Covern?!

[Malila]

finde deine anführungszeichen interessant. ich zum beispiel bezeichne mich durchaus dann und wann als bassistin, und auch manchmal als kontrabassistin, sogar ohne rot zu werden , aber niemals als musikerin. schließlich ist es nicht mein beruf. eine "musikerin" mit anführungszeichen möche ich aber nun auch nicht sein...

 

[alice d.]

na ja, es gibt in einer "coverband" ja bestimmte zwänge, die über das covern an sich rausgehen. ich kenne keine coverband, die nur zwanzig songs drauf hat. das sind mehr so 50 bis 400 songs. denn eine coverband, die nur eine halbe stunde programm bietet, ist eine band ohne gigs. bei der menge ist es unwahrscheinlich, daß man jeden song mag. das fazit ist dann: um in der top-40 coverband oder sonst einer themenbezogenen coverband wirklich am start zu sein mit gigs und allem, muß man sich diese menge reinziehen. und dann ist sicher ein drittel davon mist, den man spielt, weil er beim publikum gut ankommt oder weil der sänger den song so toll findet... man selber quält sich da einen ab. beispiel "wonderwall": ich hasse den song, ich mußte mich dazu quälen, das ding zu üben, der song ist in der albumversion mit gestrichenem chello und ich soll den mit bass zupfen, dazu kommt noch, daß ich absolut kein gefühl für den song entwickeln konnte. absolut fürchterlich.
bei der band mit eigenen sachen kommt man eher auf einen gemeinsamen nenner. ich mag fast alle songs bei uns, wenn mir was nicht passt, kann ich den mund aufmachen, mit etwas überzeugungsarbeit auf sachlicher ebene wird dann auch dran gebastelt. es ist komplett mein ding, was ich wie spiele, so lange ich die richtige tonart treffe...

 

[alex_de_luxe]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Zitat:Original erstellt von: jogurt

Ich will niemandem hier auf die Füsse treten, aber bis jetzt war es bei mir immer so: Wenn ich in Gruppen spielte, die "interpretieren" statt zu covern, hiess das in Tat und Wahrheit, dass es sich um lausige Coverversionen handelte.

[][]

Na toll, da gibt einer seine eigene Erfahrung wieder und dann kommt jambassschlau und macht einen auf "du bist schlecht - die anderen nicht". Sag doch einfach ob sich das mit deiner Erfahrung deckt oder nicht. Wäre es besser gewesen zu sagen, dass alle Coverbands scheisse spielen?
Manche finden immer was...

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Zitat:Original erstellt von: jogurt

Ich will niemandem hier auf die Füsse treten, aber bis jetzt war es bei mir immer so: Wenn ich in Gruppen spielte, die "interpretieren" statt zu covern, hiess das in Tat und Wahrheit, dass es sich um lausige Coverversionen handelte.

[][]

Na toll, da gibt einer seine eigene Erfahrung wieder und dann kommt jambassschlau und macht einen auf "du bist schlecht - die anderen nicht". Sag doch einfach ob sich das mit deiner Erfahrung deckt oder nicht. Wäre es besser gewesen zu sagen, dass alle Coverbands scheisse spielen?
Manche finden immer was...

Nur zu deiner Info: Das "Zuzwinker" Emoticon wird hier auf bassic wie auch an sehr vielen anderen Orten im Internet NICHT dazu benutzt, andere Leute anzugreifen. Ganz im Gegenteil, das wird eigentlich immer nur in einem freundlichen Sinn gebraucht.

 

[jam_bass]

Das WAR ein freundlicher Hinweis auf eine clowneske Formulierung!
Zum Covern habe ich ganz vorne schonmal meine Meinung dargereicht.

Gerne aber nochmal detaillierter:
Covers finde ich gut, wenn sie eine eigene Note haben, eventuell sogar veränderte, erweiterte, zusätzliche Teile.
Ungenaues Spielen ist schonmal unvermeidlich, aber eigentlich immer suboptimal, egal ob beim covern oder sonstwann.

 

[Jack in the green]

So, nach fünf Seiten zieh ich mal die Quintessenz aus allen Beiträgen:
Soll doch jeder machen, was ihm selber Spaß macht! Alle die drein reden sind frustrierte Miesepeter

[^]

 

[alex_de_luxe]

@jam_bass/pesche
Hm... wieder was gelernt [:!!]
Vielleicht war ich gerade emotional etwas geladener und hab überinterpretiert []

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

@jam_bass/pesche
Hm... wieder was gelernt [:!!]
Vielleicht war ich gerade emotional etwas geladener und hab überinterpretiert []

Du wirkst auch immer so hyperaktiv; selbst um 3:05 Uhr morgens. []

 

[allerbässt]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

@jam_bass/pesche
Hm... wieder was gelernt [:!!]
Vielleicht war ich gerade emotional etwas geladener und hab überinterpretiert []

Du wirkst auch immer so hyperaktiv; selbst um 3:05 Uhr morgens. []

Es war schon fast 3:06...also schon etwas später...[][]

 

[alex_de_luxe]

Tag und Nacht wird eh überbewertet []

 

[jogurt]

Zitat:Original erstellt von: beate_r

Zitat:Original erstellt von: jogurt
Wenn ich in Gruppen spielte, die "interpretieren" statt zu covern, hiess das in Tat und Wahrheit, dass es sich um lausige Coverversionen handelte.

Jetzt müsstest Du mal definieren, was für Dich eine "gute" Coverversion ist.

Das kann ich nicht, weil es unzählige Möglichkeiten gibt, ein Cover gut zu spielen. Schlimm finde ich, wenn etwas anders gespielt wird, weil man es nicht richtig kann und dieses Unvermögen als Kreativität bezeichnet wird.

 

[Jost Halenta]

Jezz isset soweit, nach vielen Jahren, in denen ich ausschließlich gecovert habe (was ich eigentlich gar nicht wollte und nur gemacht habe, weil ich dachte das wäre einfacher, weil sich ja jeder zuhause allein schnell vorbereiten kann) haben speziell die Sänger und Sängerinnen mich "weichgekocht". Ich bin zu alt für diesen Mist. Ich habe alles versucht und mir über 1500 Songs draufgeschafft, aber es geht nicht richtig voran. Jetzt reicht es mir und ich werde einfach mal wirre Songs (natürlich instrumental) allein aufnehmen. Zum Glück habe ich die Ausrüstung und kann zumindeat erstmal alles allein einspielen. Bin gespannt was dabei rauskommt, da ich sowas noch nie allein gemacht habe.

 

[alice d.]

...über 1500 Songs draufgeschafft...

das ist irre! kranke scheiße. könnte ich nicht, hätte ich nicht die motivation zu.

 

[Nymi]

Stimme alice vollkommen zu. Was ist denn das für ein kranker Mist?
10 Songs die Stunde, maximal 5 Stunden pro Gig. Selbst wenn Ihr 4 komplett unterschiedliche Programme fahren wollt, um nicht langweilig zu werden, dann seid Ihr demnach mit 200 Songs dabei.
Ich kenne nicht mal 1.500 Songs ... (glaube ich ... jedenfalls).

 

[Gast60969]

Stimme alice vollkommen zu. Was ist denn das für ein kranker Mist?
10 Songs die Stunde, maximal 5 Stunden pro Gig. Selbst wenn Ihr 4 komplett unterschiedliche Programme fahren wollt, um nicht langweilig zu werden, dann seid Ihr demnach mit 200 Songs dabei.
Ich kenne nicht mal 1.500 Songs ... (glaube ich ... jedenfalls).

Also wenn wir früher "Tanzmukkegigs" gespielt haben, kamen wir oft nicht mit 5 Stunden hin, da wurden es auch des öfteren 8 manchmal auch 10 Stunden, ohne Witz und 10 Songs pro Stunde haut auch nicht hin, da die durchschnittliche Dauer ca. 3-4 Minuten beträgt. Da Du dann aber im Jahr ca. 50-60 neue Songs dazu genommen hast, kommt man schon auf ein Repertoire von mehreren hundert Songs, wobei 1.500 schon sehr, sehr sportlich ist.

 

[beate]

Schlimm finde ich, wenn etwas anders gespielt wird, weil man es nicht richtig kann und dieses Unvermögen als Kreativität bezeichnet wird.

Warum ist das schlimm, wenn man aus der Not eine Tugend macht? Ich stehe dazu, dass ich nicht 1:1 covern kann, allein schon wegen meiner Spieltechnik. Unabhängig davon habe ich auch gar keinen Bock: welche Version von Smoke On the Water darfs denn sein? Die Studio-Version? Made in Japan? Oder eine Live-Version, die zwar abgeht, bei der man aber deutlich hört, dass Roger Glover gerade seinen entspannten Tag hat und vereinfacht spielt? Oder wenn wir schon bei Purple sind: hört Euch mal die diversen Versionen von Child in Time an, die so auf den Platten kursieren, insbesondere die älteren. Wann spielt Jon Lord das Intro da jemals gleich? Und was nehme ich da als Referenz, wenn ich covern will (richtig geraten ... Bombay Calling, das eigentliche Original ...)

Will sagen: gerade bei Mucke aus jener Zeit sollte man Werkstreue nicht enger sehen als die Musiker es damals taten. Sich Basslinien, die damals aus dem Feeling heraus entstanden sind, heute einschließlich aller Unsauberkeiten reinzuziehen und das zum Anspruch zu erheben, finde ich schon seltsam. Zumindest, solange es nicht um Tribute-Bands geht.

Es bringt mir aber sehr wohl was, um meine Technik zu verbessern - deshalb hat es für mich im Unterricht sehr viel Sinn und bis zu einem gewissen Grad auch beim Vorbereiten von Stücken. Aber irgendwann muss ich auch dahin kommen, sinnvolle eigene Basslinien entwerfen zu können. Und das geht nur, wenn ich mich von Originalen lösen kann.

 

[jogurt]

@beate
Ich gebe dir vollumfänglich recht, sehe allerdings keinen wirklichen Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe.

Eine gute Neuinterpretation ziehe ich einem "1zu1 Cover" sogar vor, aber wenn ich etwas nicht spielen kann, rühme ich mich nicht meiner Kreativität und schmälere die Leistung derjenigen, die über die technischen und musikalischen Fähigkeiten verfügen, etwas gemäss Vorlage nachzuspielen, sondern bin einfach nur froh, wenn ich eine gut klingende Lösung finde.

 

[Jost Halenta]

das ist irre! kranke scheiße. könnte ich nicht, hätte ich nicht die motivation zu.

Mädelz, beruhigt euch, ich habe mir diese Menge nicht speziell für die Covern draufgeschafft (der Aufwand hätte in keinem Verhältnis zum Ergebnis gestanden), sondern ich lebe seit fast zwanzig Jahren vom Bassunterricht und da kommen jedes Jahr ca. 150 Nummern dazu.

 

[TheBass]

Ob 1:1 Original inkl. aller Patzer oder nicht, das interssiert doch - mit Verlaub - keine Sau. 99% des abgefüllten Publikums reicht es doch schon, wenn sie in der Lage sind, den Song überhaupt zu erkennen. Und was dann zählt ist, ob Du in der Lage bist, mit Deiner Version das Publikum mitzureissen. Schaffst Du das nicht, dann hast Du es vergeigt, ganz egal wie gut Du am Original gespielt hast.

 

[Metalfist]

Warum ist das schlimm, wenn man aus der Not eine Tugend macht? Ich stehe dazu, dass ich nicht 1:1 covern kann, allein schon wegen meiner Spieltechnik. Unabhängig davon habe ich auch gar keinen Bock: welche Version von Smoke On the Water darfs denn sein? Die Studio-Version? Made in Japan? Oder eine Live-Version, die zwar abgeht, bei der man aber deutlich hört, dass Roger Glover gerade seinen entspannten Tag hat und vereinfacht spielt?

Beim Lesen musste ich gerade an einen ganz erbärmlichen Gitarristen denken, mit dem ich eine einzige Probe hatte.

Der Typ hat sich derartig auf eine ACDC-Studioversion versteift und konnte die bis in das kleinste Detail spielen. Jedes Hammer-on, Pull-off, Slide und Bending war da.

Blöd war nur, dass es so mit der Detailtreue beschäftigt war, dass er es leider nicht mehr in-Time spielen konnte.
Allerdings war in seinen Augen nicht er, sondern Schlagzeuger und ich schuld daran, weil wir nicht auf ihn hörten.

Ein völlig unfähiger 40jähriger Möchtegern-Gitarrist, der perverserweise sogar noch kleinen Kindern Gitarrenunterricht gibt.

Lieber vereinfache ich und lasse Verzierungen und heftige Details weg, als über meinem Limit zu spielen und dafür mit humpeligen Groove.
Soetwas hört nämlich jeder, im Gegensatz zu Details.