Ist schon komisch, wenn am Songende kein Beifall kommt, oder? Streaming-Fluch!
Wir haben gestern mal aus dem Proberaum einen Test-Stream auf meinen Youtube-Account gestreamt (die Veröffentlichung spare ich mir jetzt mal...
)
Der Aufbau war simpel:
Eine Kamera, also nur Totale (Fuji XT30 mit nem 18er Objektiv), über einen HDMI/USB-Wandler in's Notebook mit Windows 10.
Der Sound kommt vom DigiMixer Mackie DL32R. Da routen wir die Stereo-Summe auf zwei über USB verfügbare Kanäle, die wir dann ebenfalls per USB in's Notebook bekommen.
Auf dem Notebook läuft die Streamingsoftware OSB, die dann die externe USB-Kamera als Videoquelle und die beiden Mackie-Kanäle als Audioquelle zusammenfügt und auf die Streamingplattform schickt, gestern also nach Youtu.be. Upload ging mangels Kabel-WAN-Anbindung übers 4G Netz mit einem iPhone ohne Probleme.
Probleme gabs hier:
Auf dem Notebook war gleichzeitig auch die Verwaltung des YT-Streams geöffnet, wo auch der gesendtet Stream zu sehen und zu hören ist. Da OSB in den Voreinstellungen zunächst mal auch den Desktopsound des PCs streamt, bekamen wir ein leckeres Audio-Feedback, was sich aber bei der Streamingverzögerung von ca. 10-20 Sekunden dann als Looper-Effekt zeigte. Verwirrend, aber wenn man es mal begriffen hat eigentlich logisch. Lösung: Streaming von Desktop-Sound des PC verbieten (dann hat man auch keine Windows-Bling-Blong-Sounds im Stream), oder den Stream von einem anderen Rechner verwalten. Da ist eigentlich nicht viel zu tun außer den Stream zu starten und zu stoppen.
Der Mix vor Ort im Proberaum ist schwer zu kontrollieren, wenn man nicht mit InEar unterwegs ist. Am besten mixt man weit entfernt von den Lärmquellen im Nachbarraum oder so über Kopfhörer. Das geht bei dem Mackie-Mixer ganz gut mit dem iPad über Wifi. Allerdings muss man sich dran gewöhnen, dass die Soundänderung im Stream dann erst nach 20s oder so zu hören ist. Ist also ähnlich, wie mit den Freunden auf dem Mars zu telefonieren...
Pegelprobleme: Der Ton war zunächst verdammt leise, wir mussten am Mackie schon Vollgas geben, damit er im Stream auch mal in den gelben Bereich kam. Was andereseits im Proberaum dann wieder ein Höllenlärm gemacht hat. Gut, dass wir die Endstufe unserer HK Lukas Performer runter regeln können, so dass im Proberaum wieder normale Lautstärke-Verhältnisse einkehren. Da wir rein digital sind, gibt's leider keine Möglichkeit, den Pegel durch einen Vorverstärker zu pushen. In OBS kann man zwar den Audiopegel anheben, ich bin aber nicht sicher, ob's tatsächlich was bringt. Richtig wirkungsvoll es war letzendlich, den Ausgangspegel des Mackie aufzureißen.
Licht: Der schummerige Proberaum ist zwar ziemlich gemütlich und das wollen wir auch so rüberbringen, aber etwas Mühe muss man sich beim Ausleuchten schon geben.
Zwei OBS-Abstürze: Bild hängt im Stream, Audio ist aber noch ok. Einer nach 10 Minuten, der zweite nach weiteren 50 Minuten. Nur zu beheben durch Rechner-Neustart. (Ok, ich habe nicht lange mit dem Taskmanager rumgemacht...) Klar, das kann viele Gründe haben. Mein Lenovo mit i5-8 und 16GB RAM hatte schon ein wenig zu tun. Kamera über USB, Audio über USB, Stream via OSB-Software senden und YT war auch offen zum Stream empfangen und verwalten. Da muss ich wohl noch ein paar Feldversuche machen.
Habt ihr Erfahrung mit der Stabilität von OBS?
