Carbon im Contrabass
- Ersteller Feynbass
- Erstellt am
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
lediglich mit einem kompletten Bass aus Carbon. Das war interessant, aber damals vor 10 Jahren noch unterlegen.
"Erfahrungen" würde ich das auch nicht nennen, aber ich habe mal einen Bass mit einem Kohlefaster-Stimmstock probiert.... war schon ein guter Bass, aber ich konnte jetzt auch keinen nennenswerten Vorteil zu gut angepassten herkömmlichen Stimmstöcken ausmachen... vielleicht würde da ja mal ein Direktvergleich weiterhelfen, aber das Teil ist so teuer....
Es gibt mindestens 4 Bassbauer die ausschließlich Carbonbässe bauen. Die klanglichen Eigenschaften unterscheiden sich wohl beträchtlich, je nachdem wie
das Material eingesetzt/verarbeitet wird. Kommt für mich als AmateurStümper aber nicht in Frage, zu teuer...
Der Stimmstock von Anima Nova kostet schmale 600€ inklusive Anpassung.
600 Euro in den Klang eines Instruments zu investieren, das neu 2200,-€ gekostet hat halte ich nicht unbedingt für sinnvoll, oder doch?
Wenn wenigstens das Ergebnis der Klangveränderung einschätzen könnte.
Mosesgraphite bietet Carbon Brücken für 175$ an. Ich glaube die teste ich mal...
besten Dank,
der Metulsky
das Material eingesetzt/verarbeitet wird. Kommt für mich als AmateurStümper aber nicht in Frage, zu teuer...
Der Stimmstock von Anima Nova kostet schmale 600€ inklusive Anpassung.
600 Euro in den Klang eines Instruments zu investieren, das neu 2200,-€ gekostet hat halte ich nicht unbedingt für sinnvoll, oder doch?
Wenn wenigstens das Ergebnis der Klangveränderung einschätzen könnte.
Mosesgraphite bietet Carbon Brücken für 175$ an. Ich glaube die teste ich mal...
besten Dank,
der Metulsky
claudio
Geizhals und Resteverwerter, investiert in Tomaten
Ciao @metulsky
wenn Du in den Sound eines Basses investieren willst, musst Du bei der Decke beginnen. Die Decke ist das soundformendste Teil jedes akustischen Saiteninstruments, ausser vielleicht bei einer Trichtergeige. Deshalb sind zum Beispiel bereits relativ günstige, halbgesperrte Bässe mit massiver Decke mit unglaublich gutem Sound unterwegs, welche gegenüber zwar noch besseren vollmassiven den Vorteil haben, viel robuster und klimatisch stabiler zu sein.
Deshalb klingen auch billige Archtopgitarren nicht wirklich, weil eine gezogene Sperrholzdecke gegenüber einer geschnitzten, gestimmten massiven Decke klanglich keine Wurst vom Teller zieht. Ist die Decke gut, spielen Zarge und Boden wohl noch eine, aber lediglich untergeordnete Rolle.
Vorteile eines Carbon Stimmstocks könnten dessen Langzeitstabilität und klimatische Unempfindlichkeit sein. Ob es klanglich viel ausmacht, kann ich leider nicht beurteilen.
Gruss
claudio
wenn Du in den Sound eines Basses investieren willst, musst Du bei der Decke beginnen. Die Decke ist das soundformendste Teil jedes akustischen Saiteninstruments, ausser vielleicht bei einer Trichtergeige. Deshalb sind zum Beispiel bereits relativ günstige, halbgesperrte Bässe mit massiver Decke mit unglaublich gutem Sound unterwegs, welche gegenüber zwar noch besseren vollmassiven den Vorteil haben, viel robuster und klimatisch stabiler zu sein.
Deshalb klingen auch billige Archtopgitarren nicht wirklich, weil eine gezogene Sperrholzdecke gegenüber einer geschnitzten, gestimmten massiven Decke klanglich keine Wurst vom Teller zieht. Ist die Decke gut, spielen Zarge und Boden wohl noch eine, aber lediglich untergeordnete Rolle.
Vorteile eines Carbon Stimmstocks könnten dessen Langzeitstabilität und klimatische Unempfindlichkeit sein. Ob es klanglich viel ausmacht, kann ich leider nicht beurteilen.
Gruss
claudio
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
Was genau stört dich denn an deinem Instrument und wie kommst du darauf dass es der Stimmstock ist der dir Probleme macht?
Erstmal noch eine Korrektur: Der Stimmstock von Anima Nova kostet ohne Einbau/Einrichtung bereits 600 €.
Gute Frage, ich hätte die zugrundeliegende "Problematik" eingangs beschreiben sollen: Mit dem Stimmstock habe ich keine offensichtlichen Probleme, bzw. ich
habe nicht die Hörerfahrung um das genauer definieren zu können...Mein Bass ist relativ leise und klingt im offenen D und G ein wenig bedeckt.
Mein Wunsch ist es jedenfalls, den gezupften Bass zunächst mal lauter zu haben, und dann höhenreicher. Meine laienhafte Idee ist es mit dem Stimmstock und der Brücke aus Carbon Schwingungsverluste verringern zu können. Die versacken dann nicht im Holz (von Stimme und Brücke, sehr vereinfacht dargestellt), sondern werden voll auf die Decke(n) übertragen,oder irgendwie so...
@Claudio: Mein Instrument ist in der Tat ein halbmassiver Bass, den ich vor dem Kauf mit einem Vollmassiven des gleichen Herstellers vergleichen konnte. Der Klang
von Letzterem gefiel deutlich besser, überstieg aber meinen Etat und stand nicht als Linkshändervariante zur Verfügung.
Der KohleStock soll wohl rel. schwierig zu fixieren sein (und gerne mal umfallen, wird gemunkelt)
Gute Frage, ich hätte die zugrundeliegende "Problematik" eingangs beschreiben sollen: Mit dem Stimmstock habe ich keine offensichtlichen Probleme, bzw. ich
habe nicht die Hörerfahrung um das genauer definieren zu können...Mein Bass ist relativ leise und klingt im offenen D und G ein wenig bedeckt.
Mein Wunsch ist es jedenfalls, den gezupften Bass zunächst mal lauter zu haben, und dann höhenreicher. Meine laienhafte Idee ist es mit dem Stimmstock und der Brücke aus Carbon Schwingungsverluste verringern zu können. Die versacken dann nicht im Holz (von Stimme und Brücke, sehr vereinfacht dargestellt), sondern werden voll auf die Decke(n) übertragen,oder irgendwie so...
@Claudio: Mein Instrument ist in der Tat ein halbmassiver Bass, den ich vor dem Kauf mit einem Vollmassiven des gleichen Herstellers vergleichen konnte. Der Klang
von Letzterem gefiel deutlich besser, überstieg aber meinen Etat und stand nicht als Linkshändervariante zur Verfügung.
Der KohleStock soll wohl rel. schwierig zu fixieren sein (und gerne mal umfallen, wird gemunkelt)
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
Nach meinem Empfinden hast du da eine sehr auf Vermutungen basierende Sichtweise.
Ich würde bevor ich solche Experimente durchführe das Teil einfach mal zu einem Geigenbauer bringen und den machen lassen. Neue Saiten (z.B. Spirocores light), evtl. was am Saitenhalter machen und falls Stimmstock oder Steg dann reicht auch was aus Holz.
Liebgruß - Felix
Ich würde bevor ich solche Experimente durchführe das Teil einfach mal zu einem Geigenbauer bringen und den machen lassen. Neue Saiten (z.B. Spirocores light), evtl. was am Saitenhalter machen und falls Stimmstock oder Steg dann reicht auch was aus Holz.
Liebgruß - Felix
claudio
Geizhals und Resteverwerter, investiert in Tomaten
Ciao @metulsky
ich gebe da @f_luxus vollständig recht. Es ist erstaunlich, was wenige mm bis cm bei der Lage des Stimmstocks im Sound ausmachen. Ein guter Geigenbauer macht so eine Einstelung in nullkommahü.
Gruss
claudio
ich gebe da @f_luxus vollständig recht. Es ist erstaunlich, was wenige mm bis cm bei der Lage des Stimmstocks im Sound ausmachen. Ein guter Geigenbauer macht so eine Einstelung in nullkommahü.
Gruss
claudio
Also ich habe immer noch nicht viel mehr eigene Erfahrungen zur gestellten Frage, aber ich habe mich in der Zwischenzeit mal mit einem Geigen/Kontrabassbauer über "Anima Nova" unterhalten, der die auch einbaut und bin seitdem nicht mehr so sicher, ob das Ding nicht doch eine interessante Variante zumindest für einige Bässe sein kann. Das Fixieren ist wohl nicht das Problem, wenn man die richtige Länge ermittelt und eingestellt hat und gerade die Anpassung der Stimmstocklänge ist ja bei der Anima Nova sehr variabel und scheint sich zumindest relativ häufig stark bemerkbar zu machen.... Ich grüble noch mal neu...
Habe es leider noch nicht testen können, nach Aussage meines Bassbauers nicht besser oder schlechter, nur anders. Die Position ist entscheidender. Wichtig bei Holz ist das es nicht zu schwer ist.
Wichtigere Faktoren:
Saiten (!!!)
Saitenhalter (gerade oder geschwungen, Gewicht ganz entscheidend)
Steg (Form und Gewicht ist sehr entscheidend)
Saitenaufhängung und Winkel (Druck der Saiten auf die Decke)
Gewichtsverhältnis Stachel - Schnecke (schwerer Stachel bringt Tiefe, schwere Schnecke Höhen. Da letzteres schwer zu verändern ist mal mit Holzstacheln experimentieren. Hab ich bei meinem Studiumsbass fürs klassische Solospiel gemacht und das Ergebnis was überragend. Nach dem Studium wieder ein schwerer Stachel und schon gings wieder zurück Richtung Tiefe)
Grüße Hen
Wichtigere Faktoren:
Saiten (!!!)
Saitenhalter (gerade oder geschwungen, Gewicht ganz entscheidend)
Steg (Form und Gewicht ist sehr entscheidend)
Saitenaufhängung und Winkel (Druck der Saiten auf die Decke)
Gewichtsverhältnis Stachel - Schnecke (schwerer Stachel bringt Tiefe, schwere Schnecke Höhen. Da letzteres schwer zu verändern ist mal mit Holzstacheln experimentieren. Hab ich bei meinem Studiumsbass fürs klassische Solospiel gemacht und das Ergebnis was überragend. Nach dem Studium wieder ein schwerer Stachel und schon gings wieder zurück Richtung Tiefe)
Grüße Hen
dreizehnbass
baut....
Kohlefaser hat doch keine Eigendämpfung. Hm, der Steg müsste ganz speziell gemacht sein.
Klugscheißmodus ein:
Der Steg ist ein akustischer Impedanzwandler zwischen den oszillierenden Saiten und dem resonierendem Koprus. Ein verdammt wichtiges Bauteil also.
Beim Kohlefaser Stimmstock stelle ich mir die Flächenanpassung zwischen der 3 dimensionalen Decken und Bodenwölbung schwierig vor. Gut es gibt auch Bässe mit flachen Böden.
Habe auch schon verstellbare Carbon Stimmstöcke geshen die sich mit Gelenken an die Wölbungen
halbwegs anpassen. Aber die sind doch schwerer als ein leichtes stück Fichte oder?
Ich persölnich finde Kohlefaser nicht nur leblos im Klang sondern ist es auch noch giftig in der
Verabeitung. Ne mag ich nicht
lila_neu_73207
die nur selten hier ist.
oh. wieder was gelernt.sondern ist es auch noch giftig in der
Verabeitung. Ne mag ich nicht
basskontra
Active Member
Die beste Möglichkeit, deinen Sound für 600 Euro zu verbessern, ist ein Investment in Unterricht! Du solltest so in etwa 10-15 Stunden dafür ergattern können, und wenn du schön fleißig übst, weißt du in einem halben Jahr, dass ein guter Steg nicht ab Werk gemacht werden kann (ein guter Stimmstock eigentlich auch nicht ..), die Veränderung der Position der Stimme oft mehr bringt als der Kauf eines neuen Instrumentes und die Möglichkeiten, Scheiße als Schokolade oder Luft als des Kaisers neue Kleider zu verkaufen nahezu unbegrenzt sind.
Ich bin b.t.w. kein Gegner von Carbon im Instrumentenbau, ich habe eine Zeit lang einen Carbonbass gespielt mit, ACHTUNG: Griffbrett aus Ebenholz, handgeschnitztem Platanensteg und Stimmstock aus Fichte. Man könnte auch sagen: die nach der Decke 3 nächstwichtigen Komponenten waren traditioneller Art.
Ich bin b.t.w. kein Gegner von Carbon im Instrumentenbau, ich habe eine Zeit lang einen Carbonbass gespielt mit, ACHTUNG: Griffbrett aus Ebenholz, handgeschnitztem Platanensteg und Stimmstock aus Fichte. Man könnte auch sagen: die nach der Decke 3 nächstwichtigen Komponenten waren traditioneller Art.
was noch nicht dagegen spricht, es auch mal "umgekehrt" zu versuchen...
Kohlefaser hat doch keine Eigendämpfung. Hm, der Steg müsste ganz speziell gemacht sein.
Klugscheißmodus ein:
Der Steg ist ein akustischer Impedanzwandler zwischen den oszillierenden Saiten und dem resonierendem Koprus. Ein verdammt wichtiges Bauteil also.
Beim Kohlefaser Stimmstock stelle ich mir die Flächenanpassung zwischen der 3 dimensionalen Decken und Bodenwölbung schwierig vor. Gut es gibt auch Bässe mit flachen Böden.
Habe auch schon verstellbare Carbon Stimmstöcke geshen die sich mit Gelenken an die Wölbungen
halbwegs anpassen. Aber die sind doch schwerer als ein leichtes stück Fichte oder?
Ich persölnich finde Kohlefaser nicht nur leblos im Klang sondern ist es auch noch giftig in der
Verabeitung. Ne mag ich nicht
Holzstäube aller Art sind nun auch nicht gerade gesundheitsfördernd, wobei man noch nicht mal an Ebenholz oder ähnliches denken muss...
Und nach den Erfahrungen des oben erwähnten Geigenbauers soll die Anpassung und gerade die Längeneinstellung (auch an verschiedenen Positionen) der große Vorteil sein
basskontra
Active Member
was noch nicht dagegen spricht, es auch mal "umgekehrt" zu versuchen...
Richtig! Ich hatte vergessen, dazuzuschreiben, dass die Variante mit Ebenholzgriffbrett, Platanensteg und Fichtenstimmstock die Zweite war. Die erste Version hatte alles aus Carbonfaser ...
dreizehnbass
baut....
Holzstäube aller Art sind nun auch nicht gerade gesundheitsfördernd, wobei man noch nicht mal an Ebenholz oder ähnliches denken muss...
Und nach den Erfahrungen des oben erwähnten Geigenbauers soll die Anpassung und gerade die Längeneinstellung (auch an verschiedenen Positionen) der große Vorteil sein
Längen Anpassung ist nicht alles. Ganz wichtig ist die Anpassung der Kontaktflächen. Sonst wird mal ein Stimmfutter fällig. Das ist dann richtig teuer. Holzstäube sind alle mehr oder weniger giftig. Aber Kohlefaserstaub ist richtig krebserregend und Epoxy auch.
dreizehnbass
baut....
aber gerade die Anpassung der Kontaktflächen scheint mir für mein "Nicht-Geigenbauer-Laienverständnis" bei der Anima Nova doch ziemlich elegant und wirksam gelöst zu sein!?!?!
Die Fläche ist immer etwas anders je nachdem wo der Stimmstock steht.
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