Bühnensound = PA-Sound

[downstroke]

Hallo Freunde der dicken Saiten,

am Wochenende hatten wir einen Auftritt mit Leihanlage, Leihmixer und Basser (also ich) und Mixer haben sich so gar nicht verstanden.

• der Bass war ihm zu laut
• die tiefen Frequenzen angeblich zu mulmig
• ...

Nur wenn ich meinen Bass so eingestellt hätte wie er es haben wollte, hätte ich mich auf der Bühne nicht mehr gehört und der Sound wäre einfach nur [].

Es gab also einen Kompromiss und keiner war so richtig glücklich.

Da wir "nur" eine Hobbyband sind mit maximal 4 Auftritten im Jahr, hab ich auch nicht so die Erfahrung, was die Abnahme vom Bass mit PA betrifft.

Mein Verstärker hat folgende Ausgänge:
• Balanced Direct, pre EQ
• line out, post EQ

Wie schließe ich denn meinen Amp an die PA an, damit der Mixer mich wieder mag [] und beide mit dem Sound zufrieden sind? Denn eigentlich sollte doch Bühnensound = PA-Sound sein, oder?

Bei diesem Auftritt sind wir direkt über den line out in die Stagebox.

Im Voraus schon mal vielen Dank für hoffentlich viele konstruktive Tipps!!!

 

[schletzi]

Äh.....war der mixer ein gitarrist?[ooo]

Auf der bühne ist es sowieso vielfach der fall dass man sich nicht ,oder nur sehr schlecht hört.
Vorallem auf kleinen bühnen ,wo`s richtig eng wird ist der PA sound meilenweit weg vom bühnensound.
Je nach raum oder bühne,ist der sound überall anders.

 

[Gustav Gargoyle]

Pre und Post EQ hat folgenden Unterschied:
Bei pre EQ wird das Signal direkt unverändert zum Mixer gebracht. Bei post kriegt der Mixer den Sound, den dein EQ schon verändert hat.
Bühnensound sollte IMO nicht unbedingt der PA-Sound sein, da das Publikum wahrscheinlich andere Ansprüche hat als du.
Also solltest du, wenn ein guter Mixer vorhanden ist, Pre EQ verwenden.
Greetz
Phil

 

[downstroke]

Besten Dank für eure schnellen Antworten,

das Problem ist doch aber auch, wenn ich den DI-Ausgang benutze sind auch alle Effekte weg, die ich über den Effekt-Loop einschleife. Ich habe da z.B. mein Zoom BFX-708 angeschlossen (hat mir der Händler so empfohlen!) und wenn ich da einen Sound auswählen würde, käme der bei der PA doch nicht an, oder?

Könnte man das Klangproblem beim DI-Ausgang mit einen zusätzlichen EQ zur Soundoptimierung zwischen AMP und PA lösen? Brauche ich dann noch eine zusätzliche DI-Box?

 

[basa333]

ist doch einfach: den bühnensound bestimmst DU und dem techniker kann er ziemlich egal sein - PA sound bestimmt der techniker und er kann DIR egal sein (zumindest dahingehend, als dass du ihn nur schwer bewerten kannst). du kannst aber jemanden deinen bass leihen, nur um ein paar töne zu spielen und sich auch den PA-sound anhören (erfahrungsgemäß lassen sich die tonleute aber nur selten reinqutaschen)

 

[Nymi]

Der Mixer sollte immer pre-EQ versorgt werden, damit er den Baß vernünftig in den Gesamtsound einfügen kann. Wenn Du Deine Effekte auch draußen hörbar machen möchtest, mußt Du sie vor den Amp-Eingang legen: Baß > Effekt > Amp.

 

[Hozzy]

so wie Nymi es sagt....

Effekte sind auch kein Problem...solange es post-EQ ist hat der Mischer sein Signal...das was Du Dir auf der Bühne einstellst ist dann das, was Du hören willst/musst

 

[TomM]

Hi Downstroke,

aus Deiner Beschreibung kann ich nicht erkennen, ob der Konflikt durch zu viel Bass entstanden ist, den Du Dir selbst auf der Bühne machst.

Für den Saal ist nun mal die PA nebst Tonkutscher zuständig. Ob der gut ist, sei dahingestellt. Du hast aber eh gar keine andere Wahl, als dem zu vertrauen. Darüber, wie es weiter hinten klingt, hast du oben keine Information.

Der klassische Fall ist nun, dass Du sowohl vom Pegel her als auch vom Sound für Dich selbst so viel produzierst, dass Deine eigene Backline, die ja eigentlich nur ein Bühnenmonitor sein soll, im Saal so laut kommt, dass es an der PA nichts mehr einzustellen gibt. Unangenehmerweise betrifft das grade besonders die tiefen Frequenzen. Die hast Du chronisch zu heftig, weil Du sie dicht bei nicht so laut hörst, im Saal hängt dann aber der Mulm unter der Decke.

Falls das so ist, wäre die schulbuchmässige Lösung
1) die Boxen möglichst geneigt auf Dein eigenes Ohr richten,
2) dann kannst du Deinen Pegel etwas reduzieren und hörst Dich immer noch,
3) weniger Bass reindrehen, als Du im Sound eigentlich haben willst, ergänzt der Mixer an der PA wieder.
4) die Kollegen sollten dann den Bass etwas mit in ihre Monitore bekommen.

Ich nehme manchmal meinen kleinen Übungscombo zusätzlich mit, schliesse den an Tuner out von der großen Kiste an und stelle das dem Drummer genau vor die Rübe. Kick und Snare von ihm kriege ich auch so mit...

Die anderen Hinweise auf DI, Pre-/Post-EQ und Effekte sind alle richtig, aber gegenüber dem Grundproblem "Bass-Bühnenlautstärke im Saal mehr als PA" zweitrangig.

 

[Nymi]

TomM hat völlig Recht - zunächst einmal mußt Du dafür Sorge tragen, daß Dein Bühnensound nicht zu laut ist; ansonsten ist jeder weitere Gedanke über die optimale Abnahme überflüssig!

 

[edel]

Zitat:Original erstellt von: Nymi

TomM hat völlig Recht - zunächst einmal mußt Du dafür Sorge tragen, daß Dein Bühnensound nicht zu laut ist; ansonsten ist jeder weitere Gedanke über die optimale Abnahme überflüssig!

kann denn der bühnensound zu laut sein??!? [][][]
schulligung. naja, back to topic; also wenn wir in kleineren clubs und so spielen wird mein bass garnich abgenommen, da kommt alles nur von meiner bassanlage. das reicht loggäh für bis zu ca. 100 nasen oder so, danach gehma erst über direct out ins pult. jau, und wir ham halt n guten eigenen mischer, der uns auch alle kennt. ist gold wert sowas, auch wenn ein eigener mischer kohle kostet und man selber weniger gage hat im endeffekt, der gig steht und fällt mitm soundmän...
greez
edel

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: edel

kann denn der bühnensound zu laut sein??!? [][][]

Klar doch!
Drummer und Gitten sind IMMER zu laut!

[][][]

 

[W.A.S.P.chen]

@ downstroke
Zum besseren Verständnis des Tontechnikers besorgst Du Dir am besten einen Sender oder ein langes Kabel und stellst Dich während des Soundchecks mal neben ihn. Dann wirst Du vielleicht merken, daß sich das ganze 10 m vor der Bühne anders anhört als 1m vor dem Amp. Ihr müßt Euch darüber klar werden, daß der beste Sound für´s Publikum nicht unbedingt den besten Sound auf der Bühne ergibt. Bässe brauchen Platz um sich zu entwickeln, also den Amp am besten in die letzte Ecke stellen, oder eben auf geilen Sound auf der Bühne verzichten können.

Andersrum sollte gegebenenfalls auch geklärt werden, ob das was Toni als "Mulm" bezeichnet, von der Band als "geile Wand" empfunden wird und gewollt ist.
Es ist immer nervig, wenn Techniker die Musik und den Sound einer Band nicht mögen und ihre privaten Klangvorlieben über das stellen, was der Band am besten bekäme.

 

[grand]

das ist beim bass eines der hauptprobleme. ich kenne fohler, für die ist bass = badewanne mit peak bei 4khz. alles andere klingt schlecht. die frage ist nicht nur die, ob der sound fürs publikum stimmt, sondern auch, ob der bandsound rüberkommt. was nutzt mir eine astrale klarheit z.b. im bass, wenns eigentlich rotzen soll? queens of the stone age dürfte di-pre-alles nicht funktionieren. über all das kann und muss man reden.

 

[TomM]

@W.A.S.P.chen
@grand

Das ist ja alles richtig, aber all das muss über FOH gezielt aufbereitet/gemischt/verstärkt werden. Wenn Du mit der eigenen Backline genau den Ton machst, den Du haben willst, hört das Publikum im Saal zwangsläufig garantiert was anderes, wenn Du das mit Power "an der PA vorbei" machst.

@Edel

Wenn die Räumlichkeiten klein sind und man keine entsprechende PA hat, oder anders gesagt, wenn es akustisch keine wirkliche Trennung zwischen Bühnensound und Saal gibt, dann macht die Backline den Bass auch für den Saal. Aber dann ist die Einstellung nach dem Klang im Saal zu richten, denn das Publikum soll Dich korrekt hören. Und der Klang ist in der Regel SEHR unterschiedlich von dem, was Du direkt vor Deinem Kasten wahrnimmst.

Konflikte zwischen dem Ohr des FOHlers und der Band stecken in der Natur der Sache. Dafür haben Professionals ja die eigene Crew dabei. Allerdings glaube ich, dass diese Frage auch unbegründet hochgespielt wird. Da gibts es allerhand allgemein gültige Regeln über richtigen Sound, die von den Musikern gerne mal mangels Wissen und Einsicht ignoriert werden. Bitte nicht falsch verstehen. Ich stehe auch auf der Seite der Musiker und nicht hinterm Pult. Aber wenn ich den FOH Mann kritisiere oder etwas von ihm will, muss ich wissen was die Regeln sind und was geht. Bekommt er das mit, wird er auch konstruktiv versuchen, meine Wünsche umzusetzten.

 

[grand]

Zitat:Original erstellt von: TomM

@W.A.S.P.chen
@grand

Das ist ja alles richtig, aber all das muss über FOH gezielt aufbereitet/gemischt/verstärkt werden. Wenn Du mit der eigenen Backline genau den Ton machst, den Du haben willst, hört das Publikum im Saal zwangsläufig garantiert was anderes, wenn Du das mit Power "an der PA vorbei" machst.

was hat das damit zu tun? keiner redet von "an der Pa vorbei". wofür hab ich sonst die backline außer für den sound? sonst könnt ich auch nen monitor verwenden, ist billiger.
einen röhrenverzerrer im siderack zu haben ist genauso ungewöhnlich wie ein speakersimulator.

 

[moonraker]

es scheint als haben hier wenige leut vertrauen zu ihren tonleuten....
und wenn das nicht da ist oder aufgebaut wird dann klappts sowieso nicht ...
und der tonmensch ist ein mitmusiker, ob ihrs wollt oder nicht.
ich bin beides und streit auch ab und zu mit ihen, aber meist kriegt mans gemeinsam ganz gut hin..
mfg, roland

 

[TomM]

Grand,

das ist kein Widerspruch. Wenn der benötigte Sound tatsächlich nur durch Deine Backline erzeugt werden kann, dann entspricht das in etwa dem Szenario bei der Gitarre. Dann gibts eben ein Mikro vor dem Kasten. Ist beim Bass natürlich nicht verboten, aber eher untypisch. Aber denk dran, bei der Gitarre steht dann oft auch nur irgend so ein Winz-Fender-Irgendwas oder so, der dann erst mit Mikro und PA auf Saalpegel befördert wird.

An der von mir aufgeworfenen Frage, ob die Bühnenlautstärke eventuell so groß war, dass die Power der Bass-Backline einen gezielten PA Mix unmöglich macht, ändert das aber nichts.

 

[downstroke]

... wieder ein naiver Basser weniger!!!

Besten Dank für eure Tips und Anregungen. Ich hab's verstanden: Bühnensound ist nicht PA-Sound!!!

Das Problem war vermutlich wirklich, dass mein Amp bzw. die komplette Backline für den kleinen Saal zu laut war. Aber wie das halt so ist mit den Gitarristen - sie können sich nie hören - und auch ein Basser hat das Recht zu hören was er spielt.

Wir werden an unserer Abstimmung arbeiten!

 

[grand]

und wozu hast du dann überhaupt nen Amp? Ein aktiver Monitor (Wedge) tuts in dem Fall doch auch.

 

[grand]

jo aber dann kauf dir doch was in wedgeform. das wäre konsequent und praktisch.