stellt euch doch mal vor, ihr kämt in ein Studio, in den Regieraum , und der Drummer sitzt schon in seiner Kabine. Ihr könnt ihn gar nicht sehen und wisst auch nicht wer er ist ! Ihr macht euch startklar. (wir nehmen mal an, worum es musikalisch geht ist klar). Dann wird vorgezählt (von wem oder was auch immer), oder einfach angefangen (könnte ja auch ne völlig freie Jam sein), und es wird gespielt - und aufgenommen !
wie fühlt sich das für euch an ? -
Das würde mich mal echt interessieren !
Danke !
du lebst in einer lustigen welt...
wie sich das anfühlt? ich weiß gerne, woran ich bin. ich kann nicht einfach irgendwo einfliegen, einen satz a la "das is jetzt eine viertel stunde rock in e, der refrain is in a" hören und dann los legen. zumindest nicht, wenn es gut werden soll und das soll es, wenn sich drummer in aufnahmekabinen verstecken und es regieräume gibt. ich kann einfach besser mit menschen zusammenarbeiten, die ich kenne, bei denen ich weiß, wie licks und fills ablaufen, deren musikalische wohlfühltemperatur ich kenne und bei denen das umgekehrt genauso ist.
aber wenn es einfach ein gläschen marmelade sein soll, schau ich mal, was das intro oder der erste takt so bringt und wühl mich durch. entweder das, was aus der kabine kommt, gefällt mir, beflügelt mich, läßt dinge in mir entstehen... oder ich langweile mich und hab nach fünf minuten keinen bock mehr. das zweite hat allerdings nicht unbedingt was mit der qualität des drummers zu tun. es kann durch aus sein, daß ich einfach mit seinem zeug nichts anfangen kann weil ich musikalisch zu ungebildet bin. da kann er premiummäßig auf 7/23 abjazzen... ich bin zu blöd für so was.
aber gib mir den standard-neger und ich bin happy weil alles geht, was down to earth ist, weil ich groovy und funky sein kann ohne zu viele noten zu spielen (ich glaube, billy cox hat bei "voodoo chile" die hälfte der zeit ganze zwei noten gespielt.). gib mir corcy laing oder john bonham und ich bin happy weil alles geht, was power hat, riffig ist und weil ich mir auszeiten nehmen kann. mit ginger baker und john densmore könnte es schwierig werden, das ist eventuell zu jazzig. und da sieht man wo die reise hin geht: ich liebe cream und die doors, aber ich glaube nicht, daß deren drumer und ich miteinander glücklich werden könnten.
aber egal mit wem ich bisher musik gemacht habe, ich brauche in der regel nur einen takt um festzustellen, ob es passt oder nicht. aber ich sage in der regel nicht: der typ ist scheiße. ich sage: wir sind das falsche team.
bei freundschaften kommt viel dazu. ich möchte beispielsweise nicht mit nazis musik machen, wissen kann ich es in einigen situationen nicht. bei meinen freunden weiß ich, wie ihr herz schlägt. bei einer jamsession weiß ich das nicht. ich kann nur die ohren auf machen und sagen: mit dir kann ich spaß haben, mit dir kann ich viel spaß haben und bei dir stehe ich lieber im publikum und höre zu. bei einer band ist mir wichtig, daß freundschaftliches und musikalisches zusammen kommen. da ist bei extremen gegensätzlichen positionen die frage, wie wir beide damit umgehen können. entweder wir finden einen weg, das auszudiskutieren. ich gehe davon aus, daß man jede meinung diskutieren kann, auch politisch, daß aber bestimmte konzepte dabei immer gewinnen werden und ich intellektuell in der lage bin, einen nazi an die wand zu spielen. oder einer von uns geht.
