Ochsenblut
Well-Known Member
Klar, man muss sich schon anstrengen: Einen sexy Body gibt es nicht für Lau. Oder?
Was meinen höchsteigenen Body angeht, naja, der will mit regelmäßig ein paar Bierchen gepflegt werden und dann ist auch schon gut.
Anders bei meinem Hippie-JazzBass: Ich finde ihn ja schon extrem geil, aber mit über 5kg zieht er dank seines massiven Esche-Bodys doch heftig an meiner Schulter, was sich nach einem 4h Gig doch sehr unangenehm bemerkbar macht. Klar, wer schön sein will der muss leiden. Aber gibt es denn verdammt nochmal nicht auch leichtere Bodies, die auch schön sind? War und ist doch bei meiner Frau auch so ...
Also bin ich seit einiger Zeit am Suchen nach einem leichten Sumpfesche Korpus. Aber die gibt es eben nicht für Lau. Der Preis für einen neuen, schön lackierten Sumpfeschekorpus würde den Wert des Basses inklusive der Delano-PUs leicht um das doppelte übersteigen.
Letzte Woche bin ich jedoch fündig geworden: Ein recht gut aussehender Erle-Korpus in 3TSB im 60s Jazzbass-Style. Ok, Erle, keine Sumpfesche, aber das Ding soll nur 25€ kosten. Aus Husum, von einem Lieferanten, der mit schon öfter mit seinen günstigen Angebote für Bodies und Necks aufgefallen ist. 2,1kg soll der Body wiegen und mit Versand dann 32€ kosten.
Gut - there ain't no such a thing a as free lunch. Es wird schon seinen Grund haben, warum der Preis so niedrig ist. Aber 32€ tun mir nicht so weh, ich lasse es einfach mal drauf ankommen. Zwei Tage später ist das Ding bei mir (Danke für die schnelle Lieferung!)
Gut sieht er aus. Ein ganz klitzekleiner Lackfehler auf der Rückseite, aber sonst alles richtig gut. Und leicht ist er. Um die 2kg kommt jedenfalls hin.
Bange Frage: Passt mein geliebter handgeschnitzter und mundgemalter Ahorn-Neck in die Halstasche? Antwort: Saugend! Vermutlich ist ja mein Hippie-Bass einstmals aus einem Harley Benton entstanden und auch der "neue" Erle Body ist wohl von HB. Und dass HB astreine Body-Neck-Verbindungen fräst, habe ich an anderer Stelle ja schonmal geschrieben. Das wäre also schonmal die halbe Miete, denn ich möchte den Ahornhals auf keinen Fall verändern. Ja, ich möchte noch nicht einmal neue Löcher in den Hals bohren, weil er genau so, wie er ist, einfach richtig gut ist.
Leider sind die Bohrungen im Body nicht deckungsgleich mit denen in meinem Ahorn-Neck. Sie sind auch nicht deckungsgleich mit der Befestigungsplatte, sie sind mit garnichts deckungsgleich. Sie sind schlicht verbohrt. Genau ein Loch passt recht gut, wenn der Hals satt in der Halstasche sitzt. Ein zweites naja, und zwei Löcher sind völlig daneben. Und das ist wohl auch der Grund für den günstigen Preis des Bodies. Das Ding ist falsch gebohrt. In mir keimt der Verdacht auf, das auch die Halstasche zwar schön passend ist, aber möglicherweise ein falsche Neigung besitzt. Der erweist sich jedoch als unbegründet, die Halstasche ist völlig korrekt ausgeführt.
Na gut, ich beschließe den Body zu verwenden und aufzuarbeiten.
1. Nicht passende Bohrungen verdübeln. Oben sieht man den Lackfehler.
2. Schablone von den bereits existierenden Bohrungen im Hals anfertigen. Ich nehme einfach die Befestigungsplatte, die passt genau zu den Halslöchern.
3. Schablone an Body Befestigen (ich nehme dafür das eine passende Loch) und Bohrlöcher auf den Body übertragen.
4. Löcher schön vorsichtig und senkrecht durchbohren, 5,5mm
5. Hoffen das alles passt und zuammenbauen.
Hat geklappt, der Hals sitzt mit seinen alten Bohrungen fest in der Tasche. Und falls mir der Erle-Body nicht zusagt, kann ich den Hals ohne irgenwelche Anpassungen einfach wieder auf den Esche-Body setzen.
Dass auch die Bohrungen für Pickguard und Cockpit falsch waren, versteht sich ja von selbst. Ich muss fast alle neu bohren, aber glücklicherweise werden die falschen Bohrungen alle abgedeckt.
So sieht er mit dem 25€-Erle-Body aus, der alte Hippie:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Umbau. Der Bass klingt jetzt etwas wärmer, mittiger und weicher, nicht mehr so knallig, was am Holz und sicher auch an der 60s Position des Bridge-PU liegt. Die Saitenlage lässt sich gut einstellen. Und er bringt jetzt genau 4kg auf die Waage, nicht mehr 5,1kg.
Fazit: In meinen Augen eine gelunge Aktion, bedingt zum Nachmachen enpfohlen. Mit dem Billig-Body habe ich Glück gehabt, das hätte sicher auch schlecht ausgehen können, wenn der Body schlimmere Fehler gehabt hätte. So aber 30€ Einsatz und ein paar Stunden Arbeit, die sich gelohnt haben.
PS: Der neue Ton sagt mir mittlerweile so gut zu, dass der Esche-Body in den Kleinanzeigen zum Verkauf steht.
Was meinen höchsteigenen Body angeht, naja, der will mit regelmäßig ein paar Bierchen gepflegt werden und dann ist auch schon gut.
Anders bei meinem Hippie-JazzBass: Ich finde ihn ja schon extrem geil, aber mit über 5kg zieht er dank seines massiven Esche-Bodys doch heftig an meiner Schulter, was sich nach einem 4h Gig doch sehr unangenehm bemerkbar macht. Klar, wer schön sein will der muss leiden. Aber gibt es denn verdammt nochmal nicht auch leichtere Bodies, die auch schön sind? War und ist doch bei meiner Frau auch so ...
Also bin ich seit einiger Zeit am Suchen nach einem leichten Sumpfesche Korpus. Aber die gibt es eben nicht für Lau. Der Preis für einen neuen, schön lackierten Sumpfeschekorpus würde den Wert des Basses inklusive der Delano-PUs leicht um das doppelte übersteigen.
Letzte Woche bin ich jedoch fündig geworden: Ein recht gut aussehender Erle-Korpus in 3TSB im 60s Jazzbass-Style. Ok, Erle, keine Sumpfesche, aber das Ding soll nur 25€ kosten. Aus Husum, von einem Lieferanten, der mit schon öfter mit seinen günstigen Angebote für Bodies und Necks aufgefallen ist. 2,1kg soll der Body wiegen und mit Versand dann 32€ kosten.
Gut - there ain't no such a thing a as free lunch. Es wird schon seinen Grund haben, warum der Preis so niedrig ist. Aber 32€ tun mir nicht so weh, ich lasse es einfach mal drauf ankommen. Zwei Tage später ist das Ding bei mir (Danke für die schnelle Lieferung!)
Gut sieht er aus. Ein ganz klitzekleiner Lackfehler auf der Rückseite, aber sonst alles richtig gut. Und leicht ist er. Um die 2kg kommt jedenfalls hin.
Bange Frage: Passt mein geliebter handgeschnitzter und mundgemalter Ahorn-Neck in die Halstasche? Antwort: Saugend! Vermutlich ist ja mein Hippie-Bass einstmals aus einem Harley Benton entstanden und auch der "neue" Erle Body ist wohl von HB. Und dass HB astreine Body-Neck-Verbindungen fräst, habe ich an anderer Stelle ja schonmal geschrieben. Das wäre also schonmal die halbe Miete, denn ich möchte den Ahornhals auf keinen Fall verändern. Ja, ich möchte noch nicht einmal neue Löcher in den Hals bohren, weil er genau so, wie er ist, einfach richtig gut ist.
Leider sind die Bohrungen im Body nicht deckungsgleich mit denen in meinem Ahorn-Neck. Sie sind auch nicht deckungsgleich mit der Befestigungsplatte, sie sind mit garnichts deckungsgleich. Sie sind schlicht verbohrt. Genau ein Loch passt recht gut, wenn der Hals satt in der Halstasche sitzt. Ein zweites naja, und zwei Löcher sind völlig daneben. Und das ist wohl auch der Grund für den günstigen Preis des Bodies. Das Ding ist falsch gebohrt. In mir keimt der Verdacht auf, das auch die Halstasche zwar schön passend ist, aber möglicherweise ein falsche Neigung besitzt. Der erweist sich jedoch als unbegründet, die Halstasche ist völlig korrekt ausgeführt.
Na gut, ich beschließe den Body zu verwenden und aufzuarbeiten.
1. Nicht passende Bohrungen verdübeln. Oben sieht man den Lackfehler.
2. Schablone von den bereits existierenden Bohrungen im Hals anfertigen. Ich nehme einfach die Befestigungsplatte, die passt genau zu den Halslöchern.
3. Schablone an Body Befestigen (ich nehme dafür das eine passende Loch) und Bohrlöcher auf den Body übertragen.
4. Löcher schön vorsichtig und senkrecht durchbohren, 5,5mm
5. Hoffen das alles passt und zuammenbauen.
Hat geklappt, der Hals sitzt mit seinen alten Bohrungen fest in der Tasche. Und falls mir der Erle-Body nicht zusagt, kann ich den Hals ohne irgenwelche Anpassungen einfach wieder auf den Esche-Body setzen.
Dass auch die Bohrungen für Pickguard und Cockpit falsch waren, versteht sich ja von selbst. Ich muss fast alle neu bohren, aber glücklicherweise werden die falschen Bohrungen alle abgedeckt.
So sieht er mit dem 25€-Erle-Body aus, der alte Hippie:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Umbau. Der Bass klingt jetzt etwas wärmer, mittiger und weicher, nicht mehr so knallig, was am Holz und sicher auch an der 60s Position des Bridge-PU liegt. Die Saitenlage lässt sich gut einstellen. Und er bringt jetzt genau 4kg auf die Waage, nicht mehr 5,1kg.
Fazit: In meinen Augen eine gelunge Aktion, bedingt zum Nachmachen enpfohlen. Mit dem Billig-Body habe ich Glück gehabt, das hätte sicher auch schlecht ausgehen können, wenn der Body schlimmere Fehler gehabt hätte. So aber 30€ Einsatz und ein paar Stunden Arbeit, die sich gelohnt haben.
PS: Der neue Ton sagt mir mittlerweile so gut zu, dass der Esche-Body in den Kleinanzeigen zum Verkauf steht.
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