Aufstellung Proberaum für bessere Akustik

Primus791

Primus791

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Servus,

welche Tipps bzw. Ratschläge habt ihr, wie wir uns im Proberaum am besten aufstellen?

Der Raum selbst ist mit ca. 16 qm nicht grad der größte. Es liegen 2 große Teppiche drin und vorm Fenster bzw. auf der kompletten Fensterseite hängt ein Vorhang.
Der Drummer spielt mit einem kleinen Akustikset, direkt daneben steh ich mit einem kleinen Bassamp.
Ein Mikro zum Singen hat jeder von uns (insgesamt 6). Das Piano läuft über einen Piano-Amp.
(siehe meine provisorische Skizze)

Der Sound an sich ist okaaaay. Allerdings hallt es ziemlich. Manchmal wirds ein richtiger Matsch, was den Sound betrifft.
Und allzu leise können wir die Amps auch nicht drehen, da der Trommel im Prinzip die Lautstärke vorgibt (dieser spielt eh schon mit z. B. Besen).

Was meint ihr? Git-Amps gegenüberliegend? PA anders positionieren?
Bin für alle Tipps dankbar.

Grüße
 

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Gegen Hall helfen nur Absorber. Das kann im kleinen schon eine Couch oder Teppich sein. Im Optimalfall hängt/klebt man aber möglichst dicke Platten an die nackten und damit reflektierenden Stellen im Raum (Basotect ist da eigentlich das effektivste Zeug, wenn auch eher teuer... und kein Pyramiden-Schaumstoff, der sieht vielleicht "toller" aus, hat aber natürlich weniger Gesamtdicke). Alternativ Bühnen/Akustik-Molton aufhängen, je mehr Masse um so effektiver.

Wenn es dröhnt & wummert, kann man versuchen an den Amps oder der PA die entsprechenden Frequenzen zu finden und raus zu ziehen und ggf. die Lautsprecher nicht zu dicht an die Wände stellen (das boostet je nach Box deutlich die Bässe und macht diese undifferenzierter).

Bei der Aufstellung ist es grundsätzlich sinnig, sich nicht vor seine Box zu stellen, sondern gegenüber dieser und die Boxen auf Kopf/Oberkörperhöhe auszurichten. Dann hört man sich in den meisten Fällen besser und kann so die Gesamtlautstärke vielleicht doch senken.
Vielleicht auch die Abstimmung des Bandsounds etwas optimieren wenn du sagst alles ist Matsch. Gitarren den Bass etwas raus nehmen, Mittiger einstellen, jedem seinen Frequenzbereich lassen (und nein, beim Bass sind das nicht einfach "nur" die Bassfrequenzen), dann wird ggf. der Gesamtmix aufgeräumter, jeder etwas wiederum etwas ortbarer. So kann man evtl. wieder ein Ticken leiser machen.

Bzgl. Aufstellung, wenn der Drummer so noch was vom PA-Sound mitbekommt, spricht da nichts gegen. Man sollte aber immer schauen, dass die PA (wenn da jetzt rein der Gesang drüber kommt) nicht direkt in die Mikrofone strahlt, da sonst leichter Feedback entsteht

Man kann da viel rum probieren. Vermutlich wird das Effektivste aber die Aufstellung gegenüber der Amps, sowie eine aktustische Behandlung des Raums (Absorber) sein.
 
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Also vielleicht mal so probieren.
Unbenannt.jpg
wobei ich mich als Bassist vermutlich/intuitiv in die Ecke von V1 stellen würde und mit dem Bassamp in die Richtung zielen. Dann hab ich die Bandmitglieder alle im Blick und schau immer auf die Drums.

Am einfachsten ist es, mal einen Song oder Part, in dem jeder spielt, im Loop zu spielen und nacheinander läuft jeder mal im Raum rum, wo er sich am Besten hört. Lautsprecher (grad bei den Gitarristen) würde ich aber versuchen höher zu positionieren, falls die Boxen auf dem Boden stehen. Bass ist das nicht ganz so ausgeprägt.
 
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Zwei Wände ( nicht die gegenüber liegenden) schön mit Bühnenmolton abhängen. Mindestens 10cm vor die Wand und gerne doppelt nehmen. Dämpft angenehm und macht den Raum nicht tot.
 
An der Lautstärke könnt ihr wegen des Drummers wenig ändern, Oki. Eure Aufstellung im (quadratischen?) Raum wird auch nur bedingt zu ändern sein. Was also üblicherweise empfohlen wird, z.B. Cabs raus aus Ecken und Abstand zu Wänden, ist in sehr kleinen Räumen oft schwierig umsetzbar.

Aber mit 6(!) offenen Vocal-Mics in dem kleinen Raum ist Ärger eigentlich vorprogrammiert, egal wie eure Aufstellung im Raum ist. Ich würde mal alle Mics komplett runterziehen und schauen, wie sich der Raumsound verändert. Dann eins nach dem anderen hochziehen. Vielleicht ist eins besonders kritisch und kann dann gezielt umgestellt werden. Habt ihr eigentlich Reverb und/oder Kompressoren auf den Vocals? Eigentlich üblich für Stimmen. Vielleicht ist ja gar nicht der Raum hallig ;-) Dann könnte ein Noisegate auf den Vocals helfen, so eingestellt, dass eure Mics nur offen sind, wenn ihr tatsächlich direkt reinsingt.

Was für Cabs spielt ihr? In kleinen Räumen ist es z.B. eher kontraproduktiv mit 810 und Fullstacks zu arbeiten. Weniger Membranfläche, weniger Speaker sind mehr. Ich würde z.B. eine lauter gefahrene, vom Boden entkoppelte oder gekippte 112 für die Gitten einer leiser spielenden 412 vorziehen. Die 112 hat mehr Richtwirkung und „füllt“ den Raum nicht so. Bedenke: Eine 412 bedeutet 4 Schallquellen, die mit dem Raum und sich selbst interferieren. Schlimmstenfalls stehen bei euch 2 Fullstacks und ne 810. Also 24 Schallquellen, wo 3-4 lautstärkemäßig evtl. genügen würden.

Apropos Boden/Wände: wie sieht’s bei euch aus? Holzdielenboden und Rigipswände vs. Steinboden und Betonwände, Teppich vs. Estrich/Fliesen,….klingt alles anders.

Dann noch Frequenzmanagement. Bass raus bei den Gitten. Tiefbassbereich beim Bass cutten und dröhnende Tiefmitten gezielt(!) notchen.

Absorber und Molton wurden genannt. Helfen gegen Flatterechos, early reflections und Soundmüll in den Mitten/Höhen. Sowas lohnt eigentlich immer, wenn man es nicht übertreibt. Bassfallen in den Raumecken können gegen Wummern und Dröhnen helfen, brauchen aber wegen der größeren Wellenlänge Volumen, sprich Platz. Und sind aufwendig zu berechnen und zu bauen. Schwierig in engen Räumen.
 
@4enima & @dumbopop haben es ja schon alles gesagt, hier noch zwei Links:

www.heimkino-praxis.de

Das richtige Absorber-Material für jeden Anwendungsfall | Heimkino Praxis

Wenn Ihr den Nachhall im Heimkino mit Absorbern reduzieren wollt, solltet Ihr nicht einfach unüberlegt irgendwelchen Schaumstoff kaufen. Für jeden Anwendungsfall gibt es das richtige Absorber-Material.
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Es muss ja nicht immer Basotec sein, mit etwas Arbeit kann man Rockwool in Stoff packen und ggf. einen Holzrahmen rum.

Raummoden Rechner - Trikustik

trikustik.at trikustik.at
Da konnte ich dann auch sehen, warum das G auf der E-Saite wie ein Erdbeben war und das D der offenen Saite nicht zu hören war (da wo ich stand) ....

Mein kleiner Beitrag wäre noch: Wenn jemand sich schlecht hört, zuerst danach suchen wer zu laut ist.

Bei Euch wohl der Schlagzeuger. Vieleicht diesen mit zwei halbhohen Akustikwänden (daneben oder einen davor) und einem Absorber unter der Decke etwas dämpfen.

Ach ja, die Mikrofone fangen natürlich einiges im Raum ein und dann geht es noch mal (zusätzlich - zwar leiser) über die PA Box wieder in den Raum. Vielleicht ist das schon ein großer Teil Eures Breis der da so rum wummert?

Viel Erfolg :bier:
 
Ergänzend:

Ich find's ja immer nett, wenn die PA gegenüber vom Trommler steht, damit der auch was vom Gesang mitbekommt. Und ein wenig Kick auf die PA würd ich auch immer machen, gerade bei schwierigem Sound.

Decke abhängen find ich immer ganz wichtig. Reicht ja ein Tuch, was man an vier Ecken fest macht. Ich finde Becken-Hall von oben immer einen absoluten Raumsound-Killer.

Ansonsten würd ich aus dem Gefühl heraus den Bass gegenüber vom Schlagzeug positionieren, und je eine Gitarre an den Längswänden, so dass sie sich gegenüber stehen. Aber ne Ecke weg vom Schlagzeug - vielleicht auch ein bisschen in den Raum gekippt - so ähnlich wie derzeit das Keyboard eingezeichnet ist.

Den Keyboarder würd ich rauswerfen. ;-)
(...oder halt neben den Bass, wenn's sein muss.)

Und halt so leise drehen wie möglich.
 
Einfach nen Holzrahmen mit Steinwolle drin und mit einem Tuch bespannt über das Drumset hängen. Das hat ja nix großartig zu halten, daher ist das einfach und billig gebaut.
 
Der Bassamp im rechten Winkel vom Schlagzeug ist am besten, dann hat der Drummer sowohl Druck und auch Ton, als Basser genau gegenüber des Amps stellen.
Der Bassamp gegenüber vom Drummer erzeugt nur raummoden hinter den Drums. Bassamps sollten nicht auf eine Ecke zielen.
Drums in kleinen Raum am besten mit möglichst kleineren Kesseln, dicken Fellen, damit es drückt, aber nicht so puncht.. und großen Beckendurchmesser, das klirrt nicht so und tut nicht so in den Ohren weh.
Gitarrenamps hochstellen. Selten macht ein lauter Bass das Ohr kaputt sondern eher die Hochmitten eines Gitarrenamps. Die müssen möglichst leise sein, dann haut auch der Drummer nicht so rein.
 
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