Bassking von 1963, was beachten?

[Windsurfer1982]

Hi zusammen,
mein Vater hat am letzten Sonntag einen Bassking, 1. Modell, vermacht bekommen. Gibt es zur Benutzung irgendwelche Dinge die man unbedingt beachten sollte?
Er hat wohl die letzten 10 Jahre ungenutzt in einem Keller gestanden.

Gruß Thomas

 

[LoveHunter]

die größte schwierigkeit die ich mit dem amp hatte war ihr zu öffnen aber wenn mans mal weiß

 

[victor9000]

Was nach so langer Nicht-Inbetriebnahme gut passieren kann, ist, daß Dir nach ein paar Stunden Betrieb die Netzteil-Kondensatoren um die Ohren fliegen oder sich mit einem Rauchwölkchen verabschieden.
Die sind allerdings noch ganz gut zu kriegen und leicht getauscht. Schwieriger wirds, wenn die gelben Kondensatoren auf der Platine mit den Potis hin sind, das ist eine ziemliche Sucherei, am besten tauscht man alle Kondensatoren gegen moderne Typen aus.
Wenn Du ein Schaltbild brauchst, bitte melden.

 

[JimmyZee]

Da kann ich mich nur anschließen. Kondensatoren sind in der Regel vom Hersteller mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 10-15 Jahren angegeben. Da zeigt sich zwar aus der Erfahrung, dass die meisten weit über dem Durchschnitt liegen, aber bei solch alten Geräten sind sie irgendwann einfach mal dran. Empfehlung: Austauschen, oder am Besten den Service einer seriösen Fachwerkstatt in Anspruch nehmen. (Sowas solls noch geben . . .)

 

[Windsurfer1982]

Hi,
also ich wa heute in nem Fachgeschäft und habe nachgefragt, was die mir empfehlen würden. Da die für eine Überholung zwischen 300 und 500€ berechnen würden, haben sie mir geraten das Geld nur dann zu investieren, wenn mir viel an dem Verstärker läge.
Ich möchte ihn im Prinzip schon spielen, allerdings wird er für Auftritte nicht reichen, und somit nur zuhause zum Einsatz kommen. Deshalb habe ich ihn erstaml wieder mitgenommen.
Mir würde gesagt, dass ich ihn auch ruhig erstmal benutzen könne, da er ja funktioniert.
Ich habe ihn grade mal aufgeschraubt und reingeguckt. Scheint ja recht übersichtlich zu sein.
Meine Frage wäre jetzt ob/was man da selnber austauschen kann. Löten und Fingerstitzengefühl sollten kein Problem sein, da ich Uhrmacher/Optiker mit etwas Löterfahrung bin.
Die Röhren sind ja eh zum Stecken, sollte man die tauschen? Wenn ja, alle?
Und wo finde ich die Kondensatoren des Netzteils die ja mal ausgetauscht werden sollen? Wenn das die sind, die ich vermute müßten die wohl ausgelötet werden, oder lieg ich da falsch?
Außerdem "knacken" sämtlich Potis? Wie kann ich das beheben? Müssen die dazu ausgebaut (ausgelötet?) werden?
Fragen über Fragen..

Hier gibt's Fotos!
http://www.gmx.de/mc/kyAmbuqu31FAYcLD2fIDel1tVwD6oP

Wünsch euch schonmal ein schönes Wochenende
Thomas

 

[JimmyZee]

Also die Röhren würde ich erstmal drinlassen, solange sie funktionieren. Den Preis, den Dir das Fachgeschäft genannt hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich weiß aus Erfahrung mit meinem Bass- und Amp-Doctor, dass man sowas (abhängig vom Preis der Bauelemente) für durchaus 50-150 Euro hinkriegt. Diese Preisansage kam wohl mehr aus der Abteilung "Auftrags-Abwehr", oder aber, sie wollten Dir lieber 'nen Neuen verkaufen. . .

Als erstes würde ich mir an Deiner Stelle die Sieb-Elkos vom Netzteil vornehmen. Erfahrungsgemäß sind das die Ersten, die die Hufe hochreissen, weil sich dass Elektrolyt nach sovielen Jahren einfach verflüchtigt hat/verdunstet ist. Wenn du die ersetzt hast, bist du schonmal auf der sicheren Seite. Der Rest kann nicht mehr so einen hohen Schaden verursachen.
Gut sortierte Bauelemente-Shops findest du bei Conrad oder Reichelt-Elektronik im Netz. Schau nach, welche genauen Werte du brauchst. Am besten auf einem Schaltplan. Victor9000 hatte Dir's ja angeboten (den Schaltplan), s.o. Schreib ihm doch mal 'ne PN.

Gutes Gelingen!

Edith: http://www1.conrad.de/scripts/wgate..._S_BROWSE&direkt_aufriss_area=SHOP_AREA_17428

http://www.reichelt.de/?;ACTION=2;L...wQARoAABiNfXg88c1ae4a75de46ded92aeb8593f07f58

 

[jogurt]

@ The Bass

Ist der klangliche Unterschied zwischen dem Bassman 100 und dem 135er sehr gross, oder ist es einfach ein Leistungsunterschied?

Gruss Jogurt

 

[jogurt]

Danke.
Ich habe ungenau gefragt. Ich besitze den Fender Bassman 100. Mich "stört" an meinem Bassamp, dass er dem Sound meiner Instrumente einen Stempel aufdrückt. Am besten klingt der Amp mit dem Jazzbass, bei den anderen beiden (MM und G&L) kommen die Soundunterschiede nicht so stark zum Ausdruck wie auf dem GK oder dem SWR.
Ich liebäugele (auch auf Grund dieses Forums) mit einem Weber, aber mein Budget wird das in nächster Zeit nicht zulassen.

Es grüsst

Jogurt

 

[Windsurfer1982]

@ JimmyZee: Ja den Schaltplan hab ich mir schicken lassen und auch einigermaßen verstanden. Hast du die Fotos gesehen? was sind die Netzteil-elkos? Sind das diese beiden grauen Zylinder wo 32+32µF draufsteht?

Gruß Thomas

 

[mucbass56]

also bei Bassking sind meist als 1. die Netzteilelkos fällig (gibts aber noch zu günstigen Preisen), als nächstes die Koppel-C's und den Elko der neg. Gittervorspannung.
Bei dder 127er Serie (nur eine Vorstufenbröhre für alle 3 Kanäle) istt es zweckmäßig, die beiden Mikro-Eingänge "abzuhängen", dann kommt wenigstens der Baß gut.

 

[qolume]

@mucbass56: gib doch dem Windsurfer ne klarere Anleitung... scheint, als hättest es im Griff, aber ein paar Detailinfos wären warscheinlich von dir aus noch drin.. Er ist ja schliesslich Uhrmacher und nicht Elektroniker...

Edith sagt grad: Ja, Elkos sind (meist) Zylinder! Ob sie grau sind oder nicht... aber wenn da uF (sorry, hab das mikro-Zeichen da nicht) also MikroFarad drauf steht dann ist es ein Kondensor und du hast wohl die richtigen erwischt, zu 99%!

 

[mucbass56]

Sorry daß ich erst jetzt wieder antworte....bin zeitweise berufl. arg im Stress.

ja die grauen Metallbecher nahe am Netztrafo im Bassking das sind die Netzteilelkos.
Ich hab's leicht , ich kaufe in München beim Bürklin ein, uind da habe ich genau die passenden gefunden; vollisoliertes Gehäuse, passen mechanisch, also ist das die leichteste Übung.
Übrigens: wen's interessiert: für meinen BV 60 habe ich EL 34 gekauft-- beim Bürklin und siehe da: es waren JJ-Röhren, also feine Qualität.

Übrigens: beim Bassking ist es nicht sooo schlimm, wenn was nicht in Ordnung sein sollte: der Netztrafo hat auch für die Hochspannungsabteilung eine eigene Sicherung. Aber es ginbt einen billigen Trick: wenn man scih nicht sicher ist, ob die "Kiste" noch heil ist, einfach in die Zuleitung in Reihe eine 220V, ca. 40 oder auch 100W Glühlampe schalten. Falls ein böser Kurzschluß vorliegt, leuchtet die, aber dem Amp passiert nix!!
Besser und schöner ist natürlich ein Regel-Trenntrafo!!

Falls es noch Fragen zum Bassking gibt: ich helfe Euch gerne, habe selbst erst wieder einen neu resaturiert.

Norbert