Bass aus Multiplex

[thehog]

Über die Bassnews bin ich auf eine Holländische Seite gekommen.
Dort wurde mal ein Bass verkauft der komplett (bis aufs Griffbrett) aus Multiplex herrgestellt wurde.
http://www.bas-extravaganza.nl/?page=bassen&BassenID=25

ich bin die ganze zeit am überlegen wie das wohl klingen mag.
hat vielleicht wer eine ahnung, weil es wäre sicherlich mal interessan das als eigenes projekt zu veruschen.

 

[allerbässt]

Gehört habe ich so ein Teil (leider) noch nicht. Aber wenn ich mir die z.T. aufwendigen Sandwichbauweisen einiger anderer (Nobel-)Bässe so anschaue, liegt ein Multiplexbass davon auch nicht soo weit entfernt.
Gut, es sind ein paar schichten weniger, aber von "naturwgewachsenem" Holz kann bei [url="http://www.warwick.de/tools/load.php?id=00000071693&width=760&quality=80&bg=15141A"]dem[/url] auch nicht mehr die Rede sein

 

[b.l.s.]

kann mir nicht so recht vorstellen, dass das holz schwingen kann...
wie auch?
ich lass mich gern eines besseren belehren, nur - wie gesagt/geschrieben - vorstellen kann ich es mir nicht und ich persönlich würds auch nicht probieren...
tonholz ist tonholz, und wenn es schwingen kann klingt es und ich höre nicht nur pickups und elektronik...
ist nur meine meinung dazu...
gürße,
stevie

 

[allerbässt]

Öh, vielleich bin ich ja auf dem falschen Dampfer, aber ist es nicht so, dass das "Holz" auch gar nicht schwingen soll? Die Saiten sollen schwingen und sonst nix! Das ist u.a. doch auch der Grund, warum einige Firmen mit Kunststoffen als Korpusmaterial experimentieren/experimentiert haben (z.B. Steinberger, Basslab u.s.w.)?!?[ooo]

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: allerbest

Öh, vielleich bin ich ja auf dem falschen Dampfer, aber ist es nicht so, dass das "Holz" auch gar nicht schwingen soll? Die Saiten sollen schwingen und sonst nix! Das ist u.a. doch auch der Grund, warum einige Firmen mit Kunststoffen als Korpusmaterial experimentieren/experimentiert haben (z.B. Steinberger, Basslab u.s.w.)?!?[ooo]

Nope!

Der Basssound lebt ja davon das verschiedene Hölzer verschiedene Resonanzfrequenzen haben und damit die Saitenschwingungen verändern!

So niommt ja das Holz einfluss auf den Klang!

 

[allerbässt]

Das meinte ich nicht. Selbstverständlich ändern unterschiedliche Hölzer das Klangbild, nur dürfen die Hölzer nicht allzu sehr mitschwingen. Dann geht die Saitenschwingungsenergie zu schnell verloren und das wars dann mit dem langen Sustain.

 

[airbagger]

Zitat:Original erstellt von: allerbest

Das meinte ich nicht. Selbstverständlich ändern unterschiedliche Hölzer das Klangbild, nur dürfen die Hölzer nicht allzu sehr mitschwingen. Dann geht die Saitenschwingungsenergie zu schnell verloren und das wars dann mit dem langen Sustain.

Ausserdem produziert das Mitschwingen des Holzes, insbesondere am Hals, die eigentlich recht unbeliebten Dead Spots

 

[victor9000]

Es ist ja nicht so, daß Sperrholz gleich Sperrholz ist. Wenn harte mit weichen Hölzern verleimt werden, dämpft das die Schwingung, weil das Weichholz sie 'auffrisst'.
Man kann auch verschiedenste Hartholz-Arten verleimen und 'sperren' und bekommt einen extrem harten und verwindungsfreien Body / Hals, was gerade bei Bässen mit durchgehenden Hälsen oft gemacht wird.
Zum 'Schwingen' des Holzes: Schwingt ein Solid-Body stark mit, leidet das Sustain darunter und es gibt viele Auslöschungen im Frequenz-Spektrum. Das passiert bei weicheren Hölzern wie z.B. Fichte, weshalb sie bei Resonanzkorpus-Instrumenten gerne verwendet werden, da ist Schwingen gefragt. Aus diesem Grund verwendet man möglichst harte Bodies und legt die Resonanzfrequenzen damit hoch in einen Bereich, der den Bassound nicht stört. Den 'Charakter' eines Holzes machen die je nach Holzart verbleibenden mehr oder minder starken Auslöschungen der Schwingung aus.
Aus o.g. Gründen kann also ein Hartholz-Multiplex Bass sehr gut klingen. Mein Bruder hat eine alte Meazzi-Gitarre aus Mahagoni/Ahorn Sperrholz, die m.E. sehr gut klingt und auch Hoyer hat qualitativ sehr hochwertige Sperrhölzer für Gitarren und Bässe verwendet (der Hals des Taurus Bass besteht meines Wissens z.B. aus gesperrtem Holz).

 

[allerbässt]

Obwohl "Hartholz-Multiplex" fast schon doppelt gemoppelt ist. (Nur mal so nebenbei).

 

[victor9000]

Zitat:Original erstellt von: allerbest

Obwohl "Hartholz-Multiplex" fast schon doppelt gemoppelt ist. (Nur mal so nebenbei).

Das kann man so nicht sagen.
Wie ich schon schrieb, hängt es bei Multiplex von den verwendeten Holzarten ab, die nicht unbedingt hart sein müssen. Oft werden weiche Hölzer oder Epoxyd-Schichten mit eingebaut, um die Elastizität zu erhöhen oder Schwingungen zu dämpfen, wie z.B. im Flugzeug- und Bootsbau oder bei Böden und im Boxenbau.
Normales Multiplex besteht deshalb auch zu großen Teilen aus Harzen und Leimen. Die Holz-Schichten sind i.d.R. 0,3-2 mm dick.
Der 'Multiplex'-Bass um den es hier geht, besteht aus viel dickeren Platten und enthält demzufolge viel weniger Leimanteil. Deshalb ist er nicht mit 'echtem' Multiplex vergleichbar, und wird nur mittels des gleichen technischen Verfahrens, nämlich 'gesperrt' hergestellt, das wars dann aber auch an Gemeinsamkeiten.

 

[BassManni_neu_16291]

Zitat:Original erstellt von: victor9000

Zitat:Original erstellt von: allerbest

Obwohl "Hartholz-Multiplex" fast schon doppelt gemoppelt ist. (Nur mal so nebenbei).

Das kann man so nicht sagen.
Wie ich schon schrieb, hängt es bei Multiplex von den verwendeten Holzarten ab, die nicht unbedingt hart sein müssen. Oft werden weiche Hölzer oder Epoxyd-Schichten mit eingebaut, um die Elastizität zu erhöhen oder Schwingungen zu dämpfen, wie z.B. im Flugzeug- und Bootsbau oder bei Böden und im Boxenbau.
Normales Multiplex besteht deshalb auch zu großen Teilen aus Harzen und Leimen. Die Holz-Schichten sind i.d.R. 0,3-2 mm dick.
Der 'Multiplex'-Bass um den es hier geht, besteht aus viel dickeren Platten und enthält demzufolge viel weniger Leimanteil. Deshalb ist er nicht mit 'echtem' Multiplex vergleichbar, und wird nur mittels des gleichen technischen Verfahrens, nämlich 'gesperrt' hergestellt, das wars dann aber auch an Gemeinsamkeiten.

Na, dann haben doch diese Experimentell-Edel-Bass-Bauer in den 90ern Recht gehabt: Hals aus Graphit wg der Schwingung, Korpus aus Plexiglas oder Bauschaum ... und wir haben den ultimativen Bass, richtig???
Und warum werden dann immer noch so viele Bäume für unsere Instrumente sterben müssen[V][V][V]
Wenns doch so einfach ist........

 

[allerbässt]

@Victor: Du meinst andere (Sandwich-)Platten oder Verbundwerkstoffe.

Multiplexplatten sind normale Furniersperrholzplatten (kreuzweise verleimte Furnierschichten), die folgende Kriterien erfüllen müssen: Mindestens 5 gleich dicke Furnierlagen, mindestens 12mm Plattendicke vorzugsweise aus Hartholzfurnieren hergestellt.

 

[JimmyZee]

Meine erste West-Ketarre war eine "Maya"-Stratcopy aus Japan und ich war stolz wie ein Spanier. Trotz Sperrholz-Body kam sie dem Strat-Original-Klang sehr nahe. Zumindest für Ostverhältnisse.
Später hatte ich Eine vom legendären Gitarrenbauer Heinz Seifert aus Erlbach im Vogtland, die war auch aus Multiplex und klang sehr gut!

 

[jam_bass]

Generell glaube ich auch nicht, dass ein Basskorpus aus Schichtholz schlechtere Eigenschaften haben muss als einer aus Vollholz.
Der Extraverganza auf deinem Foto sieht allerdings so aus, als ob er aus recht grobem Pappelsperrholz mit relativ dicken Einzelschichten besteht. Dabei kommt es schonmal vor, dass aussen an den einzelnen Lagen gröbere Hohlräume und Zerfaserungen mit Zwischenräumen freigelegt werden, was dann schwer glatt zu bekommen ist.
Je dünner die Einzellagen, desto besser die Qualität des Multiplex. Und auch die Härte des verwendeten Holzes spielt eine Rolle (Buche, Birke, Fichte oder Pappel).