Eigene Konzertkritiken veröffentlichen - wie ist das mit Urheberrecht?

[Altair]

Guten Morgen,
wir haben in unserem wöchentlich erscheinenden "Blauen" Gratis-Anzeigenblättchen eine sehr positive Konzertkritik bekommen. (Wurde von Bekannten verfasst, mein Wohnort ist von überschaubarer Größe und die Musikszene noch viel mehr.)
Darf ich die Rezension mit Bildern einfach auf unserer Band-Homepage veröffentlichen? Muss eine Genehmigung vorliegen? Oder muss ich den Text als Zitat paraphrasieren?
Herzliche Grüße und vielen Dank, Peter

 

[GerdO]

Ich würde einfach dort nachfragen.

Ohne die Rechtslage zu kennen, würde ich sagen, dass dies der fairste Art wäre damit umzugehen. Schließlich willst du ja auch ein gutes Verhältnis zu denen haben.

 

[Mad Jazz Morales]

Ohne Benennen der Quelle wäre das ja auch alberne Selbstbeweihräucherung…
Und Fotografen brauchen auch Werbung

 

[Altair]

Danke, alles klar. Ich konnte das telefonisch klären.Der Ansprechpartner ist zufällig selbst Mucker und war sehr freundlich.
Sowas scheint wohl immer von Fall zu Fall (und von Zeitung zu Zeitung) unterschiedlich gehandhabt zu werden. Ich dachte, es gäbe da vielleicht eine allgemeingültige Regelung.

 

[Alex_S.]

Ich dachte, es gäbe da vielleicht eine allgemeingültige Regelung.

Gibt es. Grundsätzlich ist das Copyright beim Urheber. Der kann anderen erlauben sein WErk zu veröffentlichen.

 

[Altair]

Um sicherzugehen: Sind dann die Verfasser des Textes die Urheber oder der Verlag, bei dem der Text abgedruckt wurde?

 

[DeepThroat]

Sind dann die Verfasser des Textes die Urheber oder der Verlag, bei dem der Text abgedruckt wurde?

Der Autor ist Urheber und teilt sich aus wirtschaftlichen Gründe das Copyright mit dem Verlag. In welchem Verhältnis und was da sonst noch mitspielt, kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

Auf jeden Fall braucht man zum Veröffentlichen - auch wenn man damit keinen Cent verdient und dem Urheber eigentlich einen Gefallen tut - dessen Genehmigung.

DT

 

[whitewater]

Urheber sind immer die Urheber, also die Verfasser. Das ist in Deutschland unabdingbar. Verträge mit Verlagen oder Redaktionen können aber exklusive Nutzungsrechte vorsehen. D.h. der Verfasser vereinbart mit seiner Redaktion, daß der Text eben nur von dieser Redaktion verwendet werden darf.
Heißt konkret für Dich, kommt drauf an, mit wem Du Dir einig werden musst.

 

[old_slapperhand]

das wichtigste wurde schon gesagt, jetzt auch noch von mir:

da sind 3 parteien am set: der autor des textes, der fotograf, der verlag. auf jeden fall der verlag, denn das käseblättchen entspringt einem solchen, das geht rechtlich garnicht anders, auch wenn da nur werbung, amateurfußballergebnisse und gute konzertkritiken drin stehen.

auf jeden fall ist es so, dass der textautor und der fotograf, beide wahrscheinlich freelancer (machen die kleinen verlage eigentlich nur so, die großen überwiegend auch), dem verlag die rechte an der nutzung ihrer erzeugnisse abgetreten bzw. schlicht verkauft haben. in welchem umfang ist unklar, normalerweise sind verlage nicht blöd und lassen sich die rechte uneingeschränkt einräumen. die könnten das foto z.b. nutzen wollen, wenn sie in einem halben jahr euer nächstes konzert ankündigen möchten und so weiter.

wenn also, und davon ist auszugehen, die nutzungsrechte beim verlag liegen, ist es unbedingt erforderlich, vom verlag eine genehmigung zur verwertung einzuholen und dabei mit offenen karten zu spielen. lasst euch schriftlich bestätigen, dass ihr den artikel mit allem zipp und zapp auf eurer homepage veröffentlichen dürft. da kommt dann noch ein satz dazu, in dem ihr euch brav bedankt für die nutzung und fertig. ist der verlag schlau, nimmt er nichts dafür, es bringt ihm publicity und mehr will die werbekundschaft nicht.

alles andere wie z.b. "mein kumpel hatte nichts dagegen und der ist auch mukker ..." kostet euch möglicherweise eine ordentliche stange geld am ende des tages. und glaubt mal nicht, es gäbe keine anwälte, die im netz nicht den ganzen tag nach solchen fehlern suchen ....

 

[Altair]

OK, vielen Dank für eure Antworten. Mir hilft das auf jeden Fall weiter und wahrscheinlich ist diese Fragestellung auch noch für anderer Bassicer und -innen interessant.
Herzliche Grüße, Peter

 

[bassilisk]

Statt Copy-and-Paste kannst du die Quelle "indirekt" zitieren:

"Nach Meinung der Zeitung XY ist die Band auf einem guten Weg...¹"
"Die XY Zeitung schreibt dazu: "Die Band ist auf einem guten Weg..."¹"
"Die XY-Zeitung hat eine sehr wohlwollende Kritik veröffentlicht¹"

¹ und dazu die Quelle verlinken...
Ist nicht so elegant aber safe und verschafft der Zeitung Traffic.