Bünde - Material und Abmessungen

[groovling]

Hallo!

Ich habe mal wieder eine dumme Frage wegen meinem Warmoth Jazzbass.

Die Necks sind bei Warmoth unbundiert, man kann sich also seine Bünde noch selber aussuchen. Nun bin ich mir aber nicht sicher.

Ich hätte gerne ein Spielgefühl das sehr nah am wirklichen Fender liegt. Was für Bünde verwendet Fender? Jumbo? Medium Jumbo?

Und desweiteren: für 20$ extra benutzen sie zum bundieren Stainless Steel Bunddraht. Der ist wahrscheinlich härter als herkömmlicher, weswegen er sich nicht so schnell abnutzt. Aber:
1. Lohnt sich das wirklich? Wie viel mehr halten die dann aus? und
2. Klingen härtere Bundstäbe dann auch härter? Oder verändert sich der Sound nicht merklich?

vielen Dank!

mfg, groove

 

[Jerry Fretless]

Zum Klang kann ich mangels Erfahrung leider nichts sagen, aber zur Werkstofftechnik.

Daß St.St.-Bünde härter sind als Messing oder Neusilber-Bünde muß gar nicht sein, soweit ich's von den Stoffwerten her kenne, zumindest wenn wir hier von normalen austenitischen rostfreien Edelstählen reden. Nur sind diese Stähle um Welten schlechter zu bearbeiten als Messing und Co. Ich würd dafür noch viel mehr Aufpreis verlangen .
Was ich aber noch entscheidender finde ist, daß St.St.(-Saiten) auf St.St.(-Bünden) erfahrungsgemäß eine sehr ungünstige Reibpaarung ist, und ein bisschen reibt's ja immer. Messing und verwandte Legierungen haben da bessere Gleiteigenschaften, und ich könnt mir vorstellen, daß der Verschleiß hier eher geringer oder zumindest vergleichbar ist.
Mit Nickelsaiten dürfte sich's weniger stark auswirken, die sind vom Material her wieder etwas weicher.

Also wenn ich die Wahl hätte zwischen St.St.-Bünden gegen Aufpreis und normalen ohne Aufpreis, würd ich klar die normalen nehmen. Es sei denn es hätte deutliche andere Vorteile, die ich nicht bedacht habe. Vielleicht hat jemand Erfahrungen damit.

Achso, ja. Manche Messingbünde können mit der Zeit anlaufen, z.B. die Warwick'schen Glockenmessingbünde - die aber wiederum sehr hart sind. Neusilberbünde bleiben i.d.R. blank. Edelstahl eben auch - wem's darauf sehr ankommt.

Gruß, Jerry

Edith meint zu den Abmessungen:
K.A. was welche 7er drauf haben, da gibt's hier andere Experten.
Aber grundsätzlich fände ich sehr dünne schmale Bünde mal sehr interessant, wegen der genaueren Intonation und wegen dem wahrscheinlich angenehmeren Greifgefühl. Z.B. Banjo- oder Mandolin-Size, wie sie Dingwall verwendet. Die haben halt den Nachteil, daß man sie sehr sorgfältig aufbringen und abrichten muß und daß sie etwas schneller verschleißen. Die Maße machen da meiner Einschätzung mehr aus, als das Material. Sind aber nur theoretische Überlegungen, selber hab ich nur Bäße mit Medium- bis Jumbo-Bünden - gibt ja kaum was anderes.

 

[groovling]

ok, vielen Dank Jerry! Ich denke, dank deiner Ausführungen kann ich mich guten Gewissens auf herkömmlichen Bunddraht verlassen, ohne das Gefühl haben zu müssen was verpasst zu haben

Ich habe jetzt mal in Erfahrung gebracht dass die American Deluxe-Jazzbässe (für mich persönlich sehr schön zu spielen) mit Mediumjumbo Frets ausgestattet sind. Aber du hast recht, schmale Bündstäbe wären echt mal was anderes
Ich werd mir das Thema wohl nochmal ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen.

mit bestem Gruß, der groove

 

[Jerry Fretless]

Zum Material: Vielleicht hat ja auch noch jemand klangliche oder sonstige Erfahrungen, um das ganze zusätzlich abzurunden.

Zur Stärke: Hier schreibt Dingwall ein paar Sätze zu den von ihnen verwendeten Bünden: http://www.dingwallguitars.com/html/products_prima.html#frets

Gruß, Jerry