Bogenhaare schwarz/weiss? was spielt ihr?

Metalfist

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schnell und böse
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hello!

nachdem mein geba-bogen (50€ mit brasilholzstange, 4/4 grösse) nach 1 jahr der keil im frosch aus der metall-hülse rausgeflutscht ist und auch schon ziemlichen haarausfall hatte, hab ich auf anraten meine kbass-lehrers den bogen bei einer geigenbauerin reparieren lassen.

ursprünglich wollte ich mir einen neuen bogen organisieren. die stange ist aber komplett gerade (also, schon gekrummt, aber in der richtigen achse [;-)]), gewichtmässig sehr ausgewogen und liegt sehr gut in der hand.
eine gute substanz also für eine erfolgreiche reparatur (95€ für neubehaarung)...

nach etwas hin und her überlegen hab ich mich für schwarze haare entschieden, da ich mal gehört habe, dass diese länger halten, weil sie dicker sind.
klangmässig finde ich sie ein wenig mittiger. angeblich klingen sie auch ein wenig kratziger-jazziger.


so kann man aus einem billigen bogen einen guten, brauchbaren machen, nach dem motto "PIMP MY ARCO"
ich bin sehr zufrieden mit dieser investition.


PS:
 
Lösung
Joper
Schwarze sind in der Tat dicker und haben somit eine rauere Oberfläche, wodurch ein lauterer und (wie shcon gesagt) kratziger Ton auftritt.
Ich selber hab Mischbehaarung drauf. Allerdings ist mein KBass ziemlich laut, der wäre schon mit weißen Haaren eine Waffe. Ich werde aber vermutlich auch beim nächsten Mal nur schwarz draufhauen. Wie gesagt, lauter :-P
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achja:

ich hab gesehen, dass die geigenbauerin zum straffen der neubespannten haare (?) die haare über einer (petrolium-lampen-)Flamme kurz erhitzt hat. (ganz kurz in der flamme durchgezogen hat).

zuerst hab ich geglaubt, sie will meinen bogen ruinieren, aber dieses kurzzeitige erhitzen hat einen irren effekt! plötzlich waren alle haare perfekt gleich lange!!

eigentlich dachte ich immer das rosshaare wie alle haare immer aus horn bestehen und bei feuer bestialisch stinken und sofort verbrennen.
oder brennt so eine petroliumlampe besonders schwach und ist daher die hitze besser geeignet????

war auf jeden fall extremst interessant bei der arbeit (leider nur am ende) zuzusehen!!
 
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ich würde wirklich gerne einmal so einen geigenbauer workshop mitmachen!

aaaaaber, ich werde in bald eine klaviermanufaktur (fa. bösendorfer) besichtigen. auf das bin ich auch schon extrem gespannt... *freu*

ich werde euch danach natürlich auch berichten.
 
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ich habe weiße bogenhaare drauf, der bogen wurde schon über 2 (!) jahre nicht mehr behaart, da hatte ich mit dem bezug ziemlich glück.
die schwarzen haare klingen in der tat kratziger/rauher. wenn du im orchester ein ordentliches fundament legen musst, sind die schwarzen nicht schlecht, aber ich hatte noch nie das gefühl, dass meine weißen haare im orchester zu wenig klangfülle liefern würden - auch wenn ich als einziger bassist gespielt habe...
allerdings sind die weißen für cantilenen und solospiel besser geeignet, da muss man mit den schwarzen schon gewisse abstriche in kauf nehmen, alles in allem sind mir also die weißen lieber...

btw.: letztes jahr gabs bei der aes auch eine tour zur bösendorfer fabrik, da konnte ich allerdings nicht mit, weil da eine freundin von mir schneller war! aber das gönne ich ihr, immerhin ist sie pianistin und sie hat mir einen original bösendorfer hammer mitgebracht!*gg*

einem geigenbauer würd ich aber auch gern mal über die schulter schauen...

btw2: wo hast du den bogen behaaren lassen?
 
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Hast Du die neuen Haare in der Zwischenzeit schon drauf? Ich habe die weissen durch schwarze ersetzt. Die Oberflächge hat etwas grössre Schuppen (unter dem Mikroskop) und sie hängen deshalb etwas stärker an den Saiten an. Aber Achtung, die Unterschiede sind nicht gross und überhaupt nur da, wenn Du auch die Originalfarbe siehst und nicht gefärbte oder gebleichte Haare kaufst. Das ist oft bei weissen der Fall, weil sie die Gesuchtesten sind. Durch das Bleichen werden sie jedoch geschwächt und halten weniger lange.
 
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Das Haften des Bogens an der Saite hat nichts mit der Zahl oder der Größe der Schuppen zu tun. Die Haftung kommt ausschließlich durchs Kolophonium zustande. Der relevante Unterschied zwischen den Haare liegt im Aufbau. Wie das ganz genau funktioniert kann ich dir leider nicht mehr sagen, das habe ich leider vergessen....[ooo]
Aber wenn du dir einen einkolophonierten Bogen unter einem Mikroskop ansiehst, dann wirst du feststellen, dass nicht eine Schuppe mehr zu sehen ist. Außerdem: hast du schon einmal einen frisch bespannten Bogen ausprobiert? Du bekommst keinen Ton aus dem Instrument heraus, und wenn da noch so viele Schuppen drauf sind.
 
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Zitat:Original erstellt von: bassatuba

Hast Du die neuen Haare in der Zwischenzeit schon drauf?
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ja, hab ich! und zwar schwarze!

ich bin mit der neubehaarung echt zufrieden! hat sich echt gelohnt.

ich habe den eindruck, dass die schwarzen haare ein wenig dicker sind, als helle...

(bei menschen ist dass ja auch so, dass helle haare dünner sind als dunkle - dafür aber blonde menschen meist viel mehr haare haben als dunkelhaarige)


der klang sit auf jeden fall sehr gut, und der bogen spricht gut an.
 
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Schwarze sind in der Tat dicker und haben somit eine rauere Oberfläche, wodurch ein lauterer und (wie shcon gesagt) kratziger Ton auftritt.
Ich selber hab Mischbehaarung drauf. Allerdings ist mein KBass ziemlich laut, der wäre schon mit weißen Haaren eine Waffe. Ich werde aber vermutlich auch beim nächsten Mal nur schwarz draufhauen. Wie gesagt, lauter :-P
 
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Zitat von Sascha "Das Haften des Bogens an der Saite hat nichts mit der Zahl oder der Größe der Schuppen zu tun. Die Haftung kommt ausschließlich durchs Kolophonium zustande."

Klar hat das Haften des Bogens mit den Schuppen zu tun, denn das Kolophonium haftet an diesen und nicht am glatten Haar. Einen abgespielten Bogen (einen mit glattem Haar) kannst Du lange mit Kolophonium einstreichen, es bleibt schlecht bis gar nicht auf dem Haar und der Bogen gleitet über die Saiten ohne diese zu genügend anzuregen.
Der frisch bespannte Bogen muss sorgfältig und ausgiebig zuerst mit Kolophonuim eingestrichen werden, sonst tönt er kaum.
 
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naja, ein abgenudelter bezug ist nicht das maß aller dinge, außerdem ist es klar, dass alte haare nicht mehr so gut haften, darum wechselt man die bezüge ja auch.
es ging aber eigentlich um neue bezüge, und da sind in jedem fall genug schuppen da (solang man nicht beschissen wird *g*), dass das kolophionum haftet. dann haben die schuppen keinen direkten einfluss auf die haftung des bogens an den saiten. das ist dann die sache des kolophoniums.

und was man machen muss, dass ein haarbezug so abgenudelt ist, dass kaum kolophonium haften bleibt, möcht ich mir gar nicht erst vorstellen...meiner kam ende 2006 [edit: sorry, das war ende 2005] auf den bogen drauf, weißes, ungebleichtes haar, sollte also vergleichsweise weniger schuppen gehabt haben; relativ viel gespielt aber trotzdem pappt das kolo noch drauf, und mein bass spricht nicht ganz ideal an (hab ich damals eigentlich zum pizzen gekauft), und es kommen trotzdem noch gute töne raus...
 
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Übrigens wurde beim Haare ausgleichen vom Geigenbauer keine Petroliumlampe genommen (wie oben angegeben), sondern eine Spirituslampe. Petrolium hinterläßt Russspuren, was bei weißen Haaren Spuren hinterläßt und auch spielerisch die Bogenhaare negativ beeinflussen würde. Spiritus verbrennt rückstandsfrei und kommt beim Bogenhaare ausgleichen zum Einsatz.
Da Haare dehnfähig sind, bzw. unter Hitze sich zusammenziehen, bekommt man durch das Erhitzen mit der Flamme eine gleichmäßige Bogenbehaarung hin.
Gruß
C.Adam
www.geigenbau.com
 
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Zitat:Original erstellt von: Geigenbauer

Übrigens wurde beim Haare ausgleichen vom Geigenbauer keine Petroliumlampe genommen (wie oben angegeben), sondern eine Spirituslampe. Petrolium hinterläßt Russspuren, was bei weißen Haaren Spuren hinterläßt und auch spielerisch die Bogenhaare negativ beeinflussen würde. Spiritus verbrennt rückstandsfrei und kommt beim Bogenhaare ausgleichen zum Einsatz.
Da Haare dehnfähig sind, bzw. unter Hitze sich zusammenziehen, bekommt man durch das Erhitzen mit der Flamme eine gleichmäßige Bogenbehaarung hin.
Gruß
C.Adam
www.geigenbau.com
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aaahhh!! danke für info.
dann ist eh so wie ich vermutet habe mit dem zusammenziehen!
petroliumlampe war nur geraten [:-)].

ich dachte mir nur "was macht die frau da mit meinem neu behaarten bogen???"

PS: die homepage ist ja spitzenklasse!!!!
extrem informativ, detailiert und interessant geschrieben.
daumen hoch!!!
[:-P][:-)]
 
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ich hab nochmal nachgefrag wegen der haftung und es ist so: bei der betrachtung eines frischen und abgespielten bezuges (beim bespannen des bogens wurden wenige haare verschont und zu vergleichszwecken aufgehoben) unter dem mikroskop lässt sich erkennen, dass praktisch kein unterschied in beschaffenheit der haaroberfläche zu erkennen ist.
 
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Zitat:Original erstellt von: Sascha

ich hab nochmal nachgefrag wegen der haftung und es ist so: bei der betrachtung eines frischen und abgespielten bezuges (beim bespannen des bogens wurden wenige haare verschont und zu vergleichszwecken aufgehoben) unter dem mikroskop lässt sich erkennen, dass praktisch kein unterschied in beschaffenheit der haaroberfläche zu erkennen ist.
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hmm, ich glaub dir das auf wort...

aber warum macht es aber überhaupt sinn, gelegentlich dem bezug zu wechseln???
 
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