Zitat:Original erstellt von: rabarvek
"Wer wird Deutschlands Super Avantgarde-Komponist" wäre kulturell sicher wertvoller.
Ich halte allerdings nichts von elitären Unterscheidungen der Art: Wenn sich das Publikum amüsiert, ist es schnöder Kommerz für kulturell unterbelichteten Pöbel, "echte" Musik kann nur mit heruntergezogenen Mundwinkeln und angestrengt intellektuell dreinschauendem Blick angehört werden.
Sicher ist dieses Format etwas besser als DSDS. Nur weil es besser ist, darf ich mich aber nicht trotzdem drüber beschweren, weil ich es nicht gut finde?
"Überall läuft Mist. Aber schmeckt der Mist nach Himbeere geb ich Ruhe, obwohl ich weiß, dass ich Mist in mich reinschauffel"
Meine Auffassung ist das nicht.
Ausserdem hab ich Spass in keinster Weise ausgeschlossen, das gehört zur Musik genauso dazu wie nachdenkliche Songs. Was mich stört ist, dass es nur aufs Bierzeltniveau beschränkt wird. Einschaltquote hin oder her!
Zitat:
Ich teile die Auffassung nicht, dass Partymusiker zweitklassige Musiker sind und die Unterhaltungsqualitäten, auf die als Kriterium schnöde herabgeschaut werden, stünden auch einigen sogenannt echten Musikern gut.
Diese Aussage unterstellst du mir. Hab lange genug selbst gecovert.
Zitat:
Im Gegensatz zu der Retortenstarzucht in DSDS wird hier echten Bands, die mit echten Instrumenten über Jahre hinweg ein Repertoire erarbeitet haben eine öffentliche Plattform geboten. Dass das in Gestalt eines Wettbewerbs daherkommt liegt wohl daran, das man sich dadurch mehr Zuschauer erhoffte. "Kommerz!!!" kann man da bereits wieder schreien, aber was nützt eine Plattform, wenn sie vor lauter nicht-kommerziell-sein keine Zuschauer hat?
Mir gings in erster Linie um die steiffe Partylaune, die vermittelt wird. "Wir alle sind so verdammt gut drauf, dass uns die Sonne mit 300.000km/s aus dem Arsch rennt".
Zitat:
Die Aufagbenstellungen, vor einem Publikum aufzutreten, das gar nicht dem eigenen Stammpublikum entspricht und kuriose Songwünsche des Veranstalters zu erfüllen, erscheinen mir nach meinen Erfahrungen in Partybands gar nicht realitätsfremd.
Meiner Erfahrung nach ist das Auftreten vor Fremdpublikum normal. Eine Partyband hats meistens leichter mit dem Publikum warm zu werden, weil man sich eben an Hits bedient. Ist ja nichts verwerfliches, aber Partybands als "wahre Helden der Musikszene" darzustellen halte ich für eine Ohrfeige allen anderen gegenüber, denn die "anderen" haben ja irgendwann mal die Songs geschrieben, die die Coverbands wiedergeben.
Der verkopfte Jazzer ist für mich allerdings auch kein Held, nicht dass du mich nicht wieder falsch verstehst.
Zitat:
P.S. Ein Symphonieorchester spielt auch nur Covers. Sind das deshalb alles nur kulturlose Ballermänner? Keine "echten" Musiker?
Wiederum eine Unterstellung. Die Machart und reisserische Art der Sendung und diese unfassbar steiffe Gute-Laune-Fabrik geht mir auf den Senkel.
Wenn man sich hier über die Art und Weise einer Sendung aufregt, wird man gleich als arrogant und verkopft dargestellt. Mich kotzt einfach nur dermaßen diese ganze Ausscheidungsreproduktion an, die in den Medien getrieben wird.
Leute, nichts gegen Coverbands, aber die Musikszene besteht nicht nur aus den 100 gleichen Songs, die man tagtäglich im Radio hört. Eine Sendung wie diese zeigt dem Zuschauer nicht mehr von der Musik als sie Martin Mustermann nicht eh schon kennt.
Dass eine Undergroundmusiksendung in der heutigen Schlagzeilenwelt nicht funktioniert, ist mir auch klar, aber genau deswegen sollte man sich als Musiker sowas einfach nicht anschauen.
Aber was red ich, ich bin doch der arrogante, verkopfte mit dem erhobenen Zeigefinger, der alle Covermusiker auslacht [ooo]
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