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[Willi960]

Nachdem jetzt fast jede Marke ihren eigenen Trööt hat, wird es mal Zeit, dass auch die Bastler mal zeigen, was so im Keller alles machen kann...
Ich persönlich bastele neben dem Heizöltank vor mich hin und so entsteht pro Jahr ein Bass....
Hier ein Überblick was seit 2012 dabei so entstanden ist...

Hier ist alles selbst gebaut (ok, das Griffbrett von der Nr.: 2 war gekauft, aber die nächsten Blockinlays mach ich selbst). Alle Teile habe ich mit Sprühdose, Pinsel, Küchengrepppapier und Farbrolle selbst lackiert....
Die Formen sind an tolle Bässe stark angelehnt...wobei hier auch nichts kommerzialisiert wird...und die Nr.: bekommt eine abgeänderte Form eines Leo Klassikers (ausnahmsweise kein J oder P....mehr wird noch nicht verraten).....

so, nun zeigt mal was Ihr so alles gebastelt habt, damit sich das Haus füllt....

 

[Rumms]

Ein Hammer. Besonders der Letzte. Meinen fetten Respekt. Ich würde sowas nicht mal ansatzweise zustande bekommen.

 

[Bassascha]

Die Idee am Griffbrett außen ne andere Farbe zu machen ist ja mal richt Nice Sehr schöne Bässe NR.2 gefällt mir sehr

 

[Willi960]

Vielen Dank für die Blumen, freut mich wenn es Euch gefällt....

Ich würde sowas nicht mal ansatzweise zustande bekommen.

Ich habe beruflich nichts mit Holz zu tun, es hat mich halt interessiert, ob ich so was auch hin kriegen würde. Am meisten Respekt hatte ich vor dem Hals. Aber es ist alles machbar, keine Hexerei....

Die Idee am Griffbrett außen ne andere Farbe zu machen ist ja mal richt Nice

Die Idee war aus der Not geboren. Das Griffbrett habe ich in der Wühlkiste von meinem Perlmutt Dot Lieferanten gesehen... allerdings war es für meinen Hals zu schmal und hatte auch noch einen falschen Winkel für mich.

Also habe ich mit einem Falzfräser eine Kante reingefräst und wenn man genau hinsieht zwei Holzleisen als Binding reingeklebt...

Von der Nussbaumdecke habe ich noch ein Stück auf der Bühne liegen... aber der nächste wird mal wieder lackiert. Mir ist gerade nach Farbe....
Von den ersten Drei Bässen (die 3 ist aber nicht bis zu Ende hochgeladen) gibt es auch eine kleine Dokumentation im "Bassbau"... falls es Euch interessiert. Falls Ihr Fragen habt nur zu....

 

[Metalfist]

Tolle Geräte!

Der blaue Jazz schaut ja super aus!

Mein Favorit ist aber die Nummer3 mit den Xtender.
5Potis und 3Switches machen das Ding sicher zum Alleskönner.
Die Form finde ich extrem stimmig, aber was diente da als Vorlage?

Mit Spraydose und Rolle bekommt man so eine tolle Oberfläche hin?


Respekt! Du hast es echt drauf.

 

[MrTommyGrowls]

Ich finde den blauen am besten

 

[Willi960]

Mit Spraydose und Rolle bekommt man so eine tolle Oberfläche hin?

Ja, das geht. Der blaue ist mit der Spraydose lackiert. Allerdings hat mir der Cheffe vom Sprayerladen (den es hier leider nicht mehr gibt => der hatte soooo viele schöne Farbtöne...) einen anderen Sprühkopf für große Flächen mitgegeben...da ging das gleich viel besser...
Nach dem Lackieren die Fläche so lange anschleifen, bis sie einheitlich matt ist (die Vertiefungen im Lack glänzen immer während der Rest außenrum matt ist). Dann feiner Schleifen und hoffen, dass man nirgens durchschleift....sonst zurück auf Los.... am Schluss hilft der Exzenterschleifer mit Schaumstoffaufsatz und Autopolitur....sehr gute Erfahrungen habe ich auch mit "Tripel" (Poliermittel vom Geigenbauer) zusammen mit der Autopolitur gemacht...geht ratz fatz...

 

[Metalfist]

Cool!
Mit wievielen Lackschichten kann man da rechnen?

 

[Willi960]

ufff....also ich hab 1x grundiert. Wie oft ich farbig lackiert habe, kann ich Dir leider nicht mehr genau sagen....ich schätze mal so ca. 3-4 Durchgänge. Ich habe aber dann auch den Lack an manchen Stellen durchgeschliffen, so dass ich wieder lackieren musste.... also genügend Spraydosen kaufen und lieber 2 übrig haben, wie dann merken, dass man die gleiche Charge gar nicht mehr bekommt....
Lackiert wurde auf dem Dachboden....das gab eine schöne Sauerei (durch den Sprühnebel => den konnte man aber größtenteils mit dem Staubsauger wieder beseitigt warden) und der Geruch war im ganzen Haus....

 

[BuzzLightyear]

Und das tollste ist: seine Bässe hören sich auch noch erstklassig an! Selber gehört ...

 

[Kong]

Ich habe mal einen Squier Jazzbass aus Anfang der 80er von weiß zu schwarz umlackiert, mit den damals ach so hippen "VanHalen - Stripes". Diese Arbeit habe ich während der Winterpause in unserem Kieswerk, während der man immer richtig Zeit hatte, in unserem Labor gemacht, und zwar auch mit Autolacken.

Dazu habe ich mir Rat vom örtlichen Farbenhändler geholt, der mir die passende Grundierung auf den nicht absolut vollständig abgeschliffenen, dafür aber 100 Pro plan geschliffenen Korpus besorgt hat. Dann bekam ich als Geschank noch einen Halter, mit dem man die Dosen wie eine Sprühpistole halten kann, was die Arbeit sehr vereinfacht hat. Nach dem schwarzen Lack und den roten und orangen Streifen hat der Bass einen Klarlack darüber bekommen, die Arbeit sah erstklassig auf und wertete den Bass richtig auf, denn er wurde mir kurz nach vollendeter Arbeit von der Bühne gestohlen.

Den alten, verratzten 1964er Preci hat der Dieb stehen lassen, so gut hat ihm der Squier gefallen. Gott sei Dank.

Es gibt ein altes VHS - Video von einem Auftritt mit dem Bass - und eine Produktion eines Werbevideos für eine Art "parallel - Ski - Surf Board" namens "Swingbo", für das wir damals die Mukke gemacht bzw. komponiert und produziert haben. Den Live - Action - Szenen mit dem Swingbo wurden u.A. auch Bilder unterlegt, wie wir das Stück für das Werbevid performen. Leider habe ich keine Fotos von der Arbeit.

Man kann also mit Auto- oder Spraylack erstklassige Ergebnisse erzielen. Es empfiehlt sich allerdings, vielleicht vorher mal an einem rohen Stück Holz zu üben.

 

[jam_bass]

Hier meine drei Versuche an Eigenbauten, alle mit zugekauften Hälsen und nicht vergleichbar mit der Finesse von Willi's beachtlichen Ergebnissen.

Nr.1 war mal ein Dean Edge mit abgebrochener Kopfplatte, der für 70.- Euro erstanden und radikal umgebaut wurde. Geblieben ist der hals und die EMG Hz. Korpus aus Esche. Hals-Korpusverbindung mittels brutaler Fünfpunktverschraubung, Epoxydharz und Kohlefaser auf der Rückseite über die gesamte Länge und Breite des Halses.

Ehemaliger Bach-Preci. Mahagoni-Korpus, eingeleimter Hals mit Karbonversteifung.

Buche-Hohlkorpus, Hals in Preci-Abmessungen mit Kohlefaserüberzug vorne und hinten; verschraubt.
Mein Favorit ist zur Zeit der Headless wegen seinem extrem bequemen Handling und dem knackigen Sound. Bin aber mit allen dreien sehr zufrieden, auch wenn sie nicht ganz (aber fast) an den Attack meines WW Steamer Stage 2 herankommen.

 

[Tom Sofa]

sehr geil. kannst du bilder der rückseiten einstellen?

 

[jam_bass]

Danke, danke. In Natur sehen die nicht so sehr perfekt aus, speziell von hinten. Der Headless ist derzeit im Proberaum. Der sieht von hinten etwas gestückelt aus wegen dem Mahagonipassstück im Singlecut-Bereich, ansonsten aber auch mit durchgehendem Kohle-Laminat.