt Dir ein Shim gar nichts. Der würde nur was bringen, wenn der Hals an sich gerade bzw. gerade richtig gekrümmt ist, und die Saitenreiter der Bridge auf dem Bodenblech liegen.
Was Du ausprobieren kannst, da der Hals ansonsten ohnehin ein Totalschaden wäre, ist noch das letzte bisschen aus dem Trussrod wie folgt herauszuholen:
Optional: Saiten runter, bzw. komplett entspannen, dann den Hals mit sanfter Gewalt nach hinten biegen. Am besten, den Body "auf dem Rücken liegend" auf der Werkbank fixieren, dann geht das ja mit einer Hand. Oder zwei Personen. Während der Hals nach hinten gebogen wird, mit Gefühl schauen, ob noch mehr aus der Trussrod-Schraube herauszuholen ist.
Leider haben ja die aktuellen Affinities wie die VMs die Schraube bzw. eigentlich ja eine Mutter, an der Kopfplatte mit diesen Holzring soweit verdeckt, daß nur der Schlüssel durchgeht. Damit wird es nochmal aufwändiger, eine Scheibe unter die Mutter zu legen, um mehr Stellweg zu bekommen. Da sind wir dann deutlich in Richtung Totalschaden.

 

[Rossie Schroeder]

Mit dem Spannstab hat man halt einen extrem schlechten Hebel um Veränderungen vorzunehmen.
Deshalb ist die schon vorgeschlagene Lösung eine der wenigen/ einzige Alternative.
Saiten entspannen, Bass auf eine Ebene Fläche legen und mit Gewicht zu arbeiten. Nach 24 Stunden schauen ob noch was am Spannstab geht.

 

[triple-U]

Wenn die Trusrodmutter am Ende des Gewindes angekommen ist und sich deswegen nicht mehr weiter drehen lässt, kannst du probieren, ob du eine dicke Unterlegscheibe unter die Trusrodmutter legst.
Da eignen sich z.B. eine zufällig passende Hülse, ein passend abgesägtes und sorgfältig entgratetes Stückchen Rohr, eine Mutter der nächstgrößeren Gewindegröße oder eine aufgebohrte Mutter der gleichen Gewindegröße. Damit gewinnst du wieder einige Millimeter.
Leider weiß ich nicht, ob es bei der Methode egal ist, wo der Hals den Zugang zum Trusrod hat. Könnte mir vorstellen, dass es beim Zugang an der Kopfplatte schwieriger oder unmöglich ist.

 

[Der_BassMichl]

Danke für alle eure Tipps !

Mir ist in all den Jahren noch KEIN Bass begegnet, der sich so vehement einem einigermaßen vernünftigen Setup widersetzt...
Man ist versucht, den Heizwert zu testen...
Aber er liegt erstmal unter Druck und morgen schaue ich nochmal, fürchte aber der Spannstab ist wirklich unbrauchbar und am Ende und jeder weitere Versuch neigt dazu, in mit dem Inbus Rundzudrehen ...

Selbst auf Standard D - downtuning , was ja zu einer erheblichen Reduktion der Spannung führt, ist er fast unspielbar. :/

 

[Hozzy]

Der Spannstab ist nicht dazu da gegen das Holz zu arbeiten, sondern nur zu halten und leicht zu korrigieren. Bei einer solchen Biegung kann er aber nix mehr machen, klar, dass er auf Anschlag ist.

Ich würde so vorgehen:
- Hals ausbauen
- Spannstab lockern bis kein Zug mehr da ist
- Hals zwischen die Knie klemmen und Kopfplatte nach hinten biegen
- Spannstab anziehen

Schauen ob der Hals einigermaßen gerade geblieben ist. Wenn ja, dann noch mal eine viertel bis halbe Drehung den Spannstab nachziehen.
Im ausgebauten Zustand sollte der Neck bei korrekter Spannung eine leicht konvexe Wölbung zeigen.

Wenn du ihn dann zusammenbaust, siehst du ob sich was retten liess. Wenn nicht, würde ich nach einem neuen Hals Ausschau halten. Squier-Hälse gibt es hier im Board oft schon für um die 100 EUR

 

[Bass-Fred]

Weg mit dem Ding, bringt doch nix und viel Geld ist damit auch nicht kaputt.

 

[Der_BassMichl]

Bevor ich da n neuen für 100,- Hals dranklopp, kauf ich ihr n HB ...

Aber ich will es einfach ausreizen ob er nicht doch noch zu retten ist...

 

[Der_BassMichl]

...

Der Bass war jetzt 2 Tage auf der Streckbank ( Hals leicht konvex ) und ich habe nach und nach den Spannstab angezogen (Uhrzeigersinn) , dann noch ruhen lassen . Heute den Druck weggenommen und das Ding zieht sich ( schon bei Downtuning D Standard Instant wieder krumm, sprich unter ner Aluleiste auf den Bünden 3mm Spiel am 5-7 Bund ...

Det Jerät scheint weich wie Pudding zu sein... sowas drauf doch keine 350 kosten ...

Kann es sein, dass ich dumm bin und / oder der Spannstab bei dem Ding andersrum funktioniert? ... was ich nicht glaube , weil sich der Inbus im Uhrzeigersinn in das Loch 'reingearbeitet' hat)

 

[Bass-Fred]

Haben die so angezogen? Ich habe die Affinity Serie noch in der Sub-200-Euro-Liga gespeichert...

 

[Der_BassMichl]

Korrektur: von 309 auf 260 bei Tho

Aber sowas wäre mE sogar bei 100,- Paddeln untragbar

 

[Gast27012]

Der Bass war jetzt 2 Tage auf der Streckbank ( Hals leicht konvex ) …

Das ist bei ausgesprochenen Bananen-Hälsen auch der richtige Ansatz!

Allerdings darf die konvexe Biegung am Ende ruhig auch mal etwas brutaler ausfallen (natürlch nicht sofort volle Kanne!). 1 -1,5 cm Durchhang steckt ein Bass-Hals locker weg, keine Angst!
2 Tage sind aber arg kurz, wenn man das Holz nicht noch zusätzlich erwärmt, z.B. mit Infrarot-Lampen.

Aber egal wie man‘s macht und wie lange es dauert:
Ein gesunder Hals muss am Schluss bei entspanntem Halsstab und ohne Saitenzug absolut gerade sein, bzw. darf auch mal gaaaanz leicht konvex bleiben. Bekommt man ihn nur mit dem Spannstab gerade, muss man leider nochmal ran.

(Und sollte die Halsstabmutter trotzdem irgendwann am Anschlag sein, ist auch noch nicht alles verloren - zumindest bei konventionellen „one way“ Rods…)